Lead image of two Taylor acoustic guitars sitting on their sides next to a pack of D'Addario strings and a coil of guitar strings on a white background

Saitenwechsel

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Nach ausgiebigem Testen unterschiedlicher Saiten zusammen mit unseren Freunden bei D’Addario, haben wir nun den Wechsel auf die beschichteten Saiten der XS-Serie beschlossen

Nach 24 Jahren haben wir beschlossen, dass es an der Zeit ist, auf andere Saiten zu wechseln.

Wir freuen uns, verkünden zu können, dass wir angefangen haben, für unsere stahlbesaiteten Akustikgitarren auf die besonders hochwertigen, beschichteten Phosphorbronze-Saiten der XS-Serie von D’Addario zu setzen. Von diesem Sommer an werden auf die meisten unserer in den USA gefertigten Modelle die beschichteten Saiten der XS-Serie aufgespannt (für unsere T5z-Modelle werden wir beschichtete Nickel-Saiten der XS-Serie verwenden) und wir haben diesen Wechsel bei unseren in Mexiko gefertigten Modellen eingeleitet (Baby Taylor bis 200er Deluxe Serie).

Die Entscheidung dafür fällte unser Meister-Gitarrenbauer Andy Powers, der Klang, Feeling, Haltbarkeit, Konsistenz und Leistungsfähigkeit der beschichteten Saiten der XS-Serie bei seinen neuesten Gitarren und einigen anderen Modelle in der Taylor Gitarrenlinie bevorzugt.

„Es ist uns eine Freude, dieses neue Kapitel unserer Partnerschaft mit D’Addario zu beginnen“, sagt Andy. „Die Saiten der XS-Serie sind besonders konsistent und liefern eine hervorragende Ansprache. Wir setzen uns dafür ein, die Musikalität unserer Gitarren zu verbessern, damit Musiker sich damit noch besser ausdrücken können.“

Dieser Wechsel baut auf einem langjährigen Verhältnis zwischen Taylor und D’Addario auf. Seit vielen Jahren verwenden wir für unsere stahlbesaiteten Modelle Saiten von D’Addario, was seit der Vorstellung unserer ersten nylonbesaiteten Gitarren im Jahr 2003 auch für Nylonsaiten gilt. Die beiden Unternehmen haben sich immer schon gut verstanden – eine geteilte Leidenschaft für Innovation, Perfektion in der Fertigung und wegweisende Nachhaltigkeit.

„Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir uns auf derselben Wellenlänge befinden“, sagt Jim D’Addario hinsichtlich der zwei Unternehmen. Er hat D’Addario gegründet, ist Vorstandsvorsitzender und Chief Innovation Officer. „Wir führen unser Geschäft wirklich auf die gleiche Art und Weise.“

Konsistente Leistung

Seitdem Andy bei Taylor arbeitet, hat er immer wieder über die unterschiedlichen Zutaten gesprochen, die für das Rezept eines Gitarrendesigns erforderlich sind – wie die gewählten Tonhölzer, die Korpusabmessungen, die interne Verstrebung – und wie jede dieser Zutaten ganz spezifisch am individuellen Klangcharakter der Gitarre beteiligt sind.

Eine weitere fundamentale Zutat sind die Saiten, die buchstäblich die Gitarre in Schwingung versetzen. Technisch gesehen sollten die Saiten die musikalischen Qualitäten einer Gitarre optimieren. Und für Andy gibt es klare musikalische Kennzahlen, die er bezüglich der Leistung unterschiedlicher Saitentypen untersucht: Tonhöhengenauigkeit, Dynamikbereich, Sustain und Spielgefühl.

Besonders wichtig dabei sei die konsistente Leistung sämtlicher Saiten in einem Satz, sagt er.

„Worauf ich bei jedem Saitentyp mehr als alle anderen Eigenschaften achte, ist, ob die Saiten sich alle auf die gleiche Art und Weise verhalten“, sagt er. „Als Gitarrenbauer lege ich es darauf an, dass jede Saite genau denselben Klangcharakter hat. Sonst kann das Endergebnis ein echter Misserfolg werden.“

Dieser Wunsch nach Konsistenz innerhalb eines Saitensatzes wird zusätzlich verstärkt aufgrund der Größenordnung der Produktion von Taylor, die bei rund 200.000 Gitarren pro Jahr liegt. Mit unseren fortschrittlichen Fertigungstechniken sind wir in der Lage, ein erstaunliches Niveau an Konsistenz in der Verarbeitungsqualität unserer Instrumente zu erreichen. Auf ähnliche Art und Weise hat D’Addario anhand seiner eigenen Technologie für die Herstellung von Saiten, die hochpräzise Fertigungsprozesse umfasst, eine beeindruckende Konsistenz erreicht, die es erlaubt, 800.000 Saiten pro Tag herzustellen.

Der Vorteil von beschichteten Saiten

Zum Thema Saiten gilt es einen weiteren, wichtigen Punkt zu beachten: ihre Haltbarkeit, insbesondere unter den Umständen, die man in Gitarrengeschäften antrifft, wo eine Gitarre oft von vielen Personen ausprobiert wird, bevor sie schließlich verkauft wird. Egal wie gut eine Gitarre gebaut ist, wird ihr Klang durch schmutzige oder abgenutzte Saiten stark beeinträchtigt, was eventuell dazu führen kann, dass sie ein Ladenhüter wird.

Das ist einer der Gründe, warum Taylor im Jahr 1999 für die stahlbesaiteten Akustik-Gitarren auf Saiten von Elixir gesetzt hat. Dieses Unternehmen war der erste Saitenhersteller, der eine beschichtete Saite eingeführt hat, wobei es sich erwiesen hat, dass diese revolutionäre Technologie die Lebensdauer der Saiten in einem stark frequentierten Geschäft erheblich verbessert.

Zusammenarbeit mit D’Addario bei der Entwicklung des GS Mini Bass


Die Entwicklung des preisgekrönten GS Mini Bass, der 2017 vorgestellt wurde, ist ein gutes Beispiel für den Erfindungsgeist, der Taylor und D’Addario gemeinsam ist, und die beiden Unternehmen miteinander verknüpft. Andy erforschte damals Wege, einen kleinen, ergonomischen Akustikbass mit den kompakten Abmessungen der beliebten GS Mini zu entwickeln – ein ziemlich radikaler Ansatz, wenn man bedenkt, dass die Mensur praktisch 25 cm kürzer als die von einem gewöhnlichen Bass ist. Mit einem traditionellen Saitensatz wäre es mit jener Mensurlänge unmöglich gewesen, präzise Noten zu erhalten.

Andy richtete sich mit seiner Idee an das Produktentwicklungsteam von D’Addario, das sich engagiert für dieses Projekt einsetzte. Mehr als ein Jahr lang hat das Team von D’Addario mit Andy zusammen daran gearbeitet, einen besonderen Saitentyp zu entwickeln, mit dem der Bass richtig klingen würde. Am Ende ergab diese Zusammenarbeit eine einzigartige Lösung: eine mit traditionellem Phosphorbronze-Draht umwickelte Nylonsaite.

„Diese Kombination funktioniert wunderbar“, erzählt Andy. „Ich weiß nicht, ob dieses Instrument jemals auf den Markt gekommen wäre, wenn wir diese Saiten nicht hätten.“

Seitdem der Bass im Jahr 2017 vorgestellt wurde, hat Andy den Kontakt zum Team von D’Addario aufrechterhalten, sowohl im Kontext neuer Gitarrendesigns, als auch später, als D’Addario infolge der hauseigenen Produktentwicklung und -forschung sich darauf vorbereitete, die beschichteten Saiten der XS-Serie im Jahr 2021 vorzustellen. Andy hatte bis dahin die Gelegenheit, einige der Prototypen der XS-Serie zu testen und daraufhin Feedback darüber zu erteilen, wie diese Saiten ihm gefielen, sowohl bei seinen V-Class-basierten Modellen als auch bei anderen neuen Modellen, die er gerade entwickelte, wie zum Beispiel die Grand Pacific.

Jim D’Addario erinnert sich an die Auswirkungen eines Kommentars, den Andy nach dem Test eines bestimmten Satzes der XS-Saiten geschickt hat.

„Als wir das E-Mail bezüglich dem getesteten Sample erhielten, haben wir hier im Büro sogar ein wenig gefeiert“, erzählt er.

Die Innovation der XS-Serie

An der Entwicklung und Optimierung der Technologie, die für die Herstellung der Beschichtung der XS-Serie erforderlich ist, erzählt Jim D’Addario, habe sein Entwicklungsteam mehr als viereinhalb Jahre lang gearbeitet.

„Wir mussten unsere eigene Folie entwickeln, die wir behandeln, imprägnieren und passend zuschneiden, bevor sie dann auf Spulen gewickelt wird“, sagt er. „Wir mussten spezielle Maschinen für das Umwickeln mit derart dünnem Material entwickeln – es hat nur 1/30tel der Stärke von normalem Plastikfilm. Das Ergebnis sind meiner Ansicht nach die besten beschichteten Saiten auf dem Markt, weil sie langlebig sind und es klanglich nicht bemerkbar ist, dass sie beschichtet sind. Sie sind praktisch nicht von normalen Saiten zu unterscheiden. Sie sind eines der Produkte, auf die ich besonders stolz bin.“

Für Andy erfüllte die marktreife Version dieser Saiten alle Anforderungen, um mit seinen Entwürfen voranzukommen.

„Die Saiten der XS-Serie schwingen deutlicher so, wie sie es sollten, um präzise Noten zu erzeugen”, sagt er. „Das war für mich ein großer Schritt. Es fühlt sich einfach musikalischer an. Ein wirklich tolles Spielgefühl. Eine hervorragende Ansprache. Erstaunlich einheitlich. Ja, diese Saiten bringen alle Kennzahlen, die für mich Musikalität bezeichnen: der Dynamikbereich, die Tonhöhengenauigkeit, das Spielgefühl, das Sustain… Und dann schaut man sich an, wie diese Saiten hergestellt werden, und es wird nachvollziehbar.“

Anatomie einer Saite: Die XS-Saitentechnologie von D’Addario unter der Lupe

Hauchdünne Beschichtung: Diese eigens von D’Addario entwickelte Beschichtung ist zehnmal dünner als ein menschliches Haar und bietet maximalen Schutz gegen verschiedenste Stoffe und Substanzen, um die Lebensdauer der Saiten zu verlängern. Diese Technologie umfasst einen extrem dünnen Schutzfilm auf den gewickelten Saiten und eine besondere Polymerbehandlung auf den glatten Stahlsaiten.
Sechskantkern: Der innere Draht ist sechskantig, um dem Material, mit dem er umwickelt ist, einen besseren Halt zu verleihen, wodurch mehr Stabilität und Haltbarkeit bei gleichzeitig präziser Stimmung erreicht wird.
Fusion-Twist-Technologie: Diese Technologie, erklärt uns das Team von D’Addario, optimiere die Stabilität der Stimmung und sorge dafür, dass die glatten Stahlsaiten reißfester sind.
Hochwertiger Kerndraht mit hohem Kohlenstoffanteil: D’Addario ist stolz auf die hauseigene Stahlverarbeitung, weil daraus Material mit noch besserer Tonhöhenstabilität und Reißfestigkeit entsteht.
Hauseigene Drahtziehtechnologie: D’Addario verfügt über eigene Drahtziehanlagen und -verfahren, was eine präzise Überwachung der Qualität und Konsistenz des Drahts ermöglicht.

Taylor und D’Addario: Das Gespräch

Anfang dieses Jahres, im Zuge der Vorbereitungen unserer Partnerschaft, haben Bob Taylor und Andy Powers den Hauptsitz von D’Addario in Farmingdale, Long Island, New York für eine Besprechung mit Jim D’Addario aufgesucht. Der Journalist Jason Verlinde vom Fretboard Journal hat das Gespräch moderiert, das gefilmt wurde, und in dem Bob, Andy und Jim über die Partnerschaft der beiden Unternehmen, ihren gegenseitigen Respekt, ihre Unternehmensphilosophien und die Gründe sprechen, warum sie kompatible Geschäftspartner sind.

„Jim [D’Addario] und ich haben immer schon eine Leidenschaft für das Industrialisieren von Verfahren geteilt”, sagt Bob. „Der Bau von Maschinen, die Fertigung hochwertiger Erzeugnisse. Ich habe großen Respekt vor Jims Fähigkeiten.”

Laut Jim seien Neugier und eine inzwischen fest in die Unternehmenskultur integrierte Beharrlichkeit entscheidend am Erfolg von D’Addario beteiligt.

„Wenn ich glaube, dass wir eine gute Idee haben, die aber noch nicht funktioniert, dann halte ich daran fest, bis wir es schaffen – diese Einstellung ist Grundlage von dem, was wir geworden sind. Wir suchen stets nach Wegen der Verbesserung.”

Ein beharrliches Streben nach Innovation für die Gitarrenwelt unterstreicht die symbiotischen Züge beider Unternehmenskulturen und zeugt von den Ähnlichkeiten des Wegs, den beide Unternehmen im Laufe der vergangenen fünfzig Jahre zurückgelegt haben.

Auch wenn Andy noch nicht so lange bei Taylor ist (seit 2010), kennt er Jim schon seit geraumer Zeit und hat großen Respekt für das, was Jim und D’Addario erreicht haben.

„Als ich Jim kennenlernte, merkte ich, dass ich einen Gleichgesinnten gefunden hatte”, erzählt Andy. „Der Gitarrenbauer in uns möchte Seite an Seite mit dem Saitenmacher stehen.”

Sie können sich hier das vollständige Gespräch ansehen.

Das Gespräch über Saiten ruft in Erinnerung die Kommentare von Andy in einem Interview in Wood&Steel im Jahr 2022 zu der Bedeutung des Spielgefühls und der Ansprache.

„Ja, es gibt hier Unterschiede, die über den Klang hinaus gehen, denn es geht hier nicht nur darum, was man hört, sondern auch was man fühlt, wenn man eine Gitarre spielt”, sagt er. „Genauer betrachtet geht es gar nicht direkt darum, wie weit die Saiten vom Griffbrett entfernt sind, welche Spannung sie haben oder welche Mensur, ja, die messbaren Eigenschaften der Gitarre. Nein, es geht hier um die wechselseitige Kommunikation, die man erlebt, wenn man eine bestimmte Gitarre spielt. Wenn man zu einer Gitarre greift und diese ganz klar daran beteiligt ist, wie der Gitarrist mit ihr interagiert, was auf die Kombination des Klangs, des Eindrucks, den die Saiten auf die Fingerspitzen vermitteln, die Belastbarkeit und Flexibilität und die Empfindlichkeit der Ansprache – also sämtliche taktile Elemente und der daraus sich ergebende Klang -, zurückzuführen ist.”

Für weniger Materialverschwendung und ein Recyclingprogramm für Saiten


Die Verpflichtung für den Umweltschutz und sozial verantwortliche Geschäftspraktiken sind wichtige Werte, die Taylor und D’Addario gemein sind. Ein gemeinsamer Nenner ist dabei die Absicht, moderne Fertigungstechniken einzusetzen, um die Effizienz zu verbessern und den Abfall zu reduzieren. Im Zuge unserer neuen Partnerschaft für Saiten, haben Taylor und D’Addario sich darüber ausgetauscht, wie D’Addario Saiten herstellen könnte, deren Länge genauer der tatsächlich benötigten Länge entspricht, insbesondere für Gitarren mit kürzerer Mensur, wie die GS Mini, um die Verschwendung der überschüssigen Saitenlänge zu vermeiden.

Ein weiteres offensichtliches Beispiel für die Bemühungen von D’Addario, seine Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, sind die beschichteten Saiten, die eine wesentlich längere Lebensdauer haben, was bedeutet, dass Gitarristen nicht mehr so oft die Saiten wechseln müssen. Um den durch verbrauchte Saiten entstehenden Abfall zu reduzieren, hat D’Addario bemerkenswerte Ressourcen in die Schaffung eines Recyclingprogramms für Saiten mit dem Namen Playback investiert, das in Zusammenarbeit mit TerraCycle aufgebaut wird, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Lösungen für schwer recycelbare Produkte spezialisiert hat.

Dieses derzeit in den kontinentalen USA implementierte Programm ermöglicht es Gitarristen, ihre verbrauchten Gitarrensaiten oder sonstige Saiten (Geige, Violoncello usw., sowohl Nylon als auch Stahl) recyceln zu lassen, indem sie diese in einen Sammelbehälter von D’Addario/TerraCycle geben. Die meisten dieser Recyclingbehälter befinden sich in den teilnehmenden Musikläden. (Klicken Sie hier, um einen Recyclingbehälter für einen bestimmten Ort zu finden). Saiten aus Metall werden zu neuem Material verschmolzen und Nylonsaiten werden für die Erzeugung von industriell verwendbarem Plastik recycelt.

Im Rahmen unserer Partnerschaft ist Taylor stolz darauf, an diesem Programm teilzunehmen und die Besitzer von Taylor Gitarren dazu anzuregen, ihre Saiten zu recyceln. An unserem Unternehmensstandort in El Cajon, Kalifornien, haben wir an strategischen Stellen im Werk Sammelbehälter für die interne Verwendung aufgestellt (darunter unsere Reparaturabteilung). Wir sind ebenfalls eine öffentlich zugängliche, auf der Website von D’Addario aufgeführte Stelle für die Abgabe von Saiten zum Recyceln in den Sammelbehälter, der sich in unserem Besucherzentrum befindet.

Das Playback-Programm erlaubt ebenfalls das Versenden von verbrauchten Saiten zum Recyceln – dafür reicht es, ein kostenloses Player Circle-Konto auf der Website von D’Addario zu erstellen. (Über das Konto kann ein Versandetikett heruntergeladen werden). Einzige Bedingung dafür ist, dass jede Sendung mindestens 2,5 kg schwer ist, um die Kohlenstoffbilanz des Versands der verbrauchten Saiten zu minimieren.

Was diese Bedingung angeht, schlägt D’Addario allen, die sich dafür interessieren, vor, verbrauchte Saiten von anderen Gitarristen entgegenzunehmen (Freunde, Bandmitglieder, Klassenkameraden), um das Gewichtsminimum zu erreichen und größere Mengen effizienter zu verschicken. Ein weiterer Anreiz besteht darin, dass über das Players Circle-Konto dabei Punkte gesammelt werden, die später für den Erwerb bestimmter Produkte von D’Addario verwendet werden können.

Mit einer Auswahl an Gitarren, die Generationen überdauern, und hochwertigen, langlebigen Saiten, die recycelt werden können, wenn sie schließlich verbraucht sind, vermittelt es ein besseres Gefühl als je zuvor, eine Taylor zu besitzen.

Image of a worker handling spruce boards at a sawmill with a computer screen

Making the Cut

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Haben Sie sich jemals gefragt, was es für den Schnitt von Fichte für Gitarrendecken bedarf? Wir haben unsere Freunde von Pacific Rim Tonewoods besucht, um zu zeigen, wie es gemacht wird, und die Aussichten für die Zukunft für Fichtenholz zu besprechen.

Die Decke einer Akustikgitarre, die als Resonanzdecke dient, ist von höchster Bedeutung. Allein die Bezeichnung Resonanzdecke sagt schon viel über ihre Rolle aus: Sie überträgt die Energie der schwingenden Saiten der Gitarre auf eine größere Luftmasse, was akustischen Klang ergibt.

„Für mich ist die Resonanzdecke das Äquivalent zu der Membran eines Lautsprechers“, sagt Bob Taylor. „Sie ist das Teil, das wirklich schwingt. Und für mich entsprechen die Zargen und der Boden der Lautsprecherbox.“

Seit Jahrhunderten ist Fichte das meistgewählte Tonholz für Resonanzdecken von Saiteninstrumenten, von Geigen über Mandolinen bis hin zu Akustikgitarren. Fichte wird auch beim Klavier für die Resonanzdecke verwendet.

Was hat es also mit der Fichte auf sich? Als weiches Nadelholz ist Fichte leicht, aber dennoch auf die richtige Art und Weise starr und widerstandsfähig, insbesondere wenn so gesägt wird, dass stehende Jahresringe erkennbar sind (mehr dazu später). Sein gutes Verhältnis zwischen Gewicht und Stärke, wobei es dennoch einen gewissen Grad Elastizität hat, sorgt dafür, dass dieses Holz eine bemerkenswerte Saitenspannung aushält, dabei aber ebenfalls die Energie der schwingenden Saiten in einen transparenten, dynamischen Ton umwandelt.

Eine hochwertige Fichtendecke kann mit Leichtigkeit auch mit einem sanfteren Anschlag in Schwingung versetzt werden, während sie ihre klangliche Transparenz auch dann beibehält, wenn man mal härter in die Saiten greift. Sie hat auch eine gute Projektion und angenehmes Sustain. Fichte wird ebenfalls häufig für die Verstrebung selbst verwendet, auch dann, wenn die Decke aus Hartholz, wie Mahagoni oder Koa, besteht.

Im Laufe der Jahre haben sich viele Besitzer von Taylor Gitarren dafür interessiert, welche Eigenschaften Fichtenholz so gut machen, wie wir bei unserer Auswahl vorgehen und wie die unterschiedlichen physischen Eigenschaften das klangliche Endergebnis beeinflussen.

Wir haben in den letzten Jahren auch viel über Resonanzdecken im Zusammenhang mit der internen Verstrebung der Gitarren geredet, insbesondere als wir unsere innovativen V-Class- und C-Class-Bracing-Architekturen vorgestellt haben. Diese und andere Verstrebungsarchitekturen beeinflussen die Schwingung der Resonanzdecke in ganz bestimmter, fein differenzierter Art und Weise und sorgen zusammen mit Zargen und Boden für die Abstimmung der Gitarre und ihren unverkennbaren klanglichen Charakter.

