Hier bei Taylor Guitars geht es in letzter Zeit wirklich spannend zu. Im vergangenen Jahr haben wir unser 50. Jubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass haben wir das gesamte Jahr lang besondere Modelle in limitierter Stückzahl gefertigt – inspiriert an den Taylor Modellen, die sich im Laufe der Zeit als besonders erfolgreich erwiesen haben. Dabei haben wir mit unserer Legacy-Kollektion auch ein paar der klassischen Gitarrendesigns von Bob Taylor zurück ins Leben gerufen – ausgewählt von Bob selbst. (Diese Kollektion wird in diesem Jahr als eigene Produktfamilie innerhalb unserer Gitarrenlinie fortgesetzt).
Aber Innovation liegt uns im Blut: Jetzt, wo das Unternehmen Taylor die nächsten 50 Jahre in Angriff nimmt, sind wir wieder einmal dabei, die Grenzen des Machbaren herauszufordern und freuen uns darauf, das Jahr 2025 mit ein paar völlig neuen Gitarren von radikal anderer Natur zu beginnen. Sie gehören zu unserer neuen Gold Label-Kollektion. Aber bevor wir die Gitarren selbst beschreiben, möchten wir Ihnen die Hintergrundgeschichte erzählen.
Bob und sein Verlangen nach Innovation als Ausgangspunkt
Andy Powers leitet nun schon seit über einem Jahrzehnt unser Streben nach Innovation und hat bereits so manche innovative Weiterentwicklung erreicht, seitdem Bob Taylor ihm das Ruder übergeben hat. Während man sich weltweit daran gewöhnt hat, dass Taylor Guitars neue Gitarrendesigns herausbringt, ist sich Andy sehr wohl darüber im Klaren, was die zentralen Merkmale einer Taylor Gitarre sind.
„Viele der Innovationen, die Bob entwickelt hat, erwiesen sich als realistische, praxisnahe Verbesserungen für Gitarristen, was natürlich dazu beitrug, unsere Gitarren so beliebt zu machen“, erklärt er. „Wie zum Beispiel ein leicht bespielbarer Hals. Konsistente Fertigungsqualität. Zuverlässigkeit. Wartungsfreundliche Konstruktion. Wir werden stets diese Merkmale erhalten und darauf aufbauen.“
Bob und der „Taylor Sound“
Die Gitarrendesigns von Bob haben auch bestimmte ganz eigene klangliche Eigenschaften eingeführt, die sich im Laufe der Zeit als charakteristische Merkmale einer Taylor Gitarre etabliert haben, was insbesondere auf unsere 1994 vorgestellte Flaggschiff-Korpusform Grand Auditorium zutrifft. Wenn die Leute vom „Taylor Sound“ sprechen, dann beziehen sie sich (egal ob bewusst oder unbewusst) auf die Grand Auditorium mit ihrem transparenten, ausgewogenen und artikulierten Klang und ihrem Bassbereich ohne Dröhnen – Merkmale, mit denen sich diese Gitarren als hervorragende Instrumente zum Aufnehmen oder für Live-Auftritte behauptet haben.
Wie das V-Class-Bracing neue Horizonte der klanglichen Vielfalt eröffnet hat
Die persönlichen Vorlieben bezüglich des Klangcharakters einer Akustikgitarre sind von Mensch zu Mensch verschieden, ganz so wie die geschmacklichen Vorlieben, was das Essen betrifft. Viele Gitarristen schätzen auch die Möglichkeit, verschiedene akustische Klangcharaktere nutzen zu können. Andy kennt das nur zu gut. In der Tat umfasste sein breitgefächerter musikalischer Geschmack als Gitarrist auch andere akustische Klangfarben, die damals bei einer Taylor Gitarre nicht anzutreffen waren.
Nachdem er zum Meister-Gitarrenbauer von Taylor wurde, machte er es sich daher zur Aufgabe, die innerhalb der Taylor Gitarrenlinie erhältliche Palette an Klangcharakteren zu erweitern, damit diese auch Gitarristen mit anderen Vorlieben ansprechen könnte. Ein Merkmal, von dem er sich besonders eingeschränkt fühlte, war das traditionelle X-Bracing, das mehr als ein Jahrhundert lang praktisch als Standard im Bereich der stahlbesaiteten Akustikgitarren galt. Er war davon überzeugt, dass er eine neue Art von interner Verstrebung entwickeln müsste, um wirklich Fortschritte machen zu können.
