Dazu werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, genauer gesagt, auf den Artikel in Wood&Steel im Jahr 2010, in dem wir die GS Mini vorgestellt haben. Bob Taylor erzählt die Entstehungsgeschichte der Gitarre, die sich im Laufe der Jahre als meist verkauftes Modell behauptet hat.
Anm. der Redaktion: Zu Anlass der Festlichkeiten im Rahmen unseres 50. Jubiläums werfen wir einen Blick zurück auf die Entwicklung einiger unserer bedeutendsten Gitarrenmodelle. Zweifellos hat sich die im Jahr 2010 eingeführte GS Mini einen besonders prominenten Platz auf dem Podium verdient – sie hat sich ja schließlich als eines der beliebtesten Taylor Modelle aller Zeiten erwiesen, indem sie bei den unterschiedlichsten Gitarristen weltweit Begeisterung ausgelöst hat. Jetzt wo wir das 14. Produktionsjahr dieses Gitarrenmodells schreiben, haben wir bereits mehr als 500.000 GS Minis hergestellt. Wir kamen daher auf die Idee, unser Wood&Steel-Archiv aufzusuchen und die Cover-Story der Sommer-Ausgabe von 2010, in der wir die Gitarre vorgestellt haben, erneut zu veröffentlichen.
Dieser Artikel enthält viele interessante Kommentare von Bob Taylor bezüglich seiner Vorstellungen für diese Gitarre und bietet Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsphase dieses Modells. Wie Bob erklärt, fing alles mit der Idee an, eine zukunftsweisende Neufassung einer der emblematischsten Gitarren von Taylor – die Baby Taylor, eine 3/4-Gitarre – zu schaffen, was mit dazu beitrug, den Rang einer Reisegitarre/Gitarre mit kindgerechten Abmessungen als qualitativ hochwertiges Musikinstrument zu belegen. Der Artikel vermittelt einen faszinierenden Überblick über die damaligen Errungenschaften des Unternehmens und, wie Bob erklärt, lässt uns deutlich erkennen, wie Innovationen im Design und der Entwicklung verbesserter Werkzeuge und Fertigungstechniken oft eine Grundlage für neue Modelle darstellt. Wir haben den ursprünglichen Artikel leicht gekürzt.
Die sagenumwobene GS Mini
Egal ob auf dem Sofa, am Lagerfeuer oder auf der Bühne – mit der neuen GS Mini kommt jeder auf seine Kosten. Eine kleine Gitarre mit einem großen Klang.
Es ist nun fast 15 Jahre her, dass die kompakte 3/4-Dreadnought von Taylor, die Baby Taylor, der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieses Modell mit besonders kompakten Abmessungen wurde 1996 eingeführt – sie stellt Bob Taylor’s Lösung für jene Kunden da, die sich eine kleinere, günstige, aber hochwertige Gitarre wünschten. Damals gab es verschiedene Gitarren auf dem Markt, die sich von ihrer Größe her für das Reisen eigneten, deren Qualitätsniveau aber für die meisten Musiker mit dem einer „richtigen Gitarre“ nicht mithalten konnte. In der Titel-Story der Winter-Ausgabe von Wood&Steel des Jahres 1996, in der die Baby Taylor vorgestellt wurde, können wir Bobs Meinung dazu vernehmen.
„Immer wieder haben sich ich im Laufe der letzten 21 Jahre seit der Gründung von Taylor Menschen mit einer Bitte an mich gewandt, die ungefähr so lautete: «Ich suche eine Anfängergitarre für mein Kind – ein gutes, aber erschwingliches Instrument. Welche würden Sie da empfehlen?» Und meine Antwort war stets dieselbe: «Eine solche Gitarre werden Sie auf dem Markt nicht finden.»“
„Ich habe mich daher entschlossen, eine Gitarre im Kleinformat zu entwickeln, die aber die Form einer richtigen Gitarre hat, leicht zu bauen ist und alle Qualitätsmerkmale hat, die man sich bei jeder normalen Gitarre wünscht: hochwertige Materialien, einen leicht bespielbaren Hals, gut verarbeitete Bundstäbe und einen für ihre Größe überzeugenden Klang“, erklärte Bob. „Oder anders ausgedrückt: Ein Instrument, das kein Spielzeug ist.”
Nach der Einführung der Baby Taylor konnten wir dann angenehm überrascht feststellen, dass diese Gitarre nicht nur jene Kunden anspricht, für die sie ganz direkt entwickelt wurde – Kinder und Reisende -, sondern weitaus mehr Menschen interessiert und sich für eine Reihe weitere Anwendungen optimal eignet.
„Nicht selten bekamen wir zu hören: «Die klingt so gut und ist so bequem zu spielen – wann kann ich mir eine anschaffen?»” bemerkte Bob 1996. „Oder: «Ich würde darauf Slide-Gitarre spielen.» Oder auch: «Ich werde diese Gitarre neben meinem Bett aufstellen, damit ich nicht extra aufstehen muss, um meine normale Gitarre zu holen, die obendrein im Koffer ist, wenn mir mitten in der Nacht eine gute musikalische Idee einfällt.» Oder: «Meiner Tochter werde ich eine solche Gitarre schenken, aber mir selbst werde ich auch eine gönnen.»”
„Du wirst den Wunsch verspüren, die Grenzen ausfindig zu machen – aber das bedeutet, dass du die Grenzen überschreiten musst.“
Bob Taylor
Aber der beste Beweis dafür, dass die Baby nach wie vor Begeisterung auslöst, sind ihre stabilen Produktions- und Verkaufszahlen im Laufe der Jahre. Fast 15 Jahre später, ist die Baby stets führend in Sachen Qualität und Nachfrage, trotz der mittlerweile erhältlichen Alternativen der Konkurrenz, einschließlich günstigerer in China gefertigter Gitarren. Derzeit produziert Taylor rund 60 Exemplare täglich (und das ohne die Big Baby).
Daman Albarn spielt auf seiner GS Mini während eines Konzerts der Gorillaz im April 2010
Zurückblickend, erinnert sich Bob stolz an den Innovationsgeist und die technischen Herausforderungen bei der Entwicklung der Baby. Die Entwicklung einer neuen Art von Gitarre, die gut klingt, sich gut spielen lässt und erschwinglich ist, erfordert ein intelligentes, effizientes Design. Nicht nur die Gitarre selbst erwies sich als Erfolg, sondern die bei ihrer Entwicklung erreichten Innovationen fungierten als kreatives Sprungbrett in Richtung weiterer wichtiger Fortschritte bei den von Taylor entwickelten Gitarren.
„Wenn ich über unser Design für die Schäftung, unser Expression System, die T5 und unsere Modelle [mit Schichtholz] rede”, sagt Bob, „komme ich immer wieder auf die Baby zurück, weil es die erste Gitarre war, bei der wir einen Laser verwendet haben, die erste, bei der wir einen Hals ohne Fuß angeschraubt haben, die erste Gitarre, für deren Zargen und Boden wir Furnier verwendet haben, wobei der Boden mit Druck auf Form gebracht wurde.”
„Wir haben seit der Entwicklung jener Gitarre sehr viel dazu gelernt”, erklärt Bob. „Wir habe so viele Innovationen herausgebracht, unsere Produktionsmethoden verbessert, die gesamte Produktlinie wurde weiterentwickelt und ist gewachsen. Mittlerweile haben wir ein Werk in Mexiko. Als wir zum ersten Mal Baby Taylor Gitarren gebaut haben, hatten wir, glaube ich, zwei CNC-Fräsen. Inzwischen sind es 50. Wir haben Roboter und bessere Laser.”
Mit den Vorteilen, die sich aus diesen Verbesserungen ergaben, war Bob 15 Jahre später dann davon überzeugt, dass es an der Zeit war, die gesammelte Erfahrung und das Know-How in der Fertigung dafür einzusetzen, die Baby auf den neuesten Stand der Technik zu bringen: sie sollte einen noch volleren, kräftigeren Klang bekommen, ohne dabei auf die Anreize einer Gitarre mit schlanken Abmessungen zu verzichten.
Der nächste Level
Irgendwann im Frühling des Jahres 2009 fing Bob an, als Nebenprojekt, sich für den Entwurf der nächsten Generation von Gitarren mit reduzierten Abmessungen zu interessieren. Anfänglich versuchte er es, Verbesserungen für die bereits existente Baby Form zu finden. Dabei hat er mit David Judd, einem langjährigen Mitglied des Produktentwicklungsteams von Taylor, an einer Reihe von Prototypen auf Grundlage der Baby gearbeitet.
„Wir haben da bei einer Vielzahl an Modellen «Frankenstein» gespielt”, sagt Bob. „Da habe ich zum Beispiel David dazu aufgefordert, eine Gitarre mit einer hauchdünnen Decke zu bauen… oder eine Gitarre mit einer deutlich längeren Mensur… eine Gitarre, die praktisch ohne Verstrebungen auskommt. Wir haben Gitarren mit leichterer Decke gebaut, ja echt lächerlich leicht. Oft gerät man da in den Bereich des Absurden. Du wirst den Wunsch verspüren, die Grenzen ausfindig zu machen – aber das bedeutet, dass du die Grenzen überschreiten musst. Du wirst dann eine Gitarre aus unglaublich dünnem Holz fertigen, nur um festzustellen, dass dies wirklich zu dünn ist. Oder um festzustellen, dass dies möglicherweise doch machbar ist. Was wir dabei feststellten, stimmt mit dem überein, was wir auch sonst meistens feststellen. Nur selten erleben wir Überraschungen, wie es bei der 12-bündigen Grand Concert der Fall war – mit nur einer kleinen Veränderung erhielten wir eine völlig andere Gitarre. Normalerweise kommen wir zum Schluss, dass sich ein bestimmtes Gitarrendesign kaum deutlich verändern lässt, egal wie sehr wir es aufrüsten. Das grundlegende Design – also die Form, die Abmessungen, die Saitenlänge und die Materialstärken – ist für 95 Prozent des Klangs verantwortlich. Man kann es dann haargenau bis an die Grenzen des Machbaren verfeinern und dabei vielleicht den Klang ganz leicht verbessern, aber im Grunde hat man dabei nichts Besonderes erreicht. Man erreicht dabei den Punkt, an dem die Ergebnisse nicht mehr überzeugend sind, was wir mit all diesen merkwürdigen Varianten der Baby belegt haben. Ja, sie mögen vielleicht etwas besser klingen, aber nur im direkten Vergleich. Sie würden ganz klar nicht zu einer solchen Gitarre greifen und erfreut feststellen: «Mensch, was für eine Gitarre!» Sie klingt nämlich stets wie jede andere Baby, vielleicht etwas transparenter oder etwas lauter. Beim direkten Vergleich der beiden Gitarren war es uns klar, dass die eine zwar etwas besser klang, aber nach wie vor eine Baby war… wir kamen also um einen Korpus mit etwas größeren Abmessungen, darunter eine größere Decke und eine längere Mensur, nicht herum.
Bob entschied sich dafür, eine Version der Grand Symphony-Form (eingeführt 2006) mit reduzierten Abmessungen als Ausgangspunkt zu wählen – es war ja schließlich eine Originalform von Taylor und seiner Meinung nach die ideale Ausgangsform für einen robusteren Ton.
„Normalerweise kommen wir zum Schluss, dass sich ein bestimmtes Gitarrendesign kaum deutlich verändern lässt, egal wie sehr wir es aufrüsten.“
„Wir haben ein paar Gitarren gebaut, die besser klangen und eine längere Mensur hatten, aber ihre Abmessungen waren nicht wirklich ausreichend größer, um diese Gitarren einer eindeutig anderen Kategorie zuordnen zu können”, sagt Bob.
Eine der Herausforderungen bestand darin, die Gitarre nur so weit zu vergrößern, dass sie nicht zu groß wird. Im Vergleich dazu nähert sich die Big Baby in ihren Abmessungen zu sehr einer Gitarre normaler Größe. Eine der Prioritäten bei diesem neuen Design war natürlich, die Gitarre möglichst kompakt zu gestalten, da dies entscheidend dazu beigetragen hatte, dass die Baby so beliebt wurde. Das Team musste buchstäblich ganz von vorne anfangen: mit der Zeichnung.
„Wir haben angefangen, größere Gitarren zu zeichnen”, sagt Bob. „Wir haben dann per Laser Gitarren aus dünnem Sperrholz ausgeschnitten. Wir befestigten dann einen echten Gitarrenhals daran, setzten den Einband ein und klebten eine Brücke und ein Schlagbrett mit doppelseitigem Klebeband daran, um dann das Ganze an die Wand zu hängen und uns anzuschauen, um sicherzustellen, dass es wie eine richtige Gitarre aussieht. Es waren mehrere Versuche erforderlich, um sie zu vergrößern, weil es nicht immer mit einem Versuch gelingt – man hat zwar die Vorstellung davon, was man will, aber wenn man es dann in die Tat umsetzt, kommt man mitunter zum Schluss, dass es doch nicht ganz das ist, was man erreichen möchte.”
Larry Breedlove, ein wichtiges Mitglied des Entwicklungsteams, bemerkt, dass die Korpuslänge schließlich von 40,6 cm (die Baby hat 40 cm) auf 44,76 cm gewachsen sei.
Bob und sein Team konnten darüber hinaus die Gitarre vergrößern, indem sie den Korpus deutlich tiefer gestaltet haben. Die Korpustiefe der Baby beträgt 8,57 cm, während die neue Gitarre auf 10,5 cm erweitert wurde, womit sie die Big Baby übertrifft und beinahe die Korpustiefe einer Grand Concert erreicht. Die Mensur wurde ebenfalls vergrößert, von den 577 mm der Baby auf 597 mm, womit sie 20 Bundstäbe umfasst gegenüber den 19 der Baby. Laut Bob trage die größere Saitenlänge dazu bei, dem akustischen Ton zusätzliche Tiefe zu verleihen. (Das Team hat sogar eine Mensurlänge einer normalen Gitarre getestet, aber dabei keine spürbare Verbesserung des Tons festgestellt).
In dieser Folge unseres historischen Podcast, „American Dreamers: 50 Years of Taylor Guitars“, erinnern sich Bob Taylor und Kurt Listug an die Vorstellung der GS Mini im Jahr 2010.
Bob hatte eine weitere Voraussetzung für dieses Design: es sollte der vollwertige patentierte Taylor Hals mit Halsfuß verwendet werden.
„Mit einem Halsfuß erreicht man einfach wesentlich mehr Stabilität und es gibt dabei keinerlei Nachteile”, sagt er. „Der Hals dieser Gitarre ist also stabiler als der Hals der Baby. Es ist demnach eine jener Gitarren, bei der man den Halswinkel einmal werkseitig einstellt und nach Versand und Verkauf weiterhin alles perfekt stabil bleibt.”
Wie bei der Baby und der Big Baby wurde diese Gitarre ebenfalls mit einem gewölbten Boden ohne Verstrebungen ausgestattet, wobei aber eine völlig neue Form entwickelt wurde, um der Ästhetik der Gitarre einen Feinschliff zu verleihen.
Zu jenem Zeitpunkt setzte sich allgemein unter Kollegen der Name GS Mini für das neue Modell durch, angeregt durch seine Ästhetik, die der einer GS mit reduzierten Abmessungen ähnelt. Was ihr Aussehen betrifft, war es möglich, die Kurven der GS auch mit reduzierten Abmessungen ansprechend zu gestalten, wodurch diese Gitarre trotz ihrer kleineren Größe eine elegante Form aufweist. Hinzu kamen ästhetische Details, mit denen Bob die GS Mini ausgestattet hat, um das Erscheinungsbild einer «echten» Gitarre zu vervollständigen: eine Inlay-Rosette, ein Schlagbrett und Randeinlagen an der Decke. Die Möglichkeit, Randeinlagen zu verwenden, bemerkt Bob, sei neuen Fertigungstechniken zu verdanken, die für die E-Gitarren mit massivem Korpus von Taylor entwickelt wurden.
„Noch vor wenigen Jahren hätten wir dies nicht umsetzen können”, sagt Bob. „Man braucht eine perfekte Steuerung, um dies umzusetzen, über die wir nun dank neuerer Fertigungstechniken verfügen.”
Ein weiterer klangverbessernder Unterschied zwischen der Baby und der Mini ist das größere Schallloch der Mini: Es hat einen Durchmesser von 10,1 cm (wie bei Taylor Gitarren normaler Größe) im Vergleich zum Schallloch mit 8,9 cm bei der Baby. Die Mini ist ebenfalls mit Saiten von mittlerer Spannung ausgestattet.
Wenn man die Mini und die Baby direkt miteinander vergleicht, stellt man zweifellos fest, dass die Mini eine größere Gitarre ist, vor allem am Unterbug, aber dennoch wirkt der Unterschied nicht wirklich bedeutend. Bis zu dem Moment, wo man die Saiten anschlägt.
„Klanglich erreicht sie praktisch die doppelte Leistung der Baby”, sagt Bob. „Und damit beziehe ich mich nicht nur auf die Lautstärke, sondern auch die Tiefe und Fülle des Tons. Sie klingt wirklich wie eine Gitarre normaler Größe. Und ist dennoch optimal für unterwegs.