Direkt von der Quelle: Pacific Rim Tonewoods

In diesem Jahr, anlässlich der Vorstellung unserer neuen Builder’s Edition 814ce, ist Fichte erneut zu einem heißen Gesprächsthema geworden, aufgrund der besonderen Decke aus vier Teilstücken bei diesem Modell, anstatt der traditionellen Decke aus zwei Teilstücken. Dieses einzigartige Design bietet uns die großartige Gelegenheit, unsere Verwendung von Fichtenholz aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten: Zunächst einmal möchten wir genauer aufzeigen, was es für die Fertigung einer hochwertigen Resonanzdecke aus Fichtenholz bedarf; anschließend möchten wir das Konzept der vierteiligen Decken genauer erklären, das eng mit den ständig im Wandel befindlichen Bedingungen für die kommerzielle Beschaffung von Fichtenholz verknüpft ist. Für beide Fälle war uns völlig klar, wen wir dazu holen würden, um entsprechende Fachkenntnisse zu teilen: unseren langjährigen Lieferpartner, Pacific Rim Tonewoods (PRT).

Pacific Rim Tonewoods, mit Sitz in Concrete, Washington, in der Region Skagit Valley/North Cascades (etwa 80 km südöstlich von Bellingham), ist seit mehr als 35 Jahren unser Lieferpartner für erstklassige Tonhölzer. Dieser Lieferant ist für die Gitarrenbaubranche von außergewöhnlicher Bedeutung. Sie liefern den Löwenanteil der Sitka- und Lutz-Fichtendecken, die für in den USA gefertigte Gitarren verwendet werden, was ungefähr 300 – 400.000 Decken pro Jahr darstellt.

Neben Fichtendecken, liefert Pacific Rim Tonewoods außerdem großblättrigen Ahorn (kommt aus der Umgebung) und hawaiianisches Koa-Holz für den Musikinstrumentenbau. Was Koa-Holz betrifft, ist Pacific Rim Tonewoods ebenfalls unser Partner im gemeinsamen Projekt Siglo Tonewoods, eine umfassende Forstwirtschaftsinitiative, die das Aufforsten der einheimischen Waldbestände auf Hawaii mit dem Anpflanzen von hawaiianischem Koa-Holz in entsprechender Qualität für den Bau der Musikinstrumente der Zukunft kombiniert.

Wir haben in W&S im Winter 2015 (Ausgabe 81) über Pacific Rim Tonewoods berichtet, im Zusammenhang mit innovativen Forschungen von Pacific Rim Tonewoods die darauf abzielten, großblättrigen Ahorn zu züchten, der für den Bau von Musikinstrumenten optimiert ist.

In vielerlei Hinsicht sind der Gründer von Pacific Rim Tonewoods, Steve McMinn, und Bob Taylor Gleichgesinnte: mit ihrer natürlichen Neugier und der Leidenschaft für ihre Arbeit; ihrem Bestreben, hochwertige Holzprodukte auf innovative Art und Weise zu produzieren; und ihrer Verpflichtung zum Umweltschutz. Aufgrund ihrer jahrelangen Zusammenarbeit, was das Siglo Projekt einschließt, ist es beiden wichtig, langfristig zu denken und zu planen und sie sind höchst motiviert, ihren Beitrag für die Zukunft der Tonhölzer für Musikinstrumente zu leisten.

Aufbau eines speziellen Sägewerks für Holz für Musikinstrumente
Wie wir 2015 in unserem Artikel erwähnt haben, war der Vater von McMinn ein Forstwirt in der Nähe der nordwestlichen Pazifikküste. Steve selbst folgte einem ähnlichen Pfad, anfänglich arbeitete er als Holzfäller als Nebenverdienst zu seinem Studium und in den Sommerferien als Wanderführer im Nationalpark, wodurch sein Interesse für den Umweltschutz weiterhin wuchs.

McMinns Interesse für den Vertrieb von Tonhölzern für

Musikinstrumente wurde dadurch entfacht, dass er einen Kit für den Selbstbau einer Gitarre bestellt hatte und feststellte, dass die Qualität des Holzes, das darin enthalten war, geringer war als das Holz, das er selbst beschaffen könnte. Er fing daraufhin an, aus forstwirtschaftlich verwalteten Gebieten in Alaska und Washington Sitka-Fichtenbäume, die Stürmen zum Opfer gefallen waren, zu holen. Anfänglich begab er sich selbst in den Wald, um einen entsprechenden gefallenen Baumstamm in Stücke zu spalten, die er dann per Rucksack mitnahm. Er informierte sich auch ausgiebig darüber, welche Eigenschaften Instrumentenbauern für eine Resonanzdecke aus Fichte besonders wichtig sind, und optimierte Stück für Stück seine Holzsägeverfahren, um das bestmögliche Endprodukt liefern zu können.

McMinn bot Bob Taylor zum ersten Mal Fichtendecken an, indem er Ende der 80er Jahre ihm einige Muster zeigte, der im Kofferraum seines Autos mitgebracht hatte, wie Bob sich kürzlich in einem Gespräch mit Steve in seinem Sägewerk erinnerte.

„Du hast damals gesagt: «Wenn ich solche Decken herstelle, würdest du sie kaufen?» woraufhin ich sofort zusagte“, erinnert sich Bob. „Du konntest nicht ahnen, dass wir kurz davorstanden, kein Fichtenholz [in entsprechender Qualität] mehr zu bekommen – es wurde immer schwerer zu beschaffen.“

Und das zu einer Zeit, wo Taylor gerade mal 4 bis 6 Gitarren pro Tag baute.

Bob bezieht sich damit auf den besonderen Schnitt, der für Fichte erforderlich ist, damit sie sich für die Verwendung als Gitarrendecke optimal eignet.

Mehrere Jahrzehnte später gilt für Pacific Rim Tonewoods, dass sich das Unternehmen auf den Vertrieb von hochwertigen Tonhölzern an Instrumentenbauer spezialisiert hat und dabei, ganz wie Taylor und andere Gitarrenbauer, ebenfalls deutlich gewachsen ist und sich weiterentwickelt hat. Auf dem Firmengelände gibt es heute neue Gebäude, Maschinen und Verfahren, alles im Dienst der Verarbeitung von groben Baumstämmen in Gitarrenteile von höchster Präzision.

Das Team von Pacific Rim Tonewoods macht es sich ebenfalls zum Ziel, grenzensprengende Forschung zu betreiben, was die akustischen Eigenschaften von Fichtenholz betrifft, wobei die Einflüsse der physischen Eigenschaften auf den Klang, wie Starre, Dichte und Dämpfung, untersucht werden. Es werden davon dann Kennzahlen abgeleitet, um die Qualitätseinstufung von Holz auf Grundlage einer berechenbaren klanglichen Leistung zu ermöglichen.

Der Vorteil, der sich aus der klanglichen Einstufung von Resonanzdecken ergibt, bestehe laut Steve darin, dass dann das richtige Holz für die richtigen Gitarren aufgrund der klanglichen Eigenschaften verwendet werden könne, und nicht einfach nur weil es gut aussehe. Oder, wie es Steve gerne ausdrückt: „Wir helfen den Leuten dabei, sich von der rein oberflächlichen Beurteilung auf Grundlage des Erscheinungsbilds loszulösen.“

Wenn Sie eine Leidenschaft für Gitarren haben, dann lohnt sich ein Besuch auf dem Gelände von Pacific Rim Tonewoods, um mit eigenen Augen die Kombination von Können und Sorgfalt wahrzunehmen, auf der die Betriebsverfahren basieren, weil dies zweifellos einen klareren Eindruck davon vermittelt, was für die Produktion von Holzteilen für den Bau von Musikinstrumenten erforderlich ist. Wir haben Pacific Rim Tonewoods daher einen Besuch abgestattet.

Mitte März habe ich mich zusammen mit Bob Taylor, Scott Paul (unser Direktor für nachhaltige Naturressourcen) und unserem Direktor für Marketing, Craig Evans, für einen Zwei-Tage-Aufenthalt auf den Weg nach Concrete gemacht. Dort haben sich Videoproduzent Gabriel O’Brien und Kameramann Chris Lallier zu uns gesellt, um diesen Besuch zu dokumentieren.

Gabriel und Chris haben einen Tag mit Eric Warner verbracht, Steves rechte Hand, Manager und Partner, der ihnen das Verfahren zur Verwandlung eines Fichtenbaumstamms in eine Gitarrendecke mit der Unterstützung einiger Experten gezeigt hat: Justin El-Smeirat, Spezialist für den Erwerb von Baumstämmen, und Derrick Schmidt, Experte im Schneiden von Holz. Am zweiten Tag folgte eine Gesprächsrunde mit Bob, Scott, Steve and Eric geplant, deren Schwerpunkt eine Reihe von Themen rund um die Verwendung von Fichte für Gitarrendecken war.

Zu den behandelten Gesprächspunkten zählten: Wo und wie wählt Pacific Rim Tonewoods die Baumstämme aus, warum eignet sich Fichte so gut für Resonanzdecken, auf welche Eigenschaften ist zu achten, wie wird das Holz für eine Decke geschnitten, warum ist es so wichtig, das Holz so zu schneiden, dass Jahresringe sichtbar sind, und mit welchen besonderen Fertigkeiten trägt Pacific Rim Tonewoods zu diesem Verfahren bei.

Eric Warner und Scott Paul hatten einige Einwände, als das Gespräch auf die sich verändernde Verfügbarkeit von Sitka-Fichte wechselte, was auch die Bedeutung von vierteiligen Decken für Gitarrenbauer umfasst. Bob, Steve, Scott und Eric äußerten sich dann dazu, wie zunehmend mit jüngeren, kleineren Bäumen gearbeitet werden müsse (80 – 120 Jahre alt) anstatt der großen, älteren Bäume (250 Jahre oder mehr), auf die man sich Jahrhunderte lang verlassen habe, und wie wichtig es sei, dass sich sowohl die Branche des Holzzuschnitts als auch des Gitarrenbaus anpassungsfähig zeigten.

Die Aufnahmen des Gesprächs, zusammen mit einem detaillierten Einblick in die Sägeverfahren, wurden dann entsprechend bearbeitet und in vier Abschnitte unterteilt, die Sie sich im Folgenden selbst anschauen können.

1. Teil: Auf der Suche nach gutem Holz für Resonanzdecken

Bob Taylor und Steve McMinn reden über das Wachstum von Pacific Rim Tonewoods zu einem branchenführenden Lieferanten von Fichte für Musikinstrumente, die Eigenschaften, die Fichtenholz für Resonanzdecken haben muss sowie den besten Weg, das Fichtenholz dafür zuzuschneiden. Justin El-Smeirat von Pacific Rim Tonewoods, der für die Beschaffung von Baumstämmen verantwortlich ist, erklärt außerdem die dafür erforderlichen Verfahren, einschließlich Transport, und erläutert genauer, welche wichtigen Eigenschaften das Holz aufweisen sollte und wie der beste Schnitt ermittelt und durchgeführt wird.

2. Teil: Die Tugenden der Fichte

Steve McMinn erklärt genauer, warm Fichte sich so gut für Resonanzdecken eignet. Wir treffen uns mit Justin El-Smeirat an seinem Arbeitsplatz, wo er zeigt, wie ein runder Fichtenstamm in Blöcke gespalten wird, um den maximalen Ertrag zu erreichen. Eric Warner erklärt, wie Pacific Rim Tonewoods mit Decken, die aus vier Teilstücken bestehen, einen Baumstamm effizienter nutzen kann. Und Eric führt uns dann in die Mühle, um uns zu zeigen, wie Fichtenholzblöcke auf einem Sägeständer so in Bretter geschnitten werden, dass stehende Jahresringe sichtbar sind, wobei Defekte im Block umgangen werden. Es hängt von eventuellen Defekten ab, ob sich der Stamm für eine größere Decke aus zwei Teilstücken für beispielsweise eine Dreadnought oder für eine Decke aus vier Teilstücken eignet. Zwischen den für die Decke geschnittenen Brettern wird Holz für Verstrebungen gewonnen.

3. Teil: Die beste Fichte für Gitarren

Steve McMinn und Eric Warner äußern sich zu ihrer neuesten Errungenschaft, eine Technologie, mit der die Einstufung des Holzes nach seinen klanglichen Qualitäten möglich ist, indem sie Eigenschaften wie Dichte, Starre und Dämpfung des Holzes messen und dieses daraufhin entsprechend klassifizieren können. Dies hilft dabei, die klangliche Leistung des Holzes auf eine Art und Weise vorherzusehen, die es Gitarrenbauern ermöglicht, noch konsistentere Ergebnisse zu erzielen. Steve und Bob Taylor äußern sich ebenfalls dazu, wie wertvoll Holz ist, das so geschnitten wurde, dass stehende Jahresringe sichtbar sind und erklären, warum sie Fichte mit gröberer Maserung bevorzugen. In der Mühle zeigt uns Eric, wie die Kanten der Bretter für vierteilige Decken bearbeitet werden und wie Bretter entweder für die Verwendung als Deckenteilstücke oder Verstrebungsstücke bestimmt werden, was von den vorgefundenen Defekten abhängt.

4. Teil: Ein Wald im Wandel

Bob Taylor, Steve McMinn, Scott Paul und Eric Warner debattieren hier die schwindende kommerzielle Verfügbarkeit von größeren, alten Fichtenstämmen und wie die Beschaffung von Bäumen mit geringeren Durchmessern dazu führt, dass zunehmend Decken produziert werden, die aus vier Teilstücken bestehen. Obwohl das den für den Zuschnitt und den Bau der Gitarre erforderlichen Arbeitsaufwand steigert, gibt es auch Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit, eine größere Menge Holzstücke aus einem Baumstamm zu gewinnen und eine noch konsistentere Maserung für Gitarrendecken zu erzielen. Bob und Steve zeigen sich entschlossen, die verfügbaren Ressourcen so zu verwenden, dass der Wald respektiert wird und weiterhin kompromisslos die Instrumente gebaut werden können, die Musiker erwarten.

Guitar designer Andy Powers plays a light blue Powers Electric guitar in a luthier's workshop

Ein Projekt aus Leidenschaft

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Andy Powers hat eine großartige neue Nebenbeschäftigung. Er baut E-Gitarren. Und es sind keine Taylor Gitarren.

Es ist schon eine Weile her, seitdem Andy Powers zum ersten Mal die Kopfplatte einer Gitarre mit seinem Namen versehen hat.

Als er im Jahr 2011 sich zu Taylor gesellte, war dies gleichzeitig das Ende seines eigenen Geschäfts als Gitarrenbauer von maßgeschneiderten Instrumenten, darunter Akustik-Gitarren mit flacher, aber auch gewölbter Decke, Mandolinen, Ukulelen und E-Gitarren. Eine solche Vielfalt an verschiedenen Instrumenten belegt seine ausgeprägte Leidenschaft für den Bau von Musikinstrumenten sowie sein weitreichendes Know-how.

Seitdem Andy bei Taylor ist, hat er sich hauptsächlich auf die Weiterentwicklung unserer akustischen Gitarren konzentriert, was eine Vielzahl an klangverbessernden Innovationen ergab, einschließlich seiner V-Class-Bracing-Architektur sowie mehrerer preisgekrönter Modelle. Viele Taylor Fans haben aber wahrscheinlich keine Vorstellung davon, wie stark Andy sich im Laufe seines Lebens mit E-Gitarren beschäftigt hat.

Das wird sich jetzt aber ändern.

Wir möchten nun im Namen von Andy das Ergebnis seines spannenden Solo-Projekts verkünden: eine neue E-Gitarrenlinie mit der Marke Powers Electric.

Zunächst ein paar wichtige Hinweise. Das ist keine Taylor Gitarre. Es ist eine pure E-Gitarre, die ein ganz eigenes Design, ja eine eigene Identität hat. Eine Gitarre, die derzeit nur von Andy selbst und einer kleinen Zahl auserwählter Spezialisten in kleinen Stückzahlen gebaut werden kann. Andy nennt diese Gitarre stolz seine Werkstattgitarre, weil das Design so persönlich ist – es ist die E-Gitarre seiner Träume.

Bob Taylor und Kurt Listug, Gründer von Taylor, haben Andy dazu ermutigt, diesem Projekt nachzugehen. Und sie waren sich darin einig, dass Andy die kreative Freiheit benötigen würde, diesem außerhalb des Markenauftritts von Taylor nachzugehen, um seine Vision auf die bestmögliche Art und Weise in die Tat umsetzen zu können.

Wir möchten Ihnen, liebe Leser, jetzt natürlich unbedingt mitteilen, was dabei herauskam. Andy glaubt, dass die Gelegenheit besteht, im Bereich der E-Gitarren ein wahrhaft einzigartiges Instrument zu entwickeln. Wir sind uns sicher, dass er in der Tat eine besondere Gitarre geschaffen hat.

Bevor wir mehr Details zu dieser Gitarre aufdecken, dürfte es hilfreich sein, etwas mehr über Andys Lebensweg zu schreiben, der ganz klar diesen Design-Ansatz beeinflusst hat.

Frühe Vorliebe für E-Gitarren
Die erste Gitarre, die Andy als Kind in die Hände bekam, war eine Akustik-Gitarre, die zu Hause in der Ecke stand. Sowohl sein Vater, ein geschickter Tischler, als auch seine Mutter, eine Künstlerin, ermutigten ihn stets dazu, Dinge zu bauen (es gab ja auch reichlich Holzreste), was den frühreifen Jungen dazu anspornte, den Versuch zu unternehmen, seine erste Akustik-Gitarre zu bauen, als er kaum 10 Jahre alt war. Wenn er sich daran erinnert, kommt ein Lächeln auf, weil das unbeholfene Ergebnis im besten Fall als ein Objekt mit der Form einer Gitarre beschrieben werden konnte. Aber er war fest entschlossen, eines Tages ein Musikinstrument zu bauen.

Die erste Gitarre, die sich Andy (mit der Hilfe seiner Eltern) leisten konnte, um darauf zu spielen, war eine gebrauchte Stratocaster.

„Ich habe mit dieser Gitarre unheimlich viel Spaß gehabt“, erinnert er sich. „Anfänglich war ich verrückt nach instrumentalem Surf Rock der 60er, wie zum Beispiel The Ventures, was ich ausgiebig erforscht habe, bevor ich anfing, mich für die neueren Rockbands und die frühen Rockabilly-, Blues- und Jazz-Gitarristen zu interessieren. Ich glaube, ich habe diese Vorliebe bis heute beibehalten.“

Er erinnert sich daran, wie sehr ihn E-Gitarren in seiner Jugend faszinierten (was auch heute noch der Fall ist): die prächtigen Farben, ihr eleganter Umriss und die unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, den verstärkten Ton individuell anzupassen, sowie die unterschiedliche Stimmung, die klanglich mit der Betätigung eines simplen Knopfes oder Pedals erreicht werden kann.

„Ihre Formen, ihr ganz eigener Klang und ihre Ausdruckskraft vermitteln den Eindruck, dass sie unsere Aufmerksamkeit magisch anziehen“, erinnert er sich.

Kalifornische Einflüsse

Die Gegend, in der Andy aufwuchs, war auch stark daran beteiligt, seine Kreativität anzuregen. In seinem Fall war es der nördliche Teil des San Diego Bezirks in Südkalifornien. In direkter Nähe zum Pazifischen Ozean begeisterte sich Andy schon in jungen Jahren für das Surfen, was bis heute eine seiner Leidenschaften ist.

Die pulsierende Kultur von Südkalifornien lädt zur Selbstentfaltung und zum grenzensprengenden Experimentieren ein.

Der Lifestyle von Südkalifornien ist eng verknüpft mit der Kultur der Region und der unkonventionellen Menschen, die diese mitbestimmt haben. Surfen, Skateboarden, Oldtimer, Hot Rodding, Musik, Kunst, Architektur, Industriedesign und andere sich gegenseitig bereichernde kreative Einflüsse haben eine pulsierende Kultur geformt, die zur Selbstentfaltung und zum grenzensprengenden Experimentieren einlädt.

Bob Taylor kennt diese besondere regionale Sensibilität nur zu gut aufgrund seiner eigenen Erfahrungen als Gitarrenbauer in San Diego. Als er vor Jahren anfing, darüber nachzudenken, wer ihn als Meister im Gitarrenbau irgendwann ablösen könnte (am Ende wählte er Andy), war eines der wichtigsten Kriterien für die Auswahl seines Nachfolgers, dass dieser ein aus San Diego stammender Autodidakt sein sollte.

„Mit meiner jahrelangen Erfahrung als Gitarrenbauer bin ich zum Schluss gekommen, dass es leichter und lohnenswerter ist, unsere Gitarren hier in Kalifornien vorzustellen anstatt im Osten, der ja bereits eine reiche Geschichte im Gitarrenbau hat“, sagt Bob. „Mir fiel ebenfalls auf, dass die Gitarrenbauer hier eine andere Kreativität als in anderen Gegenden aufweisen. Wir waren stets bereit für den Bruch mit der Tradition.“

Was das Design von E-Gitarren betrifft, wurden viele der frühen Innovationen in Südkalifornien realisiert. Etwa eine Autostunde nördlich von dem Ort, wo Andy gelebt hat, trafen sich die Pioniere im Gitarrenbau, Les Paul, Leo Fender und Paul Bigsby, um die Ideen zu besprechen, die zu ihren bahnbrechenden Gitarrendesigns führten, womit sie Musikgeschichte machten.

