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Urbane Neuigkeiten

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Wir freuen uns, Ihnen ein weiteres faszinierendes Tonholz aus urbanen Gebieten vorstellen zu können, das unsere überarbeitete 500er Serie um einen neuen Klangcharakter erweitert: Mugga-Eukalyptus.

Im Laufe der fast fünf Jahrzehnte, auf die das Unternehmen Taylor zurückblickt, hat sich die Tatsache, dass wir nicht von Traditionen abhängen, immer wieder als eine unserer größten Stärken erwiesen. Wir haben damit ausreichende kreative Freiheiten, um neuen Ideen nachzugehen und den Gitarrenbau in spannende neue Richtungen voranzutreiben.

Die Verwendung unterschiedlicher Tonhölzer ist ein Feld, das wir ständig weiter erforschen. Wir werden dabei unter anderem vom Wunsch angetrieben, neue Klangcharakter zu entdecken. Was uns aber auch dazu antreibt, ist der heutige Stand der Dinge im Bereich der Holzbeschaffung und die Notwendigkeit, das zu respektieren, was die Wälder unserer Erde wirklich liefern können.

Besonders in den letzten zehn Jahren haben wir unsere Holzbeschaffung stark an den von uns initiierten Projekten zum Umweltschutz orientiert. Sie haben sicher bereits von unserem im Jahr 2011 gestarteten Einsatz für Ebenholz in Kamerun gehört, der dazu geführt hat, dass wir angefangen haben, das jahrelang vollkommen verschmähte bunte Ebenholz für unsere Griffbretter zu verwenden. Im Jahr 2020 haben wir unsere ersten Modelle eingeführt, für die wir Holz von Schamel-Eschen verwendet haben, die in urbanen Gebieten in Kalifornien gefällt werden sollten. Und vor ein paar Monaten haben wir unsere 700er Serie vorgestellt, für die wir eine neue Sorte von Koa-Holz verwenden, die wir im Zuge unserer Bemühungen zur Wiederherstellung der Wälder auf Hawaii entdeckt haben.

Unsere Gitarrenlinie repräsentiert eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl, in der Tat ein sich ständig weiterentwickelndes musikalisches Ökosystem.


In der Tat gilt für unsere Gitarrenlinie, dass diese eine durchdacht zusammengestellte Auswahl, ja ein sich ständig weiterentwickelndes musikalisches Ökosystem darstellt. Obwohl unser Unternehmen immer größer wird, haben wir es geschafft, den Bedarf einer stabilen, ethisch korrekten Lieferkette mit der Fähigkeit, flexibel auf die sich ständig ändernde Welt zu reagieren, ins Gleichgewicht gebracht.

Wodurch zeichnet sich gutes Holz für Gitarren aus?

Für die Entscheidung, welche Holzarten wir in unsere Gitarrenlinie aufnehmen, sind viele Dinge zu berücksichtigen, insbesondere wenn es um eine neue Holzart geht, die bisher nicht für Musikinstrumente verwendet wurde. Zunächst einmal stellt sich die wichtige Frage: Hat das Holz die physischen Eigenschaften, die erforderlich sind, damit es für ein Musikinstrument verwendet werden kann? Genauso wichtig ist aber, zu prüfen, ob das Holz bearbeitet werden kann. Mit anderen Worten: Kann es gesägt, getrocknet, gebogen, geklebt werden, ja lässt sich daraus eine Gitarre bauen, ohne dass während der Produktion oder später Risse, Verformungen oder sonstige Probleme auftreten? Kann man es wirtschaftlich und ethisch korrekt beschaffen? Ist es in konsistenter Qualität erhältlich? Gibt es die für unseren Bedarf ausreichenden Mengen über einen vorhersehbaren Zeitraum hinweg? Wie lange wird es dauern, um das Holz von einem Zulieferer zu erhalten? Stellt es eine wirklich eine lohnenswerte Erweiterung unserer Gitarrenlinie dar? Und falls es ein Holz ist, das bisher nicht für Akustik-Gitarren verwendet wurde, wie schwierig wird es, Gitarristen auf dieses neue Holz aufmerksam zu machen? Sie können sich das bestimmt ausmalen.