„Wir glauben, dass dies die Stubengitarre der heutigen Zeit sein könnte, die sich so viele Gitarristen gewünscht haben.“
„Auf den ersten Blick fällt einem sicherlich auf, dass die Gitarre etwas größer ist. Wenn man sich dann aber vorstellt, wie man sie trägt, während man ein Flugzeug besteigt, insbesondere mit dem Riemen über die Schulter, merkt man überhaupt nicht mehr, dass sie etwas größer ist als die Baby”, meint Bob. Und er kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: Im Frühling hat er sie bei mehreren Flugreisen mitgenommen (sowohl normale Flüge als auch mit US-amerikanischen Militärflugzeugen), zu Anlass einer USO-Tournee mit der Zac Brown Band zusammen im Irak. „Sie ist kein störendes Gewicht und lässt sich bestens in den Gepäckfächern über Kopf verstauen. In der Praxis musste ich sie aber noch nicht einmal dort unterbringen. Auf jedem der Flüge haben mich die Flugbegleiter gefragt, ob sie die Gitarre im Schrank aufhängen könnten – weil sie so klein ist, kommt da nicht das Gefühl auf, dass sie das Innere des Flugzeugs beschädigen könnte. Ich finde es immer wieder amüsant, wenn man mit einer größeren Gitarre von den Flugbegleitern mit einem kritischen Blick oder sogar einem genervten Seufzer an Bord «empfangen» wird, angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass die Gitarre den gesamten Stauraum im Schrank belegen könnte. Aber die Reaktion auf diese Gitarre war stets ganz anders.”
Laut Bob sei der Aufwand in Sachen Produktentwicklung und Werkzeugdesign für die Mini vergleichbar mit dem für eine völlig neue Gitarre normaler Größe, eine neue Korpusform oder eine klassische Gitarre erforderlichen Aufwand gewesen.
„Wir haben so viel Arbeit in diese Gitarre investiert, weil wir glauben, dass dies die Stubengitarre der heutigen Zeit sein könnte, die sich so viele Gitarristen gewünscht haben, wobei die Mini sogar kleiner als die Stubengitarre ist, die wir im letzten Jahr vorgestellt haben. Und viele Leute sehnen sich einfach nach einem solchen Äquivalent für jenen putzigen kleinen Schoßhund, möchten aber dafür keine Menge Geld ausgeben.
„Mit der Mini kommen Gitarristen in den Genuss einer wahrhaften, wirklich ansprechenden Taylor Gitarre, die sonst vielleicht noch nicht für eine Taylor Gitarre bereit wären, entweder weil sie zu jung sind oder die Preislage nicht in Frage käme”, fügt Bob hinzu. „Aber auch für Gitarristen, die bereits andere Taylor Gitarren besitzen, bringt sie die Mischung von Tragbarkeit und Qualität in neue Höhen, ja sie kann sogar für jemanden interessant sein, der die Baby besitzt und schätzt, aber sich immer schon gewünscht hat, sie hätte einen etwas kraftvolleren Klang.”
Bob Taylor hatte im Frühling eine hervorragende Gelegenheit, die Mini unter extremen Bedingungen auf die Probe zu stellen. Als Erstes nahm er eine Mini mit in den Irak im Rahmen seiner USO-Tournee mit der Zac Brown Band. Dabei reiste er mit Fluggesellschaften in den USA und in Übersee an Bord eines militärischen Transportflugzeugs C130.
„Ich habe sie überall hin mitgenommen und wieder zurückgebracht”, sagt Bob. „Während der Flüge hing sie neben militärischer Ausrüstung, einschließlich Maschinengewehren, und wir haben auch in der Wüste auf ihr gespielt. Zac spielt meist mit Es-Stimmung, woraufhin ich mich daran angepasst habe, indem ich auch einen Halbton herunter gestimmt habe und selbst mit den weniger gespannten Saiten spielte es sich immer noch gut auf ihr und sie verstimmte sich nicht. Wenn ich darauf spielte, bekam ich oft zu hören: «Wow, was für eine tolle Gitarre; kann ich sie ausprobieren?» Sie erfüllt wirklich alle Erwartungen in Sachen Klang und Tragbarkeit.”
Ein paar Wochen später hat Bob sie auf einen Campingausflug mitgenommen, der einen Aufenthalt in Death Valley umfasste, das für sein extremes Wetter bekannt ist. In der Nacht, die er dort verbracht hat, ist die Temperatur extrem gefallen.
„Es war so kalt, dass ich komplett angezogen in meinem Zelt geschlafen habe“, erzählt Bob. „Ich glaube, die Temperatur ist bis auf etwa -12 Grad Celsius gefallen. Als ich aufwachte, war das Wasser in meiner Wasserflasche vollständig gefroren. Aber die Mini hat all dies makellos überstanden – den Transport im Kofferraum, Hitze, Trockenheit, Kälte, Feuchtigkeit, ja einfach alles.“
Der 50. Jahrestag von Taylor ist ein Beleg für unsere Leidenschaft, Ausdauer und Innovation, aber auch das Ergebnis einer hervorragenden Partnerschaft.
Seit dem Anfang ihrer Reise in die Welt des Gitarrenbaus im Oktober 1974 haben die Mitbegründer von Taylor Guitars, Bob Taylor und Kurt Listug, einen weiten Weg zurückgelegt. Damals haben der 19-jährige Bob und der 21-jährige Kurt sich mit einem weiteren Partner, Steve Schemmer, einem Freund von Kurt seit Kindesjahren, zusammengetan, um die Gitarrenwerkstatt American Dream aufzukaufen, in der die drei zu jener Zeit arbeiteten, um sich auf dieses große Abenteuer zu begeben und ihren eigenen Pfad in der Welt des Gitarrenbaus zu beschreiten. Sie hatten große Träume. Aber auch viel zu lernen.
„Es war wirklich für eine lange Zeit nicht leicht“, sagt Kurt. „Wir mussten alles lernen. Wie man Gitarren baut. Wie man Gitarren verkauft. Wie man ein Unternehmen aufbaut.“
Aber Bob erinnert sich gut daran, wie sehr er und Kurt sich dafür eingesetzt haben, das Unternehmen in Richtung Erfolg zu steuern.
„Kurt und ich waren davon überzeugt, dass wir anhand weiser Entscheidungen, sorgfältiger Arbeit und der fortwährenden Verbesserung unserer Fertigkeiten in vielleicht einem Jahrzehnt ein rentables Unternehmen hätten.“
Bob hatte sich bereits bei seiner Arbeit im American Dream als fähiger und fleißiger Gitarrenbauer erwiesen, weshalb er die Führung der Entwicklung und des Gitarrenbaus übernahm, auch wenn anfänglich alle drei am Prozess des Gitarrenbaus beteiligt waren.
„Steve übernahm das Polieren und die Oberflächenbehandlung“, sagt Kurt. „Ich baute die Gitarrenkörper und verkaufte die Gitarren. Bob war für die Fertigung der Hälse und das Aufspannen der Saiten auf die fertigen Gitarren verantwortlich.“
„Wir haben uns regelrecht daran gewöhnt, unseren Komfortbereich zu verlassen.“
Ein neues Kapitel
Nachdem sie neun Jahre lang experimentiert und aus ihren Fehlern gelernt hatten, haben Bob und Kurt den Anteil von Schemmer aufgekauft und das Unternehmen zu zweit weitergeführt, mehr als je zuvor fest entschlossen, die Rentabilität zu erreichen und regelmäßig ihr eigenes Gehalt verdienen zu können.
Von Anfang an hatte Kurt eine natürliche Begabung für das Geschäftliche und war daran interessiert, zu lernen, wie man erfolgreich verkauft – Bob auf der anderen Seite reizte dies nicht allzu sehr. Er richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen darauf, Lösungen und bessere Methoden für den Bau der Gitarren zu entwickeln. Diese Aufteilung wurde zu einer wichtigen Dynamik ihrer Partnerschaft und bildete das Fundament für den späteren Erfolg des Unternehmens: Bob kümmerte sich um den Gitarrenbau und die dafür benötigten Werkzeuge und Maschinen während Kurt sich darauf konzentrierte, die Gitarren zu verkaufen, das Geschäft und die Marke zu etablieren. Diese Aufteilung passte wunderbar zu den Stärken und Leidenschaften der beiden und sie standen sich gegenüber in der Verantwortung.
Bob Taylor
Kurt Listug
Laut Kurt teilten sie aber noch weitere Eigenschaften, die sich als sehr hilfreich erwiesen: zähe Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten, fester Glauben an innovative Vorgehensweisen für Fortschritt und Problemlösung an beiden Fronten des Betriebs sowie die Fähigkeit, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
„Selbst wenn eine Entscheidung bezüglich unserer Zukunft uns dazu zwang, unseren Komfortbereich zu verlassen“, erzählt er, „zögerten wir keine Sekunde, wenn diese den fortwährenden Erfolg unseres Unternehmens stützen könnte. Wir haben uns regelrecht daran gewöhnt, unseren Komfortbereich zu verlassen.“
Vorwärts schreiten
Im Laufe der Zeit haben Bob und Kurt ihre kleine Gitarrenwerkstatt in einen Gitarrenhersteller von Weltklasse verwandelt, ohne jemals die Besitzverhältnisse ändern zu müssen. Bob entwickelte Verfahren und Techniken, um Akustikgitarren zu bauen, die aufgrund ihres schlankeren Halses und ihrer bequemeren Saitenlage leichter zu spielen sind. Er setzte dabei auch auf moderne Werkzeuge und Technologien, wobei er immer wieder seine eigenen Werkzeuge und Maschinen entwickelte, um Gitarren auf eine präzisere, konsistentere und effizientere Art und Weise zu bauen, deren Handhabung und Klang Gitarristen gefiel.
Kurt unternahm unzählige Fahrten mit einer Ladung Gitarren, wobei er tausende von Kilometern zurücklegte, um sich mit Interessenten zu treffen und Stück für Stück ein Netzwerk von Händlern aufzubauen, denen die leichte Spielbarkeit der Instrumente von Bob gefiel. Er baute ebenfalls eine einzigartige und ansprechende Markenidentität für Taylor auf, die mit der Ambition, hochwertige Gitarren zu besitzen, verknüpft ist. Dieser Ansatz unterschied sich von dem, was andere Gitarrenhersteller gewählt hatten, und die Inspiration dafür hatte er bei den Werbekampagnen von Harley Davidson gefunden.
Und der Rest ist Geschichte. In den darauffolgenden Jahrzehnten wuchsen und entwickelten sich Betrieb und Unternehmenskultur von Taylor unter der Leitung von Bob und Kurt fortwährend. Sie blieben ihrer Vision treu, Menschen zu inspirieren, Gitarre zu spielen, indem sie pausenlos an Innovationen gearbeitet haben, um das Spielerlebnis noch weiter zu verbessern. Und bei den Entscheidungen, die sie treffen mussten, haben sie weiterhin das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter, Partner und der Umwelt berücksichtigt.
Im Jahr 2011 hat Bob die Rolle des Meister-Gitarrenbauers auf Andy Powers übertragen, um sicherzustellen, dass auch während der nächsten Jahrzehnte die Innovation beim Bau der Gitarren der nächsten Generation im Mittelpunkt steht. Das Unternehmen hat mehrmals Pionierarbeit im Bereich der Forstwirtschaft betrieben, darunter ein weiter ausbaubares Anpflanzungsprogramm für Ebenholz in Kamerun und die Wiederaufforstung der einheimischen Wälder auf Hawaii, was das Anpflanzen von Koa-Bäumen für zukünftige Gitarren umfasst. Und um die Zukunft der Unternehmenskultur von Taylor sicherzustellen, haben Bob und Kurt im Jahr 2020 einen Nachfolgeplan eingerichtet, bei dem Andy zum Partner wurde und dann im Jahr 2021 das Unternehmen insgesamt in den Besitz der Mitarbeiter überging. Andy ist nun Präsident und CEO (neben seiner Rolle als Meister-Gitarrenbauer), während Bob und Kurt weiterhin aufmerksam als Senior Advisors beteiligt sind.
Was Bob selbst betrifft, hat er zwar Gründe zum Nachdenken, aber sein Blick ist weiterhin fest nach vorn gerichtet.
„Jetzt wo wir den Meilenstein der 50 Jahre erreicht haben, bin ich nicht nur begeistert von unserem Fortschritt, sondern empfinde ich auch Demut angesichts des Erfolgs von Taylor Guitars“, stellt er fest. „Fünfzig Jahre ist für einen Gitarrenhersteller noch ein junges Alter und es gibt noch so viel zu tun. Mein herzliches Dankeschön gilt allen Händlern, aber vor allen den Gitarristen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, indem sie im Laufe der Jahre unsere Gitarren erworben haben. Es waren 50 wunderbare Jahre und ich habe immer noch Lust und Energie, um weiterzumachen.“
Auch Kurt empfindet gegenüber den vielen Leuten, die zum Erfolg von Taylor im Laufe der Jahre beigetragen haben, tiefe Dankbarkeit.
„Im Laufe dieser 50 Jahre haben wir so viele kostbare Erfahrungen gemacht und Freunde für das Leben gewonnen“, erzählt er. „Und wie viele andere Leute in unserem Alter, können auch wir so manche gute Story erzählen. Meine Dankbarkeit gilt Bob, für unsere lebenslange Zusammenarbeit, meiner Familie und meiner Frau, Jenny, für ihre Unterstützung, unseren ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern, den vielen Musikläden, die unsere Gitarren verkaufen sowie natürlich allen Gitarristen rund um den Globus, die es uns ermöglicht haben, unseren Traum in die Tat umzusetzen.“
Andy seinerseits empfindet tiefen Respekt gegenüber dem, was Bob und Kurt erreicht haben und ist dankbar für die Gelegenheit, anhand der Aufgabe, die ihm anvertraut wurde, auf dem Vermächtnis des Unternehmens aufbauen zu dürfen.
„Vor fünfzig Jahren haben zwei Freunde, die gerade erst erwachsen waren, sich entschlossen, Gitarren zu bauen, mit der Hoffnung, irgendwann damit ihren Lebensunterhalt verdienen zu können“, sagt er. „Als sie ihre Kerbe in die Rinde des Baums der Musikgeschichte schnitzten, wuchs das Musikpanorama mit dieser Neuigkeit und erfuhr eine dauerhafte Verbesserung. Viele Jahre später, was nun auch schon wieder Jahre her ist, haben sie mich dazu eingeladen, an diesem Abenteuer teilzunehmen. Ich fühle mich geehrt, hier bei Taylor an der Seite von Bob und Kurt und allen anderen Kollegen zu stehen und möchte allen Gitarristen und begeisterten Händlern danken, die an unseren Gitarren Gefallen finden. Lasst uns die nächsten 50 Jahre angehen und sehen, was dabei herauskommt.“
Wie wir gerne hier unter uns zu sagen pflegen: die beste Gitarre, die wir bauen, ist die nächste.
Mit ihren eigenen Worten: ein historischer Podcast mit Bob und Kurt
Das 50. Jubiläum von Taylor ist eine goldene Gelegenheit, Ereignisse aus der bunten Vergangenheit des Unternehmens einmal aus der Sicht der Gründer selbst darzustellen. Wir haben daher im Jahr 2023 angefangen, eine Reihe von Gesprächen mit Bob Taylor und Kurt Listug aufzunehmen, die sich um ihre Zusammenarbeit und ihren Ansatz für das Heranwachsen von Taylor Guitars von einer kleinen Gitarrenwerkstatt zu einem renommierten Gitarrenhersteller drehen.
Dave Pelletier, Vertriebsleiter von Taylor, hat die beiden interviewt. Dabei erfahren wir, wie sie aufgewachsen sind und wie sie sich in jungen Jahren für Musik und Gitarren interessiert haben. Wichtige Schlüsselmomente ihrer Karriere werden ebenfalls behandelt – wie sie sich im American Dream kennenlernten, dann ihr eigenes Unternehmen Taylor Guitars starteten und wie dieses schließlich zum bekannten Gitarrenhersteller von heute heranwuchs. Wenn Sie ein Taylor Fan sind, werden Sie sicher gerne diese ganz persönlichen Storys von Bob und Kurt hören, dabei ihre Philosophien für Handwerk und Geschäft kennenlernen und erfahren, wie sie die Hindernisse überwunden haben, denen sie sich stellen mussten, um ein führendes Unternehmen in der Branche zu werden.
Diese Serie wird im Laufe des Jahres Folge für Folge veröffentlicht, wobei die Gespräche sowohl als Audio-Podcast als auch als Video erhältlich sind. Die ersten Folgen finden Sie hier:
Zu Anlass der Feier des 50. Jahrestags von Taylor möchten wir auch eine historische Zeitachse aufstellen, die einige der besonders wichtigen Ereignisse und Fortschritte der letzten fünfzig Jahre bei Taylor festhält. Von grenzensprengenden Innovationen beim Gitarrenbau bis hin zu einigen der Gitarristen, die im Laufe der Zeit auf unseren Instrumenten gespielt haben, zeigt diese Zeitachse eine informative Chronologie der Evolution von Taylor Guitars im Laufe der Jahre. Einen Ausschnitt dieser Zeitachse finden Sie auf den nächsten Seiten und eine interaktive Version gibt es auf Taylorguitars.com.