Nachdem er ein paar Jahre lang experimentiert hatte, erreichte er dann den Durchbruch mit seinem patentierten V-Class-Bracing, das Taylor offiziell im Jahr 2018 eingeführt hat. V-Class, beschrieben als „neuer Klangmotor“ für Akustik-Gitarren, bringt nicht nur klangliche Verbesserungen, wie mehr Lautstärke und verbessertes Sustain, sondern sorgt auch für eine genauere Intonation bis in die höchsten Lagen, indem es dazu beiträgt, dass die Energie der Saiten genauer und sauberer übertragen wird. Das führt wiederum zu einer stärkeren harmonischen Übereinstimmung zwischen Noten, was die chronischen Intonationsprobleme behebt, die seit langer Zeit Akustik-Gitarren geplagt haben.
V-Class hat mehrere Auszeichnungen in der Branche erhalten und wurde bei Gitarristen und Tontechnikern gleichermaßen zum Erfolg. Aber das größte Potenzial von V-Class bestand darin, dass Andy nun über eine leistungsfähige und flexibel abstimmbare Klangarchitektur verfügte, mit der er die Palette an Klangcharakteren innerhalb der Taylor Gitarrenlinie deutlich erweitern konnte.
Builder’s Edition
Es war für Andy sehr wichtig, dass er sein V-Class-Bracing bei den Gitarren seiner Builder’s Edition einführen konnte. Das Design-Konzept dieser Kollektion basiert auf der Überzeugung, dass es zwei grundlegende Ansätze gibt, eine Gitarre zu verbessern: Klang und Spielgefühl. Während V-Class-Bracing den Anteil der Klangverbesserung erfolgreich abdeckte, wollte Andy diese Modelle in Sachen Spielgefühl auf dasselbe Niveau bringen. Er setzte dafür auf die anerkannte Erfahrung von Taylor Guitars in der Entwicklung von leicht bespielbaren Hälsen und kombinierte dies mit besonders exklusiven Features, wie abgeschrägte Armauflagen und Cutaways, gefaste Korpuskanten und weitere ergonomische Raffinessen.
Im Laufe der darauffolgenden sieben Jahre hat Andy die Builder’s Edition Stück für Stück erweitert, sodass es sich mittlerweile um eine sehr vielseitige Kollektion von mehr als einem Dutzend einzigartig gefertigter Premium-Modelle handelt, von denen jedes seinen ganz individuellen musikalischen Charakter sowohl in Sachen Klang als auch Spielgefühl aufweist.
Die Grand Pacific
Eine weitere interessante Entwicklung, die im Zusammenhang mit der Builder’s Edition eingeführt wurde, ist eine neue Taylor Korpusform: die Grand Pacific, eine Dreadnought mit abgerundeten Schultern. Auf dieselbe Art und Weise, wie V-Class dazu beitrug, einige der klanglichen Einschränkungen von Akustik-Gitarren zu beheben, zielte Andy mit der Entwicklung der Grand Pacific speziell darauf ab, einige der Probleme von Gitarren im Dreadnought-Stil zu lösen, darunter vor allem die mangelnde Transparenz im Bassbereich.
Damals wurde der Klang der Grand Pacific als kontrastierende Alternative zum klassischen „Taylor Sound“ der Grand Auditorium vorgestellt. Während für den Klang der Grand Auditorium insgesamt gilt, dass dieser sauber und lebendig ist und die Noten klavierähnlich und klar definiert erklingen, gilt für die Grand Pacific, dass sie einen eher warmen, reifen Ton erzeugt, wobei die Noten, deren Form breiter ist, ineinander übergehen.
Aber Andy war es klar, dass er mit V-Class gerade erst den Anfang gemacht hatte. In der Tat hatte er bereits damit angefangen, ein wesentlich radikaleres Design zu entwerfen. Er musste dessen Entwicklung allerdings zunächst vertagen, während Taylor Guitars mit der Pandemie umzugehen hatte und später dann die Priorität darin bestand, unsere besonderen Modelle zu Anlass des 50. Jubiläums sowie unsere Legacy-Modelle zu bauen. Jetzt ist es nun endlich so weit.