Glücklicherweise haben wir als etabliertes Unternehmen mit guter Reputation im Gitarrenbau, präzisen Produktionsstandards, einer umfangreichen Historie an ethischen Geschäftspraktiken und einem begeisterten Kundenstamm (vielen Dank!) den Vorteil, bei der Einführung einer neuen Holzart mit einem hohen Maß an Glaubwürdigkeit rechnen zu können.

Darüber hinaus ist Andy Powers unser Meister im Gitarrenbau, und er weiß ganz genau, wie er die musikalischen Qualitäten eines jeden Tonholzes maximal ausschöpfen kann.

Eine vielseitigere Gitarrenlinie

In der ersten Ausgabe in diesem Jahr von Wood&Steel (Ausgabe 102) haben wir uns mit Andy darüber ausgetauscht, wie das Gitarrendesign bei Taylor sich ständig weiterentwickelt, und dabei hat er den Wunsch geäußert, unsere Gitarrenlinie vielseitiger zu gestalten. Er hat ganz eindeutig für Innovation gesorgt, indem er Rezepte für die Abstimmung und den Klang entwickelt hat, deren feine Nuancen verschiedene Modelle klar voneinander unterscheiden lassen, insbesondere nachdem er unsere patentierten V-Class- und C-Class-Bracing-Architekturen entwickelt hat, die präzise an die jeweilige Korpusform, die Tonholzkombination und den angestrebten Klangcharakter angepasst werden können. Diese Bemühungen, zusammen mit allen weiteren Innovationen von Andy im Bereich der Korpusformen und des Designs – die Grand Orchestra, die Grand Pacific und die Grand Theater; die Überarbeitung der Grand Symphony; die Erweiterung der Grand Concert-Modelle um 12-bündige 12-Saiten-Ausführungen – haben die in unserer Gitarrenlinie erhältlichen einzigartigen Klangcharaktere drastisch erweitert.

Ein Teil des Prozesses zur Verbesserung unseres Angebots besteht darin, unsere Gitarrenlinie auf ganzheitliche Weise zu betrachten und die Beziehung von einer Serie zu der anderen auszuwerten. Im Rahmen der kürzlich umgesetzten Überarbeitung unserer 700er Serie hatten wir zum Beispiel das Glück, Zugang zu einer wohl erhaltenen Quelle für wunderschön gestreiftes und gefärbtes hawaiianisches Koa-Holz zu erhalten, dem Andy eine ganz eigene Behandlung und einzigartige klangliche Abstimmung gönnte, die von unserer bisherigen Koa-Serie abweichen. Wo sollten diese neuen Modelle also untergebracht werden? Dort, wo es dazu beiträgt, dass eine Gitarre aus Koa-Massivholz für die Kunden ein wenig erschwinglicher wird.

Am Ende war da die 700er Serie der richtige Platz. Es verblieben uns dann weiterhin drei unterschiedliche Serien für unsere Palisander-Gitarren: die 400er, die 800er und die 900er Serie.

Mahagoni auf dem Vormarsch

Auf ähnliche Art und Weise haben wir ein weiteres traditionelles Tonholz in unserer Gitarrenlinie auch bei weiteren Serien eingeführt. Die 300er Serie, in der unsere seit Jahren etablierte Kombination von Sapelli und Fichte vorherrschte, haben wir um Modelle mit Mahagonidecke erweitert. So haben wir Zargen und Boden aus tasmanischem Blackwood mit einer Decke aus Mahagoni kombiniert. In jüngster Zeit haben wir dann Blackwood durch Mahagoni ersetzt, um Gitarristen innerhalb dieser Serie auch Modelle bereitzustellen, die insgesamt aus Mahagoni gefertigte sind. Andy hat sich daraufhin Gedanken gemacht bezüglich unserer Verwendung von Mahagoni und der Weiterentwicklung unserer 500er Serie, in der jahrzehntelang Mahagoni zum Einsatz kam. Wenn in der 300er Serie sogar Modelle bereitstehen, die insgesamt aus Mahagoni bestehen, was könnte dann mit unserer 500er Serie geschehen?