Und was die Welt des Surfens angeht, wurde Südkalifornien Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre zum Epizentrum der Innovation während der Phase des Übergangs von den traditionellen längeren Surfbrettern zu kürzeren, manövrierfähigeren Brettern. Als Surfer fühlte sich Andy von der Ästhetik der Surfbretter und des Sports selbst, angezogen. Im Laufe der Zeit fand er eine natürliche Verbindung zwischen Surfen und Musikmachen: die Verwendung unterschiedlicher Surfbretter oder Gitarren für verschiedene Szenarien und wie sowohl das Surfen auf einer Welle als auch das Spielen auf einer Gitarre ausdrucksvolle Tätigkeiten sind. Mit der richtigen Ausrüstung ist man in der Lage sich auf flüssige, melodische Art auszudrücken.

Sein Weg in der Musik

Als Teenager hatte Andy es sich zum Hobby gemacht, Musikinstrumente zu bauen und zu reparieren. Noch bevor er den Führerschein hatte, war er bereits in seiner Umgebung für sein Geschick im Reparieren von Musikinstrumenten bekannt und nahm Aufträge von lokalen Musikgeschäften und privaten Kunden entgegen, wenn er nicht gerade surfte oder in Bands mit Freunden Musik machte.

Seine Technik im Gitarrenspiel hat er an der Universität von Kalifornien, in San Diego (obendrein in der Nähe einer der Strände, wo er am liebsten surft), verfeinert, indem er Musik studiert hat, mit dem Schwerpunkt Performance. Dabei hat er immer wieder an Live-Jazz-Auftritten zusammen mit einigen seiner Musiklehrer teilgenommen und weiterhin Gitarren repariert und gebaut – nicht selten im Auftrag seiner Lehrer.

Ein Gelehrter der Geschichte des Gitarrenbaus

Während er seine Kenntnisse im Bau und in der Reparatur von Musikinstrumenten vertiefte, hat sich Andy ebenfalls ausgiebig mit der Geschichte und der Entwicklung der Konstruktion und technischen Eigenschaften der Instrumente beschäftigt. Einige der wichtigsten Bücher, die er dabei gelesen hat, sind die Anleitungen von George Gruhn, Gründer von Gruhn Guitars in Nashville, der von vielen als einer der wichtigsten Experten für die Geschichte des amerikanischen Gitarrenbaus angesehen wird. Andy und Gruhn haben sich im Laufe der Jahre angefreundet und insbesondere seitdem Andy die Leitung der Entwicklung der Gitarrendesigns bei Taylor übernahm, kann Gruhn die Vollständigkeit und Reichweite der Kenntnisse von Andy nur bestätigen, vor allem seine Fähigkeit, die Fortschritte im Gitarrenbau historisch zu kontextualisieren.

„Wenn man sich die Entwicklung der E-Gitarren mal genauer anschaut, lernt man, was bereits erreicht wurde, was noch nicht, und warum Veränderungen auftraten.“

Andy Powers

„Andy ist einer der gelehrtesten Menschen, denen ich in der Branche des Musikinstrumentenbaus jemals begegnet bin“, sagt Gruhn. „Er versteht das Design und die Konstruktion der Gitarren. Aber er versteht auch die Tradition – die Symptomatik der Instrumente, er weiß, was nicht funktioniert. Jedesmal, wenn er eine neue Gitarre entwickelt, weiß er genau, welche Evolution ihr vorausgeht.“

Gruhns Worte bieten einen hilfreichen Bezugsrahmen für das Verständnis von Andys Ansatz bei der Entwicklung seiner neuen E-Gitarre (was natürlich auch für seine Akustik-Gitarren gilt). Indem er seit den 70er Jahren viele der bedeutenden E-Gitarren entweder repariert, studiert oder selbst gespielt hat, besitzt Andy tiefgründiges Wissen zur Geschichte der E-Gitarren und deren Konstruktion.

„Wenn man sich die Entwicklung der E-Gitarren mal genauer anschaut, lernt man, was bereits erreicht wurde, was noch nicht, und warum Veränderungen auftraten“, sagt Andy. „Wirklich klasse dabei ist, dass man das viel schneller lernen kann, als man es in Echtzeit nachverfolgen könnte. Ich musste nicht erst darauf warten, bis das nächste Modell herauskam, bei dem jemand bestimmte Verbesserungen vorgenommen hatte.“

Wenn man sich mit Andy unterhält, kann es leicht passieren, dass sich das Gespräch in einen ausgiebigen Monolog zum Thema Entwicklungsgeschichte der E-Gitarren verwandelt, wobei er mit Leichtigkeit die einzelnen Modelle einer Les Paul Standard von 1952 bis 53 und später genau datiert und dabei die vorgenommenen Änderungen beschreibt und die Gründe dafür erklärt. Im Gespräch in seiner Werkstatt beschreibt er mir ganz lässig die Entwicklung der frühen E-Gitarren von Fender, ganz so, als wenn er selbst daran teilgenommen hätte. Er erzählt von dem zukunftsweisenden Übergang von stahlbesaiteten Gitarren, die man im Sitzen spielte, zu Gitarren im spanischen Stil mit abgerundetem Hals, von Leo Fenders modularem Ansatz bei der Konstruktion seiner Gitarren, um deren Wartung zu erleichtern, und erklärt, warum Leo Single-Coil-Pickups bevorzugte.

Andy liebt es, diese Themen ausgiebig zu behandeln, nicht um mit seinem Wissen zu prahlen, sondern weil er sich wirklich liebend gerne mit den Überlegungen, dem kreativen Problemlösen und Versuch-und-Irrtum-Ansatz beschäftigt, die der Konstruktion und Technik der E-Gitarren zugrunde liegen. Oder aber auch Oldtimern. Oder Surfbrettern.

Die Entscheidung, was seine E-Gitarre ausmachen sollte, und was nicht
Technisch gesehen könnte man sagen, dass Andy sich bereits seit vielen Jahren Gedanken über die Details seiner E-Gitarre gemacht hat. Sein Bedürfnis, eine neue Art von E-Gitarre zu bauen, ist auf eine ganz einfache, praktische Tatsache zurückzuführen: Obwohl er viele hervorragende E-Gitarren gespielt oder repariert hat und mitunter auch sein Eigen nennen konnte – wobei ihm dabei bestimmte Eigenschaften besonders gut gefielen – gab es die Gitarre, die wirklich alle seine Wünsche erfüllte, noch nicht.

„Ich strebte nach einem Klang und einem Spielgefühl, das ich nirgendwo finden konnte“, sagt er. „Mein Ziel war ein Instrument, das die Inspirationen der Vergangenheit widerspiegelt, aber für einen modernen Kontext geschaffen wird. Für mich hieß das ganz klar, dass ich ein von Grund auf neues Design entwickeln müsste, das auf meiner praktischen Erfahrung und dem Wissen basiert, das ich mir im Laufe von Jahrzehnten angeeignet habe.“

Er ist gut vertraut mit den technischen Eigenschaften und der Konstruktion anderer Gitarren, und hat es sich absichtlich zur Herausforderung gemacht, einen anderen Ansatz zu wählen.

„Bei anderen Gitarren gibt es Details, die aus guten Gründen existieren: Sie sind die richtige Option speziell für diese Gitarren“, sagt er. „Meine Gitarre sollte eine neue Kreation sein, weshalb ich also absichtlich bestimmte Dinge ausgeschlossen habe, von denen ich bereits wusste, dass sie funktionieren, um neue Wege zu erforschen.“

„Mein Ziel war ein Instrument, das die Inspirationen der Vergangenheit widerspiegelt, aber für einen modernen Kontext geschaffen wird.“

Andy Powers

Er konnte sich teilweise auf die innovativen Ideen der ersten Pickup-Designs beziehen, die damals nicht realisierbar waren aufgrund des Mangels an entsprechender Technologie, und diese jetzt, Jahrzehnte später, in einem modernen Kontext mit neuen Materialien oder Technologien umsetzen.

Keine Taylor

Eine Bedingung, die sich später als erleichternd herausstellen sollte, war die Frage, ob diese Gitarre die Taylor Identität übernehmen sollte oder nicht, genauer gesagt, die Identität der T5z. Andy ist ja schließlich Meister im Gitarrenbau bei Taylor. Und er hatte bereits angefangen, daran zu arbeiten, dem Design der T5z eine noch elektrischere Ästhetik und Personalität zu verleihen. Bei den ersten Schritten in der Entwicklung der E-Gitarre ging er daher noch von einer stilistisch verwandten Grundlage aus. Er baute einige frühe Prototypen mit innovativen Pickup-Designs und anderen besonderen Eigenschaften, bei denen er es versuchte, irgendwie eine Kompatibilität mit dem Markenauftritt von Taylor zu erreichen. Diese Bemühungen, eine gewisse Verwandtschaft mit der Taylor Marke zu erhalten, schienen allerdings das Potenzial der Gitarre einzuschränken, wie es Kurt Listug in seiner Kolumne in dieser Ausgabe erklärt.

„Ich habe Andy gesagt, dass die Gitarre meiner Ansicht nach zwar gut entwickelt und gut gebaut sei, auch gut aussehe, aber einfach vollständig ungeeignet sei“, erzählt Kurt. „Ich schlug ihm daher vor, die E-Gitarre zu bauen, die er sich wirklich wünschte.“

In seiner Kolumne erinnert sich Kurt auch an die Lektionen, die sie mit der – als Andy noch nicht bei Taylor war – im Jahr 2008 vorgestellten E-Gitarrenmodelle von Taylor gelernt hatten: Für diese Instrumente fand sich zwar eine kleine Gruppe begeisterter Fans, aber ein wirklich bedeutender Erfolg blieb aus. (Nach mehreren Jahren wurde diese Produktlinie dann eingestellt). Im Rückblick darauf meint Kurt, hätten diese Gitarren einfach nicht zu der Marke Taylor gepasst.

„Die Welt der Akustik-Gitarren und der E-Gitarren unterscheidet sich ganz beträchtlich“, sagt er. „Das bedeutet, dass diese E-Gitarre eine eigene Marke braucht, sowie ein eigenes Design und eine eigene Identität.“

Die Situation mit den Ideen von Andy für die E-Gitarre seiner Träume war so, als wenn jemand in einer Band tolle neue Ideen für Songs hat, die aber einfach nicht zu der Band passen, und sich somit besser für ein separates Solo-Projekt eignen.

„Ganz wie bei einem Surfbrett oder auch einem Sportwagen, haben wir bei jedem Detail sowohl die Ästhetik als auch die Handhabung und Funktion berücksichtigt.“

Andy Powers

Es sollte sich herausstellen, dass die Pandemie den Anlauf des Projekts beschleunigte, weil Andy plötzlich über mehr Zeit verfügte, um die Gitarre bei sich zu Hause neu zu entwickeln. Mit dieser neuen kreativen Freiheit war er in der Lage, alle seine Ideen ganzheitlich unter einen Nenner zu bringen, was sowohl das Erscheinungsbild als auch die Funktion umfasst.

Vorhang auf für Powers Electric

Nach jahrzehntelangem Lernen und Experimentieren ist Andy nun bereit, die E-Gitarre vorzustellen, die er immer schon bauen wollte. Diese Gitarre bietet Neuentwicklungen (einige davon patentiert), aber auch traditionelle Elemente, die Gitarristen sicherlich willkommen heißen werden. Abgesehen von den Stimmern, den Saiten, Bundstäben und ein paar kleineren Details, stammt alles weitere an dieser Gitarre von Grund auf von uns, von der Entwicklung über die technische Umsetzung bis zu der Fertigung. Sie zeugt stark von der sensiblen Ästhetik, die Andy als Südkalifornier auszeichnet und ist deutlich von der innovativen, „Selbermachen“-Mentalität der Surf- und Hot-Rodding-Gemeinden inspiriert.

„Ich habe diesen Korpus so gestaltet, dass er aus jedem Blickwinkel gut aussieht“, sagt Andy. „Mein Ziel war dabei, eine asymmetrische Form zu erreichen, ohne das visuelle Gleichgewicht zu verlieren.“ Ich hatte einen zeitlosen Stil mit modernen Verzierungen im Sinn. Ganz wie bei einem Surfbrett oder auch einem Sportwagen, haben wir bei jedem Detail sowohl die Ästhetik als auch die Handhabung und Funktion berücksichtigt.“

Der vollständig gekapselte und angenehm schmale Hohlkörper ist mit einem einzigartigen internen Gerüst ausgestattet, das die Resonanz und das Sustain verbessert während gleichzeitig Rückkopplungen vermieden werden.

Die lebhaften Farben, die für den Korpus zur Auswahl stehen, sind größtenteils von den ikonischen Lackierungen von Oldtimern inspiriert. Zu den weiteren besonderen Eigenschaften dieser Gitarre zählen zwei unterschiedliche Pickup-Optionen, ein speziell entwickeltes Tremolo-/Vibrato-System mit „Nockenwellen-Saitenhalter“, mit dem der Gitarrist eine geringere relative Tonhöhe zwischen Noten bei Verwendung des Vibrato einhalten kann und Saiten ziehen kann, ohne dass die Tonhöhe zu stark abfällt, ein einzigartiger asymmetrischer Griffbrettradius sowie farbenfrohe (bei uns produzierte) Knöpfe aus geschichtetem Surfbrett-Harz – die Inspiration dafür stammt von der Kunst von Josh Martin, ein Freund von Andy, der Surfbretter gestaltet. Selbst der Gitarrenkoffer wurde eigens für diese Gitarre entworfen und besteht aus kunstvoll verarbeitetem Polstermaterial, das man auch in klassischen Porsche Modellen antrifft.

Wir möchten es, dass Andy seine neue Gitarrenmarke selbst in aller Fülle vorstellen kann, weshalb wir Sie dazu einladen, Powerselectricguitars.com oder das Projekt auf Instagram zu besuchen (@powerselectricguitars), wo Sie genauen Einblick in das atemberaubende Design dieser Gitarre bekommen, sämtliche einzigartigen Eigenschaften erklärt werden und Sie die Gelegenheit haben, Andy und anderen Gitarristen dabei zuzuschauen, wie sie auf der Gitarre spielen und sich zu dieser äußern.

Nach monatelangen Beta-Tests mit einigen der besten Gitarristen der Musikbranche, was auch Events in Los Angeles, New York und Nashville umfasste, wird die Marke Powers Electric Guitars offiziell Mitte Juni vorgestellt, wobei die erste Produktion eine reduzierte Stückzahl von nur etwa 30 Gitarren umfasst. Das ist keine Gitarre, die bald in größeren Stückzahlen verfügbar sein wird: Nur Andy und ein kleines Team von Spezialisten sind in der Lage diese Gitarren zu bauen, weshalb diese anfänglich ausschließlich über acht auserwählte Powers Electric-Händler zu beziehen ist.

Die Liste der Händler finden Sie auf Powerselectricguitars.com. Sie können auch die Mailing-Liste von Powers Electric abonnieren, um aus erster Hand die neuesten Fortschritte in der Weiterentwicklung dieses Instruments zu erfahren – was auch jede neue Charge dieser Gitarren umfasst, sobald sie fertig sind.

Wir glauben wirklich, dass sie Ihnen gefallen wird. Andy jedenfalls ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Die Gitarrenlektion von Wood&Steel: Flageoletts

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Taylor Gamble bringt uns drei Lektionen, in denen sie zeigt, wie Sie Flageoletts verwenden können, um Ihren Kompositionen einen besonderen Touch zu verleihen.

Von Taylor Gamble

Willkommen bei der neuesten Gitarrenlektion von Wood&Steel mit Taylor Gamble, Session-Gitarristin und Musiklehrerin.

In diesen Lektionen zeigt Taylor eine verblüffend einfache Technik, die bei den unterschiedlichsten Spielstilen vielseitig Verwendung findet: Flageoletts. Flageolett-Töne können mit ihrem schönen, glockenähnlichen Klang als kreative Akzente eingesetzt werden, lassen sich aber auch in Akkorde und Fingerstyle-Technik integrieren.

Beginner: Intro to Harmonics

Taylor beginnt die Lektion damit, dass sie zeigt, wie man die natürlichen Flageoletts am fünften, siebten und zwölften Bund spielt, wobei sie auch erklärt, wo genau man die Saite anschlagen sollte, je nachdem, welchen Flageolett-Ton man gerade spielen möchte.

Intermediate: Open Harmonics and Chords

Anschließend zeigt Taylor eine Möglichkeit, Flageoletts in Akkorde zu integrieren, was Ihren Spielstil um eine unerwartete, auffällige Textur erweitert.

Advanced: Fretted Harmonics

Zum Schluss erklärt Taylor die etwas kompliziertere Technik der künstlichen (gegriffenen) Flageoletts, eine Technik, die einen der Harfe ähnelnden Klang an praktisch jeder Griffbrettposition ermöglicht.In der nächsten Ausgabe von Wood&Steel gibt es neue Gitarrenlektionen!

In der nächsten Ausgabe von Wood&Steel gibt es neue Gitarrenlektionen!

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Wo Songs im Mittelpunkt stehen

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Im sagenumwobenen Bluebird Café in Nashville ist das Songwriting stets der Star.

Nashville gilt für viele als das weltweite Zentrum der Country-Musik. Es mag daher seltsam wirken, dass der wichtigste Ort für Country Music Songwriter ein kleiner Veranstaltungssaal inmitten einer Reihe kleiner Geschäfte in einer unauffälligen Einkaufsstraße in den Außenbezirken der Stadt ist.

Wir reden hier vom legendären Bluebird Café, gegründet im Jahr 1982, und das sich noch heute am selben Ort in Green Hills befindet, 10 Meilen südlich der Neonschilder und Touristen der City von Nashville mit ihren Bars und Clubs an der Broadway und dem ikonischen Ryman Konzertsaal.

„Die Leute sagen, Country-Musiker haben den Ryman und Songwriter haben das Bluebird“, sagt Erika Wollam Nichols, COO und Managerin des Bluebird. Erika fing 1984 an, als Kellnerin im Bluebird zu arbeiten, während sie noch das College besuchte, zwei Jahre nachdem Gründerin Amy Kurland den Laden als Gourmet-Restaurant eröffnet hatte. Erika erlebte, wie sich das Café von einem Restaurant, das hin und wieder Live-Musik veranstaltete, in eine Oase für Country-Musik-Liedermacher und Zuhörer verwandelte.

„Amy hatte einen Freund, der Gitarrist war“, erinnert sie sich. „Er hat sie gefragt, ob sie eine kleine Bühne installieren könnte, damit er seine Freunde zum Musikmachen einladen könnte. So fing es mit der Musik an. Als ich damals hier anfing zu arbeiten, ging es um Bands. Es war kein Ort für Songwriter.“

Aber der kleine Raum erwies sich als ungeeignet für laute Bands. Eines Abends machte man daher das Experiment, einen Songwriter mit seiner Gitarre einzuladen, und was dann folgte, ist Geschichte.

„Als Amy an jenem Abend das Café betrat, war die Aufmerksamkeit aller Anwesenden vollständig auf die Songs gerichtet“, erzählt Erika.  „An jenem Abend wurde auch ein größerer Umsatz als je zuvor erreicht. „Sie beschloss daher, verstärkt auf Songwriter zu setzen.“

Das größtenteils unveränderte Interieur des Bluebird mit seinen antiken Holzstühlen, Tischdecken aus Vinyl, abgenutzten Teppichen, abgehängten Decken und der Wand mit handsignierten Portraits von Musikern, die im Laufe der Zeit dort aufgetreten sind, wirkt einladend und vermittelt in vielerlei Hinsicht einen angenehmen Charm, bei dem die Zeit stehen geblieben ist und ganz klar kein Interesse besteht, irgendwelchen Trends nachzueilen. Mit einer Kapazität für knapp 90 Sitzplätze, stellt der Veranstaltungsort ein intimes Ambiente bereit, in dem die Musiker oft praktisch inmitten des Publikums spielen, nah genug, um ihren Drink auf einem der Tische der Klienten abzustellen. Hier wird Country Music Songwritern seit jener Zeit unverändert ein Ort geboten, an dem sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, um ihre Songs auszuarbeiten und mit den Zuhörern zu interagieren.

„Ich habe es erlebt, wie Vince Gill seine Gitarre jemandem überreichte, der an einem Tisch neben ihm saß“, erzählt Erika.

Wenn Sie sich für die ereignisreiche Geschichte des Bluebird und seiner Bedeutung für die Songwriting-Gemeinde von Nashville interessieren, empfehlen wir Ihnen den hervorragenden Dokumentarfilm von 2019 Bluebird (An Accidental Landmark That Changed Music History). In diesem Dokumentar wird die Entwicklung des Cafés in einen insbesondere an Songwriter gerichteten Veranstaltungsort aufgezeigt, der dazu beigetragen hat, als Startrampe für die Karriere unzähliger Songwriter und Künstler zu dienen, darunter Kathy Mattea, Garth Brooks, Faith Hill, Keith Urban, Taylor Swift, um nur ein paar zu nennen. Der Film ist gefüllt mit einer Vielzahl an Beiträgen von Songwritern, Künstlern und Bluebird-Mitarbeitern, die erzählen, wie der Musiksaal sich zu einem unverzichtbaren Teil des musikalischen Ökosystems von Nashville entwickelt hat.

Schauen Sie sich den Trailer des Dokumentarfilms Bluebird an

Eine Partnerschaft mit Taylor zur Unterstützung von aufsteigenden Songwritern

Vor ein paar Jahren bekam Taylor Guitars die Gelegenheit, eine Zusammenarbeit mit dem Bluebird zu starten. Obwohl der Musikclub nur selten Partnerschaften eingeht, haben sowohl Erika als auch Tim Godwin, Leiter für Artist Relations und Entertainment bei Taylor, festgestellt, dass Taylor und dem Bluebird Café die Leidenschaft gemein ist, aufsteigende Songwriter zu unterstützen.