Ein modernes Rezept für einen antiken Klang
Diesmal hat sich Andy an einem wirklich antiken Akustikton orientiert: der Sound der klassischen akustischen Flattops aus den 1930er und 40er Jahren. Er hatte früher, als viele ihn als Spezialisten aufsuchten, so manche dieser Gitarren restauriert oder zumindest die Gelegenheit gehabt, darauf zu spielen. Für ihn ist dies ein „vererbter“ Klang – wärmer, vollmundiger, robuster und insgesamt offener. Sein Ziel bestand darin, seine Interpretation dieses älteren, traditionellen Klangcharakters mit anderen grundlegenden klanglichen Verbesserungen von V-Class zu kombinieren, darunter eine bessere Lautstärke, mehr Sustain und eine optimierte Intonation. Darüber hinaus hat er diese Gitarren mit den für Taylor Gitarren typischen Qualitätsmerkmalen ausgestattet, wie zum Beispiel der besonders leicht zu bespielende und wartungsfreundliche Taylor Hals.
Indem er eine klare Vorstellung des Klangs hatte, konnte sich Andy darauf konzentrieren, die entscheidenden Design-Elemente zu implementieren, die ihm dabei helfen würden, diese Klang zu erreichen. In diesem Fall musste er aber mehr als nur eine neue Variante von V-Class entwickeln, um diesen deutlich anderen Ton zu erreichen. Er brauchte ein neues Rezept mit anderen Zutaten, weil die einzelnen Komponenten ja als ein fein abgestimmtes System zusammen arbeiten. Hier handelte es sich um die Kombination einer neuen Korpusform, einer neuen Verstrebungsarchitektur und einer neuen Schäftung.
Der Korpus: Die Super Auditorium
Das Design der Korpusform stellte natürlich einen wichtigen Faktor dar. Um einen wärmeren und robusteren Klang zu erzielen, wählte Andy die vorhandene Grand Auditorium-Korpusform als Ausgangspunkt und fing dann an, feine, aber wirkungsvolle Veränderungen vorzunehmen. Die Abmessungen der neuen Korpusform sind ähnlich, aber die Proportionen haben sich verändert: der Korpus ist etwas länger und der Unterbug ist etwas breiter, was laut Andy „Kurven mit klassischen Proportionen“ ergebe. Zunächst gibt es diesen Korpus nur für Modelle ohne Cutaway, aber es besteht die Möglichkeit, in Zukunft eine Variante mit Cutaway zu entwickeln. Wegen ihrer Verwandtschaft mit der Grand Auditorium haben wir sie Super Auditorium genannt.
Das Bracing: V-Class in Propelleranordnung
Andy hat ebenfalls eine neue Variante seiner V-Class-Architektur entwickelt, in der ein Teil der V-Verstrebung im Oberbug mit einer Anordnung von Verstrebungen in einer Art Propellerform im Unterbug kombiniert wird – klar beeinflusst von der traditionellen Verstrebung der klassischen Gitarren. Laut Andy helfe dieses Propellermuster dabei, im Mitteltonbereich einen reicheren Klang zu erzielen. Die Verstrebungen und die sonstigen internen Komponenten werden außerdem mithilfe von Hautleim befestigt, was ebenfalls auf einen seit vielen Jahren im Gitarrenbau geltenden Ansatz zurückzuführen ist. Andy hat diese Technik bereits zuvor für eine bessere Klangübertragung eingesetzt, als er die 800er-Serie im Jahr 2014 neu überarbeitet hat.
Die Halsschäftung: lange Zapfen
Die revolutionäre Halsschäftung, die Bob Taylor 1999 eingeführt hat, war für uns ein regelrechter Wendepunkt, indem es nun möglich wurde, einen stabileren, widerstandsfähigen und präziser einstellbaren Hals zu schaffen, der nicht nur wartungsfreundlich und langlebig, sondern auch besonders leicht zu bespielen ist. Andy fühlte sich natürlich verpflichtet, diese besonderen Qualitätsmerkmale zu erhalten, sah aber die Gelegenheit, das Design so zu verändern, dass es den Klang anders beeinflusst.
Sein neues Design basiert auf einer speziell dafür entwickelten langen Zapfenschäftung, die viel weiter in den Korpus hineinreicht, in diesem Fall bis in einen internen Halsfußblock. (E-Gitarristen kennen vielleicht eine Art von langer Zapfenschäftung, von einigen Les Paul-Modellen sowie bestimmten anderen Marken. Diese Version hier unterscheidet sich aber deutlich davon.)