In der Zwischenzeit hat sich Andy schon seit einigen Jahren mit einem weiteren Holz aus urbanen Gebieten beschäftigt – Mugga-Eukalyptus -, für dessen Einführung in unsere Gitarrenlinie er auf den richtigen Zeitpunkt wartete. Das erschien ihm nun als einmalige Gelegenheit.

Urbanes Holz – das 2. Kapitel

Bevor wir mehr zum Mugga-Eukalyptus berichten, sollten wir kurz unsere bisherigen Errungenschaften im Rahmen unserer Initiative mit urbanem Holz zusammenfassen. Anfang 2020 haben wir vier neue Builder’s Edition-Modelle vorgestellt. Eine dieser Gitarren, die Builder’s Edition 324ce, verfügt über Zargen und Boden aus Schamel-Esche, eine immergrüne Eschensorte, die wir Urban Ash getauft haben, um auf die einzigartige Herkunft dieses Holzes aufmerksam zu machen.

Diese in Kalifornien wachsende Esche hat Andy nicht nur aufgrund ihrer ganz speziellen Eigenschaften interessiert, sondern auch, weil sie den Anfang einer neuen Initiative für die Holzbeschaffung aus urbanen Gebieten in Zusammenarbeit mit West Coast Arborists, Inc. (WCA), bildete, einer fortschrittlichen Operation zur Verwaltung von Baumbeständen.

Wie wir in jener Ausgabe von Wood&Steel genauer berichteten, bietet WCA hunderten von Landkreisen und staatlichen Einrichtungen in ganz Kalifornien und Teilen von Arizona verschiedene Dienstleistungen für die Pflege von Baumbeständen. Diese geplanten und entsprechend verwalteten Baumbestände sorgen für die so wichtigen sogenannten grünen Lungen in Städten und Vororten, wozu die Landschaftsgestaltung in Parks und anderen öffentlichen Flächen zählt, sowie die Bäume entlang von Straßen und Autobahnen. Im Rahmen von mit den jeweiligen Landkreisen abgeschlossenen Verträgen übernimmt WCA das Anpflanzen, die Pflege und auch das Fällen von Bäumen in solchen Gebieten, wobei WCA mehr als 10 Millionen Baumbestände in seiner Datenbank katalogisiert hat.

Unser Interesse für Holz aus urbanen Gebieten wurde zunächst dadurch angeregt, dass sich Bob Taylor gefragt hat, was mit dem Holz der in diesem Zusammenhang gefällten Bäume passiert und ob diese Bäume verwendet werden könnten, um zusätzlichen Mehrwert für die Gemeinden zu schaffen. Wie wir bereits in anderen Artikeln berichteten, haben wir uns dann an die Verwalter der Baumbestände unserer Gegend gewandt, wobei es sich um WCA handelte.

Scott Paul, unser Direktor für nachhaltige Naturressourcen, hat die Kontaktaufnahme geleitet, eine Gruppe von Taylor Kollegen gebildet, zu der Bob und Andy gehörten, um dann das Team von WCA in dessen Hauptsitz in Anaheim zu treffen. Es stellte sich dabei heraus, dass WCA auch nach Möglichkeiten suchte, mit diesen gefällten Bäumen Mehrwert zu schaffen – insbesondere angesichts der steigenden Kosten für die Entsorgung – und daher ein Recyclingprogramm für Holz aus urbanen Gebieten gestartet hatte, bei dem unter dem Namen Street Tree Revival die Bäume in Tische aus Baumstammscheiben sowie andere Holzprodukte verwandelt wurden. Sie hatten eine Zentralstelle für die farbcodierte Sortierung der Stämme der einzelnen Holzsorten in der Nähe von Ontario eingerichtet.

Weil viele dieser Arten bisher entweder gewerblich keine Verwendung hatten oder nicht für Musikinstrumente verwendet wurden, hat Andy zur Kettensäge gegriffen und sich Muster von bestimmten Arten zurechtgesägt, von denen er glaubte, dass es lohnen könnte, damit zu experimentieren.