„Als die Möglichkeit einer Partnerschaft mit Taylor Guitars aufkam“, sagt Erika, „haben wir uns die Frage gestellt: Was können wir gemeinsam unternehmen, um sowohl dem Ziel von Taylor, Musikern und Songwritern Gelegenheiten zum Auftreten zu bieten, entgegenzukommen, als auch unserer Mission treu zu bleiben, Musiker dabei zu unterstützen, ihre Kunst weiterzuentwickeln?“

Godwin, früher als Profi-Musiker tätig, hat eine Schwäche für jene mitreißenden Songs und hat im Laufe der Zeit so manchem Auftritt im Bluebird beigewohnt, wodurch er die Charakteristik dieses Veranstaltungsorts, sich auf die Musiker als fördernde Umgebung auszuwirken, zu schätzen gelernt hat.

„Was mir besonders gut an den Shows dort gefällt, ist, dass die Songtexte regelrecht zum Leben erwachen“, sagt er. „Wenn man sich eine Aufnahme anhört, sind da meist alle Elemente der Produktion mit dabei, während man hier nur die Gitarre und den Liedtext hat, wodurch man wirklich den Eindruck bekommt, selbst ein Teil des Songs zu sein. Es ist ein tolles Erlebnis sowohl für die Musiker als auch die Zuhörer.“

„Songwriter haben bei uns königlichen Status und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass die Leute das merken.“

Unsere Partnerschaft wurde 2020 anhand des Bluebird Golden Pick Contest in die Tat umgesetzt, der Songwritern die Gelegenheit bietet, sich einen Auftritt im Rahmen der Bluebird’s Monday Open Mic Night zu verdienen. Singer/Songwriter können, ganz gleich wo sie herkommen, ein Video von einem ihrer eigenen Songs auf Instagram veröffentlichen, um die Chance zu bekommen, für einen Auftritt im Bluebird auserwählt zu werden, wo sie zwei Songs spielen können. Jeden Monat wird von einem vom Bluebird zusammengestellten Ausschuss ein Gewinner auserwählt. Zusätzlich zum Auftritt im Bluebird, erhält der Gewinner eine Taylor American Dream-Gitarre sowie die kostenlose professionelle Video-Aufzeichnung der Performance seines Songs im Taylor Showroom in Nashville, bei Soundcheck Studios. (Mehr zu diesem Wettbewerb finden Sie hier.)

In diesem Jahr findet die vierte Ausgabe des Wettbewerbs statt, weshalb ein paar Elemente des Artist Relations-Teams von Taylor nach Nashville gereist sind, darunter Godwin, Videoproduzent Gabriel O’Brien und unsere Community Relations Managerin Lindsay Love-Bivens, um sich mit Erika und anderen an der Geschichte des Bluebird beteiligten Menschen zu treffen. Sie haben auch mit ein paar Musikern gesprochen, die schon seit langem im Bluebird auftreten, und die berühmte „In the Round“-Show-Serie veranstaltet haben: Marshall Altman, Songwriter, Plattenproduzent und A&R-Leiter in Nashville sowie Singer/Songwriter Dave Barnes.

Der Zufall wollte es, dass Kat & Alex, ein in Zusammenarbeit mit Taylor aufsteigendes Country Music-Duo, kurz vorher zum ersten Mal an der Bluebird’s Open Mic Night teilgenommen hat, woraufhin Tim in der Lage war, auch ihnen ein paar Fragen zu ihrer Erfahrung zu stellen.

Wie das Bluebird sich einen Namen gemacht hat

Ein erwähnenswertes Detail besteht darin, dass früher (und in vielen Fällen auch noch heutzutage) viele Stars der Country Musik nicht alle ihre Songs selbst geschrieben haben. Songwriter sind daher ein fester kreativer Bestandteil der Musikbranche in Nashville. Im Gegensatz zu den Stars, die die von ihnen geschriebenen Songs bekannt gemacht haben, stehen die Songwriter aber selten im Rampenlicht, weshalb sie meist außerhalb der Zirkel der Musikbranche kaum jemand kennt. Darüber hinaus gab es früher nur wenige Veranstaltungsorte, an denen Songwriter ihre Kompositionen live vorführen könnten.

Sobald das Bluebird in den 80er Jahren anfing, sich auf Songwriter zu spezialisieren und als Veranstaltungsort bekannt wurde, nahm es schnell eine wichtige Rolle für das Entdecken neuer Songs und Songwriting-Talente in Nashville ein.

Erika erzählt uns die Geschichte des Bluebird Cafés

„A&R-Leute und Künstler fingen an, unser Café zu besuchen, um sich neue Songs anzuhören und ihre Karriere zu starten“, sagt Erika. „Kathy Mattea ist hier regelmäßig aufgetreten und hat einen Plattenvertrag erlangt. Als die Songwriter diesen Ort als ihre Basis auserkoren hatten, fing Amy an, ihren Fokus nicht nur auf die bereits etablierten und bekannten Songwriter zu richten, sondern auch aufsteigenden Songwritern eine Chance zu bieten, zum Beispiel mit dem Open Mic.

Ganz wie aufsteigende Stand-Up-Komiker ihre Fähigkeiten verfeinern, indem sie neues Material live vor einem Publikum aufführen, bietet sich nun auch Songwritern eine Live-Plattform an, auf der sie Versionen ihrer neuen Songs dem Publikum vorführen können.

„Wenn Sie jemals hier waren, dann wissen Sie, dass es leicht ist, einen guten Song zu erkennen, genau wie einen weniger guten, weil man das Publikum direkt vor sich hat, und das Publikum reagiert auf die Musik“, sagt Erika. „Unser Café ist daher eine Art Labor für Songwriter, wo sie neues Material ausprobieren können.“

Mitunter handelt es sich dabei um ganz frisches Material – ein Song, der an jenem Tag geschrieben wurde oder vielleicht sogar ein unfertiges Stück davon.

Mittendrin

Das typische Format der Live-Aufführungen im Bluebird ist das sogenannte „in the round“, das heißt, anstatt auf einer Bühne zu spielen, sitzen die Songwriter im Zentrum des Saals, direkt vom Publikum umrundet, wo sie abwechselnd ihre Songs spielen und die damit verbundenen Stories erzählen. In einem Saal, der bereits relativ klein ist, führt diese Form des Auftritts zu einer noch intimeren Interaktion zwischen Musiker und Publikum.

Dieses Format wurde 1985 eingeführt, als eine Gruppe erfahrener Songwriter, die sich gut kannten und regelmäßig im Bluebird auftraten – Don Schlitz („The Gambler“), Thom Schuyler („Love Will Turn You Around“), Fred Knobloch („A Lover Is Forever“) und Paul Overstreet („When You Say Nothing At All“) -, bemerkten, dass beim Spielen auf der Bühne mitunter ein Teil des Publikums nicht mehr aufmerksam zuhörte, sondern anfing, sich zu unterhalten. Eines Abends beschlossen Schlitz und Schuyler, sich in der Mitte des Raums einzurichten, mit der Absicht, das Publikum wirklich zu fesseln. Dieser Ansatz war nicht nur erfolgreich, sondern schuf ein einzigartig immersives Erlebnis sowohl für die Musiker als auch die Zuhörer.

„Es passt einfach unheimlich gut zu diesem Raum“, sagt Erika. „Es fühlt sich so an, als würde man im Wohnzimmer spielen. Jeder ist ein Teil der Show, selbst wenn Sie 10 m weit am entferntest aufgestellten Tisch sitzen, sind Sie stets ein Teil des Ereignisses. Ich finde, das gibt dem Publikum wirklich die Chance zu erleben, wie die Musikbranche hier in Nashville funktioniert.“

Im Laufe der Jahre hat das Bluebird eine Hierarchie unterschiedlicher Auftrittsformate entwickelt, um Künstler entsprechend ihres jeweiligen Niveaus optimal zu unterstützen. Jeder kann sich für die Monday Open Mic Night anmelden. Das Bluebird lädt auch vier Mal im Jahr aufsteigende Künstler dazu ein, sich anhand eines kurzen Vorspiels für die Sunday Writers Night zu bewerben (sechs Songwriter auf der Bühne, jeder spielt drei Songs und kann diese weiter ausarbeiten). Und wenn nach der Teilnahme an vier dieser Shows am Sonntagabend der Gesamteindruck positiv ist, dann gibt es die Möglichkeit, mit zwei oder drei anderen Songwritern zusammen eine „in-the-round“-Show zu veranstalten.

„Man kann eine atemberaubende Show mit großartigen Songwritern veranstalten, die sich noch nicht kennen.“

Erika Wollam-Nichols

Erika sagt, das Zusammenstellen eines ansprechenden Programms für eine solche „in-the-round“-Show sei eine Kunst für sich.

„Das Programm dieser Shows wird nicht einfach irgendwie zusammengewürfelt – da gibt es wirklich eine Synergie und einen klaren Plan“, erklärt sie.

Der bei einer Show im Mittelpunkt stehende Songwriter wählt die anderen Künstler aus, die an der Show teilnehmen werden. Damit wird sichergestellt, dass sich die Songwriter bereits gut kennen, was einen großen Vorteil bietet.

„Man kann eine atemberaubende Show mit großartigen Songwritern veranstalten, die sich noch nicht kennen“, sagt Erika. „Sie sitzen dann einfach da und hören sich gegenseitig zu. Wenn man aber vier Songwriter hat, die sich kennen, vielleicht schon zusammen Musik gemacht haben, vielleicht ihre Kinder gemeinsam zur Schule bringen oder mit demselben Label zusammenarbeiten, ja den gleichen Weg beschritten haben, dann bekommt man etwas, das es einfach nirgendwo anders gibt. Ihre Geschichten werden durch ihre Beziehung zueinander verstärkt. Und genau das bekommt das Publikum bei einer solchen Show zu spüren.“

Marshall Altman springt ein

Von der Perspektive des Songwriters aus, könne ein Auftritt im Bluebird sowohl inspirierend als auch herausfordernd sein, insbesondere wenn es das erste Mal ist, sagt Marshall Altman, Songwriter (Frankie Ballard, Eric Paslay, Cheryl Cole), Produzent (Marc Broussard, Walker Hayes, Matt Nathanson) und A&R-Manager (Katy Perry, One Republic, Citizen Cope).

Trotz seiner Erfahrung als live auftretender Musiker, sagt Altman, dass er beim ersten Auftritt im Bluebird wirklich aufgeregt gewesen sei – unter anderem weil seine Teilnahme gar nicht geplant war.

„Die Hochzeit meines Freundes [Songwriter] Rob Hatch hat an jenem Wochenende stattgefunden, und er hatte sich für einen Auftritt verpflichtet“, erzählt Altman. „Ich glaube, die Show umfasste Rob, Dallas Davidson, D. Walt Vincent und Lance Carpenter – vier wirklich großartige Songwriter. In der Nacht zuvor hatte Rob seinen Junggesellenabschied und fühlte sich immer noch nicht ganz wohl. Ich saß mit meiner Frau, Lela, an einem Tisch [in der Nähe] und sie spielten gerade diese Runde, es war einfach großartig, ein Hit nach dem anderen.

„Dallas Davidson spielte „Rain Is a Good Thing”, ein großartiger Hit von Luke Bryan, einer meiner Lieblings-Country-Songs, D spielte „I’m Moving On” (Rascal Flatts), einer der Country-Songs, die mir am besten gefallen, und plötzlich wandte sich Rob an mich und flüsterte verzweifelt: «Mir ist total schlecht. Du musst an meiner Stelle spielen.» Ich hatte hier noch nie zuvor gespielt. In der Tat hatte ich damals erst einen einzigen Country-Song geschrieben, da ich insbesondere Pop und Rock produziere, aber Rob steht auf und schleppt sich zu den Toiletten mit den Worten: «Marshall wird an meiner Stelle spielen», woraufhin ich jenen Song spiele, den ich zusammen mit dem großartigen Songwriter Andrew Dorf komponiert habe. Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt, wie an jenem Abend. Selbst Jahre später habe ich es immer wieder abgelehnt, hier zu spielen.”

Seit jenem Ereignis hat sich Altman dennoch dazu bewegen lassen, an vielen „in-the-round“-Shows teilzunehmen, aber er lässt uns wissen, dass es stets ein besonderes Ereignis darstellt.

„Jedesmal, wenn ich hier auftrete, ist es ein berauschendes Gefühl, weil ich mich all den anderen Songwritern entsinne, die hier vor mir gespielt haben”, fügt er hinzu. „Bei jedem Auftritt spüre ich die Energie aller großartigen Songwriter, egal ob berühmt oder unbekannt, die hier bisher gespielt haben.”

Ein weiterer Grund, warum das Bluebird sich wirklich von anderen Veranstaltungsorten abhebt, bestehe darin, sagt er, dass die Songs, die er und andere Songwriter hier vortragen, meist nie zuvor aufgenommen oder dem Publikum vorgespielt worden sind.

„Was jene Songs betrifft, die es beinahe auf ein Album geschafft hätten, ist das hier ein Weg, nicht so sehr darunter zu leiden”, meint Altman. „Es ist einfach wunderbar, mit welcher Offenheit, Respekt und Sympathie das Publikum, die Menschen, in deren Mitte du spielst, deine Kunst empfangen.  Ich fühle mich diesem Saal für immer verbunden und bin den Leuten dankbar, die all dies möglich machen, insbesondere Erika. Er ist eine Oase, wo wir das teilen können, was wir unser Leben lang geschaffen haben.”

Dave Barnes

Singer/Songwriter Dave Barnes, der 2001 nach Nashville umgezogen ist und ebenfalls eine Reihe „in-the-round“-Shows im Bluebird zusammengestellt und daran teilgenommen hat, sagt, dass er auch heute noch diesen Saal stets als eine Art heiligen Boden empfindet, wenn er ihn betritt.

„Ich finde es einfach cool, die Backstage des Saals zu betreten”, sagt er. „Als ich vor zehn Minuten hier ankam, und das ist kein Witz, da lief es mir kurz kalt den Rücken herunter, weil dies ein so besonderer Ort ist. Es ist eine Art Startrampe für all die magischen Kreationen der Songwriter in Nashville und darüber hinaus.

„Für mich gehört dieser Ort zu den Besonderheiten von Nashville. Man findet nirgendwo auf der Welt etwas Vergleichbares. Ich bin stolz darauf, daran mitzuwirken, auch wenn ich nur dort auftrete oder anderen Leuten davon erzähle, denn dieses Café ist ein wirklich wichtiger Bestandteil der Musikszene von Nashville.”

„Wir stellen eine Art Geflüster dar. Es muss nicht immer ein großer Schrei sein.“

Erika Wollam-Nichols

Bekannte Gesichter

Der Club bekommt auch dadurch einen besonderen Anreiz, dass man nie ahnen kann, wer gerade mitten in der Menschenmasse sitzt und plötzlich eingeladen wird, einen Song zu spielen. Es kann ein Songwriter sein, der einen Hit geschrieben hat und dessen direkte akustische Interpretation im Vergleich zu der gut bekannten Aufnahme die Bedeutung der Worte auf eine ganz andere, einzigartig persönliche Art und Weise hervorhebt: Das Enthüllen der Quintessenz eines Songs auf eine viel gefühlvollere Art.

Oder vielleicht taucht da plötzlich überraschend ein gut bekannter Gast auf, wie zum Beispiel Ed Sheeran oder Taylor Swift, oder einfach jemand der ganz unauffällig irgendwo in der Ecke sitzt und sich die Show anschaut. Das erlebte zum Beispiel Dave Barnes eines Abends, als er gerade auf der Bühne war und plötzlich den legendären Fingerstyle-Gitarristen Tommy Emmanuel inmitten der Menschenmasse entdeckte – prompt lud er ihn ein, mitzuspielen.

„Da habe ich einfach gesagt: «Ich weiß nicht, ob es bereits jemand bemerkt hat, aber da hinten sitzt Tommy Emmanuel, wahrscheinlich einer der besten Gitarristen auf Erden»“, erinnert sich Barnes. „Und er kommt zu uns und fängt an zu spielen, woraufhin ich nur noch den Wunsch verspürte, die darauffolgenden Auftritte einfach abzusagen, denn ich war mir sicher, dass wir jeden anderen, der anschließend G-, C-, D-Akkorde spielen würde, einfach nur langweilig empfinden würden“, amüsiert er sich.

Eine einmalige Gelegenheit

Liana Alpino, Managerin des Bluebird im Bereich Branding und Merchandise, spielt eine wichtige Rolle bei vielen der für den Betrieb des Veranstaltungsorts notwendigen Aufgaben, vom Marketing und Social Media bis hin zu der Verwaltung der Website und ist darüber hinaus zuständig für Partnerschaften des Bluebird. Sie übernimmt einen wichtigen Part der logistischen Koordination für den Golden Pick-Wettbewerb, den das Bluebird und Taylor seit einigen Jahren veranstalten. Sie sagt, was den Wettbewerb so interessant macht, sei die Chance, die aufsteigende Songwriter aus dem ganzen Land damit erhalten, sich einen Auftritt zu verdienen und andere Künstler kennenzulernen.

Erika und Liana Alpino von Bluebird im Gespräch über die Partnerschaft von Bluebird mit Taylor und den Golden Pick-Wettbewerb

„Die Gewinner der letzten Ausgaben des Wettbewerbs kommen aus dem ganzen Land, einmal hatten wir sogar jemanden aus Großbritannien“, sagt sie. „Es ist einfach klasse, all diese Talente von außerhalb von Nashville kennenzulernen. Ich habe das Glück, alle diese Gewinner vor der Teilnahme kennengelernt zu haben, und alle haben ausgedrückt, dass ihnen dieser Wettbewerb wirklich sehr wichtig sei. Viele haben mir gesagt: «Dieser Wettbewerb motiviert mich dazu, jeden Tag zu komponieren.» Viele der Menschen, die sich bei uns bewerben, sind beruflich nicht als Songwriter tätig, ja oft nicht einmal Berufsmusiker. Sie haben ihren normalen Alltag… Da kann es mitunter echt schwierig werden, kreativ zu sein, aber sie haben festgestellt, der Wettbewerb sei ein guter Grund, regelmäßig Songs zu schreiben.“

Kat und Alex

Kat und Alex sind ein Ehepaar und ein Country-Duo, wobei ihre Musik einzigartige Latin-Einflüsse aufweist und ihre mitunter auf Englisch und Spanisch gesungenen Liedtexte reichhaltige Harmonien bilden.   Kat stammt aus einer kubanischen Familie, die nach Amerika eingewandert ist, und Alex ist von portorikanischer Abstammung. Die beiden lernten sich in ihrer Heimatstadt, Miami, kennen. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Country- und Latin-Musik bildet die Grundlage ihrer musikalischen Identität und seit ihrem Umzug nach Nashville, mit dem Ziel, ihre Karriere voranzutreiben, haben sie sich auf das Schreiben und Aufnehmen ihrer eigenen Songs konzentriert, wobei sich alle ihre musikalischen Einflüsse kreativ vermischen.

Als unser Team das Bluebird besuchte, ergab sich der glückliche Zufall, dass Taylor bereits eine Video-Aufzeichnung mit ihnen in unserem Showroom in Nashville für unsere Soundcheck-Serie in derselben Woche vereinbart hatte, sodass Tim Godwin in der Lage war, ihrem ersten Auftritt im Bluebird beizuwohnen und sich am nächsten Tag mit ihnen für ein paar Fragen zu treffen. Im Gespräch darüber, war ersichtlich, dass sie noch dabei waren, den Rausch der Gefühle zu verarbeiten, der mit dem Erreichen dieses Meilensteins aufkam.

„Noch nie habe ich bei einem Auftritt so viel Tränen vergossen“, sagt Kat.

„Du bist da so dicht vom Publikum umgeben“, fügt Alex hinzu. „Es ist ein richtig intimer Moment, wo du den Leuten direkt deine Karriere, ja dein Leben eröffnest und das finde ich wirklich außergewöhnlich. Es ist eine Art heiliger Ort, praktisch von gleicher Magnitude wie das Grand Ole Opry.“

Die beiden spielten während ihres Auftritts mehrere neue Songs zum ersten Mal.

Kat und Alex beim Vorführen ihres Songs „I Want It All“

„Ich habe einen Song gesungen, den ich für Kat geschrieben habe und der ihr gewidmet ist“, sagt Alex. „Sie hat auch einen Song gesungen, den wir geschrieben haben und der ihren Eltern gewidmet ist. Dann haben wir noch einen Song gesungen, den wir bisher noch nicht veröffentlicht hatten, mit dem Titel «Cowboys Need Sunsets». Es war wirklich ein ganz besonderer Abend, wir haben eine Menge Material geteilt, das wir geschrieben haben, aber noch nirgendwo veröffentlicht hatten, noch nicht einmal auf Social Media.“

„Es gab Leute, die mit mir geweint haben“, sagt Kat. „Jemand hat mir ein Taschentuch überreicht. Da wusste ich, das ist OK, sie fühlen es auch, sie verstehen uns. Wenn das passiert, heißt das für mich, das wir unsere Aufgabe verrichtet haben.“

In die Songwriter der Zukunft investieren

Nachdem sich das Bluebird als ein für die Musikszene von Nashville bedeutender Veranstaltungsort etabliert hatte, hat sich die Gründerin Amy Kurland darum bemüht, einen Weg zu finden, seine Zukunft zu sichern, wenn für sie der Zeitpunkt käme, das Ruder in andere Hände zu überreichen. Sie hat deshalb das Bluebird im Jahr 2008, als sie in den Ruhestand trat, an die NSAI (Nashville Songwriters Association International = internationaler Verein der Songwriter von Nashville) verkauft, der weltweit größte gemeinnützige Songwriter-Verein. Ihrer Ansicht nach sei die NSAI mit ihrer Mission „Songwriter in ihrer Ausbildung, Laufbahn und gesellschaftlichen Stellung zu unterstützen und als vereinende Kraft innerhalb der Musikergemeinde und der Gemeinde im Allgemeinen zu wirken“ die ideale Wahl für die Übernahme des Cafés.