Unsere Kollektion an Modellen in limitierter Stückzahl zu Anlass unseres 50. Jahrestags
Unsere Kollektion an Modellen in limitierter Stückzahl zu Anlass unseres 50. Jahrestags
Die Feier eines Jubiläums wäre allerdings unvollständig, wenn wir für diesen festlichen Anlass keine gut durchdachte Kollektion an Taylor Modellen in limitierter Stückzahl vorstellen könnten. Zu Anlass unseres 50. Jahrestags hat unser Produktentwicklungsteam unter der Leitung von Meister-Gitarrenbauer Andy Powers eine besondere Kollektion an neuen Modellen sorgfältig zusammengestellt, die über das gesamte Spektrum unserer Gitarrenlinie von der GS Mini bis hin zu unserer Presentation-Serie reichen. Die Vorstellung dieser Modelle wird im Laufe des Jahres in mehreren Teilen erfolgen. Mehr zu den im ersten Teil dieser Vorstellungen enthaltenen Modelle erfahren Sie an anderer Stelle in dieser Ausgabe oder auf Taylorguitars.com.
Wir haben ein paar Gitarrenliebhaber hier bei uns im Werk dazu befragt, welche Modelle sie empfehlen würden. Hier folgt, was sie daraufhin zu sagen hatten.
An einer anderen Stelle auf unserer Webseite finden Sie unseren jährlichen Kaufberater für die Weihnachtszeit, der einige unserer meistverkauften Modelle in verschiedenen Preislagen vorstellt. Wir wollten unseren Lesern von Wood&Steel eine andere Perspektive bieten und haben daher eine Gruppe von erfahrenen Mitarbeitern von Taylor hier in unserem Werk dazu befragt, welche Modelle ihnen in letzter Zeit besonders gut gefallen haben.
Wir gehen nicht davon aus, dass viele der Mitglieder unserer Vertriebs-, Marketing- und Kundenserviceteams das Privileg haben, neue Modelle, die kurz vor ihrer Markteinführung stehen, in den jeweiligen Entwicklungsphasen kennenlernen und ausprobieren zu können. Und da wir alle im Taylor Werk in El Cajon auf demselben Betriebsgelände tätig sind, gibt es natürlich oft eine spannende Vielzahl von verschiedenen Gitarren, die zum Ausprobieren, Fotografieren oder für Jam Sessions bereit stehen – insbesondere aufgrund der gerade frisch eingeführten neuen Modelle.
Wir haben daher ein paar unserer Kollegen darum gebeten, ein oder zwei Modelle zu nennen, die ihnen in letzter Zeit besonders gut gefallen haben und kurz zu erklären, warum. Es stellte sich heraus, dass die Antworten Modelle aus der gesamten Taylor Gitarrenlinie umfassen, von unserer Kollektion „Builder’s Edition“ bis hin zu ein paar Gitarren aus unserem Werk in Tecate. Während viele davon neuere Modelle sind, finden sich darunter auch ein paar gut etablierte Modelle, die sich bei unseren Mitarbeitern immer noch hoher Beliebtheit erfreuen.
Weil einige Modelle von mehreren Personen genannt wurden, werden wir diese Bemerkungen zusammen gruppieren, wenn wir dies für angebracht halten.
Übrigens: Wir beabsichtigen es, diese Art von Umfrage regelmäßig innerhalb der Taylor Gemeinde zu wiederholen, was auch Taylor Künstler umfassen soll – bleiben Sie am Ball.
Aaron Dablow, Vertriebsleiter für Amerika: „Urban Ironbark klingt laut und lebhaft. Wenn man das mit der Grand Pacific-Korpusform kombiniert, erhält man einen raumfüllenden Klang. Außerdem lädt uns der schicke hell-bernsteinfarbene Ton dieses sanften Shaded-Edgeburst am Korpus und Hals wirklich ein, zu ihr zu greifen und darauf loszuspielen!“
Erik Sakimoto, Distrikt-Vertriebsleiter: „Mir gefällt die torrefizierte Decke in Kombination mit Urban Ironbark. Dieses Holz, auch Mugga-Eukalyptus genannt, hat überraschend angenehme Bässe, die eine stärkere Präsenz haben, als man von einer Taylor Gitarre erwartet. Mir ist klar, dass dies mit der stärkeren Starre dieses Holzes zu tun hat, im Vergleich zu Palisander oder Mahagoni. Als ich zum ersten Mal Gitarren der neuen 500er Serie ausprobiert habe, empfand ich Ironbark nicht als Ersatz für Mahagoni, sondern als Erweiterung der 500er Serie, aufgrund der kraftvolleren Bässe und Lautstärke. Die torrefizierte Decke vermittelt das Gefühl einer besser eingespielten Gitarre in Sachen Ansprache und Projektion, insbesondere bei kräftigerem Anschlag. Meiner Meinung nach sind das alles Vorteile in Kombination mit dem Grand Pacific-Korpus. Dieses Modell und die 417e mit Palisander/Fichte sind hervorragende Erweiterungen unserer Auswahl an Grand Pacific-Modellen.
Dylan Van Vleet, Marketing-Manager für Einzelhandel: „Wenn Sie einen wärmeren Ton mit mehr Bass suchen, dann ist diese Taylor die richtige Wahl. Hier ist eine Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte mit Zargen und Boden aus Mahagoni kombiniert, das beste Rezept für warmen Klang, das ich je gehört habe! Ich finde dieses Modell besonders gut zum Schrammeln. Es hat einen angenehmen, natürlichen Kompressionseffekt, weshalb auch härteres Schrammeln die Qualität des Tons nicht beeinträchtigt und ihr Klang passt wunderbar in den Mix, sowohl live als auch im Studio gibt es keine Frequenzen, die herausgefiltert werden müssten. Probieren Sie sie einfach einmal aus, sie wird Ihnen gefallen.“
Billy Gill, Vertriebsleiter für Export: „Einmal abgesehen vom Komfort, zeichnet sich diese Gitarre durch ihre erstaunliche Lautstärke, ihren klanglichen Umfang und außergewöhnlich süßen Ton beim sanften Spiel aus. Noch nie zuvor hatte ich eine Akustikgitarre mit so viel Potenzial gespielt. Sie passt sich sofort und mühelos an alles an, was ich spiele. Im Laufe der Zeit hat mir so manche Gitarre gefallen, aber diese hebt sich von allen ein Stück ab. Besonders begeistert bin ich vom akustischen Klang dieser Gitarre mit einem Kapodaster!“
Ryan McMullen, Distrikt-Vertriebsleiter, Kanada/nordwestlicher Pazifik: „Ich bin ein Fan von der Builder’s Edition 814ce, wahrscheinlich eine der besten Gitarren, die wir anbieten. Sie ist erstaunlich leicht zu spielen, hat einen reichen, vollen Ton, liegt wunderbar am Körper an und sieht fantastisch aus. Ich würde diese Gitarre jedem empfehlen, der nach einer wirklich vielseitigen Gitarre sucht, auf der es richtig Spaß macht, zu spielen.“
Dylan Van Vleet: „Die Builder’s Edition-Version unseres Flaggschiffmodells zeugt von einem Design und einer Handwerkskunst, bei denen Premium-Funktionalität mit wunderschön ausdrucksvoller Kunst verschmelzen. Ein wahres Schweizer Taschenmesser, das jeden Spielstil beherrscht. Wäre ich auf einer einsamen Insel gestrandet, wäre es diese Gitarre, die ich mir wünschen würde.
AD11e-SB / AD12e-SB
Boden/Zargen: Walnuss Decke: Sitka-Fichte
Dave Pelletier, Vertriebsleiter: „Die AD12e-SB hat unheimlich viel Charakter! Sie ist superbequem zu spielen… sie liegt perfekt am Körper an. Die Mensur von 632 mm und die Grand Concert-Korpusform sind für mich einfach ideal. Sie hat einen hervorragenden Klang; die Korpusform und die Holzkombination sorgen für einen wunderschönen Ton. Sie ist dennoch nicht zu kostbar und obwohl man sie gerne auf dem Sofa spielt, macht es genauso viel Spaß, mit ihr in ein Mikrofon zu spielen und alle Details dieses wunderbar holzigen Walnuss-Klangs aufzunehmen. Sie klingt exakt so, wie ich es von einer Gitarre dieser Größe erwarte. Und das warme Glühen des Sunburst zieht mich einfach an!“
Zach Arntz, Accounts-Manager für Inland (Sam Ash/AMS): „Die AD12e-SB ist eine Gitarre, die bereits viele Anhänger gefunden hat, aber auch vielen Leuten noch unbekannt ist (die AD22e mit Mahagoni-Decke ist auch klasse). Sie ist eine simple, bescheiden aussehende Gitarre, die mit ihrem kleineren Korpus superbequem zu spielen ist. Mit ihrer Mensur von 632 mm ist sie traumhaft gut zu spielen und klingt angenehm warm. Bodenständiger Klang mit minimalen Obertönen. Es ist vielleicht nicht die erste Taylor, die einem einfällt, aber man sollte sie auf keinen Fall übersehen, weil sie einen einzigartigen Klang hat, ein großartiges Spielgefühl vermittelt und sich für viele unterschiedliche Anwendungszwecke eignet.“
Ryan Hanser, Grafik-Designer: „Mir gefallen sowohl die AD11e als auch die AD12e mit Sunburst. Sie sehen einfach großartig aus und es sind hochwertige, kompakte Gitarren für unterwegs. Die kürzere Mensur ist cool und vermittelt ein hervorragendes Gefühl, insbesondere mit der Grand Theater-Korpusform. Die American Dream-Serie ist sowieso bekannt für ihre superbequem zu spielenden Instrumente dank abgerundeter Korpuskanten. Sie sind auch nicht zu wertvoll, man kann sie also ruhig mit auf Reisen nehmen. Außerdem werden sie im AeroCase geliefert, der zum Reisen wirklich optimal ist.
Erik Sakimoto: „Ich liebe die AD11e-SB und auch das Blacktop-Modell AD11e, beide aus der American Dream-Serie. Ich finde, unsere GT-Korpusform ist noch nicht so richtig etabliert in unserer Gitarrenlinie und ich hoffe wirklich, dass mehr Gitarristen sie ausprobieren. Das GT-Modell mit Palisander/Fichte, die 811e, ist auch eine hervorragende Gitarre.“
Mike Tobin, Leiter Vertriebsadministration: „Ich liebe Gitarren aus Mahagoni wegen ihres warmen Mitteltonbereichs. Von der Perspektive des Gitarristen aus sind Mahagoni-Gitarren wirklich klasse – der Klang breitet sich in allen Richtungen aus: nach vorn, seitlich und nach hinten. Bei der 326ce erweitert der Soundport das Erlebnis um eine weitere Dimension. Insgesamt ist der Klang warm, aber dennoch präzise, definiert und transparent. Die mattschwarzen Stimmer passend wunderbar zum Shaded-Edgeburst, dem schwarzen Einband und dem Soundport aus Ebenholz. Ich habe diese Gitarre erst kürzlich kennengelernt und bin wirklich begeistert.“
[Anmerkung der Redaktion: Meister-Gitarrenbauer Andy Powers ist nicht in der Lage, ein Lieblingsmodell auszuwählen, weil er Qualitäten jedes einzelnen Modells schätzt und ein so vielseitiger Gitarrist ist, dass es davon abhängt, was und wo gerade gespielt werden soll. Aber wir glauben, dass es dennoch Sinn macht, hier seine Worte zu dem einzigartigen Klangcharakter der Grand Symphony mit ihrem Soundport-Cutaway zu veröffentlichen – insbesondere, weil er ja der Erfinder dieses innovativen Designs ist.]
Andy Powers: „Für mich ist die Grand Symphony möglicherweise das Gitarrendesign, das wir produzieren, das am meisten Ausdruck für den Gitarristen selbst ermöglicht. Und vielleicht auch das Design, das den Gitarristen selbst am meisten zufrieden stellt. Das Gefühl, das beim Gitarristen aufkommt, der auf ihr spielt, ist so bereichernd, weil der Klang für den Gitarristen selbst erstaunlich plastisch wirkt. Die Komplexität des Klangs macht es manchmal etwas schwieriger, ihn mit einem Tonabnehmer auf der Bühne zu erfassen, weshalb ich dafür vielleicht eine andere Gitarre wählen würde. Aber es gibt Musiker, die dennoch die Builder’s Edition 816ce auch für Live-Auftritte verwenden, darunter Andy Hull von Manchester Orchestra.“
Zach Arntz: „Für mich ist das die beste Taylor. Ja, die Builder’s Edition K24ce [Koa-Decke] sieht schöner aus, aber klanglich gefällt mir die Decke aus torrefizierter Fichte in Kombination mit Zargen und Boden aus Koa wirklich am besten. Massiver Klangumfang, transparente Höhen, kräftige Mitten und die reiche Wärme, die für Koa-Holz charakteristisch ist. Was den Klang betrifft, glaube ich kaum, dass man die Vielseitigkeit der torrefizierten Fichtendecke schlagen kann. Und dann kommen ja noch alle Vorteile der Builder’s Edition hinzu: gefaste Armauflage, konturierter Cutaway, gefaste Korpuskanten, Gotoh-Stimmer, Gurtpin am Boden der Gitarre anstatt seitlich, Silent-Satin-Lackierung. All dies zusammen ergibt eine der feinsten Gitarren aller Zeiten. Wenn Sie schon lange auf der Suche nach jener ganz besonderen Gitarre sind, dann könnten Sie bei der Builder’s Edition K14ce fündig werden.“
Dylan Van Vleet: „Wenn Sie nach einer Gitarre suchen, die jeder Situation gewachsen ist, dann probieren Sie einmal die 414ce aus. Sie wartet mit der zeitlosen Tonholzkombination Sitka-Fichtendecke mit Zargen und Boden aus Palisander auf. Für mich ist diese Gitarre ein Alleskönner: ideal zum Schrammeln, für Fingerstyle-Technik, ja wirklich alles, was machbar ist!“
Mark Vargas, Vertriebsleiter Direct-to-Consumer: „In unserem Besucherzentrum greife ich derzeit am liebsten zur 12-bündigen 612ce. Normalerweise klingen kleinere Gitarren auch “kleiner” als ihre größeren Geschwister, aber das gilt ganz klar nicht für die 12-bündige 612ce. Meiner Meinung nach klingt sie voller und erreicht eine größere Lautstärke als jede andere Grand Concert. Und der 12-bündige Hals sorgt dafür, dass meine Greifhand nicht so weit vom Körper entfernt ist, wodurch ich mehr Kraft und Geschicklichkeit habe.“
Mark Vargas: „Ich bin immer wieder erstaunt davon, welche Lautstärke und wie viel Bass diese Gitarre erzeugt. Einfach bombastisch. Wenn Sie akustische Leistung suchen, dann ist diese Gitarre eine tolle Lösung – und das zu einem erschwinglichen Preis.“
Dave Pelletier: „Ich hatte vor Kurzem die Gelegenheit, eine Zeitlang auf der 914ce zu spielen, wobei ich natürlich wahrgenommen habe, wie ausgeklügelt dieses Design und wie großartig die von unserem Team erreichte Verarbeitungsqualität ist. Welch eine gut durchdachte, kunstvolle Mischung von Holz- und Muschelverzierungen. Einfach beeindruckend. Die Ecken des Korpus und die Halsrandeinlagen (aus hawaiianischem Koa) sind absolut präzise und die Ebenholz-Armauflage in Radiusform ist ganz genau in den Korpus geschnitzt. Und sie hat ein eingebundenes Schallloch. Manche dieser Details fallen kaum auf, aber wenn man wirklich genau hinschaut, dann bilden all diese Feinheiten ein wahres Kunstwerk, auf dem es riesig Spaß macht, zu spielen.