„Diese Halsschäftung und die Halsfußstruktur sind hier für einen besseren Klang wirklich optimal miteinander verkoppelt“, erklärt Andy. „Diese Verkopplung von Hals und Korpus ähnelt traditionellen Halsdesigns, was bedeutet, dass man diese Zutaten dem Klangrezept beigeben kann.“
Aber im Gegensatz zu einer Schwalbenschwanzverbindung (was auch für Bobs Halsdesign gilt), wird diese Halsschäftung nicht verklebt, wodurch die Feineinstellung des Winkels noch präziser und leichter erfolgt.
Zwei Tonholz-Kombinationen
Andy hat sich dafür entschieden, die Gold Label-Kollektion mit einer Palisander-Gitarre einzuführen – insbesondere, weil Palisander schon seit so vielen Jahren eines der bei Akustik-Gitarren beliebtesten Tonhölzer ist. Er hat honduranischen Palisander gewählt, den er aufgrund seiner harmonischen Fülle besonders schätzt (er hat eine noch größere Dichte und harmonische Klanganteile als indischer Palisander), und den wir derzeit für Modelle der Presentation- und der 900er Serie sowie die neuen Builder’s Edition 814ce Modelle verwenden. Darüber hinaus hat er ein Modell mit Zargen und Boden aus hawaiianischem Koa entwickelt, dessen klangliche Merkmale an Mahagoni erinnern. Beide sind mit torrefizierter Sitka-Fichte ausgestattet.
Der Gold Label-Sound
Die klanglichen Unterschiede zwischen einer Gold Label-Gitarre und einem vergleichbaren Modell unserer bisherigen Serien der Taylor Gitarrenlinie fallen sofort auf. Hören Sie sich zum Beispiel im A/B-Vergleich ein Gold Label-Modell mit honduranischem Palisander/Fichte und eine Builder’s Edition 814ce mit Palisander/Fichte an.
„Wenn Sie auf der Builder’s Edition 814ce (Palisander/Fichte) spielen“, sagt Andy, „werden Sie den lebhaftesten Ausdruck jenes modernen Taylor Sounds zu hören bekommen, der so beliebt ist: kristallin, transparent, glockenartig und mit klavierähnlicher Linearität. Wenn Sie dagegen zu einer Gold Label-Gitarre (Palisander/Fichte) greifen, dann wird es Ihnen auffallen, dass sie ganz anders klingt: breiter, wärmer und mit mehr Präsenz. Sie projiziert den Sound auf Sie auf eine Art und Weise zurück, die man bei modernen Gitarren sonst nicht antrifft, vom Bassbereich über den Mitteltonbereich bis hin zum Diskant. Sie vermittelt den Eindruck, mehr Sound abzugeben als der, den Sie als Ergebnis Ihres Einsatzes beim Spielen erwarten.”
Die Abstimmung, sagt er, ermögliche eine einzigartige dynamische Ansprache.
„Wenn Sie aggressiv darauf spielen, behält sie eine Projektion bei, mit der ihre Lautstärkegrenze viel weniger wahrgenommen wird“, erklärt er. „Sie wirkt von Natur aus klangverstärkend mit einem fokussierten und dynamischen Charakter, ohne dabei an Klarheit zu verlieren. Dennoch reagieren diese Gitarren auch auf einen sanften Anschlag mit einem angenehm vollmundigen Ton. Wenn Sie eine einfache Note sanft anschlagen, verstärkt die Gitarre diese auf natürliche Art und Weise mit einer überraschenden Wärme und Lautstärke.“
Eine Ästhetik, die unsere Vorfahren ehrt
Andy ist seit eh und je davon überzeugt, dass Aussehen und Klang einer Gitarre zusammenpassen müssen: das Erscheinungsbild einer Gitarre sollte ihren Klangcharakter widerspiegeln. In diesem speziellen Fall, wo es sich um Modelle mit einer für Taylor völlig neuen klanglichen Abstimmung handelt, wollte er ganz eindeutig auch mit der Ästhetik der Gitarren darauf hinweisen. Er entschied sich also dafür, einige für Taylor charakteristische ästhetische Merkmale zu überarbeiten, darunter die Kopfplatte, das Schlagbrett und sogar das Logo. Auf dieselbe Art und Weise, wie der Klang tief in der Vergangenheit verwurzelt ist, gilt das auch für den Look.