Kurland hatte auch schon die passende Person für die Leitung gewählt: Erika, die das Bluebird verlassen hatte und in den vorangehenden drei Jahren bei der NSAI als Entwicklungsleiterin gearbeitet hatte. Sie nahm die Einladung an und ist nun Manager und COO des Bluebird Cafés.

Das Bluebird wird im Fernsehen bekannt

Im Jahr 2011 erhielt Erika einen Anruf, im Zusammenhang mit einem Projekt für ein TV-Drama, das in Nashville gedreht werden sollte und dessen Story vom Leben mehrerer fiktiver Country-Stars handeln sollte. Das Produktionsteam wollte Nashville so authentisch wie möglich wiedergeben, weshalb sie um Erlaubnis für das Filmen der Pilot-Folge im Bluebird fragten. Erika willigte ein und die Serie, mit dem Titel Nashville, wurde von ABC ausgestrahlt. Es wurden sechs Staffeln produziert, von 2012 bis 2018, zuerst für ABC, später dann CMT.

Das Bluebird verblieb ein relevanter Veranstaltungsort während der gesamten Serie, aber um das zu erreichen, sah sich die Produktion (Lion’s Gate) gezwungen, den Club (außen und innen) im Studio exakt nachzubauen. Beim Nachbau wurde peinlich genau auf jedes Detail geachtet, um die größtmögliche Authentizität zu erreichen. (Die Designer gingen so weit, dass sie die Fotos der Musiker, die im Bluebird an der Wand hängen, ausgeliehen haben, um sie zu scannen und dann an der Wand des Nachbaus auf genau dieselbe Art und Weise aufzuhängen).

Für das Bluebird führte dies zu weltweiter Anerkennung als Marke und es wurde zu einem absolut unverzichtbaren Reiseziel für Fans der Serie, was zu einem überwältigenden Ansturm von Touristen führte, mit dem der kleine Club kaum zurechtkam.

„Ich finde es besonders interessant, dass die Leute hauptsächlich nur auf die Berühmtheit des Orts reagierten“, sagt Erika. „Sie wussten oft gar nicht, dass es hier Musik gibt, dass hier zwei Shows pro Abend stattfinden. Das war ihnen praktisch egal. Sie wollten einfach nur diesen Ort betreten oder vielleicht ein Foto schießen. Wenn Sie sich den Dokumentarfilm anschauen, werden Sie ein paar Bilder davon sehen, das war schon beeindruckend.“

Die Tatsache, dass so viele Menschen das Bluebird aufsuchten, hatte aber auch eine positive Seite: es wurde leichter, zu zeigen, warum Songwriter in Nashville so wichtig sind.

„Songwriter haben bei uns königlichen Status und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass die Leute das merken“, sagt sie. „Wir bekamen die Gelegenheit, zu betonen, dass wir ein Musikclub sind, bei uns Songs entstehen, Songwriter auftreten, das war schon hilfreich. Aber trotzdem haben wir nach wie vor nur 86 Sitzplätze.

Der Erfolg der TV-Serie führte auch zu verstärktem Interesse von anderen, einen Dokumentarfilm über das Bluebird zu drehen: ein Projekt, das Erika bereits angestrebt hatte, um die ereignisreiche Geschichte des Cafés festzuhalten. Sie traf sich mit den Filmemachern Brian Losciavo und Jeff Molano, die an der TV-Serie mitgearbeitet hatten, und sie nutzten die Gelegenheit, das Projekt ins Leben zu rufen.

Erika war begeistert vom Ergebnis, Bluebird.

„Der Film hätte nicht besser werden können“, meint sie. „Sie würden wahrscheinlich lachen, wenn Sie die Aufnahmen [der Auftritte] für den Film gesehen hätten: Es gab Elemente vom Kamerateam unter den Tischen, hinter den Pfeilern, zwischen den Beinen der Zuhörer, nur um in der Lage zu sein, das Ambiente festzuhalten, jene intime Nähe, die in diesem Saal zwischen einem Zuhörer, einem Songwriter und einem Song entsteht.“

Auch nach dem 40. Jahrestag des Bluebird im Jahr 2022 ist Erika genauso leidenschaftlich darum bemüht wie zuvor, die Quintessenz und das Vermächtnis dieses Veranstaltungsort am selben Ort zu erhalten, obwohl Nashville und die angrenzenden Vorstädte fortwährend wachsen, sowohl urbanistisch als auch wirtschaftlich.

„Gleich neben uns wird gerade ein Gebäude mit 22 Stockwerken gebaut, in dem ein Riesen-Einkaufszentrum entstehen soll“, sagt sie. „Vielleicht schauen Sie sich das Interieur des Bluebird an und stellen fest: Das sind alte Teppiche, Tischdecken und so weiter, aber der Raum hat eine besondere Energie und inspiriert die Leute, den Mut zu finden, die beste Musik zu machen, die sie können. Außerdem stellen wir uns so gut wie möglich auf die Künstler ein, mit denen wir zusammenarbeiten, was auch dafür gilt, wie wir fortschreiten, um uns gegenseitig zu unterstützen. Das ist wirklich, wirklich wichtig, denn wir stellen eine Art Geflüster dar. Es muss nicht immer ein großer Schrei sein. Wir müssen uns stets darauf konzentrieren, was wir sind und was wir tun, und ich denke, Taylor hat eine ganz ähnliche Einstellung.“

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Gitarrenlektionen: Das CAGED-System

Profi-Gitarristin und Musiklehrerin Taylor Gamble erläutert das CAGED-Akkordsystem und zeigt simple Techniken, wie man seine Kenntnisse von Akkorden über das gesamte Griffbrett verbessern kann.

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Gitarrenlektionen: Das CAGED-System

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Profi-Gitarristin und Musiklehrerin Taylor Gamble erläutert das CAGED-Akkordsystem und zeigt simple Techniken, wie man seine Kenntnisse von Akkorden über das gesamte Griffbrett verbessern kann.

Von Taylor Gamble

Willkommen bei unserer Gitarrenlektion von Wood&Steel! Diesmal ist es Taylor Gamble, Profi-Gitarristin und Gitarrenlehrerin, die mit Künstlern wie Ari Lennox, Stevie Wonder, Tye Tribbett, JJ Hairston, Anthony Brown, Bela Dona und anderen auf Tournee ging und Aufnahmen gemacht hat, die die Gitarrenlektion in der vorliegenden Ausgabe erteilt. Als erfahrene Studio-Musikerin hat sich Taylor auf Gospel, klassische Akustikgitarre, R&B und Rock spezialisiert. Folgen Sie ihr auf Instagram (@taylrtheg), um im Rahmen ihres Online-Gitarrenkurses auf Skillshare weitere fortgeschrittenere Gitarrenlektionen zu erhalten

Anfänger: Einführung in das CAGED-Akkordsystem

Taylor stellt das CAGED-System zunächst mit offenen Gitarrenakkorden vor, die eine einfache Grundlage bilden, auf der Sie Akkordfolgen und Melodien aufbauen können.

Aufsteiger: Wie Sie mehr aus Ihren Akkorden herausholen

Anschließend zeigt Taylor, wie das CAGED-System Ihnen neue klangliche Gefilde eröffnen kann, indem Sie simple Änderungen an Akkorden vornehmen, was den Übergang von lebhaften Dur-Akkorden in dunklere Moll-Akkorde umfasst.

Fortgeschrittene: Mit dem CAGED-System das Griffbrett erobern

Zum Abschluss zeigt Taylor, wie Sie die in den vorangehenden Lektionen erlernten Akkordformen und Voicings über das gesamte Griffbrett verwenden können, um weitere Akkorde und Akkordfolgen in unterschiedlichen Tonarten und Höhenlagen zu erreichen.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe der Gitarrenlektion von Wood&Steel gefallen hat! Verpassen Sie auf keinen Fall unsere nächste Ausgabe, um stets Ihre Fertigkeiten zu verbessern.

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Wurzeln der Heimat

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Gitarrist Stevie Salas, RUMBLE und die Musiker indianischer Abstammung, die an der Entstehung vom Rock ‘n’ Roll mitwirkten

Stellen Sie sich diese einfache Szene vor: links, ein Plattenspieler, der eine Schallplatte abspielt. Rechts, eine Frau namens Pura Fé, die sich die Musik anhört, ihre Ohrringe und Kleider weisen zurückhaltend aber unmissverständlich auf ihre indianische Abstammung hin: Tuscarora und Taino. Die Musik klingt etwas roh, eindeutig eine ältere Aufnahme von klassischen Blues des Sängers und Gitarristen Charley Patton. Diese Songs kennt Fé nur zu gut, was sie zum Lächeln bringt. Sie fängt an, den Rhythmus zu klopfen und singt mit. Mehr als hundert Jahre von musikalischem Einfluss werden hier ins Leben gerufen und die Verbindung ist unauslöschlich.

„Diese Musik transportiert mich zurück zu meiner Herkunft“, sagt sie. „Ich kann da eine Vielzahl traditioneller [indianischer] Songs heraushören. Das ist ganz klar indianische Musik, auf einer Gitarre.“

Dieses kaum zwei Minuten lange Interview fasst Generationen von Musik zusammen, die verschiedene Kulturen und Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Abstammung überdauert haben – indianische Volksmusik, afroamerikanischer Roots Blues und klassische Rock ‘n’ Roll-Rhythmen – alles unmissverständlich auf eine Art und Weise vereint, die dazu führt, dass sogar unerfahrene Zuhörer dies erkennen und schätzen werden.

Das ist der Zauber des Musik-Dokumentarfilms RUMBLE: The Indians Who Rocked the World, der 2017 von Stevie Salas produziert wurde. RUMBLE, dessen Titel auf das gleichnamige klassische Instrumentalstück von Link Wray (Shawnee) mit seinem einschlägigen drei-Akkorde-Motiv verweist, ist ein ausgefallener Film mit einer Art heilender Wirkung, der kulturelle Eigenheiten hervorhebt, nachdem diese aktiv und detailliert in ihre Einzelheiten zerlegt werden, um sie den Zuhörern von heutzutage verständlich zu machen. Diesen Film, der einige Auszeichnungen auf Indie-Filmfestspielen gewonnen hat, muss sich jeder Fan von klassischem Rock, Blues oder Roots-Musik unbedingt anschauen.

Stevie Salas: Feinstes Geschick

Wenn man sich RUMBLE anschaut, wird einem klar, dass dieser Film mit Leidenschaft und Liebe produziert wurde und eine Authentizität ausstrahlt, die ihn von normalen Fernsehproduktionen abhebt und ihm eine inspirierende, tiefgründige Kraft verleiht. Mit Stevie Salas als Produzent ist es keine Überraschung, dass dieser Film den Erwartungen von Musikfans gerecht wird.

Salas wurde 1964 in Oceanside, Kalifornien geboren – erstaunlich nah zu unserer Niederlassung in San Diego – und zählt zu den Musikern, die praktisch jeder kennen würde, wenn wir nur in einer Welt leben würden, die fairer wäre. Unter Kennern der Rockmusik genießt er allerdings die verdiente Anerkennung. Obwohl er erst mit fünfzehn Jahren anfing, Gitarre zu spielen, hat Salas innerhalb von kürzester Zeit seinen Traum vom Rock ‘n’ Roll in die Tat umgesetzt, indem er als Studio-Gitarrist tätig war und ab 1986 die Funk-Legenden George Clinton und Bootsy Collins auf Tournee begleitet hat. Salas wuchs mit den Klassikern von Led Zeppelin, Cream, Jimi Hendrix, James Brown und anderen auf, aber der Einfluss seines Stiefvaters, ebenfalls Rockmusiker, war für ihn auch sehr wichtig, weil er ihn in die Welt der Musik eingeführt hat. Es dauerte nicht lange, bis Salas auch bei einigen der wichtigsten Bands jener Zeit bekannt wurde und mit Rod Stewart 1988 auf Tournee ging.

Trotz seiner umfangreichen Laufbahn, wobei er mit vielen berühmten Künstlern zusammengearbeitet hat, darunter Mick Jagger, Ronnie Wood, Bernard Fowler und Steven Tyler, aber auch Rapper TI und die Pop-Stars Justin Timberlake und Adam Lambert, wird oft sein Part im klassischen Kultfilm Bill & Ted’s Excellent Adventure als höchste musikalische Leistung angesehen. Dieser Film handelt von zwei Teenagern (Keanu Reeves und Alex Winter), die es nicht leicht im Leben haben, dennoch davon träumen, Hard Rock-Stars zu werden, dabei aber auf ernüchternde Hindernisse stoßen, wie High School, aber auch ihr Mangel an Geschick mit ihren Instrumenten. Ein mysteriöser Mensch aus der Zukunft, namens Rufus (gespielt von George Carlin) verleiht den beiden Jungs die Kraft, durch die Zeit zu reisen, woraufhin sie von Zeitalter zu Zeitalter springen, auf der Suche nach wichtigen Persönlichkeiten. Ihr Ziel ist es, einen einzigartigen Geschichtsbericht zu verfassen, von dem sie erhoffen, dass er ihnen ihre Noten in der Schule rettet und ihren Traum von musikalischem Heldentum am Leben erhält.

Chaos beiseite – Bill und Ted beenden ihre Reise mit einer unvorbereiteten Rock-Show, geführt von Rufus (Carlin), der ein gekonntes, wenn auch musikalisch skurriles Gitarrensolo spielt, mit dem der Film endet. Die Produzenten wollten dabei eine gewisse Hard-Rock-Authentizität, weshalb sie Salas mit diesem Solo beauftragten, es sind also seine Hände, die im Bild erscheinen. Um den chaotischen aber dennoch einschlägigen Sound für dieses Solo zu erreichen, hat Salas seine Gitarre umgedreht und sie bei der Aufnahme linkshändig gespielt.

Dieser für einen anerkannten Musiker vielversprechende Moment in  Bill & Ted war nur der Anfang einer langen Karriere, bei der Salas rund um die Welt kam, um mit bekannten Rock- und Funkmusikern aufzutreten. Er startete seine Solo-Karriere mit einem Projekt namens Colorcode, dessen selbstbetiteltes Debütalbum von Bill Laswell 1999 produziert wurde. Salas ging anschließend auf Tournee in Begleitung von Joe Satriani, um dessen Konzerte zu eröffnen, woraufhin das Album weltweit gute Verkaufszahlen erreichte. Salas brachte weitere sechs Studio-Alben von Colorcode heraus, sowie ein paar Live-Alben.

„Ich habe es nie darauf angesetzt, meiner Abstammung große Bedeutung für mein Image zukommen zu lassen. Meine Abstammung von den Ureinwohnern Amerikas verwende ich nicht als Aushängeschild.“

Stevie Salas

Salas hat auch Aufnahmen mit seinem eigenen Namen herausgebracht, wobei ein Großteil seiner Solo-Arbeiten deutlich seine indianische Abstammung erkennen lässt. Der von den Apachen abstammende Salas gibt zu, dass die von seinen indianischen Vorfahren geerbten Kulturzüge in seiner Arbeit erkennbar sind, wenn auch gefiltert aufgrund des Einflusses von Gitarristen wie Jimmy Page oder Jeff Beck, die keine solche Abstammung haben. Dennoch weist deren Musik aber gewisse indigene Elemente auf, indem sie sich am amerikanischen Blues orientieren, der ja normalerweise mit den afroamerikanischen Gemeinden vor dem Bürgerkrieg und aus dem Süden in der Zeit des Wiederaufbaus in Verbindung gebracht wird.

„Ich habe es nie darauf angesetzt, meiner Abstammung große Bedeutung für mein Image zukommen zu lassen“, erläutert Salas. „Ich wollte ein großartiger Musiker werden, der dafür bekannt wird, und mit den berühmtesten Künstlern zusammenarbeiten, ausschließlich auf Grundlage von dem, was ich musikalisch leisten würde. Meine Abstammung von den Ureinwohnern Amerikas verwende ich nicht als Aushängeschild.“

Entfernter Donner: Wie RUMBLE entstand

Salas erinnert sich daran, dass er mehr Bezug auf sein indianisches Erbe nahm, als er anfing mit Brian Wright-McLeod zusammenzuarbeiten, ein Musik-Journalist und Radio-Sprecher aus Toronto, der von den Dakota-Anishinaabe abstammt. Wright-McLeod machte Salas mit Jesse Ed Davis bekannt, ein Gitarrist, der mit Taj Mahal, Eric Clapton und John Lennon und anderen Größen zusammengespielt hat. Es war ungefähr zu jenem Zeitpunkt, dass Salas beschloss, kulturellen Projekten nachzugehen, die indianische Musiker mit Mainstream-Pop-Musik in Verbindung bringen. Kurz darauf begann Salas eine Zusammenarbeit mit Tim Johnson (Mohawk), stellvertretender Direktor der Smithsonian Institution in Washington, D.C., wo er eine Ausstellung mit dem Titel „Up Where We Belong: Natives in Popular Culture“ entwickelt hat, noch bevor er anfing, an RUMBLE zu arbeiten.

„Mit meiner indianischen Abstammung fühlte ich mich in meiner Rolle dazu berufen, etwas zu tun“, sagt Salas, „etwas, das zum Wohl der indigenen Bevölkerungsgruppen beiträgt und nicht darauf basiert, dass ich wie ein Affe mit einer Gitarre auf der Bühne hin- und herspringe. Ich fühlte mich dazu berufen, etwas Wichtigeres zu tun.“

Die Erstaufführung von RUMBLE fand 2017 auf den Sundance Filmfestspielen statt, fünf Jahre nachdem Salas die Idee hatte. Der Film löste bei den Kritikern sofort Begeisterung aus und wurde wegen seiner Story mit dem World Cinema Documentary Special Jury Award (besondere Auszeichnung für Dokumentarfilme) des Festivals ausgezeichnet. Der Film gewann auch auf anderen Indie-Filmfestspielen Auszeichnungen, einschließlich des Preises für den besten Dokumentarfilm auf dem internationalen Filmfestival von Boulder und drei kanadischen Screen Awards im Jahr 2018.

Ein eng verzweigtes Ökosystem von Musik und Geschichte

Von der Machart her ähnelt RUMBLE den meisten anderen Musik-Dokumentarfilmen, wobei sich die Mehrheit der Zuschauer mit den Interviews, alten und aktuellen Musikclips und historischen Bildern von Anfang des 20. Jahrhunderts gut zurechtfinden werden. Aber die wirkliche Stärke des Films ist die bemerkenswerte Zielsetzung, Zusammenhänge zwischen musikalischen Merkmalen aufzudecken, bei denen die meisten Menschen, unabhängig ihrer Kenntnisse in der Geschichte der Musik, wahrscheinlich keinerlei Abhängigkeit erkennen würden. In RUMBLE werden sorgfältig Merkmale musikalischer Stile bis zu ihren allgemein anerkannten Ursprüngen hin zurückverfolgt, wobei versteckte Einflüsse indigener Kulturen aufgedeckt werden, fast wie, wenn ein Biologe unsichtbare Zusammenhänge zwischen Arten im Laufe der Evolution entdeckt. Den Filmemachern gelingt es, überraschende und interessante neue Aspekte in der Geschichte aufzuzeigen, von denen so mancher Zuschauer glauben wird, bereits alles darüber zu wissen.

Die wirkungsvollste Darstellung dieser Zusammenhänge führt uns mehr als hundert Jahre zurück in der Geschichte der Indianer, der afroamerikanischen Gemeinden und der Vereinigten Staaten als Nation. Nehmen wir dazu das Beispiel Robert Johnson, ein einflussreicher Gitarrist, von dem viele behaupten, dass er die Grundlagen vom Blues, und damit Rock ‘n’ Roll und sämtlicher Varianten erfunden habe. Die wahre Geschichte ist aber viel komplexer, und obwohl das Mitwirken von Johnson unumstritten ist, zeigt uns RUMBLE einen anderen Ursprung des Blues.

In einem Gespräch mit seinem Freund und Nachbarn, dem Gitarristen Charlie Sexton, fasst Stevie Salas die wahre Geschichte hinter dem gut bekannten Mythos zusammen.

„Praktisch jeder nennt Robert Johnson, weil er die spannendere Story hatte“, womit er sich auf die Legende bezieht, laut der Johnson seine musikalischen Talente vom Teufel im Tausch gegen seine Seele erhalten habe. „Aber jeder der wirklich damit vertraut ist, weiß ohne Zweifel, dass es in Wahrheit Charley Patton war.“

Patton, der wahrscheinlich im Jahre 1891 geboren wurde, wuchs in Zentral- und Nordwest-Mississippi auf, ziemlich in der Nähe eines Gebiets in dem Choctaw-Indianer lebten. Neben seiner afroamerikanischen Abstammung soll er auch Choctaw-Vorfahren gehabt haben, eine Kombination die Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus häufig vorkam, aufgrund der Rassenpolitik jener Zeit. Wie in RUMBLE entsprechend erklärt wird, gab es häufig Verknüpfungen zwischen den afroamerikanischen und indianischen Gemeinden, unter anderem infolge von Sklaven, denen die Flucht gelang und die dann bei indianischen Stämmen Zuflucht fanden. Dörfer und Gemeinden von indigenen Bevölkerungsgruppen hießen oft Sklaven auf der Flucht willkommen und schließen sich der berühmten „Underground Railroad“-Bewegung an.