Rich Casciato, Distrikt-Vertriebsleiter: „Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich die AD17 mit Boden und Zargen aus Ovangkol und einer Decke aus Fichte in Natur besitze. Ich liebe diese Gitarre und verwende sie häufig neben meiner Custom Grand Auditorium (Mahagoni/Zeder), wenn ich akustische Musik mache. Letztlich hat sich die AD17e-SB ebenfalls einen Platz auf der Liste meiner Favoriten ergattert. Die Gitarre ist einfach erstaunlich gut und hat mit ihren Zargen und Boden aus massivem Walnussholz einen ganz eigenen Klang – sie hat einen Klangcharakter und eine klangliche Fülle, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Mir gefällt diese Gitarre mit den Abmessungen der Grand Pacific immer besser – normalerweise hätte ich ihr kaum Beachtung geschenkt, aber der Spielkomfort und der höchst ausgewogene Klang (klingt wie im Studio!) machen diese Gitarre zu einer wirklich guten Wahl sowohl für zuhause als auch für die Bühne.“
Mike Tobin: „Sie ist groß, man kann das nicht übersehen. Es ist nicht immer bequem, eine so große Gitarre längere Zeit lang im Sitzen zu spielen. Aber diese Gitarre klingt so riesig und vollwertig über das gesamte Frequenzspektrum hinweg. Jener tiefe Bass ist da – und das mit Definition. Sie kann jede Art von Anschlag vertragen, was für eine so große Gitarre unüblich ist. Außerdem ist sie für mich eine der schicksten Gitarren, die wir derzeit anbieten. Ich hätte mir nicht ausmalen können, dass diese Gitarre mich so faszinieren würde, aber in der Tat komme ich immer wieder auf sie zurück.“
Rich Casciato: „Ich bin immer wieder verblüfft von der Qualität der Instrumente, die wir in unserem Werk in Tecate (Mexiko) bauen – die neue Grand Concert 222ce-K DLX und die 212ce sind zwei gute Beispiele für unsere hervorragende Verarbeitungsqualität und sind eine Erweiterung der 200er Serie. Beide Gitarren klingen erstaunlich gut und lassen sich bestens spielen – sehr inspirierende Instrumente!“
Ryan McMullen: „Ich bin ein großer Fan des Tons, der Projektion und des Spielgefühls der 417e. Die Grand Pacific-Korpusform kombiniert mit den Tonhölzern Palisander und Fichte bietet eine kraftvolle Lautstärke und Projektion. Diese Korpusform sorgt auch für einen einzigartig antik wirkenden Ton, mit Noten, die fließend ineinander übergehen, wodurch sie sich deutlich von einer typischen Taylor unterscheidet.“
Lindsay Love-Bivens, Artist & Community Relations Manager: „Die Grand Pacific gehört zu den Korpusformen, die mir am besten gefallen. Mit ihr hat Taylor einen neuen Klangcharakter gewonnen und mit jedem neuen Modell, das auf dieser Korpusform, entwickelt sie sich weiter. Diese Version mit Palisander/Fichte hat einen noch runderen, tieferen Sound und ist mit ihrem Sunburst und Hochglanzlackierung einfach wunderschön.“
Rich Casciato: „Ich bin immer wieder erneut darüber erstaunt, wie ausgewogen diese 12-saitige Builder’s Edition klingt und wie leicht sie zu spielen ist. Mir ist es ein Rätsel, wie eine 12-Saiten-Gitarre so leicht spielbar sein kann und so gut klingen kann, aber weiter so! Sie ist so bequem und inspirierend. Indem man so leicht in jeder Lage spielen kann, bekommt man Lust, Dinge zu probieren, die man sonst auf einer 12-Saiten-Gitarre wahrscheinlich unterlassen würde – und das Ergebnis ist äußerst angenehm!“
Argel Valdez, Koordinator für Inhalteerstellung: „Die 12-bündige 512ce ist mir seit ihrer Einführung immer schon positiv aufgefallen. Ich war stets ein großer Fan der Mahagoni-Modelle der 500er Serie und habe festgestellt, dass der Wechsel zu Zargen und Boden aus Ironbark etwas mehr klangliche Transparenz und Klarheit gebracht hat, ohne dabei den holzigen Mitteltonbereich einzubüßen. Die torrefizierte Decke bringt jenen eingespielten Klangcharakter gleich von Anfang an, was in Kombination mit der 12-bündigen Ausführung ein wirklich gut ausgeglichenes Instrument ergibt, das auch volle, reichhaltige Bässe beherrscht. Eine ausgezeichnete Gitarre sowohl für Fingerstyle-Gitarristen als auch zum Schrammeln.“
Lindsay Love-Bivens: „Die Grand Concert ist meine Lieblingskorpusform. Mir gefällt, dass diese Modelle als Gitarren voller Größe dennoch kleinere Abmessungen haben und daher so bequem zu spielen sind. Die klassische Kombination von Palisander und Fichte zusammen mit dieser Korpusform ergibt einen wunderschönen Klang. Ich liebe die Artikulation, die diese Gitarre beherrscht.“
Wenn Sie nach zusätzlichen Tipps für die Auswahl der richtigen Gitarre suchen, insbesondere wenn Sie eine Gitarre für sich selbst suchen und bereits Gitarre spielen (vielleicht auch schon ein oder zwei Gitarren besitzen), dann finden Sie hier einige Empfehlungen auf Grundlage unterschiedlicher Spielstile und musikalischer Anwendungsbereiche wie Aufnahmen, Live-Auftritte und vieles mehr.
Was ist Ihr Spielstil?
Wenn wir von Spielstil reden, meinen wir die Art und Weise, wie Sie die Saiten beim Spielen anschlagen. Mit anderen Worten: Schrammeln Sie Akkorde mit einem Plektrum, und wenn ja, wie kräftig? Oder bevorzugen Sie Flatpicking mit kraftvollem Attack? Oder spielen Sie mit den Fingern? (Und wenn ja, verwenden Sie Ihre Nägel – natürliche oder aus Acryl -, Ihre Fingerkuppen oder eine Kombination davon?) Wenn Sie sich diese Fragen stellen, werden Sie schnell die Auswahl der in Frage kommenden Modelle, die zu Ihrer Art von Anschlag passen, eingrenzen können. Es wird Ihnen auch dabei helfen, zu entscheiden, ob Sie eine vielseitige Gitarre, die eine Reihe Spielstile abdeckt oder eine Gitarre für einen speziellen Spielstil bevorzugen, was besonders dann relevant ist, wenn Sie bereits andere Gitarren für spezifische Anwendungszwecke besitzen. Hier ein paar Überlegungen dazu.
Ist Ihr Anschlag eher sanft, kräftig oder liegt er irgendwo dazwischen?
Im Allgemeinen heißt das: Je kräftiger Sie spielen und je lauter der Sound, den Sie sich wünschen, desto größer muss die Gitarre sein.
Wenn Sie einen sanfteren Anschlag haben:
Sie sollten nach einer Gitarre suchen, die eine empfindliche Ansprache hat, wodurch Sie in Ihren Händen auch ohne größere Anstrengung lebendig klingt. Im Allgemeinen neigen Gitarren mit kleinerem Korpus, wie unsere Grand Concert und die Grand Theater, dazu, empfindlicher auf den Anschlag zu reagieren, was bedeutet, dass weniger Energie erforderlich ist, um die Decke in Schwingung zu versetzen. Sie sind daher eine gute Wahl für Fingerstyle-Gitarristen. Dazu muss allerdings hinzugefügt werden, dass seitdem Meister-Gitarrenbauer Andy Powers das V-Class-Bracing eingeführt hat (unsere interne Verstrebungsarchitektur, die an der Abstimmung unserer Gitarren beteiligt ist), auch unsere Gitarren mit größerem Korpus überraschend gut auf einen leichteren Anschlag ansprechen.
Wenn Sie einen eher kräftigen Anschlag haben:
Ihr Spielstil könnte eine Gitarre mit kleinerem Korpus, wie unsere Grand Theater, übersteuern. Eine Gitarre mit größerem Korpus, wie zum Beispiel eine Grand Pacific, eignet sich da wesentlich besser, weil sie in der Lage ist, die Energiemenge, die durch den kräftigen Anschlag mit dem Plektrum erzeugt wird, umzusetzen.
Wenn Sie einen dynamischen oder hybriden Spielstil haben:
Sie suchen vielseitige Verwendbarkeit, weshalb eine Gitarre von mittlerer Größe (Grand Auditorium oder Grand Pacific) eine hervorragende Wahl ist, auch wenn unsere kleinere Grand Concert ebenfalls einen beeindruckenden Dynamikbereich hat. Sie erhalten dann eine ausreichend sensible Ansprache bei sanftem Anschlag und einen kräftigen Sound, wenn Sie mal so richtig in die Saiten greifen. Wenn Sie einen noch größeren Dynamikbereich suchen (der noch mehr Lautstärke bietet), dann sollten Sie Modelle mit größerem Korpus ausprobieren.
Wenn Sie hauptsächlich Schrammeln: Grand Auditorium oder Grand Pacific
Zwei ideal dafür geeignete Korpusformen sind unsere Grand Auditorium (unsere Flaggschiff-Korpusform) und die Grand Pacific. Beide Korpusformen dieser Gitarren von voller Größe haben mittelgroße Abmessungen, was bedeutet, dass sie groß genug sind, um einen angenehmen Bass zu entwickeln, der nicht dröhnt, gut auf kraftvolles Schrammeln reagieren und einen Ton mit vollwertigem Klangspektrum erzeugen.
Beide Korpusformen haben sehr ähnliche Abmessungen: sie haben dieselbe Länge, dieselbe Breite am Ober- und Unterbug und dieselbe Korpustiefe. Der größte physische Unterschied besteht darin, dass die Grand Auditorium eine Taille hat, die sich stärker verjüngt (etwa 2,5 cm schmaler), was dazu führt, dass sie beim Spielen im Sitzen den Eindruck vermittelt, etwas kleiner zu sein, weil sie tiefer in Ihrem Schoß sitzt. Ein weiterer Unterschied ist, dass die meisten Grand Auditorium-Modelle mit einem Cutaway ausgestattet sind (sie können aber auch ein Modell ohne Cutaway bestellen), während die meisten Grand Pacific-Modelle mit ihren geschwungenen Dreadnought-Kurven ohne Cutaway gebaut werden.
Was den Klangcharakter der zwei Korpusformen betrifft, eignet sich die folgende Gegenüberstellung: ein moderner Klang (Grand Auditorium) im Vergleich zu einem etwas traditionelleren Klang (Grand Pacific). Die Grand Auditorium, unsere bekannteste Korpusform, setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe für den typischen akustischen Taylor Sound: transparent und lebendig, mit klarer Artikulation der einzelnen Noten. Seit Jahren sind diese Modelle beliebt bei Tontechnikern für Aufnahmen: sie haben einen transparenten Klang und keine dröhnenden Bässe. Man kann also sagen, dass sie klanglich auf ihrer eigenen Spur bleiben.
Im Vergleich dazu klingen Gitarren mit Grand Pacific-Korpusform wärmer und reifer (als wenn sie eingespielter wären), wobei der Übergang zwischen einzelnen Noten eher fließend ist. Aber der traditionelle Klang wird entsprechend verfeinert durch das V-Class-Bracing von Andy Powers in ihrem Inneren. Die Bässe sind robust, aber klarer, musikalischer und vielseitiger zu verwenden, sind nicht schwammig und hallen nicht zu stark nach.
In der Tat erlauben beide Korpusformen eine beeindruckend vielseitige Verwendbarkeit. Wenn Sie also nach einer Allzweck-Gitarre suchen, dann lohnt es sich, diese Modelle in ihren unterschiedlichen Tonholzkombinationen auszuprobieren und zu vergleichen.
Wenn Sie nach einer Gitarre suchen, die sich ideal zum Schrammeln eignet und einen tiefen, breiten, undurchdringlichen Sound hat, dann sollten Sie unsere Grand Orchestra-Korpusform ausprobieren (wir empfehlen die 618e mit Ahorn/Fichte oder die 818e mit Palisander/Fichte).
Aufnahmen
Fast jede Taylor Gitarre eignet sich gut zum Aufnehmen, aufgrund ihrer klanglichen Transparenz und Ausgewogenheit über das gesamte Frequenzspektrum hinweg. Im Grunde hängt die Auswahl dabei eher vom bestimmenden Klangcharakter ab, den Sie für die Musik, die Sie machen, suchen. Ein paar Überlegungen dazu:
Gitarren mit kleinerem Korpus sind oft besser geeignet zum Aufnehmen.
Weil Sie ja entweder ein Mikrofon verwenden oder direkt über den Tonabnehmer der Gitarre (oder beides) aufnehmen, ist die absolute Lautstärke oder Projektion nicht so relevant (zum Beispiel ein größerer Korpus). Außerdem neigen Gitarren mit kleinerem Korpus, wie unsere Grand Concert, dazu, einen fokussierteren Ton mit guter Artikulation zu erzeugen, wobei sich dieser klar abgegrenzte und definierte Ton im Mix mit anderen Instrumenten zusammen besser verhält.
Die Grand Auditorium ist auch eine vielseitige Gitarre zum Aufnehmen.
Neben ihren Vorzügen beim Schrammeln, die wir bereits zuvor erwähnt haben, eignet sich auch optimal für Fingerstyle-Gitarristen. Indem sie so vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser ist, lässt sie sich praktisch für jede Art von Aufnahme verwenden. Sie hat einen vollen, transparenten Ton, ohne dabei aber basslastig zu wirken. Diese Korpusform wird seit Jahren für Aufnahmen verschiedener Musikrichtungen verwendet, weshalb sie auf tausenden von Alben anzutreffen ist.
Eine Gitarre mit integrierter Elektronik sollte Ihnen für Aufnahmen gute Dienste leisten.
Das Thema Live-Auftritte werden wir im Folgenden behandeln, aber zunächst einmal gilt, dass ein Tonabnehmer es Ihnen erlaubt, direkt aufzunehmen und dabei unerwünschte Nebengeräusche zu vermeiden. Wenn es Ihnen schwerfällt, beim Spielen vor einem Mikrofon möglichst still zu sitzen, dann können Sie mit dem direkten Aufnehmen über ein Pickup den Sound Ihrer Gitarre auf einheitliche Art und Weise erfassen. Manche Gitarristen bevorzugen es, beide Techniken zum Aufnehmen gleichzeitig einzusetzen, wodurch sie zwei Signale erhalten, mit denen sie arbeiten können und den akustischen Sound nach Belieben miteinander vermischen können.
Live-Auftritte
Eine Gitarre mit integriertem Pickup, das eine unkomplizierte Verstärkung erlaubt, ist von großer Bedeutung, wenn Sie es beabsichtigen, live aufzutreten. Wenn Sie in einer Band spielen, dann suchen Sie vielleicht nach einer Gitarre, die auch im Mix der Instrumente noch klar zu hören ist. Gitarren aus Ahornholz (wie zum Beispiel die 612ce oder die 614ce) sind bekannt für ihre Artikulation, beherrschten Obertöne und ihren relativ neutralen Klangcharakter, der die individuellen Feinheiten eines jeden Gitarristen stärker wahrnehmen lässt. Mahagoni ist eine weitere Option, aufgrund seines relativ trockenen Klangs, bei dem die Grundtöne hervorgehoben werden. Gitarren mit Hartholzdecke, aus Mahagoni oder Koa, zum Beispiel, eignen sich normalerweise gut zum Verstärken, weil sie auf natürliche Art und Weise den Attack abrunden, was besonders für Gitarristen mit kräftigerem Anschlag von Vorteil ist, und weil sie über das gesamte Frequenzspektrum ausgewogen reagieren.
Es folgen drei weitere Vorteile, die eine Gitarre mit integriertem Tonabnehmer aufweist:
1. Sie können Ihren Sound beeinflussen.
Unsere Tonabnehmersysteme umfassen einen integrierten Vorverstärker mit Tonregelung, die es Ihnen erlaubt, den Klang im Tief-, Mittel- und Hochtonbereich der Gitarre bei der Verstärkung zu regeln. Mit dieser EQ-Regelung verfügen Sie über eine Vielfalt von Klangfarben, die Sie passend für verschiedene Songs oder Auftrittsorte einsetzen können.
2. Sie können Ihren verstärkten Akustik-Sound mit zusätzlichen Effekten bereichern.
Die Möglichkeit, Effekte, wie beispielsweise Hall (Reverb) oder Delay hinzuzufügen, eröffnet Ihnen ganz neue klangliche Paletten, mit denen Sie sowohl mit Verstärkung oder beim Aufnehmen experimentieren können.
3. Sie können leicht Ihre Lautstärke anpassen, wenn Sie mit anderen Instrumenten zusammenspielen.
Einer unserer Kunden hat uns erzählt, dass er regelmäßig Hauskonzerte mit einem Mandolinenspieler zusammen veranstaltet. Ohne Verstärkung neigt die Mandoline dazu, aufgrund ihrer natürlichen akustischen Lautstärke, die Gitarre zu übertrumpfen. Indem sie beide verstärkt spielen, können sie die Lautstärke der Instrumente so aufeinander abstimmen, dass ein klarer und ausgeglichener Klang erreicht wird.
Welche Art von Musik möchten Sie spielen?
Überlegen Sie, welche Art von Sound Sie benötigen, um sich in dem jeweiligen Musikstil oder Genre musikalisch auszudrücken. Wenn Sie zum Beispiel dazu neigen, wild mit dem Plektrum auf die Saiten einzuwirken oder kraftvoll offene Cowboy-Akkorde schrammeln, dann sollten Sie einen größeren Korpus wählen, der in der Lage ist, ausreichend Bass, Lautstärke und Projektion hervorzubringen. Es folgen ein paar allgemeine Empfehlungen in Bezug auf einige Musikgenres.
› Bluegrass/flatpicking: Grand Pacific (zum Beispiel die 517e) oder eine andere mittelgroße oder große Korpusform für maximale Lautstärke und Projektion.
›Country/Blues fingerpicking: kleinerer bis mittelgroßer Korpus – Mahagoni ist eine beliebte Wahl für Zargen und Boden aufgrund seiner klanglichen Wärme und holzigen Mitten. Eine Gitarre, die insgesamt aus Mahagoni besteht (also auch mit Mahagoni-Decke) wird einen etwas dunkleren Klang ergeben. Walnuss (American Dream-Serie) und Mugga-Eukalyptus (500er Serie) sind weitere Holzarten für Boden und Zargen, die es sich lohnt, auszuprobieren.
›Akustik-Rock/Country/Pop (Schrammeln): Für reiche, offene Akkorde, empfehlen wir es Ihnen, eine mittelgroße Gitarre, wie zum Beispiel die Grand Auditorium oder die Grand Pacific, auszuprobieren.
›Singer-Songwriters: Hier hängt die Wahl hauptsächlich vom Geschmack des Gitarristen ab. Wir empfehlen es, mit einer Korpusform anzufangen, die sich am bequemsten spielen lässt und dann Gitarren mit dieser Korpusform mit unterschiedlichen Tonholzkombinationen klanglich zu vergleichen. Sie sollten beim Ausprobieren der Gitarre auch singen: Sie suchen schließlich ein Instrument, dessen akustischer Klang Ihre eigene Stimme ergänzt. Vertrauen Sie Ihren Gefühlen und wählen Sie die Gitarre, die Sie am meisten inspiriert.