„Das war fast so, wie wenn ein Chefkoch einen Bauernmarkt besucht und dort Gemüse oder Obst sieht, das er bisher noch nicht angetroffen hatte“, meint Andy. „Da überlegt man sich dann: Was muss ich tun, um die besten Aromen dieser Zutaten herauszubringen?“

Andy hat daraufhin eine reiche Mischung an Holzmustern zum weiteren Experimentieren mitgebracht. Er hat außerdem die Liste der Arten auf Grundlage von praktischen Überlegungen weiter reduziert und sich schließlich auf die 10 besten Kandidaten konzentriert.

„Viele Baumarten haben einfach nicht die praktischen Eigenschaften, die für die Verwendung im Holzhandwerk erforderlich sind.“

Andy Powers


„Vom Standpunkt des Lieferanten gesehen, wollten wir wissen, welche Bäume am häufigsten vorkommen“, erklärt er. „Dann habe ich geprüft, welche davon die richtige Art von Struktur, Höhe und Durchmesser für die Herstellung von Teilstücken hatten und sich bearbeiten lassen. Einige dieser Arten erfüllten diese Bedingungen, darunter die Schamel-Esche. Sie lässt sich trocknen, sägen, kleben, schleifen, lackieren. Es mag sich vielleicht seltsam anhören, aber viele Baumarten haben einfach nicht die praktischen Eigenschaften, die für die Verwendung im Holzhandwerk erforderlich sind. Nebst dieser Grundvoraussetzungen muss das Holz aber auch gut klingen. Es ist nicht leicht für einen Baum, diesen Test zu bestehen.“

Für Andy ist es von ganz wesentlicher Bedeutung, dass sich eine Holzart gut trocknen lässt.

„Wir achten so sehr darauf, ob sich eine Holzart gut trocknen lässt oder nicht, weil das ein direkter Anzeiger dafür ist, ob die Gitarre langfristig stabil bleiben wird“, erklärt er. „Im Grund gilt, dass ein Holz, das sich nicht trocknen lässt, ohne dabei Risse zu bilden, sich zu verformen, zu brechen oder zu verbiegen, sich kaum eignen wird, um daraus etwas zu bauen, das konsistente Qualität aufweist und haltbar ist. Irgendwann wird jedes Holz, das anfänglich widerspenstig ist, auch später Probleme bereiten.“

Was die Schamel-Esche betrifft, war Andy davon überzeugt, dass sie sich gut als Tonholz eignen würde, aufgrund der Ähnlichkeit zu anderen Eschensorten, die bereits für den Bau von Gitarren verwendet wurden.

„Ich habe schon mit so mancher Art von Esche gearbeitet – von der harten nördlichen Weiß-Esche bis hin zu der leichten Kürbis-Esche (oder Rot-Esche)“, sagt er. „Als ich mir bei dieser Esche die Maserung angeschaut habe, war ich mir ziemlich sicher, dass sich dieses Holz für Gitarren eignen würde. Am Ende war das Ergebnis sogar besser, als wir erwartet hatten. Das Holz hat uns mit so guten Eigenschaften überzeugt und ähnelt so sehr anderen Holzarten, die wir gut kennen, dass es für uns Sinn machte, daraus unser erstes Modell aus urbanem Holz zu bauen.“

[Anmerkung der Redaktion: An einer anderen Stelle in dieser Ausgabe stellen wir zwei neue insgesamt aus Urban Ash gebaute Modelle vor, die 424ce LTD und die 224ce-UA LTD.]

Ein neuer Star unter den Tonhölzern

Eine überraschende Entdeckung, die sich als glücklicher Fund herausstellte, war eine Holzart, die als Mugga-Eukalyptus bezeichnet wird (Eucalyptus sideroxylon).