Charley Patton knüpfte eine ausgeprägte Beziehung zu diesen indigenen Gemeinden, sowohl von indianischer Abstammung als auch afroamerikanischem Ursprung, wobei er sich die musikalischen Stile beider Bevölkerungsgruppen aneignete.

Nach Ende des Bürgerkriegs und nachdem die Sklaverei in den USA abgeschafft worden war, wurden die Beziehungen zwischen afroamerikanischen und indigenen Bevölkerungsgruppen komplexer. Insbesondere die Stämme der Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Seminole und Creek wiesen damals deutliche Anteile von Menschen mit afroamerikanischer Abstammung auf. Die Regierungen im Süden zur Zeit des Wiederaufbaus sahen diese Verknüpfungen häufig als Bedrohung an und der Rassismus ging weiter. Die Behörden neigten zu jener Zeit oft dazu, Afroamerikanern, die von befreiten Sklaven und Indianern abstammten, ihre wahre Abstammung nicht anzuerkennen, indem sie diese Menschen von gemischter Abstammung einfach als Schwarze Menschen einstuften, nicht als indigen, womit ihnen die Rechte auf Landbesitz entzogen wurden. Auf dieselbe Art und Weise verwendete der Gesetzgeber zu jener Zeit diese rassische Vermischung als Werkzeug zur Aufhebung von Steuerbefreiungen, die für Indianer galten.

Einmal abgesehen von der Politik, gilt für Patton, dass er mit diesen Gemeinden direkten Kontakt pflegte und durch beide musikalischen Richtungen beeinflusst wurde. Patton war bekannt für sein „Show-Off“ auf der Bühne: Er hielt mitunter seine Gitarre hinter seinem Kopf während er darauf spielte, also in etwa der Stil, den Jimi Hendrix später bevorzugte. Patton stellte für die Entstehung des Rocks einen ganz bedeutenden Einfluss dar: Der legendäre Blues-Musiker Howlin’ Wolf bezug sich direkt auf Patton als wichtigsten Einfluss und Howlin’ Wolf selbst war die bedeutendste Inspiration für europäische Musiker, darunter die berühmten Rolling Stones.

Stevie Salas beschreibt diese Sequenz des Einflusses als einen eindeutigen, aber zunächst verborgenen Zusammenhang.

„Sobald man einmal genauer hinschaut, wird einem bewusst, dass alle Daten vorhanden sind“, sagt er. „Aber bisher hat es niemand wahrgenommen.“

Die Lektionen, die RUMBLE in Sachen Geschichte erteilt, sind weitreichend und decken die Verbreitung von musikalischen Konzepten über einen gesamten Kontinent ab.

„Wir verwenden die Musik, um die Geschichte der Entwicklung von Nordamerika zu erzählen“, erklärt Salas.

Persönliche Beziehungen in der Welt des Rocks

Die Regisseure des Films (Catherine Bainbridge, Alfonso Maiorana) und die Fachexperten stellen die einzelnen Argumente der Story sehr sorgfältig dar. Indem RUMBLE das Erbe und die Inspiration der Ureinwohner Amerikas von Link Wray über Jimi Hendrix bis hin zu Johnny Cash aufzeigt (für Cash gilt, dass er einen langwierigen Streit mit seinem Plattenlabel geführt hat, um eine Sammlung von Songs herauszugeben, die von indianischer Kultur inspiriert sind), wird der nur zu gut bekannte Sound des klassischen und Blues-Rock hier in einen Scheideweg verwandelt, wo Ideen aufeinander prallten und schließlich zu grundlegenden musikalischen Konzepten heranwuchsen. Der Film zeigt uns außerdem die Karrieren und den Einfluss weniger bekannter Musiker, wie Jesse Ed Davis, dessen Blues-Solo in „Doctor, My Eyes“ von Jackson Browne ihm Tür und Tor für seine Karriere als Gitarrist auf Tournee öffneten; Redbone, dessen Hit „Come and Get Your Love“ von 1974 40 Jahre später durch die Verwendung im Marvel-Film von 2014, Guardians of the Galaxy, neue Fans gewann; bis hin zu Randy Castillo, dem Schlagzeuger von Osbourne und Mötley Crüe.

Castillo ist das perfekte Beispiel für klassische Rock-Folklore: Sein unverwechselbarer Stil, der ihn von anderen Schlagzeugern jener Zeit unterschied, seine legendäre Persönlichkeit und sein tragisches Ende. Gegen Ende von RUMBLE, erscheint Stevie Salas selbst, um die Story von Randy zu erzählen, zusammen mit dem Poeten und Aktivisten John Trudell (Santee-Dakota). Salas fühlt sich Castillo dafür verbunden, dass er ihm in den 80er Jahren dabei geholfen hat, den Kontakt zu seinem eigenen indianischen Erbe wiederaufzunehmen, zu einer Zeit, in der Salas bis zum Hals in den Sümpfen des Rock-Star-Lebens steckte.

„Ich reise mit einem privaten Jet“, erinnert sich Salas. „Ich verdiene Unmengen an Geld, befinde mich in der Gesellschaft all dieser Frauen, aber es dauert nicht lange, bis ich nicht mehr weiß, wer ich bin. Unsere gemeinsame indianische Abstammung führte zu einer Freundschaft zwischen Randy und mir. Er lernte mich kennen, als ich gerade die Rod Stewart-Tournee beendete. Ich stürzte mich damals immer mehr in Alkohol und Partys… ihm war es klar, dass ich früher oder später ausrasten würde. Er hat mir gesagt: «Ich möchte dir New Mexico zeigen».“

Salas sagt, er habe einen Großteil seiner Karriere lang seine indianische Abstammung nicht als eine entscheidende Eigenschaft für seine musikalische Identität oder für seinen Bezug auf den Rest der Welt der Musik betrachtet. Aber Castillo habe ihm dabei geholfen, seine Verbindung mit seinen Wurzeln wiederherzustellen.

„Er [Randy] fügte hinzu: «Ich muss dich in indianisches Land bringen»“, sagt Salas. „Indianisches Land – das hatte ich bisher noch nie gehört.“

Ein wiederkehrendes Thema in RUMBLE ist die Idee, dass Menschen von indigener Abstammung irgendwie musikalische Eigenheiten teilen, eine andere Art, Musik zu empfinden, wenn sie Rollen in der Mainstream-Kultur annehmen und letztendlich ihren Einfluss über den Stammbaum der Rockmusik übertragen.

„Mein indianisches Rhythmusgefühl liegt mir im Blut“, sagt Salas. „Es hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir den Downbeat hören.“

Diese Meinung bestätigen die Fachleute, die von den Produzenten von RUMBLE gewählt wurden, darunter Experten aus der Musikbranche wie Quincy Jones und Steven Van Zandt aber auch bekannte Musiker wie George Clinton und Taj Mahal sowie Schriftsteller wie Martin Scorsese und John Trudell.

Was die Zusammenarbeit von Castillo mit Ozzy Osbourne betrifft, erinnert sich der Bassist Robert Trujillo im Film daran, wie Ozzy stets nach Musikern suchte, die jene „indigene“ Art des Musikmachens beherrschten.

„Ozzy hat immer gesagt, dass er sehr gerne mit indigenen Menschen zusammenarbeite, auch Hispanoamerikaner. Er hatte eine Verbindung mit ihnen“, sagt Trujillo. „Er war der Ansicht, sie hätten ein besseres Rhythmusgefühl. Er bezog sich immer wieder auf Randy und die Tatsache, dass dieser für ihn eine direkte Verbindung zu jener indigenen Energie und Rhythmus darstellte, die er so liebte.“

Im Grunde setzte sich Salas das Ziel, einen Film zu machen, der die Zusammenhänge zwischen Musikern mit indigener Abstammung und dem inzwischen weltweit etablierten Genre der Rockmusik aufzeigt. Er sagt, er habe darauf geachtet, dass RUMBLE kein „Film über Rassen“ werde, stattdessen wollte er einen Film über Helden machen: jene Menschen, denen diese Musik im Blut liegt und die sie liebevoll an viele Generationen von Musik weitergegeben haben.

In einem kürzlich vom Taylor Team für Inhalte mit Salas abgehaltenen Interview (Taylor Primetime), erklärt er seine Vision, aus der der Film entstand.

RUMBLE dreht sich um Menschen, die unsere Welt verändert haben“, sagt er. „Der Schwerpunkt liegt dabei darin, wie die Musiker, die uns den Rock ‘n’ Roll beigebracht haben, von jenen [indigenen] Menschen gelernt haben. Wenn ich Ihnen sagen würde, Jesse Ed Davis sei einer der besten Gitarristen der 70er Jahre gewesen, dann werden Sie vielleicht denken Hmm, ok, er war ganz in Ordnung. Wenn dann aber Eric Clapton dasselbe sagt, dann werden Sie wohl denken vielleicht muss ich mich da besser informieren.“

Selbst mit den düsteren Beispielen von historischen Ungerechtigkeiten und den Herausforderungen, denen sich die Vorfahren von Salas stellen mussten, ist RUMBLE zweifellos ein großartiger Dokumentarfilm über Rockmusik. Indem RUMBLE unterschiedliche Themen der Geschichte und Kultur in einer gut verknüpften und ansprechenden Zeitachse zusammenführt, öffnet der Film uns die Augen in Bezug auf den Einfluss dieser indigenen Helden der Rockmusik, eine Tatsache, die bisher nur der Handvoll Musikern bekannt war, die damals mit ihnen zusammengearbeitet haben und vielleicht ein paar Musikhistorikern. Weitaus mehr als nur ein Dokumentarfilm zu einem sehr spezifischen Thema, ist RUMBLE ein Film, den jeder Musiker gesehen haben sollte und der es uns erleichtert, zu verstehen, wie die Rockmusik zu dem wurde, was sie heute ist.

Gegen Ende von RUMBLE fasst Taboo (Shoshone) von der Pop-Band Black Eyed Peas die Nachricht folgendermaßen zusammen.

„Wenn du dich in Gesellschaft von großartigen Menschen befindest, die von unseren Ureinwohnern abstammen und stolz auf dieses Erbe sind, dann ist das einfach für alle eine Inspiration.“

Hüter der Bäume

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Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Baumbestände einer Stadt verwaltet werden? Wir haben mit West Coast Arborists gesprochen, um das herauszufinden.

Eine kleine Gruppe von Taylor Mitarbeitern hat sich auf einen Besuch bei Mike Palat von West Coast Arborists begeben, der uns auf eine virtuelle Tour durch die firmeninterne Informationstechnologieplattform von WCA führt. Alle Augen sind auf einen an der Wand befestigten Bildschirm gerichtet, während Mike durch das Softwaresystem zur Verwaltung von Bäumen, WCA ArborAccess, navigiert, eine robuste Datenbank, die detaillierte Baumbestandsaufnahmen und Arbeitshistorien enthält, die für die Städte erstellt wurden, mit denen WCA zusammenarbeitet: derzeit fast 400 Landkreise in Kalifornien und Teilen von Arizona. Das System wird verwendet, um das Leben von mehr als 6 Millionen Bäumen zu dokumentieren – mit GPS-Integration, zur genauen Bestimmung der Lage, und Nachverfolgung der Arbeit der Baumpfleger in Echtzeit.

Palat, Vize-Präsident von WCA, der seit 20 Jahren dem Unternehmen angehört, ist ein staatlich geprüfter Baumpfleger, der sich auf die Arbeit mit Landkreisen spezialisiert hat und den Betrieb von WCA im Südwesten von Südkalifornien, einschließlich des San Diego Distrikts, leitet. Er ist eine wandelnde Enzyklopädie von Wissen über Bäume und er ist gern bereit, uns Laien in der Angelegenheit einige der vielen Zusammenhänge zu erklären, die bei der Planung und Verwaltung von urbanen Baumbeständen berücksichtigt werden müssen.

Das Gespräch reicht dabei von den Grundlagen der Tätigkeiten eines Auftragnehmers für die städtische Baumverwaltung bis hin zu den Gründen, warum die spezialisierten Kenntnisse von WCA von so entscheidender Bedeutung für die Zusammenarbeit von Taylor und WCA zur Verwendung von urbanem Holz sind.

Bei unserer Gruppe ist Scott Paul dabei, unser Experte für Nachhaltigkeit, der Palat gut kennt und öfters die Gelegenheit hat, sich mit ihm zu unterhalten. (Palat ist für Scott der direkte Ansprechpartner bei WCA. Beide sind Mitglieder des Vorstands von Tree San Diego, eine gemeinnützige Einrichtung zur Verbesserung der urbanen Baumbestände in San Diego). Im Laufe der Vorführung stellt Scott eine Reihe Fragen an Palat, um das Gespräch in die gewünschten Richtungen zu führen.

Wie Städte ihre Baumbestände verwalten

West Coast Arborists — ein paar Kennzahlen

>1100 Mitarbeiter
>12 Standorte in Kalifornien und Arizona
>675.000 Bäume beschnitten pro Jahr
>46.000 Bäume gefällt pro Jahr
>18.500 Bäume gepflanzt pro Jahr
>300.000 Bäume in das Inventar pro Jahr aufgenommen

Palat erklärt an erster Stelle, wie Städte die Bestandsaufnahmen ihrer Bäume erstellen und verwalten. In einer Stadt, erklärt er, gebe es oft mehrere Behörden oder Abteilungen, die verschiedene Sorten von Bäumen verwalten, die den öffentlichen Baumbestand ausmachen. In San Diego, zum Beispiel, sei die Street Division (Straßenabteilung) für die Verwaltung der Bäume an Straßenrändern zuständig. Die Abteilung für Parks und Freizeit sei für Bäume in öffentlichen Parks zuständig. Und Bäume in der Nähe des Versorgungsnetzes (z. B. Strom) unterstehen manchmal der Verantwortung der San Diego Gas & Electric. Zusammengefasst stellen alle diese Bäume den urbanen Baumbestand der Stadt und der Vororte dar – Bäume, die wir oft gar nicht wahrnehmen, weil sie so selbstverständlich einen Teil der Landschaft neben Straßen und Gebäuden ausmachen, aber sie wurden in der Tat geplant angepflanzt und werden aktiv dokumentiert und verwaltet.

„Viele der Inventarverwaltungsprogramme von Städten umfassen Abflussschächte, Straßenlaternen, Bewässerungsanlagen, aber auch Bäume“, sagt Palat. „Unsere Software ist die spezialisierte Version davon für Bäume, insbesondere für Städte. Städte haben Abteilungen, die mit GIS – Geographic Information Systems (geographische Informationssysteme) – arbeiten. Für Städte, die mit WCA einen Vertrag haben, ist es kostenlos, ihre Baumbestände in dieses Programm aufzunehmen, und dieses zielt darauf ab, die Verwaltung der Bäume zu erleichtern.“

Eine Stadt, die die Leistungen von WCA in Anspruch nimmt, erhält in diesem Rahmen eine Reihe von Leistungen zur Verwaltung und Pflege der Baumbestände, abhängig von ihren eigenen dafür bestimmten Ressourcen.

„Ein Teil unserer Arbeit besteht darin, Städte zu besuchen und die Bestandsaufnahme der dort wachsenden Bäume zu machen“, erklärt Palat. „Diese Daten sind Eigentum der Stadtverwaltung und sie können diese auf unterschiedliche Weise abspeichern. Unsere Software, ArborAccess, ist webbasiert und verfügt auch über eine mobile App. Im Grunde berechnen wir nur die Leistung der Datenerfassung – ein Baumpfleger begibt sich an Ort und Stelle, um die Daten zu erfassen -, es fallen für eine Behörde keine zusätzlichen Kosten für die Verwendung dieses Programms an, wenn ein Vertrag mit WCA abgeschlossen ist.

Wenn eine Stadt die Leistungen von WCA in Anspruch nimmt, erlaubt uns ArborAccess die vollständige Dokumentation der Arbeitshistorie. Während er uns aufklärt, öffnet Palat eine Karte von San Diego mit GPS-Daten, auf der eingesehen werden kann, wo die Mitarbeiter von WCA gerade tätig sind.

„Sehen Sie all diese Punkte“, fährt er fort. „Das sind alles GPS-Positionen von unseren Teams, das sind Fahrzeuge von uns mit GPS, in Echtzeit, wir können also sehen, wo sie geparkt sind, daraus schließen, wo die Teams arbeiten, aber auch wann sie angekommen sind, wie schnell sie gerade fahren, das ist alles Teil unseres Programms.“

Egal ob die Stadt oder WCA die Dokumentation des Baumbestands der Stadt übernimmt, wird eine entsprechend vorbereitete List erstellt und in der Datenbank gespeichert, die Pflegeempfehlungen für jeden einzelnen Baum enthält.

„Wenn dann später eines unser Teams vor Ort beispielsweise für den Beschnitt von Bäumen anwesend ist und unseren Mitarbeitern etwas auffällt, werden sie die Daten aktualisieren, um die Stadt darüber zu informieren, dass der Zustand der Bäume sich geändert hat“, fügt Palat hinzu. „Bäume sind Lebewesen, sie befinden sich also in ständiger Veränderung. Das ist also eines der Mittel, das wir haben, um die Stadtverwaltung über potentiell gefährliche Bäume zu unterrichten.“

Während WCA dafür verantwortlich ist, den Zustand der Bäume zu dokumentieren und diese Daten an die Stadt weiterzuleiten, ist am Ende die Stadt dafür verantwortlich, entsprechende Anweisungen für die Pflege der Bäume zu erteilen. Und wenn es um das Fällen von Bäumen aufgrund ihres Alters, Verfalls, Sicherheitsrisikos usw. geht, dann liegt die Entscheidung allein bei der Stadtverwaltung. Scott betont diesen Punkt, um nochmals klarzustellen, dass WCA – und somit auch Taylor – nicht irgendwo unterwegs sind, um nach Bäumen zu suchen, die gefällt werden könnten.

„Nein, ganz und gar nicht“, sagt Palat. „Wir sprechen Empfehlungen auf Grundlage unserer Beobachtungen aus, aber im Endeffekt liegt die Entscheidung darüber, welcher Baum zu fällen ist, allein bei der Stadtverwaltung.“

Das Thema des Gesprächs wechselt nun zu den zwei urbanen Holzarten, die Taylor derzeit von WCA bezieht – Schamel-Esche und jetzt auch Mugga-Eukalyptus -, woraufhin Palat eine Suche im Bestand von El Cajon, Heimatstadt von Taylor (und Kunde von WCA), nach diesen zwei Baumarten durchführt, um zu demonstrieren, wie praktisch das System ist.

„Es gibt 54 Schamel-Eschen in El Cajon, und wenn ich wissen möchte, wo sie sich befinden, kann ich sie auf der Karte einblenden, so, hier sind sie. Ich kann die Bildansicht aus der Vogelperspektive aktivieren, und wie Sie sehen können, wenn ich einen Baum anklicke, erscheinen Informationen dazu, um welchen Baum es sich handelt, wann er das letzte Mal beschnitten wurde usw… Sie erhalten umfassende Daten zu dem Baum – routinemäßige Empfehlungen für den Beschnitt, keine Probleme durch ausstehende Pflege, aber hier verläuft ein Versorgungsnetz, das ist nicht gut, wenn eine Schamel-Esche darunter wächst.“

Der richtige Baum am rechten Ort

Hier beziehen wir uns auf einen Punkt, der praktisch für jeden Baumpfleger zur Regel geworden ist: der richtige Baum am richtigen Ort. Anders ausgedrückt, was die Planung und die Anpflanzung betrifft, ist es wichtig, Baumarten zu pflanzen, deren Eigenschaften zu dem jeweiligen Ort passen, damit sie dem jeweiligen Zweck dienen, egal ob für Schatten, Schalldämmung, Windbarriere oder Sonstiges, ohne dabei zu Problemen zu neigen. Solche Probleme wären zum Beispiel, wenn ein Baum zu nahe an einem Bürgersteig oder einer Straße gepflanzt wird, wo die Wurzeln bestimmter Baumarten dazu neigen, das Pflaster oder Abflussrohre zu zerstören. Oder wenn ein Baum so groß wird, dass er schließlich eine Stromleitung erreicht. Es ist also häufig eine regelrechte Frage der Geometrie, wobei es gilt, vorherzusehen, wie dieser Baum demnächst aussehen kann und wie er am Ende den Platz am Standort ausfüllt, an dem er gepflanzt wird.

„Ein falscher Baum am falschen Ort wird unvermeidlich frühzeitig gefällt werden“, sagt Palat. „In der Tat hat San Diego Gas & Electric ein richtiges Programm, um diese problematischen Bäume abzuschaffen. Das Versorgungsunternehmen verbringt viel Zeit damit, Überlandleitungen von gefährdender Vegetation zu befreien und oft wendet es sich an die staatlichen Verwaltungsorgane, mit dem Angebot, kostenlos neue Bäume zu pflanzen, wenn sie die Erlaubnis erteilen, jene problematischen Bäume zu fällen.

Im Zuge der Erweiterung der Grünzonen in vielen Städten, kümmert sich die Stadtverwaltung oft auch darum, Stellen zu identifizieren, an denen es ausreichend Platz gibt und Bäume gepflanzt werden könnten. Palat verringert den Zoom der Karte, woraufhin eine Vielzahl grauer Punkte sichtbar werden, die jene freien Stellen markieren.