Ästhetische Details
Letztendlich ist dies eine Frage des Geschmacks. Eine Optik, die inspiriert, spielt natürlich eine wichtige Rolle bei der Wahl einer Gitarre (vor allem entsteht ein erster Eindruck), wobei alles zählt, von den Konturen über die Holzmaserung bis hin zu den Verzierungen, die von minimalistisch bis kunstvoll komplex reichen können.
Allgemein gesehen gilt: je höher ein Modell in unserer Gitarrenlinie platziert ist, desto detaillierter und wertvoller sind die Verzierungen und desto aufwendiger sind die handwerklichen Details. In den letzten Jahren haben wir eine Vielzahl an kunstvollen Edgeburst- oder Sunburst-Optionen für die Optik der Decke hinzugefügt, die für viele Modelle, ein wenig über die gesamte Gitarrenlinie verteilt, erhältlich sind. Die Oberflächenbehandlung ist eine weiterer Punkt, den es zu berücksichtigen gilt. Bestimmte Gitarren haben eine natürlich wirkende halbmatte Lackierung, während andere mit einer Hochglanzlackierung ein eher glamouröses Aussehen haben Es folgen einige Kategorien:
› Mehr Understatement-Look: Academy-Serie, American Dream-Serie, 100er Serie
› Für Holzliebhaber: Unsere Koa-Modelle, einschließlich der GS Mini, 200er und 700er Serie sowie Koa-Serie, Presentation-Serie (honduranischer Palisander/Sinker-Redwood), 900er Serie (Palisander/Fichte), 600er Serie (Ahorn mit Holzbildern/torrefizierte Fichte)
Ihr musikalisches Arsenal erweitern
Wenn Sie (oder jemand, für den Sie eine Gitarre suchen) darauf abzielen, unterschiedliche akustische Gitarren zur Hand zu haben oder nach frischen kreativen Ideen suchen, dann sollten Sie ein Instrument wählen, das ein neues Spielerlebnis und einen anderen Klangcharakter bietet und somit Ihre musikalische Palette erweitert. Vielleicht eine andere Korpusform oder Tonholzkombination; vielleicht eine andere Art von Gitarre: eine 12-bündige oder vielleicht eine 12-saitige, eine Gitarre mit Nylonsaiten oder eine Bassgitarre. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu unseren besonderen Modellen.
› 12-bündig
Bestimmte Grand Concert-Modelle bieten wir als 12-bündige Version an – dies bezieht sich auf die Position, wo der Hals auf den Korpus trifft. (bei anderen stahlbesaiteten Modellen von Taylor trifft der Hals auf den Korpus am 14. Bund). Der Hals einer 12-bündigen Gitarre ist somit etwas kürzer als der Hals unserer 14-bündigen Modelle und hat zwei Bünde weniger. Die andere Orientierung vom Hals zum Korpus sorgt auch dafür, dass der Steg weiter vom Schallloch entfernt, näher an der Mitte des unteren Rands, liegt. Die Resonanzdecke schwingt dadurch ein wenig anders und erzeugt mehr Lautstärke, Wärme und Sustain, was bei der kleineren Korpusform von Vorteil ist.
Unsere 12-bündigen Modelle haben auch eine etwas kleinere Mensur (632 mm gegenüber der 648 mm der meisten anderen Korpusformen voller Größe). In Kombination mit der an einem flexibleren Punkt der Decke platzierten Brücke wird ein etwas leichteres und geschmeidigeres Spielgefühl erreicht, wodurch das Greifen von Akkorden und das Ziehen von Saiten besonders leicht wird, vor allem mit der kürzeren Mensur. (Wenn Sie nach einer Gitarre suchen, die Ihre Greifhand entlastet, sollten Sie eine 12-bündige Gitarre ausprobieren.) Je kleiner die Relation zwischen Hals und Korpus, desto näher rückt auch die Greifhand zum Korpus, was zu einem intimeren Spielerlebnis führt.
› Nylonsaiten
Nylonbesaitete Gitarren vermitteln ein anderes Spielgefühl und einen anderen Klang als Stahlsaiten-Gitarren: wärmer und sanfter, aber dennoch in der Lage, perkussive rhythmische Klangtexturen zu erzeugen. Unsere Gitarren mit Nylonsaiten sind leichter zu spielen als eine traditionelle klassische Gitarre: Sie wurden mit dem Ziel entwickelt, Gitarristen, die an stahlbesaitete Gitarren gewöhnt sind, ein besonders einladendes und komfortables Spielerlebnis zu ermöglichen. Das abgerundete Griffbrett erleichtert das Greifen und das schlankere Halsprofil sorgt dafür, dass das Spielen auf diesen Gitarren sich nicht allzu stark vom Spielgefühl auf einer Stahlsaiten-Gitarre unterscheidet. Falls Sie es schwierig finden, auf einer stahlbesaiteten Akustik-Gitarre zu spielen, sollten Sie die leichtere Saitenspannung einer Gitarre mit Nylonsaiten ausprobieren. Außerdem ist es ein Musikinstrument, mit dem Sie einen Song mit einer völlig anderen musikalischen Textur bereichern können. Falls Sie eine günstige nylonbesaitete Gitarre suchen, sollten Sie sich die Academy 12e-N anschauen, die mit einer Armauflage ausgestattet ist. Eine wirklich gute Gitarre.
› 12 Saiten
Mit ihrem exklusiven, funkelnden Sound dank der zusätzlichen Oktavsaiten, sind 12-Saiten-Gitarren eine weitere Art von Gitarre, die es sich lohnt, kennenzulernen. Eine der historisch gut bekannten Herausforderungen, denen man sich beim Spielen einer 12-Saiten-Gitarre stellen musste, war, dass sie oft schwer zu bespielen waren. Mit unserem schlankeren Halsprofil und besonders guter Spielbarkeit, sorgen unsere 12-saitigen Gitarren dafür, dass dieses Erlebnis nun viel zugänglicher ist.
In letzter Zeit hat es Andy Powers erreicht, dass sie noch leichter zu spielen sind, indem er auf unsere kleinere Grand Concert-Korpusform gesetzt hat. Das Ergebnis ist eine 12-Saiten-Gitarre, deren Abmessungen kompakter sind und die noch besser auf einen sanften Anschlag reagiert. Eine 12-saitige Grand Concert lässt sich auch gut mit anderen Instrumenten auf der Bühne oder beim Aufnehmen kombinieren. Das interne V-Class-Bracing, das bei unseren in den USA gefertigten Gitarren Verwendung findet, verbessert darüber hinaus die Präzision der Stimmung und die Harmonie zwischen den einzelnen Noten, wodurch diese 12-Saiten-Gitarren angenehm transparent klingen.
Wenn Sie eine insgesamt aus Massivholz gefertigte 12-Saiten-Gitarre bevorzugen, empfehlen wir unsere neue 552ce (Mugga-Eukalyptus/Fichte). Eine günstigere Option wäre unsere 150e. Sie hat einen größeren Korpus im Dreadnought-Stil ohne Cutaway, aber sie hat jene Spielbarkeit, die Sie von einer Taylor Gitarre erwarten. Seit Jahren ist es eine der meistverkauften 12-Saiten-Gitarren unserer Branche.
› Bariton
Auch wenn sie wahrscheinlich kaum die Gitarre erster Wahl eines Gitarristen sein wird, stellt eine akustische Baritongitarre eine interessante Erweiterung der akustischen Klangpalette dar. Die Stimmung unserer Baritonmodelle ist von h bis h und sie haben eine Mensur von 68,58 cm, einen tiefen, resonanzreichen Klang, aber eine normale Saitenspannung, die für ein durchaus gewohntes Spielgefühl sorgt. Sie können auch einfach einen Kapodaster am fünften Bund anbringen, um auf dem Instrument in Standardstimmung zu spielen. Sänger mit einer eher tieferen Stimme, die sich auf einer Gitarre begleiten möchten, werden bestimmt Gefallen finden am Sound der Baritongitarre. Sie eignet sich auch hervorragend zum Einflechten von bewegten Basslinien in Ihre Musik. Normalerweise produzieren wir die Baritongitarre als Special Edition, mit entweder 6 Saiten (siehe unsere AD26e Baritone-6 Special Edition, Details finden Sie in dieser Ausgabe) oder 8 Saiten, wozu zwei obere Oktavsaiten zählen, um einen Hauch des Oktavklirrens einer 12-Saiten-Gitarre zu erzeugen, ohne dabei aber so aufdringlich zu sein wie eine vollwertige 12-saitige Gitarre.
› Akustik-Bass
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass unser GS Mini Akustik-Bass ein fantastisches Werkzeug zum Musik machen ist. Der Klang unserer 6-saitigen GS Mini Gitarren und ihre leichte Spielbarkeit hat bereits viele Anhänger gefunden. Eine gut klingende Bassgitarre in einem derart kompakten Format ist wirklich erstaunlich (normalerweise verlangt ein Akustik-Bass eine viel längere Mensur) und ist nur möglich dank der Zusammenarbeit von Andy mit unseren Freunden von D’Addario, die einen besonderen Saitensatz entwickelt haben (Nylonkern), die ein wirklich flüssiges Spielerlebnis ermöglichen.
„Auch wenn ein Bass nicht Ihr Hauptinstrument ist, Sie aber einen Akustik-Bass griffbereit haben möchten, um zum Beispiel ein paar Demos aufzunehmen, oder für Ihre Freunde, wenn sie auf eine Jam zu Ihnen kommen, dann ist das der Bass, den Sie brauchen“, sagte Andy Powers, als wir ihn im Jahr 2017 vorgestellt haben. „Jeder kann darauf spielen. Sie brauchen keine Hornhaut an den Fingern. Er lässt sich leichter spielen als eine Gitarre. Aufgrund der kurzen Mensur und der Saiten mit Nylonkern ist er so bequem zu spielen, dass sogar ein Kind oder ein Anfänger ohne jegliche Furcht sich an dieses Instrument heranwagen kann.“
Andere Kategorien
› Für die Liebhaber von feinster Handwerkskunst:
Sie sollten sich die Modelle an der Spitze unserer Gitarrenlinie oder unsere Builder‘s Edition-Modellreihe genauer anschauen. Sie sind das Ergebnis unserer fortschrittlichsten Fertigungstechniken und mit besonderen ergonomischen Merkmalen ausgestattet, darunter Armauflagen, und wir haben ihnen klangverbessernde Feinheiten und oft besonders aufwendige Verzierungen gegönnt.
› Zum Spielen auf dem Sofa:
Sie werden bestimmt eine Gitarre mit kleinerem Korpus bevorzugen, die besser in den Armen liegt. Schauen Sie sich doch einmal unsere GS Mini oder unsere kompakten Grand Theater-Modelle an, darunter die AD11e-SB. Oder vielleicht eine 12-bündige Grand Concert.
› Für Reisende:
Wenn es um optimale Mobilität geht, machen die Abmessungen den Unterschied. Die kleinste Gitarre in unserer Kategorie der extra kompakten Gitarren ist die Baby Taylor (3/4-Größe). Eine weitere Möglichkeit wäre die größere Big Baby, die mit ihrer im Vergleich zu einer Gitarre mit Standardabmessungen geringeren Korpustiefe ein besonders bequemes Spielgefühl vermittelt. Die GS Mini ist eine besonders beliebte Alternative, weil diese für ihre kompakte Form eine ganze Menge Klang liefert und dabei obendrein nicht zu wertvoll ist, was bedeutet, dass man sie praktisch überall hin mitnehmen kann. Die Grand Theater ist etwas größer – erreicht aber noch keine volle Größe – und ist insgesamt aus Massivholz gefertigt, wodurch sie einen noch feineren Sound liefert.
› Wenn es ein Standardmodell sein soll, aber mit einem Touch Extravaganz:
Wir bieten eine Reihe Optionen für unsere Standardmodelle an. Wenn Ihnen also ein bestimmtes Modell wirklich gut gefällt, Sie aber gerne eines der Merkmale des Instruments verändern möchten, damit es besser zu Ihrem Musikgeschmack passt – vielleicht ohne Cutaway oder mit einer anderen Sattelbreite oder Stimmer, oder vielleicht mit einer Sunburst-Decke -, dann wenden Sie sich an einen unserer Händler für einen solchen besonderen Auftrag.
Eine Taylor Gitarre ist ein unvergessliches Geschenk, das den glücklichen Empfänger ein Leben lang begleitet. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen sollten, bevor Sie einen Kauf tätigen.
Wenn Sie eine Reihe Gitarristen fragen, wie sie zu ihrer ersten guten Gitarre gekommen sind, dann werden bestimmt einige davon antworten, dass es sich um ein Geschenk von ihren Eltern, Lebensgefährte/in oder einer anderen ihnen nahestehenden Person handelte. Viele von uns hatten das Glück, dass jemand aus der Familie oder dem engen Freundeskreis in der Lage war, unsere Träume vom Musikmachen zu unterstützen, wobei Gitarristen sofort bestätigen werden, wie lebensverändernd ein hochwertiges Musikinstrument sein kann.
Wir nähern uns Weihnachten, was bedeutet, dass Musikläden und Produktkataloge gestürmt werden, in der Hoffnung, die perfekte Inspiration für einen glücklichen Menschen in ihrem Leben oder für sich selbst zu finden. Aber der Kauf einer Gitarre kann kompliziert sein, insbesondere für Menschen, die selbst noch keine Gitarre spielen oder nicht viel über das Instrument wissen. Zunächst einmal gibt es unzählige Marken und Preislagen. Und darüber hinaus gibt es Gitarren in den unterschiedlichsten Formen, Stilen und für die verschiedensten Musikrichtungen. Es gibt eine ganze Reihe an Faktoren, die daran beteiligt sind, wie gut eine Gitarre zu einem bestimmten Gitarristen passt oder diesen anspricht, angefangen mit dessen Größe und Alter, dem musikalischen und ästhetischen Geschmack bis hin zu den Lernzielen und mehr. Wir wissen das. Und wir möchten da weiterhelfen.
Eine gute Gitarre macht den Unterschied
Unsere Designphilosophie bei Taylor richtet sich nach einigen Grundsätzen. Zunächst einmal macht eine hochwertige Gitarre – die leicht zu spielen ist, sich korrekt stimmen lässt und angenehm klingt – wirklich den Unterschied. Daher verfügt jedes Modell, das wir bauen, über diese grundlegenden Qualitäten, die uns zum Spielen einladen und für ein rundum angenehmes Spielerlebnis sorgen. Außerdem haben wir unsere Gitarrenlinie so breitgefächert ausgebaut, dass praktisch für jede Art von Gitarrist etwas dabei ist. Wir hoffen also, dass wir Ihnen in dieser Weihnachtszeit dabei helfen können, eine Gitarre zu wählen, die zum glücklichen Empfänger passt – egal ob es sich dabei um Sie selbst handelt oder jemand anderen.
Wir haben ein Modell für praktisch jeden, vom Anfänger bis zum fortgeschrittenen Gitarristen, der auf eine bessere Gitarre umsteigen möchte, aber auch für Eltern, die ein Instrument für ihr Kind suchen. Oder vielleicht haben Sie ja ein Einsteigermodell während der Pandemie gekauft und möchten jetzt Ihr Spiel in neue Höhen bringen.
Wir werden auch einige Empfehlungen auf Grundlage Ihres Spielstils sowie bestimmter Anwendungszwecke, wie zum Beispiel Aufnahmen und Live-Auftritte, aussprechen Es sind sogar ein paar Empfehlungen der Mitarbeiter dabei. Verwenden Sie die Links weiter unten, um zu dem Abschnitt zu wechseln, der am besten zu Ihnen passt.
Suchen Sie nach praktischen Geschenkideen in einer bestimmten Preislage? Dann empfehlen wir Ihnen den Kaufberater für die Weihnachtszeit von Taylor.
Sie wissen möglicherweise bereits, dass Taylor eine bekannte Gitarrenmarke ist, aber wundern sich vielleicht, was unsere Gitarren von der Konkurrenz abhebt. Es folgen einige gute Gründe, sich für eine Taylor zu interessieren.
Spielkomfort
Spielkomfort ist äußerst wichtig und das mit gutem Grund: Wenn eine Gitarre sich nicht bequem spielen lässt, werden Sie darauf kaum spielen. Eine schwer zu bespielende Gitarre ist das Hindernis, auf das Anfänger am häufigsten stoßen. Und nichts ist schlimmer, als sich mit dem Instrument herumplagen zu müssen, während man gleichzeitig versucht, Noten, Akkorde und Technik zu erlernen.
Die Spielbarkeit der Taylor Gitarren hat sich im Laufe der vergangenen fünfzig Jahre als goldener Standard in der Branche der Akustikgitarren etabliert und sich als ein wesentliches Leitprinzip für Entwicklung und Fertigung unserer Gitarren erwiesen. Wir sind der Ansicht, dass die am besten klingende Gitarre auch das beste Spielgefühl vermitteln sollte. Das hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter die Halsform, die Konturen des Korpus sowie die Saitenlage (der Abstand der Saiten zum Griffbrett). Bei der Entwicklung unserer Gitarren zielen wir in erster Linie darauf ab, den bestmöglichen Spielkomfort und die optimale Spielbarkeit zu erreichen.