„Dieser Mugga-Eukalyptus hat uns wirklich überrascht“, erzählt Andy. „Technisch gesehen gehört dieses Holz zu der Familie der Eukalyptusbäume, aber es verhält sich anders als die meisten anderen Eukalyptusarten, die sich ja oft verbiegen und auf unvorhersehbare Art und Weise verziehen. Noch erstaunlicher ist, dass Mugga-Eukalyptus super hart und dicht ist, als wenn es sich dabei um eine Art tropisches Holz aus der Familie der Palisander handeln würde. Es ist tatsächlich eines der weniger Hölzer, das im Wasser untergeht. Wie Ebenholz.“

Während Andy seine mechanischen Eigenschaften genauer untersuchte, stellte er mit Freude fest, wie gut es sich bearbeiten lässt. Auch das Trocknen war auf konsistente Weise und ohne Komplikationen möglich.

„Normalerweise sind dichtere Holzarten schwer zu trocknen und neigen dazu, sich zu verziehen, was eine sorgfältige Überwachung erfordert, um ein stabiles Teilstück für eine Gitarre zu erhalten – das gilt beispielsweise für Ebenholz“, erläutert er. „Beim Mugga-Eukalyptus erlebten wir die angenehme Überraschung, dass es sich konsistent trocknen lässt, praktisch auf die gleiche Art wie wir ostindischen Palisander trocknen. Der Mugga-Eukalyptus hat in dieser Hinsicht ganz ähnliche Eigenschaften. Es ist ein sehr stabiles Holz.

Ein weiterer Aspekt, der auf viele dieser so harten Holzarten zutrifft – und so viele gibt es gar nicht, bemerkt Andy -, ist, dass ihr Ölanteil das Kleben erschwert. Aber auch hier stellt Mugga-Eukalyptus eine Ausnahme dar.

„Darüber hinaus hat dieses Holz eine der glattesten und gleichmäßigsten Maserungen, die ich jemals bei Hartholz gesehen habe“, sagt er.

Aufgrund seiner Härte, Dichte und glatten Oberfläche hatte Andy es anfänglich für Griffbretter und Brücken in Erwägung gezogen, aber wegen der rosafarbenen und goldbraunen Tönung dann doch davon abgesehen. Aber er war davon überzeugt, dass es sich gut für Zargen und Boden eignen würde. Und es sollte sich herausstellen, dass er Recht hatte.

Mugga-Eukalyptus im Detail

Mugga-Eukalyptus (Eucalyptus sideroxylon) ist eine der mehr als 700 Eukalyptusarten, die es weltweit gibt. Eukalyptus gibt es in Kalifornien seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als verschiedene Arten (einschließlich Mugga-Eukalyptus) aus Australien eingeführt wurden und als potenzielle Quelle für Holz und Faserstoffe angepflanzt wurden.

Die in Kalifornien am meisten verbreitete Art (und das gilt auch für den Rest der Welt) ist der schnell wachsende Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus, auch Fieberbaum genannt), der leicht an seiner sich abschälenden Rinde und intensiv duftenden, öligen und blaugrünen Blätter zu erkennen ist. Leider stellte es sich heraus, dass sich sein Holz nicht sehr gut als Nutzholz eignet.

Im Gegensatz dazu weist Mugga-Eukalyptus andere Eigenschaften auf. Seine Rinde ist dick, kräftig und stark gefurcht, während das rote Holz darunter hart, widerstandsfähig und dicht ist. Diese Art hat sich als gutes Nutzholz für Balken, Eisenbahnschwellen und andere Anwendungen in der Baubranche behauptet. Diese Baumart kann auch mit Dürre und Frost umgehen, weshalb sie problemlos außerhalb ihrer eigentlichen Heimat überlebt.

Den Klang verfeinern

Als Andy nun die strukturellen Eigenschaften dieses Holzes besser erforscht hatte, war es an der Zeit, ein Rezept für die klangliche Abstimmung des Holzes für eine Grand Auditorium-Gitarre zu entwickeln und einige Prototypen zu bauen. Für die Decke wählte er torrefizierte Sitka-Fichte. Die beiden Holzarten zusammen, fein abgestimmt durch eine Version seines V-Class-Bracing, führten zu einem Ergebnis, das er als frische Alternative zum klassischen Klang von Fichte/Palisander bezeichnet – für ihn ist es eine Art Kreuzung zwischen Palisander und Ebenholz -, wobei er einige Techniken der modernen Akustik im Inneren dieser Instrumente angewandt hat.