„Wenn wir damit beschäftigt sind, solche freien Stellen zu analysieren, dann kann das zum Beispiel bedeuten, die Breite einer Allee zu messen“, sagt er. „Wenn es Überlandleitungen gibt, dann müssen diese natürlich auch berücksichtigt werden.“

Die durchschnittliche Lebensspanne eines Stadtbaums beträgt acht Jahre.


Laut Palat, stelle je nach Standort die Bewässerung eine der Herausforderungen für das Anpflanzen eines Baumes dar. „Derzeit ist das [in Südkalifornien] eines der größten Hindernisse“, fügt er hinzu. „Selbst wenn Städte bereit sind, junge Bäume zu verschenken, nimmt diese kaum jemand an. Man kann natürlich ein Unternehmen mit der Bewässerung beauftragen, aber das kostet Geld. Auch kann es vorkommen, dass ein Pächter die Herausforderung annimmt, aber dann irgendwann wegzieht, und der nächste Pächter hat kein Interesse an den Bäumen. Es gibt gute Gründe dafür, dass die durchschnittliche Lebensspanne eines Stadtbaums nur acht Jahre beträgt.“

Es gebe auch völlig falsche Vorstellungen davon, was es kostet, einen Baum zu bewässern, sagt Palat.

„Manche Leute glauben, es würde tausende von Dollar im Jahr kosten, einen jungen Baum heranwachsen zu lassen“, erklärt er. „Das Heranwachsen eines jungen Baums kostet in Wahrheit aber etwa 10 Dollar pro Jahr. Das notwendige Wasser kann strategisch so verteilt werden, um die für das Anwachsen benötigte Menge zu maximieren.“

Das Heranwachsen eines jungen Baums kostet etwa 10 Dollar pro Jahr.


Bei vielen Entscheidungen, die eine Stadtverwaltung bezüglich der Anpflanzung von Bäumen trifft, müssen natürlich die langfristigen Auswirkungen auf die Umgebung berücksichtigt werden, in der diese Bäume wachsen sollen. Eine Überlegung, die mittlerweile immer wichtiger wird, ist, inwiefern Klimaveränderungen Städte dazu zwingen, die Eignung von bestimmten Bäumen über die nächsten Jahrzehnte hinweg zu überdenken.

WCA hat sich daher mit anderen Baumexperten in Kalifornien zusammengetan, um Daten zu vereinen und eine noch detailliertere, bundesweite Datenbank mit Baumprofilen und Empfehlungen für die Anpflanzung zu entwickeln.  Einer dieser Partner ist Matt Ritter, Professor für Biologie an der kalifornischen polytechnischen Universität in San Luis Obispo, der als Experte im Gartenbau und Schriftsteller weltweit als einer der Menschen mit den tiefsten Kenntnissen zu Eukalyptus angesehen wird. Matt hat eine Online-Datenbank – SelecTree – die sich dazu verwenden lässt, für Kalifornien geeignete Baumarten zu finden.

„Im Rahmen des Programms, das wir mit Matt zusammen umgesetzt haben, sind wir auf Bäume aufmerksam geworden, von denen bisher kaum jemand gehört hatte, um uns auf Arten zu konzentrieren, die eine vielversprechende Zukunft haben können“, erklärt Palat.

Um einige der weiteren Fähigkeiten der Software zu demonstrieren, öffnet Palat nun die Daten für Bäume in El Cajon (Hauptsitz von Taylor), um uns einen Überblick des Baumbestands zu geben. Wir bekommen dann statistische Daten, genauer gesagt, die 10 meistgepflanzten Baumarten als Prozentangabe vom Gesamtbestand: Kreppmyrte führt die Statistik an mit 12,7 %, gefolgt von der Königin-Palme mit 12,2 %. Diese Daten erleichtern eine gesunde Artenvielfalt bei den anzupflanzenden Bäumen.

„Es ist nicht gut, wenn eine bestimmte Baumart mehr als 10 % des gesamten Baumbestands ausmacht, insbesondere hier in Kalifornien“, sagt Palat. „Artenvielfalt ist sehr wichtig. Einer der Hauptgründe ist, dass in Kalifornien etwa alle 40 Jahre neue Plagen eingeschleppt werden, weshalb die Baumbestände gefährdet sind, wenn eine bestimmte Baumart dominiert.“

Aber auch das unterschiedliche Alter der Bäume sei eine wichtige statistische Überlegung zur Auswertung des Zustands des Baumbestands einer Stadt, sagt Palat, während er die Daten zu den Baumgrößen aufruft, um einen Überblick zum Alter der Bäume von El Cajon zu schaffen.

„Da fällt zum Beispiel ganz klar auf, dass Bäume mit mehr als 79 cm Stammdurchmesser nur 0,55 % ausmachen, da wäre es wirklich wünschenswert, einen vom Alter her besser ausgeglichenen Baumbestand anzustreben“, erklärt er. „Bäume, die solche Größen erreichen, kommen meist auf die Liste der zu fällenden Bäume. Hinzu kommen verschiedene Dinge, die passieren können, während der Baum heranwächst – Erkrankungen, Plagen, Verfall oder einfach ein an der falschen Stelle gepflanzter Baum.“

Wenn wir uns den Baumbestand von Kalifornien anschauen, ist einer der Gründe dafür, dass in diesem Staat eine so große Artenvielfalt besteht, sein mediterranes Klima (sowie die Mikro-Klimata der Küstenzonen bis hin zu den Tälern des Inlands und der Berge), das sich für eine Vielzahl von Arten eignet. Palat betont außerdem, dass weite Teile von Kalifornien, insbesondere der Süden und der Norden, früher praktisch keine Bäume hatten, was auch erklärt, warum viele der heutzutage vorhandenen Arten nicht einheimisch sind. (Als Beispiel dafür laden wir Sie ein, die Kolumne von Scott Paul zum Thema Nachhaltigkeit in dieser Ausgabe zu lesen, in der er das Thema Eukalyptus in Kalifornien in früheren Zeiten behandelt.)

Wir kehren nun zum Thema der Stadtbaumarten zurück, mit denen wir bei Taylor derzeit arbeiten, woraufhin Palat uns die Standorte einiger Mugga-Eukalyptusbäume in der Gegend auf dem Bildschirm zeigt. Wir hoffen, die Gelegenheit zu haben, Fotos von einigen ausgewachsenen Mugga-Eukalyptusbäumen und Schamel-Eschen in der Gegend zu schießen, er hat dafür sogar ein paar der Standorte im Voraus erkundet: Einer dieser Standorte ist entlang einer Straße, wo mehrere große Mugga-Eukalyptusbäume wachsen, der andere ist ein Park, in dem sowohl Schamel-Eschen als auch Mugga-Eukalyptusbäume stehen.

Ohne die von WCA durchgeführten Datenanalysen wäre Taylor nicht in der Lage, urbanes Holz für eigens dafür entwickelte Modelle zu verwenden.


Scott bemerkt, dass die Software von WCA es Taylor ermöglicht hat, eigens dafür entwickelte Modelle aus Urban Ash und Mugga-Eukalyptus in unsere Gitarrenlinie aufzunehmen.

„Für uns war es nicht nur wichtig, zu prüfen, ob sich das Holz für den Gitarrenbau eignet, sondern es war auch von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass es über die nächsten Jahre hinweg in ausreichenden Mengen beschafft werden könnte“, sagt er. „Mit der Datenbank von WCA waren wir in der Lage festzustellen, dass es eine ausreichend große Anzahl von Bäumen der jeweiligen Art im Staat Kalifornien gibt und dass sie auch heutzutage noch angepflanzt werden. Außerdem erhalten wir von WCA eine ziemlich gute Schätzung der Anzahl der durchschnittlich im Jahr gefällten Exemplare, auf Grundlage der durchschnittlichen Lebensspanne. Das kann natürlich jedes Jahr variieren, aber es hat uns ausreichend davon überzeugt, dass wir es wagen könnten. Hätten wir nicht diese Fähigkeit von WCA in Anspruch nehmen können, wären wir wahrscheinlich nie in der Lage gewesen, diese Holzarten als festen Bestandteil unserer Gitarrenlinie aufzunehmen.

Seitdem Taylor und WCA im Jahr 2020 diese Partnerschaft eingegangen sind, haben beide Unternehmen fortwährend in Verfahren und Infrastrukturen investiert, um die betrieblichen Fähigkeiten von WCA zu verbessern, das Holz der gefällten Bäume zu verarbeiten.

„Wir verfügen jetzt über ein Verfahren, das dafür sorgt, dass bei jedem von einem staatlichen Organ gestellten Antrag auf das Fällen einer Schamel-Esche, mein Telefon mich darüber informiert, damit wir die Gelegenheit haben, mit dem Team Kontakt aufzunehmen, das den Baum fällen wird“, erklärt Palat. „Wir können dann besondere Vorkehrungen für das Fällen treffen und sicherstellen, dass der Baum in unserem Zwischenlager zur Sortierung hier in Ontario [Kalifornien] landet.“

Dieses Video – Ausschnitt einer längeren Diskussionsrunde zum Thema Beschaffung von urbanem Holz – gibt das Gespräch zwischen dem Produzent von Inhalten für Taylor, Jay Parkin, dem Direktor für nachhaltige Naturressourcen von Taylor, Scott Paul, unserem Meister-Gitarrenbauer Andy Powers sowie dem Baumpfleger Mike Palat von West Coast Arborists wieder. Das Gespräch dreht sich darum, was ein urbaner Baumbestand ist, welche Faktoren die Beschaffung von urbanem Holz erschweren und es teurer machen, als man sich vorstellen mag, und was West Coast Arborists dazu angeregt hat, die Einrichtung der für dieses Beschaffungsmodell erforderlichen Infrastrukturen zu veranlassen.

Taylor arbeitet auch mit WCA eng zusammen, um sicherzustellen, dass die Stämme entsprechend aufbewahrt und gesägt werden, damit sie sich für den Gitarrenbau eignen.

„Wir haben ganz klar eine Menge von euch gelernt“, sagt Palat.  „Wir haben zusätzlichen Überdachungen für Schatten gebaut, wir halten das Holz jetzt ausreichend feucht – dafür gab es vor unserer Zusammenarbeit keinen Bedarf. Und wir schneiden das Holz jetzt auf die Art und Weise, die wir mit eurer Hilfe ausgearbeitet haben.“

Wir hoffen, dass diese Infrastrukturen eines Tages die Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft mit diesem Holz schaffen werden, und damit als Modell für die Fertigung anderer hochwertiger Produkte dienen kann.

Mit ein wenig Glück könnte dies sogar dazu führen, dass die mögliche Verwendung nach Ablauf der Lebensspanne und der damit verbundene Mehrwert in Zukunft für die Anpflanzung von Bäumen in urbanen Gebieten mitberücksichtigt wird.

Gitarren Ausprobieren mit den Profis

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Wir haben ein paar erfahrene Gitarristen dazu eingeladen, unsere neuen Gitarren der 500er Serie auszuprobieren. Hier folgt, was sie daraufhin zu sagen hatten.

Im Juli haben einige unserer Kollegen im Artist Relations Team einen ganzen Tag mit einer Reihe talentierter Musiker aus Los Angeles in den Republic Studios verbracht (diese gehören der Universal Music Group an), wobei wir eine Reihe einzelner Sessions veranstaltet haben, um die ersten Eindrücke eines jeden Musikers zu den neuen Gitarren mit Mugga-Eukalyptus zu sammeln.

Wir wollten da ganz ehrliche Meinungen hören, ohne jegliche Vorurteile oder Beeinflussung, weshalb wir vorher keine Details zu den Gitarren preisgegeben haben, außer der Angabe der Korpusform. Alle Musiker, die teilgenommen haben, spielen selbst Taylor Gitarren, weshalb wir natürlich zugeben müssen, dass sie bereits einen Faible für unsere Instrumente hatten. Wie dem auch sei, haben wir sie gefragt, was ihnen an diesen Modellen auffällt, sowohl in guter als auch schlechter Hinsicht. Wir hatten sowohl die 512ce und die 514ce zur Hand, weshalb wir sie dazu angeregt haben, beide auszuprobieren, wobei wir es ihnen überließen, mit welcher sie anfangen wollten.

Was das Erscheinungsbild der Gitarren angeht, hat fast jeder Gefallen am diskreten Edgeburst gefunden, insbesondere in Kombination mit dem etwas dunkleren Ton der Decke aus torrefizierter Fichte, und einigen Künstlern hat der Einband aus Imitationsschildkröte besonders gut gefallen. Was den Klang angeht, waren die Präferenzen ungefähr gleich auf beide Instrumente verteilt.

Hier folgen einige der Höhepunkte der Reaktionen.

Matt Beckley

Gitarrist, Songwriter, Produzent und Tontechniker

[Spielt die 512ce zuerst.] Klingt ausgezeichnet. [Dann die 514ce.] Diese verlangt einen etwas kräftigeren Anschlag. Also, was haben wir hier? Warum klingen die so gut? Wirklich artikuliert aber auch ausgewogen… Diese hat wirklich prächtige Bässe und einen guten Klangkörper. Besonders gut finde ich, dass sie nicht neu wirkt. Sie vermittelt nicht das Gefühl, dass man sie erst einmal einspielen müsste. Sie hat jene Spielbarkeit einer älteren Mahagoni-Gitarre, die sich angenehm reif anfühlt.

Ich mache viele Aufnahmen und manchmal ist es im Fall einer Akustikgitarre wirklich nötig, eine Menge anzupassen, da klingt diese Gitarre so, als hätte man da schon einen EQ entsprechend angewandt, sie erinnert mich also daran, im guten Sinne. Sie klingt von Hause aus wirklich gut ausgewogen. Sie hat keine Spitzen.

Sie vermittelt den Eindruck, dass sie sich gut für Aufnahmen eignen würde, aber auch die Vorstellung, damit Songs zu schreiben, überzeugt mich. Wie wenn man eine ältere Gitarre mit runden Schultern findet, die sich gut im Wohnzimmer macht, aber im Studio eine Menge Anpassung verlangt, oder sich nicht optimal für die Bühne eignet. Ich fühle mich inspiriert beim Spielen auf dieser Gitarre, weshalb sie sich bestimmt gut zum Komponieren eignet. Hier im Raum hinterlässt sie auch den Eindruck, dass sie sich gut aufnehmen lässt. Ich würde also sagen, dass man fast alles damit machen kann. Gut ist auch, dass man sie schrammeln kann, sie aber auch bestens auf Fingerpicking reagiert. Diese macht richtig Spaß.

Die 512ce ist unheimlich laut für eine Gitarre mit kleinerem Korpus. Und ich habe wirklich einen harten Anschlag. Sie hat eine gute Kompression – oft habe ich das Problem bei kleineren Gitarren, dass ich da nicht voll in die Saiten greifen kann. Diese hier passt sich an meine Spielweise an… Sie hat wirklich kraftvolle Bässe, aber doch beherrscht, überhaupt nicht schwammig.

Taylor Gitarren haben meist gute Bässe und überzeugende Projektion, ohne dabei aber den Mix zu übertönen; als Produzent und Musiker, der meist live spielt, ist das die Art von Gitarre, die mir gefällt…

[Nachdem wir ihm die für diese Gitarren verwendeten Holzarten genannt haben] Diese Gitarre ist einfach klasse. Ich kann es nicht fassen, dass dies kein Mahagoni ist. Sie klingt wirklich wie eine Mahagoni-Gitarre. Das ist echt toll, und weil mir unsere Umwelt sehr zu Herzen liegt, bin ich wirklich froh, dass ihr Wege findet, Gitarren zu bauen, die unseren Planeten respektieren… Ihr habt hier wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen.

Dory Lobel

Musiker, Songwriter, Komponist, Produzent, seit zehn Jahren Mitglied der Band des TV-Programms The Voice.

[Spielt auf der 514ce.] Fühlt sich wunderbar an, toller Hals. [Schlägt einen Akkord an.] Wow. Also, zunächst einmal muss ich sagen, dass sie mir echt gut gefällt. Ich bin wirklich überrascht. Ganz süß und ausgewogen. Praktisch keine harschen Töne, was bei fast jeder Akustik-Gitarre auftritt. Oft werden Akustik-Gitarren so gebaut, dass hauptsächlich Lautstärke und Projektion optimiert werden, weshalb den einzelnen Noten oft Charakter fehlt; sie sagen nichts Besonderes aus. Das gilt nicht für diese – hier hat jede Note vollen Charakter.

Ich glaube, da passt das Wort ausgewogen besonders gut. Sie ist sehr gut ausgewogen. Ich habe oft gemischte Gefühle für Akustikgitarren. Es wird selten darüber gesprochen, aber ich bin der Meinung, die meisten davon sind hauptsächlich auf viel Lautstärke ausgelegt, und ich vergleiche sie immer mit anderen Instrumenten, wie Mandolinen und Banjos, die einen weitaus ausgeprägteren Charakter und Mitteltonbereich haben. Aber genau das ist es, was ich bei einer Akustikgitarre suche: Sie sollte einen so interessanten Klang haben, dass man eine kleine Note anschlagen kann, und es einfach ausreicht, man lässt sie ausklingen. Die perfekte Stimmung [bei dieser hier] ist auch klasse.

Interessant ist, dass sie einen Hi-Fi-Klang hat, also den vollen Frequenzgang, ohne dabei aber an Wärme einzubüßen. Da gefällt mir eine Menge, passt gut zu Elliott Smith, schöne gefühlvolle akustische Musik, aber auch etwas Tony Rice, in Hi-Fi, ja so eine Art Bluegrass. Wie sie singt, perfekt gestimmt, ja die Töne so wunderbar aufblühen. Mir war schon vorher klar, dass sie gut klingen würde – ich spiele seit 20 Jahren auf Gitarren der 500er Serie -, aber diese ist wirklich erstaunlich.

Wenn ich bei The Voice spiele, greife ich häufig zu meiner Taylor mit dieser Korpusform [Grand Auditorium], sie ist eine meiner Favoriten. Bei dieser hier, glaube ich, würde jeder mir darin zustimmen, dass es ein richtiges Arbeitstier ist. Es gibt natürlich Leute, die sagen, manche Korpusformen eignen sich eher für Picking-Technik, während andere zum Schrammeln ideal sind. Diese hier beherrscht aber wirklich beides. Ich habe mit diesen Gitarren Alison Krauss, Vince Gill, Ryan Adams und andere begleitet… es gibt einfach nichts, was man damit nicht machen könnte, auf zum Aufnehmen eignen sie sich gut. Es gibt Gitarren, die man eher für Live-Auftritte einsetzt, weil sie so verlässlich sind, und im Studio aber auf etwas anderes setzt. Diese kann man aber ganz klar für beides verwenden. Sie ist einfach toll… das beste Zeichen dafür ist, dass ich nicht die Finger davonlassen kann.

Jaco Caraco

Als Gitarrist sowohl auf der Bühne als auch im Studio zuhause, Mitglied der Band der The Kelly Clarkson Show

[Spielt zuerst auf der 512ce]. Klingt wunderschön. Wow. Was mir als erstes auffällt, ist das Sustain, sie klingt immer noch. Ich glaube, ich habe noch nie ein solches Sustain gehört. Fühlt sich fantastisch an, klingt wunderbar. Sie sieht schön aus und das Holz ist gut sichtbar, was ich bei Akustikgitarren besonders schätze. Perfekt gestimmt. Wow, ich finde sie einfach toll.

Der Mitteltonbereich gefällt mir ebenfalls. Keine harschen Töne. Sie klingt ausgezeichnet mit dem Plektrum gespielt, aber auch beim Schrammeln ist ihr Klang einfach hervorragend.

[Spielt auf der 514ce.] Diese hat ganz klar einen größeren Korpus, weshalb sie kräftigere Bässe hat, fast wie eine J-200. Jetzt wo ich beide ausprobiert habe, würde ich diese hier wohl zum Schrammeln bevorzugen. Man kann da richtig schön in die Saiten greifen. Wirklich beeindruckend.

Eine fantastische Gitarre. Sehr gut ausgewogen. Und die Bässe schwingen so gut, dass man es durch den ganzen Körper spürt, echt cool.

Was Aufnahmen mit einer klassischen Gitarre angeht, würde ich wohl eine ältere Gibson bevorzugen. Aber auch mit dieser hier würde ich jederzeit Aufnahmen machen, und ich möchte wetten, dass kaum jemand den Unterschied erkennen würde – einmal angesehen vom Sustain und der perfekten Intonation.

Horace Bray

Gitarrist im Studio und auf Tournee, Sänger, Produzent

[Spielt auf der 512ce.] Erster Eindruck: klingt wirklich klasse. Was mir als erstes auffiel, ist, dass sie sich über das gesamte Griffbrett hinweg ausgewogen anfühlt. So sehr ich Gitarren auch liebe, finde ich es besonders gut, wenn eine Gitarre sich fast wie ein Piano anfühlt, das heißt, über den gesamten Tonumfang hinweg ausgeglichen. Und das ist das erste Gefühl, das diese Gitarre ganz deutlich vermittelt. Im Mitteltonbereich hört sie sich wirklich anders an als das, was ich von meiner Gitarre mit Fichtendecke und Zargen und Boden aus Mahagoni gewöhnt bin. Man bekommt den Eindruck, als hätte sie eine natürliche Kompression, was wahrscheinlich auf die Ausgewogenheit über das gesamte Instrument hinweg zurückzuführen ist. Sie klingt nicht verwaschen. Selbst leise Töne sind ausdrucksvoll, genau das, was mir gerade Lust macht… Die Ansprache bei dieser ist direkter.