Das erreichen wir folgendermaßen.
Der Hals unserer Gitarren ist schlanker, leichter zu bespielen und bequemer für Hände der unterschiedlichsten Größen.
Dank unseres patentierten Designs für die Schäftung ist jede Taylor Gitarre von Werk ab präzise abgestimmt, so dass eine niedrige Saitenlage möglich ist, die es in jeder Lage erleichtert, die Saiten gegen die Bundstäbe zu drücken.
Unsere Gitarren der niedrigeren Preislagen (Baby-Serie, die GS Mini-, die Academy-, 100er und 200er Serien) haben einen etwas schmaleren Hals, der besonders für Anfänger sehr hilfreich ist.
Wir bieten eine Vielzahl an Modellen mit unterschiedlichen Größen und Formen an, von der auch für Kinder geeigneten Baby Taylor bis zur kompakten GS Mini, über unseren Allrounder, die Grand Auditorium, bis hin zu der Grand Orchestra, eine Jumbo-Korpusform. (Mehr zu unseren Korpusformen erfahren Sie weiter unten).
Fertigungsqualität und Handwerkskunst
Jede Taylor Gitarre, von der Baby-Serie bis hin zu unseren Modellen der Spitzenklasse, die Presentation-Serie, wird mit einer unverwechselbaren Präzision, Konsistenz und Liebe zum Detail gebaut. Für den Gitarristen bedeutet dies, dass die Gitarre von der ersten Minute an hervorragend klingt – und das auch weiterhin Jahrzehnte später.
Innovation für den Gitarristen
Wir sind auch stolz auf unsere Errungenschaften in Sachen Innovation: unser konstantes Streben danach, Akustik-Gitarren zu bauen, die ein noch besseres Spielgefühl vermitteln und noch besser klingen. Dies hat zu einigen unserer bedeutendsten Entwicklungen geführt, darunter unser Halsdesign aber auch klangverbessernde Voicing-Merkmale, wie unsere preisgekrönte interne Verstrebungsarchitektur, V-Class.
Kundendienst und Support
Wir stehen zu unsere Gitarren und unser Kundendienstteam hat besonders hohe Standards, um Sie freundlich und kompetent zu unterstützen und einen Service von hervorragender Qualität zu bieten. Wenn Sie eine Taylor kaufen möchten, steht ein Team bereit, um Ihnen bei jedem Schritt unter die Arme zu greifen – von der Auswahl der richtigen Gitarre bis hin zu der richtigen Pflege und Wartung, falls sie Einstellungen oder Reparaturen benötigt, damit sie ein Leben lang erhalten bleibt. Die von uns zertifizierten Experten werden stets bereit sein, sicherzustellen, dass Ihre Gitarren noch etliche Jahre lang kreative Inspiration und musikalische Erfüllung bringen.
Eine Gitarre kaufen: 5 Dinge, die Sie beachten sollten
Schauen wir uns jetzt einmal genauer an, wie man eine Gitarre kauft und was man dabei beachten sollte. Wenn Sie bereits Erfahrung mit Gitarren haben und nur nach Empfehlungen in einer bestimmten Preislage suchen, dann sollten Sie unseren Kaufberater für die Weihnachtszeit aufrufen.
1 – Korpusformen
Wir bieten eine Reihe von Korpusformen an, jede hat ihre ganz eigenen musikalischen Eigenschaften und vermittelt ein ganz individuelles Spielgefühl. Es folgt eine Übersicht, von der kleinsten zu der größten.
›Baby: eine 3/4-Gitarre, die sich besonders für junge Gitarristen oder zum Mitnehmen auf Reisen eignet.
›GS Mini: eine kleinere Korpusform, die reisefreundliche Mobilität mit Komfort und erstklassigem Klang vereint.
›Grand Theater(GT): Etwas größer als die GS Mini, vermittelt diese Korpusform das Spielgefühl einer Gitarre von voller Größe während sie dennoch angenehm kompakt ist und sich daher besonders gut auf dem Sofa spielen lässt..
›Grand Concert: Unsere Gitarre von voller Größe mit den kleinsten Abmessungen hat einen kompakten Rahmen, mit dem sie besonders bequem zu spielen ist. Sie ist sowohl als 14-bündige als auch als etwas kürzere, 12-bündige Version erhältlich: Die 12-bündige Version hat ein etwas kompakteres Verhältnis von Hals zu Korpus, was für ein intimeres Spielerlebnis mit schneller Ansprache sorgt.
›Grand Auditorium: Unsere beliebteste Korpusform, besonders geschätzt wegen ihrer ansprechenden Konturen von mittlerer Größe und ihrer musikalischen Vielseitigkeit..
›Grand Pacific: Eine Dreadnought-Form mit runden Schultern, die der Grand Auditorium ähnelt, allerdings mit einer breiteren Taille. Ebenfalls eine sehr vielseitige Korpusform.
›Grand Symphony: Diese Korpusform ist insgesamt größer als die Grand Auditorium und kann etwas zu groß für Jugendliche oder Gitarristen von kleinerer Statur sein. Sie ist mit einem partiellen Cutaway ausgestattet (von hinten geschlossen), das einen in der Vorderseite des Oberbugs integrierten Soundport hat
›Grand Orchestra: Unsere größte (und tiefste) Korpusform, mit einem kraftvollen, bestimmenden Klang, der ihrer Größe gerecht wird. Diese Korpusform werden Anfänger, die gerne im Sitzen spielen, aufgrund ihrer Abmessungen wahrscheinlich als etwas unbequem empfinden.
Wenn Sie nicht wissen, welche musikalischen Vorlieben der Empfänger Ihres Geschenks hat, sollten Sie sich zunächst Gedanken bezüglich der Korpusform machen. Hier gilt es, gesunden Menschenverstand zu verwenden: kleinere Gitarren werden von kleineren Menschen als bequemer empfunden.
Der Klang ist einer der subjektivsten Aspekte beim Kauf einer Gitarre: Jeder hört etwas anders und jeder Gitarrist empfindet den Klang einer Gitarre auf ganz individuelle Art und Weise. Es kann daher schwierig sein, klangliche Nuancen als Kriterium für den Kauf einer Gitarre für jemanden oder auch für Sie selbst zu verwenden. Aber eines sollten Sie wissen: Taylor ist dafür bekannt – und das bestätigt von Profi-Musikern und Tontechnikern -, Gitarren zu bauen, die einen transparenten, gut ausgewogenen Klang haben, der sich sowohl für die Bühne als auch das Studio eignet. Sie können daher sicher sein, dass jede unserer Gitarren, egal welche Sie wählen, klanglich überzeugen wird.
Massivholz oder geschichtetes Holz
Alle Taylor Gitarren haben eine Massivholzdecke. Unsere in den USA gefertigten Gitarren (American Dream-Serie und höher) haben darüber hinaus Zargen und Boden aus Massivholz, während unsere in Mexiko gebauten Gitarren (in unserem hochmodernen Werk in der Nähe von Tecate) Zargen und Boden aus geschichtetem Holz haben. Aber was bedeutet das, Massivholz, und inwiefern unterscheidet es sich von der Alternative, geschichtetes Holz?
Massivholz drückt aus, dass es sich um Holz handelt, das insgesamt in seiner Stärke aus einem einzigen Stück Holz besteht. Für unsere Modelle mit geschichtetem Holz (Zargen und Boden) verwenden wir dagegen ein Agglomerat aus drei Schichten Holz: eine stärkere Mittelschicht mit jeweils einer Furnierschicht oben und unten für Stabilität und Ästhetik. Dieser Ansatz erlaubt es uns, wunderschönes Furnier zu verwenden, das die Gitarren optisch noch ansprechender macht.
Was dabei wirklich zählt: Massivholz liefert normalerweise einen etwas komplexeren oder differenzierteren Sound. Gitarren mit geschichtetem Holz können günstiger in der Fertigung sein, weshalb man diese Bauart häufiger bei unseren Gitarren in niedrigeren Preislagen antrifft.
Wie wir schon erwähnt haben, besteht einer der Vorteile beim Kauf einer Taylor Gitarre darin, dass Sie garantiert eine Gitarre mit Massivholzdecke erhalten. Die Decke einer Gitarre ist die Komponente, die den größten Einfluss auf den Sound hat, wobei eine Massivholzdecke für eine transparente Klangprojektion und einen ausgewogenen Ton sorgt. Innerhalb der Taylor Gitarrenlinie gilt die folgende Aufteilung bezüglich der Verwendung von Massivholz und Schichtholz:
Zargen, Boden und Decke aus Massivholz:
› American Dream-Serie und höher
Zargen und Boden aus geschichtetem Holz, Massivholzdecke:
› Baby-Serie
› GS Mini-Serie
› Academy-Serie
› 100er Serie
› 200er Serie
Für die Anschaffung einer Gitarre muss man bereit sein, Geld und Zeit zu investieren. Und hochwertige Gitarren kosten natürlich mehr, weil sie leichter zu spielen sind, besser klingen und ein konsistentes Ergebnis auch im Laufe der Jahre sicherstellen. Uns ist natürlich klar, dass jeder, der auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, einen Höchstbetrag dafür festgelegt hat. Unsere Gitarrenlinie umfasst Modelle eines breitgefächerten Preisspektrums, wobei auch unsere Einstiegsmodelle eine hervorragende Investition darstellen, weil sie auf eine lange Lebenszeit ausgelegt sind. Bevor Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden, sollten Sie darüber nachdenken, was Sie für Ihr Geld erhalten. Im Folgenden erfahren Sie, was für die verschiedenen Preislagen unserer Gitarrenlinie gilt.
Alle Taylor Gitarren, jede Preislage:
› Eine Massivholzdecke, die für reichen, transparenten Klang sorgt
› Einen bequemen, leicht bespielbaren Hals
› Eine Gitarrentasche oder einen Gitarrenkoffer
› Kundendienst, der schnell und zuverlässig ist
› Garantie, wenn Sie Ihr Instrument registrieren
Unter 799 Dollar
› Massivholzdecke
› Zargen und Boden aus geschichtetem Holz
› Simple und elegante Verzierungen
› Leichtgewichtige, aber haltbare Gitarrentasche
800 – 1.999 Dollar
› Detailreichere, edle Verzierungen
› American Dream und 300er Serie: Das gesamte Instrument besteht aus Massivholz, für den besten und komplexesten Klang
› Einige Modelle werden im AeroCase oder einem luxuriösen Hartschalenkoffer geliefert
Ab 2.000 Dollar und mehr
› Insgesamt aus Massivholz gebaut
› Klangverbessernd optimierte innere Verstrebung
› Kunstvoll und aufwendig gestaltete Verzierungen und ästhetische Details, wie Griffbretteinlagen oder Hochglanzlackierung
› Bestimmte Modelle sind mit Extras ausgestattet, die den Komfort verbessern, wie eine Armauflage oder ein gefaster Cutaway.
› Die meisten Modelle werden in einem luxuriösen Hartschalenkoffer geliefert
4 – Gitarrenkoffer
Beim Erwerb einer Gitarre brauchen Sie ganz klar irgendeine Art von Gitarrenkoffer. Ohne diesen Schutz ist das Risiko einer Beschädigung durch Stöße, Temperatureinwirkungen oder Feuchtigkeit einfach zu groß. Nicht jeder Gitarrenhersteller liefert seine Gitarren zusammen mit einer Gitarrentasche oder einem Gitarrenkoffer. Bei Taylor allerdings, wird jede Gitarreentweder in einer schützenden Tasche (die als Rucksack getragen werden kann) oder in einem Hartschalenkoffer (den wir selbst produzieren) geliefert. Die Tasche oder der Koffer sind im Preis inbegriffen, den Sie auf der Website oder auf dem Preisschild sehen. Koffer können teuer sein – der Erwerb einer Gitarre, die bereits im Koffer geliefert wird, ist daher ein Preisvorteil.
Dabei sollte auch beachtet werden, dass in der Praxis viele Menschen, die das Gitarre spielen erlernen möchten, Unterricht nehmen, wobei ein Koffer den Transport der Gitarre zwischen Ihrem Zuhause und dem Ort, an dem der Unterricht stattfindet, erleichtert. Dasselbe gilt auch für Gitarristen, die mit ihrem Instrument unterwegs sind, vielleicht zu einer Schule, der Wohnung eines Freundes, einem Auftritt oder sich auf eine Reise begeben.
5 – Zubehör
Wenn Sie eine Gitarre für jemanden (oder sich selbst) kaufen, der noch nie gespielt hat, dann sollten Sie in Erwägung ziehen, ob Sie das Geschenk nicht noch um ein paar wichtige Dinge erweitern möchten. Sie könnten die folgenden Dinge zusammen mit der neuen Gitarre bestellen.
Plektren
Ein Satz von mittlerer Stärke ist gut für den Anfang. Alternativ können Sie auch einen Satz mit verschiedenen Stärken kaufen oder mehrere Sorten ausprobieren, um das ideale Plektrum zu finden. (Die verschiedenen Materialien und Stärken der Plektren beeinflussen den Klang.)
Auch Profis passiert es immer wieder, dass eine Saite reißt, und nichts ist ärgerlicher, als nicht spielen zu können, weil man keine Ersatzsaite zur Hand hat. Wir verwenden für die Mehrheit unserer Gitarren mit Stahlsaiten die beschichteten Phosphorbronze-Saiten der XS-Serie von D’Addario, mit entweder leichter oder mittlerer Spannung (die empfohlene Spannung finden Sie in den technischen Daten des jeweiligen Modells).
Akustik-Gitarren reagieren sensibel auf Klimaveränderungen, insbesondere Feuchtigkeit. Ein unkompliziertes Befeuchtungssystem für den Gitarrenkoffer wird sicherstellen, dass die Gitarre bei der richtigen Feuchtigkeit aufbewahrt wird, um Probleme wie Verzug, Risse und Klirren durch veränderte Saitenlage zu vermeiden. Alternativ dazu können Sie sich bei Ihrem Händler über TaylorSense beraten lassen, unser intelligentes Sensorsystem für Gitarren, das in Echtzeit Klimadaten an Ihr iOS- oder Android-Mobilgerät überträgt.
Wenn Sie ein Instrument für einen Anfänger kaufen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es zunächst nur im Sitzen gespielt wird. Dennoch kann es praktisch sein, einen guten Gitarrengurt zur Hand zu haben. Taylor bietet eine Reihe Gitarrengurte aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Stilen an, Sie finden diese sowohl in unserem Online-Shop als auch in vielen Musikläden.
Eine regelmäßige Pflege der Gitarre wird dafür sorgen, dass sie stets toll aussieht. Wir bieten eine Vielfalt an Pflegeprodukten und Poliermitteln für die regelmäßige Wartung und Pflege von Gitarren an.
Mit diesem Artikel sollten Sie eine Grundlage für den Kauf der richtigen Gitarre als Weihnachtsgeschenk haben. Falls Sie aber spezifische Empfehlungen für Taylor Gitarren nach Preislage brauchen, dann schauen Sie sich unseren Kaufberater für die Weihnachtszeit an.
Unserer ikonischen 814ce haben wir nun eine Builder’s Edition gegönnt, die demonstriert, warum spezialisierte Fertigkeiten im Holzhandwerk wichtiger denn je zuvor sind.
Unsere preisgekrönte Grand Auditorium 814ce hat sich bei Gitarristen seit vielen Jahren großer Beliebtheit erfreut, weshalb die Vorstellung einer Builder‘s Edition der Premiumklasse für dieses Modell ganz sicher das Interesse der Taylor Fans erwecken wird.
Es geht hier schließlich um das Flaggschiff in der Taylor Gitarrenlinie, ein vielseitiges, modernes Instrument aus Palisander/Fichte, ein unaufhaltbarer Bestseller der Branche in dieser Preisklasse (MI Salestrak), ein zuverlässiges Werkzeug für die Bühne, wie es unter anderem Lindsey Buckingham, Hall and Oates und Johnny Rzeznik belegen, ein Favorit im Studio für Tontechniker überall; und jetzt haben wir diese Gitarre in Sachen Spielgefühl, Klang und Ästhetik in neue Höhen gebracht.
Mit dieser Builder‘s Edition sind es nun zehn einzigartige Modelle, die unserer Elite-Gitarrenfamilie angehören, die im Laufe der fünf Jahre seit der Vorstellung des Builder‘s Edition-Konzepts zu einer erstaunlich vielseitigen Kollektion von höchst leistungsstarken Instrumenten herangewachsen ist.
Abhängig von Ihrer Einstellung als Taylor Fan, kann es natürlich sein, dass Sie sich jetzt fragen: sollte man einen solchen Klassiker nicht lieber in Frieden lassen? Oder: Warum habt ihr das nicht früher schon gemacht?