„Dieses Holz klingt kühn und vollmundig, aber dennoch süß… ein klavierähnlicher Charakter.”

Andy Powers


„Mugga-Eukalyptus beeinflusst direkt den Klang, indem zwar ein tiefer, transparenter Sound wie beim Palisander erreicht wird, aber mit jener Prise an Dämpfung, die man von Ebenholz oder Mahagoni kennt, und die dabei hilft, scharfe Kanten der Töne zu glätten“, erläutert er. „Dieses Holz klingt kühn und vollmundig, aber dennoch süß. Es hat jene glockenähnliche verstärkende Ansprache, die man von dichtem Holz kennt, lebhaft und dynamisch. Stellen Sie sich vor, Sie hätten den traditionellen Klang einer Palisander-Gitarre, aber mit vollerem und wärmerem Mitteltonbereich. Ein klavierähnlicher Charakter.”

Andy hat dann die fertige Version seiner Grand Auditorium auf dem Taylor Gelände im Juni vorgestellt, wobei uns als Zuhörer in jenem Raum zuallererst die großartige Lautstärke und Projektion dieses Instruments auffiel, sogar wenn man sie leichter anschlägt.

„Sie hat einen kräftigen, präzisen Sound, der dank seiner besonderen Wärme sehr ausgewogen und wirklich gefällig wirkt“, beschreibt er. „Wenn ich einen tiefen Ton anschlage, klingt er klar wie eine Glocke, überhaupt nicht harsch. Aber auch nicht verwaschen, schwammig oder undeutlich. Mit der Dichte des Mugga-Eukalyptus hat diese Gitarre einen Klang, den ich als kraftvoll und muskulös bezeichnen würde. Wenn ich auf dieser Gitarre spiele, habe ich das Gefühl, dass sie alles verstärkt, was ich mache. „Die Gitarre gibt mehr zurück als das, was ich von ihr verlange; fast als wenn die Noten regelrecht aus der Gitarre herausspringen wollten. Ich freue mich richtig darauf, diese Gitarren unter die Leute zu bringen.”

Die neue 500er Serie

Da Andy jetzt schon seit einigen Jahren Prototypen mit Mugga-Eukalyptus in seinem Studio hat, konnte er sich in aller Ruhe überlegen, an welcher Stelle eine solche Gitarre in unsere Gitarrenlinie passt. Und angesichts der vielen Mahagoni-Modelle in der 300er Serie, erschien ihm die 500er Serie als ideal geeignet für die Einführung dieser Gitarren. Als zweite Holzart aus urbanen Gebieten, die wir in unsere Gitarrenlinie aufgenommen haben, stellt sie ebenfalls den Beginn einer neuen Etappe unserer Verpflichtung zum Einsatz von urbanem Holz dar, indem dieses in eine traditionsreiche Serie von Taylor aufgenommen wird: Eine Serie, die beinahe so lange existiert wie unsere ikonische 800er.

Zu Ehren des klassischen Vermächtnisses unserer 500er Serie, hat Andy auf ein traditionelles Erscheinungsbild gesetzt, das aber einige unverkennbare, zum neuen Holz passende Verzierungen aufweist. Der Boden und die Zargen aus Mugga-Eukalyptus sind mit einer sanften Tönung an den Kanten verziert, mit der die natürlichen rötlichen und goldbraunen Farbtöne des Holzes betont werden, was an die Farben von Mahagoni erinnert, das sonst an diesen Stellen verwendet wurde. Korpus und Hals sind auch mit einem sanften Shaded-Edgeburst versehen: Die diskrete Färbung der Decke verleiht der Gitarre mit ihrer etwas dunkleren Decke aus torrefizierter Fichte einen Hauch an Vintage-Look. Der Korpus ist mit Hochglanzlackierung versehen und Satin-Lackierung am Hals. Weitere Verzierungen sind das schicke, neue „Aerial“-Inlay aus italienischem Acryl, das Schlagbrett und der Einband aus Imitationsschildkröte, die Abalone-Rosette mit Ahorn und schwarzen Randeinlagen sowie Stimmer aus Nickel von Taylor.