[Spielt auf der 514ce]. Wow. Diese hört sich etwas perkussiver an. Als wenn sie auf den Anschlag mit dem Plektrum stärker reagiert. Da kommt Lust auf mehr Schrammeln auf… Es gefällt mir, wie sie stärker auf das Plektrum reagiert, aber bei der anderen bekomme ich Lust auf Melodien, dank der natürlichen Kompression. Wahrscheinlich ist jene besser für Bluegrass, während diese hier sich eher zum Schrammeln eignet und für längere Noten, die man ausklingen lässt.

Ich denke, dass beide zusammen sich in einem Studio gut ergänzen würden… Ich glaube, dass die unterschiedliche Ansprache das Zusammenspiel der beiden wirklich unterstützt.

Taylor Gamble

Gitarrist im Studio und auf Tournee (Gospel-Rock, R&B, akustisch/klassisch)

[Spielt auf der 512ce.] Diese vermittelt ein gutes Gefühl, was die Spannung der Saiten betrifft. Ich kann da richtig gut Vibrato spielen… Die Saitenlage ist perfekt. Sie hat die Wärme von Palisander; Ich mag Palisander, weil es so schön abgerundet klingt und sich für praktisch jede Art von Musik eignet.

[Der Klang ist] richtig satt… Sie ist so robust, da würde sie sowohl direkt verstärkt als auch per Mikrofon verstärkt sicherlich gut klingen. Wenn ich nur ganz leicht anschlage, kann ich immer noch den vollen Ton hören… ein wirklich gutes Sustain. Die Noten behalten ihren Wert; während sie ausklingen, geht dabei nichts verloren. Auch beim Schrammeln hat sie die richtige direkte Ansprache…

Ich glaube, ich könnte eine gesamte Aufführung von akustischer Musik mit nur dieser Gitarre allein spielen. Hin und wieder kombiniere ich bestimmte Pedale mit meinen Akustikgitarren, weil es mir gefällt, den elektrischen und akustischen Ton zu vereinen, selbst beim Schrammeln. Jener zusätzliche Layer, den man da aus einem akustischen Instrument herausholen kann, ist da mitunter das Tüpfelchen auf dem I. Diese Gitarre würde ich ganz klar für akustische Musik einsetzen; auch bei einem Live-Auftritt, wenn ich zum Beispiel einen Sänger begleite, da würde ich einfach zu ihr greifen und ein Mikro davorstellen; die muss man gar nicht anschließen, sie klingt auch so gut. Ich würde sie auch zum Aufnehmen verwenden. Ganz ehrlich, das ist die Art von Gitarre, mit der ich für eine Aufnahme mich selbst beim Singen begleiten würde.

Diese Gitarre lässt mich all das hören, was mir wichtig ist, wenn ich akustische Musik mache. Ich höre die Bässe sehr gut, aber auch die Höhen, den Mitteltonbereich; diese hier gibt mir mehr Mitten, das liegt aber auch daran, wie ich spiele, ich spiele viele Akkorde mit Ausdruck, da brauche ich auch die Bässe. Die Akkorde müssen satt klingen, gut ausklingen, ich brauche ausreichend Sustain. Ich bin so eine Art von Gitarrist. Der Ton ist mir wichtig.

Janet Robin

Singer/Songwriter, Gitarrist, Mitglied der Band The String Revolution

[Spielt auf der 514ce.] Der Hals fühlt sich wie immer super an.  Die Saitenlage ist auch klasse. Ich spiele eher perkussiv… wirklich gute Ansprache, erst recht, wo es ja keine Dreadnought ist. Sie beschwert sich nicht über mein hartes Spiel. Sie hat einen schönen, ausgewogenen Klang. Wirklich sehr ausgeglichen. [Leichteres Schrammeln.]. Schönes Sustain. Meine andere Taylor hat eine Fichtendecke und Palisander-Korpus. [Dreadnought, Dan Crary-Signaturmodell]. Hier ist der Ton etwas anders. Sehr samtig; auch sehr ausgeglichen zwischen Bässen, Mitten und Höhen. Ich würde sagen, sie neigt etwas mehr zum Mitteltonbereich. Das hängt aber natürlich auch von den Saiten ab, die man verwendet.

Ich denke, das ist die Art von Gitarre, die man für alles verwenden kann: perkussive Musik, wie ich sie spiele, vielleicht auch Fingerpicking, einfach klasse. Auch hier dieses schön samtige Sustain. Einfach super für Fingerstyle-Musik, aber auch zum Schrammeln, eine gute Gitarre für Singer/Songwriter. Selbst für Solo-Gitarristen… ich glaube sie würde sich perfekt für Solo-Musiker eignen, aber mit ihrer leichten Betonung der Mitten, wäre sie wahrscheinlich auch gut geeignet für eine Band… [spielt weiter] Wunderschöne Dynamik.

Powers hoch drei

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Als unser Meister-Gitarrenbauer, Präsident und CEO, führt Andy Powers die nächste Generation der Innovation bei Taylor an

Wir mussten für Andy Powers neue Visitenkarten drucken lassen. Am 31. Mai haben wir angekündigt, dass Andy zum Präsidenten und CEO von Taylor ernannt wurde. Wenn Sie Andy kennen, dann wissen Sie, dass Titel für ihn keine große Rolle spielen – einmal abgesehen davon, dass er wohl zuerst seine Stellung als Meister-Gitarrenbauer angeben würde, um den fortwährenden Fokus von Taylor auf die Fertigung von Musikinstrumenten zu betonen, die Musiker begeistern und inspirieren.

Die Mitbegründer Bob Taylor und Kurt Listug – jetzt jeweils ehemaliger Präsident und CEO – haben stolz diese Neuigkeiten allen Mitarbeitern anhand eines im Voraus aufgenommenen Videos mit Andy einen Tag vor der öffentlichen Bekanntmachung verkündet. Bob und Kurt haben darüber hinaus angekündigt, dass sie weiterhin am Unternehmen als Senior Advisors beteiligt sind und gemeinsam die Leitung des Vorstands von Taylor Guitars übernehmen, der im Rahmen des Übergangs des Unternehmens in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm gegründet wurde.

Diese Neuigkeiten wurden nur wenige Tage vor Beginn der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien verkündet – allein die Rückkehr dieser Messe, nach der durch die COVID-Pandemie verursachten Pause, ist eine Neuigkeit für sich.

In der darauffolgenden Woche, zurück im Taylor Hauptsitz in El Cajon, haben wir unseren wichtigen ESOP-Event abgehalten, auf dem Andy die Gelegenheit hatte, sich persönlich an unsere Mitarbeiter zu richten, um von seiner neuen Rolle und dem sich vor uns ausbreitenden Pfad als Gitarrenhersteller zu sprechen. Aber als Erstes hat er uns ein paar neue Songs vorgespielt.

Er war dabei nicht allein: Jason Mraz, ein langjähriger Freund von Andy, bestieg ebenfalls die Bühne für ein paar Songs, einige davon auch zusammen mit Andy.

Damit wurde ein Kreis von Ereignissen geschlossen: Das Konzert von Mraz auf der Taylor Bühne auf der NAMM-Messe im Jahr 2010 mit Andy zusammen, war der Anlass, bei dem sich Andy und Bob Taylor kennenlernten. Die beiden hielten den Kontakt aufrecht. Bob machte schließlich Andy ein Angebot. Und Andy schloss sich im Januar 2011 dem Unternehmen an – alles weitere ist bekannt, und nun ist es Andy, der uns auf dem vor uns sich ausbreitenden Pfad der Ereignisse anführt.

Fliegender Wechsel

Im Zuge der Ereignisse der vergangenen Jahre bei Taylor, stellt die wichtige Rolle von Andy für viele von uns keine Überraschung dar. Sie stellt eher eine selbstverständliche Fortsetzung des Nachfolgeplans dar, den Bob und Kurt in Bewegung gesetzt haben. Im Jahr 2019 bekam Andy einen Anteil am Unternehmen zugewiesen, ein Beleg dafür, wie sehr Bob und Kurt ihm vertrauen, aber auch dafür, wie für sie bei Taylor langfristig gesehen der Gitarrenbau stets erste Priorität haben soll.

„Andy hat die Vision und das Talent, um den Gitarrenbau bei Taylor fortwährend in neue Höhen zu bringen. Er ist für die Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.“

Bob Taylor

Diese Verpflichtung wurde weiterhin bekräftigt, als das Unternehmen den vollständigen Übergang in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm im Jahr 2021 ankündigte, ein Schritt, der für Bob, Kurt und Andy die beste Lösung darstellte, um die Kultur der Kreativität und Innovation zu erhalten, die das Wachstum und den Erfolg von Taylor stets angetrieben hat. Der kreative Weitblick von Andy, seine Gitarren, bei denen immer der Musiker im Mittelpunkt steht, seine Führungskompetenzen, sowie seine berufliche Verpflichtung für das Unternehmen, waren wichtige Faktoren, die Bob und Kurt die nötige Zuversicht für den Beschluss verliehen, diesen Pfad nach vorn einzuschlagen.

„Andy hat die Vision und das Talent, um den Gitarrenbau bei Taylor fortwährend in neue Höhen zu bringen“, sagt Bob. „Er ist für die Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.“

Von Kurt lernen

Während es von Anfang geplant war, dass Andy den Aufgabenbereich von Bob übernehmen sollte, war es damals nicht Teil des Plans, dass er auch die Rolle von Kurt übernehmen würde. Aber Kurt sagt, Andy habe sich von Anfang an auch für die geschäftliche Seite des Betriebs von Taylor interessiert und gezeigt, dass er sich dafür eignen würde, indem er verstehe, wie alle einzelnen Bestandteile des Betriebs ganzheitlich zusammenpassen müssen, damit es dem Unternehmen wohl ergeht.

„Seitdem er 2011 dem Unternehmen beitrat, hat Andy stets eng mit allen Abteilungen zusammengearbeitet, für die ich zuständig war – Vertrieb, Marketing, Finanzwesen und Personalwesen -, weshalb er deren Funktion gut durchschaut“, erklärte Kurt im Zuge der Verkündung an die Mitarbeiter.

Im Laufe der letzten Jahre hat Kurt viel Zeit damit verbracht, Andy alle wichtigen Einzelheiten zur Budgetierung und der Beurteilung von Geschäftsergebnissen zu erklären, wobei er ihm auch die Managementphilosophie vermittelt hat, auf deren Grundlage er bisher alle wichtigen Entscheidungen getroffen hat. Im Jahr 2020, als die Details für den Übergang in das ESOP (Mitarbeiterbeteiligungsprogramm) festgelegt wurden, habe er sich zum ersten Mal dafür ausgesprochen, dass Andy auch die richtige Person wäre, um die Rolle des CEO zu übernehmen.

Kurt betont weiterhin, dass es heutzutage, wo Taylor ein bereits gut etabliertes Unternehmen ist, viel machbarer sei, wenn dieselbe Person sowohl den Gitarrenbau als auch die Geschäfte des Unternehmens leitet, weil es ja jetzt eine starke und erfahrene Führungsschicht gebe, die auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurückblicke.

„Weder Bob noch ich hätten es geschafft, dieses Unternehmen alleine zu etablieren“, meint er. „Als wir anfingen, war Bob 19 und ich 21 Jahre alt. Wir hatten keinerlei Erfahrung. Wir beide haben uns jeweils auf die Dinge konzentriert, die uns interessierten, und durch die damit verbrachte Arbeit, haben wir dazu gelernt. Das Unternehmen sieht mittlerweile völlig anders aus.“

Und Andy hat von dem, was jeder von ihnen gelernt hat, profitiert. „Es macht mir Spaß, an bestimmten Dingen mit Kurt zu arbeiten, wobei wir sie aus seiner Sicht betrachten, und an diesen dann mit Bob mit seiner Sichtweise weiterzuarbeiten“, sagt er. „Ich habe das Glück, mit beiden zusammenzuarbeiten und ihre Perspektiven kennenzulernen.“

Die Zeiten ändern sich, wir bleiben dieselben

Als Teil der Veröffentlichung von Andy’s neuem Aufgabenbereich haben wir eine Sonderausgabe unserer Streaming-Video-Show Taylor Primetime aufgenommen, die von Jay Parkin, Produzent von Inhalten für Taylor, präsentiert wird. Bob, Kurt und Andy sind die Sondergäste, wobei sie sich dazu äußern, inwiefern dies für das Unternehmen und seine Stakeholder für die Zukunft von Vorteil sein wird. Jay hat dabei Andy gefragt, wie er sich vorstellt, wie sich sein Aufgabenbereich dabei ändern wird.

„Ich habe das Glück, alltäglich mit fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten.“

Andy Powers

„Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sich meine Rolle kaum ändern wird“, meint er. „In vielerlei Hinsicht ist es einfach Geschäft schlechthin… Wirklich, das liegt daran, dass wir ein so großartiges Team haben, dass ich es mir erlauben kann, den Großteil meiner Arbeitszeit damit zu verbringen, an Gitarren zu arbeiten. Die Grundlagen, die Bob mit unseren Teams für die Fertigung und Produktentwicklung, den Gitarrenbau und die Wartung von Maschinen, sowie die Beschaffung von Holz geschaffen hat, zusammen mit der Arbeit, die Kurt für den Aufbau unseres Vertriebs, unserer Teams für Marketing, Finanzwesen und Personalwesen geleistet hat – ich habe das Glück, alltäglich mit fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Wir haben da Veteranen, Leute die absolute Spezialisten auf ihrem Gebiet sind, da werden die gewöhnlichen Dinge, die für ein Unternehmen erforderlich sind, wirklich einfach. Verstehen Sie mich da nicht falsch – wir haben jeden Tag Unmengen an Arbeit. Aber die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind echte Profis, die erledigen ihre Arbeit so gut, dass es einfach eine Freude ist.“

Auch wenn sich der Aufgabenbereich von Andy nicht wesentlich verändern wird, sind sich Bob, Kurt und Andy darin einig, dass sich unsere Gitarren stets weiterentwickeln werden (und müssen). Bob teilt daraufhin mit Andy ein paar weise Erkenntnisse, die er im Laufe der Jahre gelernt hat.

„Jedes Mal, wenn ich irgendetwas an einer Gitarre getan habe, gab es Leute, die sagten: «Wird das die Gitarre verändern?», wobei sie in Wahrheit eigentlich sagen wollten: «Wird sie dadurch schlechter?». Ich habe das echt zu oft erlebt… Nimm dir daher alle Freiheiten, Dinge zu verändern, Andy. Verbessere sie.“

Andy weiß, dass er jetzt auch dafür zuständig ist, das Unternehmen so zu leiten, dass der gesamte Betrieb damit verbessert wird. Die große Frage dabei lautet: besser für wen?

„Was uns betrifft, können wir unsere Produkte für die Musiker verbessern, die wir bedienen, die Zulieferer, von denen wir Material beziehen, die Leute, denen wir unsere Gitarren verkaufen, sowie für unsere Mitarbeiter. Für alle diese Menschen ist es von Vorteil, wenn wir unsere Produkte verbessern.“

  • 2022 Ausgabe 3 /
  • Upstroke-Technik, Akkorde mit verminderter Undezime und Dreiklänge

Gitarrenlektionen

Upstroke-Technik, Akkorde mit verminderter Undezime und Dreiklänge

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Der R&B-Gitarrist Kerry „2 Smooth” Marshall bringt uns wieder einmal wertvolle Tipps für R&B auf der Akustikgitarre.

Es ist an der Zeit für drei weitere Gitarrenlektionen mit dem Session-Gitarrist, Musiklehrer und R&B-Virtuoso Kerry „2 Smooth” Marshall.

Kerry blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung als Profi-Musiker zurück, die er mit uns in seinen beliebten Online-Gitarrenlektionen sowie seiner digitalen Gitarrenschule, Kerry’s Kamp, teilt. Mit fast 135.000 Abonnenten auf YouTube und wöchentlich neuen Video-Lektionen, ist Kerry eine konstante Quelle für musikalische Inspiration für Gitarristen, die sich die Techniken der Welt des R&B, Gospel und Neo-Soul aneignen möchten. Als Studio-Gitarrist hat Kerry bekannte Künstler begleitet und mit ihnen Aufnahmen gemacht, darunter Tori Kelly, Jason Derulo, Chrisette Michele and Ledisi.

Upstroke-Technik

Kerry zeigt in dieser Lektion für Anfänger, wie eine simple Upstroke-Technik Ihrem Spiel einen feinen rhythmischen Akzent verleiht. Schauen Sie sich das Video an, in dem Kerry diesen einfachen Weg demonstriert, Ihre Musik mit jenem R&B-Flair zu versehen.

Akkorde mit verminderter Undezime

Anschließend zeigt uns Kerry einen wichtigen Bestandteil der R&B-Gitarrenmusik, der sich aber auch für andere Genres eignet: Akkorde mit verminderter Undezime. Schauen Sie sich an, wie Kerry Akkorde mit verminderter Undezime als Alternative für den bekannten verminderten Septakkord einsetzt.

Dreiklänge

Kerry schließt diese Reihe mit einer Lektion für Fortgeschrittene ab: Hier geht es um Dreiklänge, eine weitere verfeinerte Technik, die Ihr Spiel mit einem süßen R&B-Ambiente versieht.

Lust auf weitere Lektionen von Kerry „2 Smooth” Marshall? Dann schauen Sie sich seinen YouTube-Kanal an und abonnieren Sie diesen, um seine wöchentlichen Video-Lektionen zu erhalten.

Präsentation von Custom-Gitarren, 2. Runde

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Lernen Sie weitere atemberaubende Modelle unseres Custom-Programms kennen, die mit Prämium-Tonhölzern und faszinierenden ästhetischen Details ausgestattet sind.

In der letzten Ausgabe haben wir eine Handvoll wunderschöner maßgeschneidert gebauter Taylor Gitarren vorgestellt, die für ein exklusives Event für Händler gefertigt haben, das im Juni zusammen mit der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien, stattfand. Diese in sehr limitierter Stückzahl gefertigten Taylor Gitarren sind das Aushängeschild unserer feinsten Handwerkskunst und ästhetischen Kreativität. Vollgepackt mit bewundernswerten Verzierungen, bieten viele dieser Custom-Gitarren Prämium-Tonhölzer, mit denen diese Instrumente so gut klingen, wie sie aussehen.

Um die Details dieser Gitarren angemessen hervorzuheben, haben wir auch eine erweiterte Galerie auf der Taylor Website eingerichtet. Sie finden die stets wachsende Kollektion der Taylor Custom-Gitarren mit wunderschönen Fotos, vollständigen technischen Daten und Angabe der Händler, die diese anbieten, auf https://customs.taylorguitars.com.

Und wenn Sie feststellen, dass irgendeine dieser Gitarren Sie ganz besonders anspricht, dann wenden Sie sich an unseren Kundendienst, damit wir Ihnen dabei helfen können, ein Exemplar ausfindig zu machen.

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 7)

Boden/Zargen: Walnuss
Decke: Walnuss
Verzierungen: Einband aus Bloodwood, Rosette mit Roman Leaf-Motiv aus Ahorn/Bloodwood, Griffbretteinlagen der früheren 900er Serie aus Ahorn/Bloodwood, Hochglanzlackierung mit schokoladefarbenem Shaded-Edgeburst.

Custom Grand Auditorium (Nr. 36)

Boden/Zargen: großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Armauflage und Einband aus geflammtem Ahorn, Rosette aus Ahorn/Koa, Griffbretteinlagen im Art Deco-Stil aus Ahorn/Koa, Hochglanzlackierung in Koi Blue mit naturbelassener Kante

Custom Grand Symphony (Nr. 16)

Boden/Zargen: indischer Palisander
Decke: Lutz-Fichte
Verzierungen: Einband aus Bloodwood, Rosette aus Ahorn/Bloodwood, Bouquet-Einlagen aus Ahorn/Bloodwood an Griffbrett und Kopfplatte, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Satin-Oberflächenbehandlung mit Kona-Edgeburst am Boden/Zargen und Wild-Honey-Burst-Decke

Custom Grand Symphony (Nr. 18)

Boden/Zargen: großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus Cocobolo, Rosette aus Paua, Spring-Vine-Inlays aus Paua an Griffbrett und Kopfplatte, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Gotoh 510-Stimmer in Antik-Gold-Look, Hochglanzlackierung in Bernsteintönen, Decke mit besonderer Vintage-Look-Behandlung

Custom Grand Symphony (Nr. 28)

Boden/Zargen: neotropisches Mahagoni
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus westafrikanischem Ebenholz, Rosette aus Paua, Noveau-Inlays aus Paua und Perlmutt an Griffbrett, Kopfplatte und Brücke, Gotoh 510-Stimmer in Antik-Gold-Look, Hochglanzlackierung in transparenten Schwarztönen

Custom T5z (Nr. 19)

Korpus: Sapelli
Decke: gesteppter großblättriger Ahorn
Verzierungen: schwarzer Einband mit Kantenverzierungen aus grüner Abalone, Byzantine-Inlays an Griffbrett und Kopfplatte aus grüner Abalone, Stegeinsätze aus Knochen mit grünen Punkten aus australischem Opal, Hochglanzlackierung mit Supernova-Edgeburst

Custom Grand Auditorium (Nr. 27)

Boden/Zargen: indischer Palisander
Decke: Sinker-Redwood
Verzierungen: Einband und Armauflage aus Bloodwood, Rosette aus Paua, Leaf-Griffbretteinlagen aus Paua, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Satin-Oberflächenbehandlung mit Shaded-Effekt auf der Decke

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 11967)

Boden/Zargen: gezeichnetes Blackwood
Decke: europäische Fichte
Verzierungen: Einband und Armauflage aus Bloodwood, Rosette aus Bloodwood, Running Horses-Inlays aus Ahorn/Koa am Griffbrett, Gotoh 510-Stimmer