Lindsey Buckingham (Photo: Steve Proctor)
„In der Tat habe ich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt“, erzählt Andy Powers, Meister im Gitarrendesign bei Taylor, der auch für die Kreation der Builder‘s Edition verantwortlich ist. „Einer der Gründe, warum wir so lange damit gezögert haben, lag darin, dass mir das überarbeitete Design von 2014 immer noch sehr gut gefällt: das Muster der Einlagen, die Randeinlagen, ja das Look und Feel der Gitarre insgesamt. Außerdem haben wir andere Modelle der 800er Serie in den darauffolgenden Jahren überarbeitet.“
In der Tat lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Entwicklung der 800er Serie im Laufe der letzten zehn Jahre zu werfen, angefangen mit der Gitarre, die Andy von Bob Taylor übernahm. Bob hatte mit seiner ursprünglichen Grand Auditorium aus Palisander und Fichte eine vielseitigere Alternative zu einer traditionellen Dreadnought aus Palisander eingeführt. Die verfeinerte Geometrie des Korpus der Grand Auditorium kombinierte klangliche Leistungsstärke mit Gleichgewicht, Transparenz und guter Ansprache, was der 814ce einen besseren musikalischen Einsatzbereich als je zuvor verlieh – sie eignete sich gleichermaßen für Fingerstyle-Gitarristen, als auch zum Schrammeln und für die Flatpicking-Technik – und sie zu einem noch praktischeren Werkzeug für Aufnahmen und Live-Auftritte machte. Fans von Palisander-Gitarren erhielten damit ein Instrument mit mehr Klangtreue und Ausdrucksstärke.
Was Andy betrifft, war das bereits erwähnte Design von 2014 in gewisser Weise ein Meilenstein, weil es ihm den innovativen Weg in Richtung der Entwicklung seines V-Class-Bracing und der Builder‘s Edition-Konzepte ebnete.
Kehren wir zurück in das Jahr 2013. Andy war damals erst zwei Jahre bei Taylor und hatte gerade die Jumbo-Korpusform von Taylor als Grand Orchestra neu entwickelt. Er hatte auch eine Reihe von Verfeinerungen im Design erforscht, die er auf verschiedene Modelle der Taylor Gitarrenlinie anwenden wollte, um unsere Gitarrenfamilie musikalisch vielseitiger zu gestalten.
Aus den Gesprächen von Andy und Bob Taylor ist ersichtlich, dass der bevorstehende 40. Jahrestag von Taylor im Jahr 2014 eine Gelegenheit darstellte, etwas wirklich Besonderes einzuführen, eine bahnbrechende Innovation.
Dank Bob hatte Taylor bereits eine etablierte Tradition, wichtige Jahrestage nicht zur Feier der Geschichte des Unternehmens sondern für die Vorschau auf den Weg nach vorn zu verwenden, oft in Verbindung mit besonderen Gitarrenmodellen, die eine bedeutende Innovation mit sich brachten. (Sowohl unsere ikonische Grand Auditorium-Korpusform als auch unser revolutionäres Halsdesign wurden an Modellen vorgestellt, die zu Anlass eines Jahrestags von Taylor eingeführt wurden).
Mit dem Aufstieg von Andy als Gitarrenbauer der nächsten Generation bei Taylor, machte es nun Sinn, eine Gitarre der nächsten Generation zu Anlass des 40. Jahrestags zu entwickeln, wobei die Modelle unserer edlen 800er Serie aus Palisander/Fichte sich optimal zur Feier der Übergabe des Zepters zu eignen schienen: Bob gab die Weiterentwicklung der Serie in Andys Hände, um einen Ausblick auf die Zukunft des Gitarrenbaus bei Taylor zu gewähren.
Das Ergebnis war eine neu überarbeitete 800er Serie mit den umfangreichsten und feinsten Verbesserungen, die Taylor jemals einer Serie gegönnt hat. Im Rahmen seines Bestrebens nach besserem Klang, optimierter Spielbarkeit und verfeinerter Ästhetik hat Andy praktisch sämtliche Bestandteile dieser Gitarren überarbeitet.
Mit dieser Überarbeitung hat Andy eine Vielzahl von klangverbessernden Verfeinerungen eingeführt, die darüber hinaus jeder Korpusform einen noch charakteristischeren Klang verliehen. Er entwickelte eine neue, leistungsstärkere Verstrebungstechnik (Vorgänger zur V-Class) und passte das Muster für jede einzelne Korpusform individuell an, um die jeweiligen klanglichen Vorteile noch weiter zu betonen. Er optimierte für jede Korpusform die Holzstärke im Hinblick auf ihren musikalischen Einsatzbereich. Er setzte auf Proteinkleber und arbeitete mit unserem Produktentwicklungsteam zusammen an der Formulierung einer hauchdünnen Hochglanzlackierung, um die Dämpfung zu reduzieren und die klangliche Ansprache zu verstärken. Er wechselte zu einem Saitensatz mit speziell formulierter Spannung. Sogar der Klang bei Anschluss an einen Verstärker wurde überarbeitet: mit dieser Serie wurde unsere patentierte ES2-Elektronik vorgestellt, die von David Hosler, Gitarrendesigner und Pickup-Spezialist bei Taylor entwickelt wurde.
Details from Andy’s 2014 redesign of the 800 Series
Das überarbeitete Erscheinungsbild der 800er Serie umfasste auch neue, noch elegantere Verzierungen, wobei wir sorgfältig darauf geachtet haben, dass ihre klassischen Züge nicht verloren gingen. Der Ahorneinband, die Kantenverzierungen aus Palisander und das Palisander-Schlagbrett verliehen diesen Gitarren ein elegantes und harmonisches Design. Ein weiteres ganz besonderes ästhetisches Detail war die Einführung von „gerauchtem“ Ebenholz für das Griffbrett als Standard: wir machten damit klar, dass wir das bisher unterbewertete bunte Ebenholz verwenden, sogar bei einer sehr beliebten Serie, um unsere Verpflichtung zum Umweltschutz in den Vordergrund zu rücken.
Zeit für die 800er Deluxe Serie
Nachdem Andy auch andere Serien unserer Gitarrenlinie ähnliche Verfeinerungen gegönnt hatte, wendete er im Jahr 2017 seine Aufmerksamkeit erneut der 800er Serie zu, um eine neue Variante zu schaffen, die 800er Deluxe Serie. Diese Gitarren zeichneten sich durch die Einführung unserer Armauflage in Radiusform aus, die mit ihren abgerundeten Konturen für noch mehr Spielkomfort sorgt. Weitere Neuigkeiten waren eine Verstrebung aus Adirondack-Fichte und Gotoh-Stimmer.
Andy erzählte damals, dass er sich nach der Überarbeitung der 800er Serie gefragt hat, was man noch an diesen Gitarren verbessern könnte, nachdem er ja sämtliche Details überarbeitet und alle Bestandteile dieser Gitarren auf höchstes Leistungsniveau gebracht hatte. Die letzte Grenze schien eine ziemlich drastische Veränderung der internen Voicing-Architektur zu sein. Dies führte ihn natürlich dazu, von traditionellen X-Bracing-Mustern abzusehen, und eine andere Architektur zu entwickeln, sein patentiertes V-Class-Bracing. Im Jahr 2018 hat er diese Verstrebung bei bestimmten Modellen eingeführt und Mitte des Jahres gehörte dann auch die 814ce dazu.
Die mit V-Class erreichten Verbesserungen in der Abstimmung führten dazu, dass diese Gitarren die bisher klanglich überlegenen 800er Deluxe-Modelle erreichten, weshalb wir im Jahr 2020 beschlossen, die 800er Deluxe Serie einzustellen und die Armauflage in Radiusform als Standard bei den meisten Modellen der 800er Serie einzuführen.
Neuauflage der 814ce als Builder‘s Edition
Wir hatten zum letzten Mal neue Builder‘s Edition-Modelle Anfang 2020 vorgestellt, weshalb es an der Zeit war, eine neue Version der 814ce ins Leben zu rufen. Weil Andy bereits mit dem bestehenden Charakter der normalen 814ce mehr als zufrieden war, entschied er sich dafür, beim Design der Builder’s Edition-Ausführung den meisten grundlegenden ästhetischen Details treu zu bleiben.
“Ich dachte, lasst uns dieses so geschätzte Design in neue Höhen bringen, indem wir die noch komplexeren Holzhandwerkstechniken anwenden, mit denen wir einige unserer anderen Builder‘s Edition-Modelle verfeinern”, sagt er.
Für noch besseren Komfort hat er diese Version mit rundherum abgeschrägten Kanten, einer gefasten Armauflage aus Mahagoni (die normale 814ce verfügt über eine Armauflage in Radiusform) und einem wunderschönen abgeschrägten Cutaway ausgestattet. Der Cutaway ist übrigens ein Beispiel für erstaunlich komplexe Holzbearbeitungstechniken: Zunächst einmal stellt ein Cutaway sowieso die größte Komplikation beim Bau einer Gitarre dar, aufgrund seiner Form der extrem scharfen Kurve.
Um den angeschrägten Cutaway zu erreichen, musste das Produktentwicklungsteam von Taylor auf einige der kompliziertesten Fertigungstechniken setzen, die wir jemals verwendet haben.
Die Fertigung des abgeschrägten Cutaways erfordert darüber hinaus zwei zusätzliche Bearbeitungsprozesse der Konturen. Der Cutaway wird derart geglättet, dass die Ecke des Korpus zwischen dem Ende des Cutaways und dem Halsfuß eliminiert wird. Das erfordert eine kombinierte Kurve, die sauberer in den Halsfuß übergeht, wodurch der Komfort der linken Hand in diesem Bereich verbessert wird.
Das andere Element ist eine zusätzliche Schräge als Fingerauflage in der Gitarrendecke. (Diese ist das Äquivalent zu einer Armauflage für den kleinen Finger, beim Spielen in den höchsten Lagen). Andy hat sich zu den Vorteilen davon im Jahr 2018 geäußert, als der abgeschrägte Cutaway als besondere Eigenschaft der Builder‘s Edition K14ce vorgestellt wurde, dem ersten Modell der Kollektion.
„Beim Gitarre spielen befindet sich der Daumen meist auf der anderen Seite des Halses oder greift um den Hals, damit unsere Finger leichter die Saiten gegen die Bundstäbe drücken können. Das ändert sich allerdings, wenn wir ganz hohe Noten spielen, weil dann der Gitarrenkorpus der Greifhand im Weg ist“, erklärte er. „Unser Daumen muss dann den Hals verlassen und sich gegen den Korpus stützen. Ohne die Hilfe des Daumens gegen den Hals, müssen wir unseren gesamten Arm verwenden, um unseren Fingern dabei zu helfen, gegen die Saiten zu drücken, was unsere Beweglichkeit einschränkt.“
Die Kombination der Schräge mit dem gefasten Cutaway erleichtere dem Gitarristen diesen Übergang, sagt Andy, indem er praktisch bis zum Ende des Griffbretts gelangen kann, ohne dass der Daumen den Hals verlassen muss.
Mit dem Cutaway und der Armauflage wird der Spielkomfort der gesamten Gitarre verbessert, was sowohl die rechte als auch die linke Hand entspannt.
Weil dieses Cutaway-Design mehrere kombinierte Kurvenoberflächen umfasst, die alle perfekt ineinander übergehen müssen, erfordere die Fertigung davon einige der kompliziertesten Bearbeitungsverfahren, die das Produktentwicklungsteam von Taylor jemals umsetzen musste, sagt Andy.
„Als ich dies meinen Bekannten zeigte, die das Holzhandwerk beherrschen, drückten sie ihre Bewunderung aus: «Um dies zu erreichen, hast du wohl ein paar magische Tricks in der Holzbearbeitung angewandt, oder?»“, erzählt er.
Um die wunderschön geformten Konturen der Gitarre optisch hervorzuheben, hat sich Andy für eine Hochglanzlackierung entschieden, womit dies das erste Builder‘s Edition-Modell mit einer solchen Oberflächenbehandlung ist.
„Obwohl ich ein Fan von unserer Silent Satin-Lackierung bin, weil sich diese einfach großartig anfühlt und klanglich überzeugt, war es mir klar, dass hier eine polierte Hochglanzlackierung viel besser funktionieren würde, weil sie die Konturen des Korpus optisch hervorhebt, insbesondere mit den leuchtenden dunklen Farbtönen des Palisanders“, erklärt er. „Es stellt eine Herausforderung dar, diese Gitarre zu bauen, insbesondere wegen der Form des Cutaways, aber ich bin begeistert vom Ergebnis.“
„Diese Gitarren haben einen kühnen, lebhaften Klangcharakter, der durch die Decke aus Adirondack-Fichte zusätzlich verstärkt wird.“”
Andy Powers
Eine vierteilige Adirondack-Fichtendecke
Eine weitere entscheidende Verbesserung ist die Auswahl von Adirondack-Fichte für die Decke, was in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Zunächst einmal sei die überlegene Starre der Adirondack-Fichte erwähnt (insbesondere in Kombination mit unserer V-Class-Verstrebung), die dabei hilft, den Klang zu verbessern, indem der Dynamikbereich erweitert wird und viele Details und reiche Obertöne über das gesamte Frequenzspektrum hinweg erzielt werden. (Adirondack-Fichte war übrigens vor dem zweiten Weltkrieg die Holzart erster Wahl für den Bau der amerikanischen Akustikgitarren mit Stahlbesaitung, bevor die übermäßige Verwendung in anderen Branchen dazu führte, dass die Gitarrenbauer auf Sitka-Fichte aus dem Nordwesten auswichen).
Darüber hinaus fällt auch die Decke in Sachen komplexer Handwerkskunst nicht zurück: Sie besteht aus vier präzise zusammengesetzten Teilstücken, was ziemlich komplizierte Fertigungstechniken erfordert. Dieses Design in vier Teilstücken, anstatt der traditionellen Ausführung in zwei gleichgroßen Teilstücken, ergibt sich aus der Verfügbarkeit der Adirondack-Fichte heutzutage, die es hauptsächlich als Baumstämme von geringerem Durchmesser gibt.
Was das Design dieser Gitarre betrifft, ist es für Andy ein moderner Machbarkeitsnachweis für vierteilige Decken, mit denen im Laufe der Geschichte des Gitarrenbaus im 20. Jahrhundert mehrmals experimentiert wurde. Wir verwenden auch bei bestimmten Koa-Modellen schon seit Jahren Decken aus vier Teilstücken.
Bei diesem Modell wollten wir die Prominenz der Builder‘s Edition dazu ausnutzen, die Bedeutung feinster Handwerkskunst auch in Ausblick auf die Zukunft zu betonen, weil immer weniger alte Sitka-Fichten (demnach mit Stämmen von größerem Durchmesser) kommerziell erhältlich sein werden, wodurch Gitarrenbauer sich gezwungen sehen werden, ihre Konzepte und Verfahren entsprechend anzupassen, wie sie es auch früher bereits getan haben.
„Uns ist klar, dass sich die Situation des Holzes, das weltweit beschafft werden kann, in ständiger Weiterentwicklung befindet“, sagt Andy. „Wir gehen davon aus, dass wir in Zukunft noch präzisere Verarbeitungstechniken benötigen, um aus kleineren Teilstücken von entsprechend hochwertigem Holz, wie es für Instrumente der Oberklasse bevorzugt wird, eine optimale Resonanzdecke anfertigen zu können, ganz wie es Pianobauer schon seit Generationen machen.“
Wenn diese kunstvollen Fertigungstechniken entsprechend gut sind, ist das Ergebnis eine hochwertige Resonanzdecke, die strukturelle und klangliche Vorteile bietet, während sie gleichzeitig eine symmetrische Maserung beibehält. /p>
Mehr zum Thema Schnitt von Fichtenholz für Gitarrendecken und den Argumenten, die für vierteilige Decken sprechen, finden Sie in unserem Begleitartikel, in dem wir Sie dazu einladen, mehr über unseren Lieferanten für Fichtenholz, Pacific Rim Tonewoods, zu erfahren und einen genaueren Einblick in die Verfahren gewähren, die für die Fertigung von Resonanzdecken für Akustikgitarren erforderlich sind.
Weitere einzigartige Designdetails
Zu den weiteren Besonderheiten der Builder‘s Edition 814ce zählen eine leicht veränderte Korpusgeometrie im Vergleich zu der Standard-Ausführung der 814ce, teilweise aufgrund der gefasten Armauflage und des Cutaways. Die Verjüngung des Korpus ist ebenfalls etwas anders, was das Verhältnis zwischen Boden und Decke ändert.
„Der Korpus ist in der Nähe des Halsansatzes etwas flacher, im Vergleich zu der normalen Grand Auditorium-Korpusform“, sagt Andy. Die untere Verstrebung (gehört zur V-Cass-Architektur) wurde für dieses Design ebenfalls leicht angepasst.
Die klanglichen Eigenschaften dieser Gitarre werden natürlich auch durch die Wahl der Adirondack-Fichte und der Hochglanzlackierung beeinflusst, was die Dämpfung der Resonanzdecke leicht verändert.
„Diese Gitarren haben einen kühnen, lebhaften Klangcharakter, der durch die Decke aus Adirondack-Fichte zusätzlich verstärkt wird,” sagt Andy. „Die Kombination der V-Class-Architektur mit den außergewöhnlich ergonomischen Konturen dieses nun in Fichte und Palisander gefertigten Grand Auditorium-Korpus führt zu einer wirklich überzeugenden modernen Akustikgitarre.”