Was die Modelle betrifft, stellen wir die neu überarbeitete Serie zunächst mit nur zwei Korpusformen vor: die Grand Auditorium 514ce und die Grand Concert 512ce, wobei wir für 2023 zwei weitere Modelle eingeplant haben. (Nebenbei sei erwähnt: Die bestehende Builder’s Edition 517 wird unverändert bleiben, das heißt, weiterhin mit der Holzkombination Mahagoni/torrefizierte Fichte und den dazugehörigen Verzierungen gebaut.)

Die Lautstärke und die Fülle des Klangs werden wahrscheinlich bei der Grand Concert noch stärker beeindrucken, aufgrund des kleineren Korpus. Andy hat bei der Demonstration darauf gespielt, wobei der Klang beeindruckend war.

„Sie klingt transparent, sauber und angenehm, aber mit überraschender Lautstärke und jener klavierähnlichen Fülle“, sagt er. „Obwohl es eine Grand Concert ist, kann ich anfangen, Akkorde zu schrammeln [was er wirklich getan hat], und auch das macht sie problemlos. Ich bin wirklich stolz darauf, wie dieses Modell geworden ist.“

Für weitere Meinungen zu den Gitarren der neuen 500er Serie, schauen Sie sich das Feedback von Musikern an.

Lernen Sie die neuer 500er Serie

514ce

Als unsere erste Grand Auditorium mit Boden und Zargen aus Urban Ironbark, liefert die 514ce einen süßen, kraftvollen Klang, der wie die Kombination des transparenten und präzisen Sounds von Palisander und des warmen und kräftigen Mitteltonbereichs und ausgewogenen Klangspektrums von Mahagoni wirkt. In Kombination mit einer Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte für eingespielten und reifen Klangcharakter sowie V-Class-Bracing für verbesserte Lautstärke und mehr Sustain, bietet die 514ce alles, was man zum Schrammeln benötigt, eignet sich aber genauso gut auch für Fingerstyle-Gitarristen, dank ihrer empfindlichen Ansprache, die einen breiten Dynamikbereich ermöglicht. Mit den neuen Aerial-Inlays aus italienischem Acryl, ihrer Abalone-Rosette, einer sanften Tönung, von der die reichen Rottöne des Mugga-Eukalyptus zusätzlich verstärkt werden, einem leichten Shaded-Edgeburst und der Hochglanzoberflächenbehandlung, wartet die 514ce mit einem eleganten Mix aus traditionellen und modernen Designelementen auf.


512ce

Die 512ce ist eine unserer ersten Gitarren mit Zargen und Boden aus massivem Urban Ironbark, auch Mugga-Eukalyptus genannt, ein dichtes, hartes Tonholz das eine reiche, komplexe Ansprache mit vollen Bässen und präzisem und transparenten Ton bietet, der an indischen Palisander mit einer Prise der Mitteltöne und des fokussierten Klangcharakters von Mahagoni erinnert. Bei der Grand Concert 512ce haben wir Urban Ironbark mit einer Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte vereint, was einen eingespielten Klangcharakter ergibt, mit warmem, klavierähnlichem Ton, der über das gesamte Frequenzspektrum erstaunlich ausgewogen ist. Die V-Class-Verstrebung in ihrem Inneren verleiht dieser kompakten elektroakustischen Gitarre eine raumfüllende Projektion und hervorragendes Sustain, wobei der kraftvolle Klang dennoch angemessene Empfindlichkeit für einen sanfteren Anschlag aufweist. Zu den Verzierungen dieses Modells zählen die neuen Aerial-Inlays aus italienischem Acryl, die Abalone-Rosette mit Ahornelementen und schwarzer Randeinlage sowie der geschmackvolle sanfte Edgeburst.

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