Die Ästhetik der Verzierungen nimmt Bezug auf mehrere Instrumente aus der Vergangenheit, einschließlich Banjos und Mandolinen, sowie frühe Taylor Gitarren und Andys eigene visuelle Designelemente aus Zeiten, in denen er noch nicht für Taylor arbeitete.
„Der ästhetische Anreiz spielt bei diesen Gitarren eine wichtige Rolle“, sagt Andy. „Wenn ich auf einem Instrument spiele, verspüre ich stets das Bedürfnis, dass der optische Eindruck, den das Instrument vermittelt, mit seinem Klang in einer Linie stehen muss. Als ich den Klang und das Spielgefühl dieser Gitarre erlebte, war es mir klar, dass ihre Ästhetik das deutlich andere Spielerlebnis widerspiegeln sollte. Parallel dazu verfolgte ich die Absicht, ein erfrischend anderes Erscheinungsbild zu schaffen, um Gitarristen dazu einzuladen, diese Gitarre aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.“
Zu den Höhepunkten der optischen Designelemente zählen:
Ein neues Design für Kopfplatte und Logo: Schauen Sie sich die Kopfplatte genau an. Sie werden die charakteristischen Designelemente der klassischen Taylor Kopfplatte erkennen, mit zwei geschwungenen Linien und zwei Punkten auf jeder Seite. Aber anstelle einer dritten geschwungenen Linie in der Mitte, ist diese nur abgerundet. Dieses Detail hat er von der Kopfplatte der Gitarren mit gewölbter Decke übernommen, die er vor seiner Zeit bei Taylor gebaut hat.
Ein weiterer Unterschied ist ein abgewinkelter Einschnitt entlang der oberen Kante auf der Rückseite der Kopfplatte. „Dieses Merkmal stammt von traditionellen Banjos und Mandolinen sowie einigen der ersten Gitarren mit gewölbter Decke“, erklärt Andy. „Es handelt sich dabei um ein Detail, dessen Verwendung in den 20er bis 30er Jahren irgendwann eingestellt wurde, weil es nicht mehr «modisch» war, aber ich finde es sieht schön aus.“
Die etwas andere Ausführung des Taylor Logos basiert auf einer von Andy selbst gezeichneten Neuinterpretation.
Neue Inlays: „Das Motiv der Inlays soll an die ersten Gitarren von Taylor erinnern und besteht aus gewichteten Linien und ineinander verflochtenen Blumenmustern, wie man sie von frühen Mandolinen und Banjos kennt“, erklärt Andy. Er hat das Design „Continental“ getauft, ein Name, auf den er während einer Gitarrenkonferenz in Chicago kam. „Mir fiel eine antike Gusseisenhalterung auf, an der das Schild eines Buchladens befestigt war, und sie hat mich an dieses Inlay-Muster erinnert“, erzählt Andy. „Ungefähr zur gleichen Zeit fuhr ein Lincoln Continental von 1956 an mir vorbei. Ein Oldtimer, den man nur selten auf der Straße antrifft, und den ich schon seit Jahren bewundere. Das war die Inspiration für den Namen.“
Ein neues Schlagbrett-Design: Das Schlagbrett weist einige wirklich einzigartige Designelemente auf. Die Form, sagt Andy, stamme von früheren Schlagbretter von Taylor, kombiniert mit „den elliptischen Kurven, die ich besonders gerne bei meinen ersten Gitarren verwendete.“ Für dieses Schlagbrett hat er eine besondere Konstruktion aus zwei Materialien gewählt (Imitationsschildkröte und gemasertes Ivoroid) und das Ganze mit einem stilvollen Continental-Motiv verziert. Was aus der Entfernung wie ein Inlay aussieht, ist in Wahrheit eine Gravur in der oberen Schicht aus Imitationsschildkröte, wodurch die darunter liegende Schicht aus gemasertem Ivoroid sichtbar wird. Obwohl wir eine CNC-Fräse für die Gravuren verwenden, hat sich Andy an der Tradition der Instrumentenbauer der 20er und 30er Jahre inspiriert: damals wurden bei Banjos und Gitarren mit gewölbter Decke Verzierungen per Hand in mehrschichtiges Celluloid eingraviert, um die darunter liegenden unterschiedlichen Farben sichtbar zu machen.
„Besonders gute Beispiele für diese Technik sind die Kopfplatten-Designs von Elmer Stromberg für Gitarren mit gewölbter Decke sowie einige der frühen Gitarren und Mandolinen von Epiphone“, sagt er.
Ein neues Steg-Design: Die Form des Stegs stammt von unserem „Curve Wing“-Design, mit dem wir Builder‘s Edition-Modelle ausstatten, wobei wir hier aber honduranisches Palisanderholz anstelle von Ebenholz verwenden. „Die Auswahl anderer Materialien für Griffbrett und Steg stammt von der Tradition der klassischen Gitarren, wo es üblich ist, dichtes Ebenholz für das Griffbrett und dichten Palisander für den Steg zu verwenden“, sagt Andy. „Während man bei stahlbesaiteten Gitarren häufig dasselbe Material für Steg und Griffbrett verwendet, werden einige interessante Nuancen mit diesem anderen Ansatz erzielt.“ Eine weitere unauffällige Verfeinerung in Sachen Material ist die Verwendung von Brückenpins aus Knochen.
Mehr zu den Modellen
Wir haben der neuen Gold Label-Kollektion ihren eigenen Platz in der Taylor Gitarrenlinie zugewiesen, aufgrund ihres Status als besondere Premium-Modelle, ähnlich wie bei der Builder’s Edition-Kollektion. Wie bei der Builder’s Edition, haben wir diese Kollektion ebenfalls mit nur wenigen Modellen angefangen, um sie im Laufe der Zeit zu erweitern.
Für diese Gitarren werden wir eine ähnliche Modellbezeichnung wie bei unseren Builder’s Edition-Modellen einsetzen: der Name der Kollektion gefolgt von einer ähnlichen Nummerierung wie bei unseren Standardmodellen – allerdings mit ein paar auffälligen Ausnahmen. Eine besteht darin, dass sowohl die Palisander- als auch Koa-Modelle als 800er bezeichnet werden, aufgrund ihrer mit der Builder’s Edition 814ce vergleichbaren Preislage. Die andere Ausnahme ist, dass diese Modelle ebenfalls mit einer 4 an der dritten Stelle der Modellnummer bezeichnet werden, aufgrund der Ähnlichkeit der Super Auditorium-Korpusform mit der Grand Auditorium. (Die Super Auditorium-Korpusform wird nur in der Gold Label-Kollektion erhältlich sein).
Wie bereits zuvor erwähnt, stehen honduranisches Palisanderholz und gezeichnetes hawaiianisches Koa-Holz als Tonhölzer für Zargen und Boden zur Auswahl, jeweils gepaart mit einer Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte. Bei beiden Modellen kann zwischen einer Natur- und einer Burst-Decke gewählt werden. Das sind die vier Modelle:
Honduranisches Palisanderholz/torrefizierte Sitka-Fichte
Gold Label 814e (naturfarbene Decke)
UVP: $4,499
Gold Label 814e SB (Sunburst-Decke)
UVP: $4,699


Gezeichnetes hawaiianisches Koa-Holz/Torrefizierte Sitka-Fichte
Gold Label 814e Koa (naturfarbene Decke)
UVP: $4,799
Gold Label 814e Koa SB (Sunburst-Decke)
UVP: $4,999
Angesichts der bevorstehenden offiziellen Vorstellung der Gold Label-Kollektion im Rahmen der NAMM-Messe im Januar, ist Andy so gespannt darauf, wie er es jedes Mal ist, wenn er eine neue Gitarre der Weltöffentlichkeit vorstellt. Seine Vorfreude beruht zum Teil darauf, dass er hier die dramatische Klangverbesserung von V-Class in einem völlig anderen Kontext demonstrieren kann. Darüber hinaus schafft dies die Gelegenheit, eine größere Vielfalt an Gitarristen unterschiedlicher Stilrichtungen und Spielweisen ansprechen zu können.
„Ich bin wirklich dankbar dafür, in einer Zeit zu leben, in der wir in der Lage sind, einige der beliebtesten klanglichen Eigenschaften von klassischen Stahlsaiten-Gitarren zu erfassen und auf Gitarren zu übertragen, die in Sachen Spielbarkeit, Tonhöhengenauigkeit, Fertigungsqualität und Wartungsfreundlichkeit auf dem modernsten Stand der Technik stehen“, sagt er. „Ich finde, Gitarristen erhalten damit das Beste beider Welten.“
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