Was die Ausstattung und Ästhetik dieses Modells angeht, verfügt diese Gitarre über Gotoh 510-Stimmer im Antikgold-Look (mit einer besonders präzisen Übersetzung von 21:1) und unsere Curve-Wing-Brücke, ein exklusives Merkmal der Builder’s Edition-Modelle. Neben der Hochglanzlackierung hat Andy weitere kleinere Veränderungen vorgenommen, um das Instrument mit seinen neuen Konturen optisch noch eleganter und ansprechender zu gestalten. Die abgeschrägten Kanten des Korpus werden mit einer feinen Randeinlage an der Decke betont, die in Schwarztönen und Ahorn mit einer Kantenverzierung aus Palisander ausgeführt ist. Boden und Zargen aus indischem Palisander warten mit Kona-Edgeburst und dazu kontrastierender Ahorn-Randeinlage auf. Weitere Verzierungen sind die Ahorn-Randeinlagen entlang des Griffbretts und der Kopfplatte, die Element-Inlays aus Perlmutt und eine grüne Abalone-Rosette mit Palisander, Ahorn und schwarzer Umrandung.
Erste Reaktionen
Der für einen Grammy nominierte Songwriter, Tontechniker und Produzent Will Yip war einer der ersten Musiker, der dieses Builder’s Edition-Modell wählte, sicherlich dadurch angeregt,dass er schon seit Jahren seine normale 814ce als bevorzugte Akustikgitarre für Rock-Alben verwendet.
„95 Prozent der akustischen Beiträge meiner Alben wurden auf der 814 gespielt“, sagt er. „Ich äußere mich dazu immer gerne so: «Diese Gitarre klingt exklusiv.»“
Dank seiner ausgeprägten Erfahrung im Umgang mit der Gitarre für das Erzielen klanglich optimaler Studioaufnahmen, war er die ideale Person, um die Builder’s Edition im Studio zu testen.
„Wie macht man eine großartige Gitarre noch besser?“, hat er sich gefragt, nachdem er einige Aufnahmen mit der Gitarre gemacht hatte. „Dieses Modell hat noch mehr Präsenz, bessere Bässe, auch ausgeprägtere Mitten, wobei ich keinerlei harsche Frequenzen erhalte. Für meine Ohren klingt sie einfach pur und musikalisch, sogar besser als die andere 814.“
Wir haben das Builder’s Edition-Modell ebenfalls dem außergewöhnlichen Studiomusiker Tim Pierce aus Los Angeles zukommen lassen, der auch auf YouTube und als Gitarrenlehrer sehr aktiv ist. Pierce besitzt eine 12-bündige 612e, wünschte sich aber eine Akustik-Gitarre mit Cutaway, was unseren Tim Godwin vom Bereich Artist Relations auf die Idee brachte, ihm dieses Modell vorzustellen.
„Ich bin begeistert von dieser Gitarre, die ihr mir geschickt habt“, schrieb er Godwin eine Weile später. „Es ist einfach eine unglaubliche, wunderschöne Gitarre. Der erste Klangeindruck überzeugt sofort und es spielt sich fantastisch darauf. Ich weiß, das hört sich regelrecht nach Reklame an, ist es aber nicht!“
In den Medien
Paul Riario, technischer Redakteur bei Guitar World, hat ein Video produziert, in dem er die Gitarre ausprobiert und großes Lob ausspricht.
“It’s a premium acoustic that will last a lifetime as a workhorse instrument and as an absolute heirloom masterpiece that does it all and so much more,” he says. “With expansively rich and immersive acoustic tones and player-centric enhancements, I find the Builder’s Edition 814ce to be an exceptional and expressive instrument that will appeal to any player.”
Und auf der letzten NAMM-Messe im April wurde diese Gitarre von der Zeitschrift Music Inc. mit dem Prädikat Empfehlung der Redaktion ausgezeichnet.
Probieren Sie unbedingt die neue Builder’s Edition 814ce bei einem Taylor Händler in Ihrer Nähe aus.
Der Tobacco-Sunburst und das Schlagbrett im „Flammenstreifen“-Design verleihen dem neuen Trio der American Dream-Modelle aus Walnuss/Fichte einen kunstvollen Retro-Look.
Für unsere American Dream-Serie verfolgen wir schon immer seit ihrer Einführung Mitte 2020 dieselbe durchdachte und optimierte Design-Strategie, die für ihre Gründung ausschlaggebend war: Eine Akustikgitarre auf Profi-Niveau auf ihre wirklich wichtigsten Komponenten zu reduzieren, um sie so erschwinglich wie möglich zu machen.
Auch wenn diese Serie mitten in der Pandemie entwickelt und eingeführt wurde, übersteigt jene Verpflichtung, den grundsätzlichen Bedarf eines Gitarristen zu decken, die Geschichte ihrer Entwicklung und verleiht diesen Instrumenten einen immerwährenden Anreiz, indem eine Taylor Gitarre der Prämium-Klasse (insgesamt aus Massivholz in den USA gefertigt, mit klangverbessernder Verstrebung, unserer gewohnten Spielbarkeit und abgerundeten Kanten für optimalen Komfort) für mehr Kunden erschwinglich wird. Infolgedessen hat sich die Serie einen permanenten Platz in unserer Taylor Gitarrenlinie erobert, indem dies unsere erschwinglichsten Modelle sind, die insgesamt aus Massivholz gefertigt sind.
Und wie es für die meisten Serien unserer Gitarrenlinie gilt, haben wir auch die American Dream-Serie fortwährend weiterentwickelt. Nach ihrem Debüt als Trio musikalisch vielseitiger Grand Pacific-Modelle – die AD17/AD17e aus Ovangkol/Fichte, eine Blacktop-Variante sowie die AD27/AD27e aus Sapelli/Mahagoni – haben wir im Jahr 2022 die klanglich ganz besonders abgestimmte und insgesamt aus Ahorn gefertigte AD27e Flametop sowie das erste Modell mit kleinerem Korpus, die Grand Concert AD22e aus Sapelli/Mahagoni vorgestellt. Für unsere Blacktop-Modelle gilt außerdem, dass wir für Zargen und Boden nun Walnuss anstatt von Ovangkol verwenden.
In diesem Jahr freuen wir uns darauf, die Serie mit einem Trio neuer Modelle aus Walnuss/Fichte erweitern zu können, wobei jedes Modelle einen anderen Korpus hat. Den drei Instrumenten ist dabei ihre Ästhetik gemein: Eine Decke mit Tobacco-Sunburst und ein Schlagbrett im „Flammenstreifen“-Design, das wir zum ersten Mal bei unserem Flametop-Modell eingeführt haben. Zum ersten Mal wird es in dieser Serie nun ein Modell mit unserer Grand Theater (GT)-Korpusform geben (die AD11e-SB, wobei SB sich auf Sunburst bezieht). Die anderen zwei Modelle sind die AD12e-SB (Grand Concert) sowie die AD17e-SB (Grand Pacific). Mit den verschiedenen Korpusformen und ganz neuem Erscheinungsbild sorgen diese Modelle für mehr Vielseitigkeit in der Serie.
Klassische Präsenz auf der Bühne
Damit die Quintessenz des Designs der American Dream-Serie erhalten bleibt, haben wir uns bei diesen Modellen ebenfalls in Sachen Verzierung auf das Wesentliche konzentriert. Nichtsdestotrotz wurde bei der Entwicklung dieser Serie aber insbesondere an Live-Musiker gedacht, so dass genau wie bei den Blacktop-Modellen auch die Sunburst-Decke sofort auf der Bühne (oder vor der Kamera) sich als Hingucker erweist.
Bei diesen Modellen komplementieren sich der Tobacco-Sunburst, das Schlagbrett aus Imitationsschildkröte im „Flammenstreifen“-Design, die Mattlackierung sowie weitere feine Details auf kunstvolle Art und Weise. Die helleren Streifen des Schlagbretts haben eine gewisse Transparenz, wodurch der Sunburst ein wenig durchscheint und dem Schlagbrett einen goldenen Schein in Richtung Mitte der Gitarre verleiht, während es einen dunkleren tabakfarbenen Ton nach außen hin annimmt.
Ein weiteres leicht übersehbares Detail besteht darin, dass der Sunburst kurz vor der Kante der Fichtendecke aufhört, um den Anschein eines cremefarbenen oder aus Ahorn bestehenden Einbands zu geben, wobei eine kaum wahrnehmbare schwarze Randeinlage eine entsprechende Begrenzung schafft. Die Rosette fügt sich mit ihren abwechselnd dunkel getönten und aus hellem Ahorn gefertigten Ringen elegant in diese Kombination ein.
Wie bei anderen American Dream-Modellen bringt auch hier die hauchdünne Mattlackierung mit offenen Poren das Look & Feel sowie den Klang dieser Modelle in neue Höhen. Der verhaltene Glanz trägt insbesondere bei der Decke zu der bodenständigen Ausstrahlung dieser Instrumente bei. Bei den Zargen und dem Boden sorgt er dafür, dass die reiche Textur der Holzmaserung und andere natürliche visuelle Qualitäten des Walnussholzes derart hervorgehoben werden, dass der Gitarrist sie fühlen kann. Klanglich gesehen minimiert diese Lackierung die Dämpfung, was der Gitarre eine schnelle Ansprache verleiht, mit der die natürlichen klanglichen Eigenschaften der Walnuss, insbesondere im Mitteltonbereich, voll zur Geltung kommen.
Zu den weiteren erwähnenswerten Details zählen die mattschwarzen Stimmer, der Mahagonihals mit Walnuss-Tönung, deren Farben nahtlos in die Farbtöne des Bodens und der Zargen aus Walnuss übergehen, das Griffbrett, der Steg und die Kopfplatte aus Eukalyptus sowie die beschichteten Phosphorbronze-Saiten der XS-Serie von D’Addario. Alle drei Modelle sind mit integrierter ES2-Elektronik ausgestattet und werden in einem braunen AeroCase geliefert.
Mehr zu den Modellen
Grand Theater (GT) AD11e-SB
Mit der AD11e-SB erweitern wir die American Dream-Serie erstmals um ein Modell mit der GT-Korpusform, das außerdem einen frischen Eindruck hinterlässt und mit einem neuen Klangcharakter aufwartet. Fans von Gitarren mit kleinem Korpus werden sich über die kompakten Abmessungen freuen, was die Mensur von 613 mm einschließt, die ein angenehm schlankes Spielgefühl vermittelt und für ein leichter zugängliches Griffbrett sorgt. Und mit der C-Class-Architektur ist die GT in der Lage, eine schnelle, lebhafte Ansprache mit einem beeindruckend plastischen Bassbereich zu kombinieren, wodurch sie sich mit ihrem vollen Klang von den meisten anderen Gitarren mit kleinem Korpus deutlich abhebt.
Grand Concert (GC) AD12e-SB
Dieses Modell mit kleinem Korpus ist etwas größer als die GT, lässt aber dennoch das intimere Feeling aufkommen, das Gitarristen mit kleineren Händen zu schätzen wissen, und eignet sich mit seinem fokussierten Klang besonders gut für Fingerstyle-Technik, Aufnahmen oder das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten. Bei diesem Modell gibt das V-Class-Bracing den Ton an, wobei es einen dynamischen und kraftvollen Klang ermöglicht, insbesondere wenn Sie gerne kräftig schrammeln.
Grand Pacific (GP) AD17e-SB
Die Grand Pacific-Korpusform wurde schon öfters in der American Dream-Serie verwendet und Gitarristen, die Dreadnought-Korpusformen mögen, werden mit dieser vielseitigen Gitarre mit runden Schultern auf ihre Kosten kommen. Wie bei anderen Grand Pacific-Modellen ist auch die GP mit einem V-Class-Bracing ausgestattet, um transparente, kraftvolle Bässe liefern zu können, die sich geschmeidig zu einem holzigen Mitteltonbereich und kristallinen, präsenten Höhen gesellen. Alles in einem ergibt sich hier ein dynamischer, vollwertiger Klang, der sich für eine Vielzahl an musikalischen Anwendungen eignet.
Sie finden dieses und andere American Dream-Modelle ab sofort bei Ihrem Taylor Händler.
Wir freuen uns, Ihnen ein weiteres faszinierendes Tonholz aus urbanen Gebieten vorstellen zu können, das unsere überarbeitete 500er Serie um einen neuen Klangcharakter erweitert: Mugga-Eukalyptus.
Im Laufe der fast fünf Jahrzehnte, auf die das Unternehmen Taylor zurückblickt, hat sich die Tatsache, dass wir nicht von Traditionen abhängen, immer wieder als eine unserer größten Stärken erwiesen. Wir haben damit ausreichende kreative Freiheiten, um neuen Ideen nachzugehen und den Gitarrenbau in spannende neue Richtungen voranzutreiben.
Die Verwendung unterschiedlicher Tonhölzer ist ein Feld, das wir ständig weiter erforschen. Wir werden dabei unter anderem vom Wunsch angetrieben, neue Klangcharakter zu entdecken. Was uns aber auch dazu antreibt, ist der heutige Stand der Dinge im Bereich der Holzbeschaffung und die Notwendigkeit, das zu respektieren, was die Wälder unserer Erde wirklich liefern können.
Besonders in den letzten zehn Jahren haben wir unsere Holzbeschaffung stark an den von uns initiierten Projekten zum Umweltschutz orientiert. Sie haben sicher bereits von unserem im Jahr 2011 gestarteten Einsatz für Ebenholz in Kamerun gehört, der dazu geführt hat, dass wir angefangen haben, das jahrelang vollkommen verschmähte bunte Ebenholz für unsere Griffbretter zu verwenden. Im Jahr 2020 haben wir unsere ersten Modelle eingeführt, für die wir Holz von Schamel-Eschen verwendet haben, die in urbanen Gebieten in Kalifornien gefällt werden sollten. Und vor ein paar Monaten haben wir unsere 700er Serie vorgestellt, für die wir eine neue Sorte von Koa-Holz verwenden, die wir im Zuge unserer Bemühungen zur Wiederherstellung der Wälder auf Hawaii entdeckt haben.
Unsere Gitarrenlinie repräsentiert eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl, in der Tat ein sich ständig weiterentwickelndes musikalisches Ökosystem.
In der Tat gilt für unsere Gitarrenlinie, dass diese eine durchdacht zusammengestellte Auswahl, ja ein sich ständig weiterentwickelndes musikalisches Ökosystem darstellt. Obwohl unser Unternehmen immer größer wird, haben wir es geschafft, den Bedarf einer stabilen, ethisch korrekten Lieferkette mit der Fähigkeit, flexibel auf die sich ständig ändernde Welt zu reagieren, ins Gleichgewicht gebracht.
Wodurch zeichnet sich gutes Holz für Gitarren aus?
Für die Entscheidung, welche Holzarten wir in unsere Gitarrenlinie aufnehmen, sind viele Dinge zu berücksichtigen, insbesondere wenn es um eine neue Holzart geht, die bisher nicht für Musikinstrumente verwendet wurde. Zunächst einmal stellt sich die wichtige Frage: Hat das Holz die physischen Eigenschaften, die erforderlich sind, damit es für ein Musikinstrument verwendet werden kann? Genauso wichtig ist aber, zu prüfen, ob das Holz bearbeitet werden kann. Mit anderen Worten: Kann es gesägt, getrocknet, gebogen, geklebt werden, ja lässt sich daraus eine Gitarre bauen, ohne dass während der Produktion oder später Risse, Verformungen oder sonstige Probleme auftreten? Kann man es wirtschaftlich und ethisch korrekt beschaffen? Ist es in konsistenter Qualität erhältlich? Gibt es die für unseren Bedarf ausreichenden Mengen über einen vorhersehbaren Zeitraum hinweg? Wie lange wird es dauern, um das Holz von einem Zulieferer zu erhalten? Stellt es eine wirklich eine lohnenswerte Erweiterung unserer Gitarrenlinie dar? Und falls es ein Holz ist, das bisher nicht für Akustik-Gitarren verwendet wurde, wie schwierig wird es, Gitarristen auf dieses neue Holz aufmerksam zu machen? Sie können sich das bestimmt ausmalen.
Glücklicherweise haben wir als etabliertes Unternehmen mit guter Reputation im Gitarrenbau, präzisen Produktionsstandards, einer umfangreichen Historie an ethischen Geschäftspraktiken und einem begeisterten Kundenstamm (vielen Dank!) den Vorteil, bei der Einführung einer neuen Holzart mit einem hohen Maß an Glaubwürdigkeit rechnen zu können.
Darüber hinaus ist Andy Powers unser Meister im Gitarrenbau, und er weiß ganz genau, wie er die musikalischen Qualitäten eines jeden Tonholzes maximal ausschöpfen kann.
Eine vielseitigere Gitarrenlinie
In der ersten Ausgabe in diesem Jahr von Wood&Steel (Ausgabe 102) haben wir uns mit Andy darüber ausgetauscht, wie das Gitarrendesign bei Taylor sich ständig weiterentwickelt, und dabei hat er den Wunsch geäußert, unsere Gitarrenlinie vielseitiger zu gestalten. Er hat ganz eindeutig für Innovation gesorgt, indem er Rezepte für die Abstimmung und den Klang entwickelt hat, deren feine Nuancen verschiedene Modelle klar voneinander unterscheiden lassen, insbesondere nachdem er unsere patentierten V-Class- und C-Class-Bracing-Architekturen entwickelt hat, die präzise an die jeweilige Korpusform, die Tonholzkombination und den angestrebten Klangcharakter angepasst werden können. Diese Bemühungen, zusammen mit allen weiteren Innovationen von Andy im Bereich der Korpusformen und des Designs – die Grand Orchestra, die Grand Pacific und die Grand Theater; die Überarbeitung der Grand Symphony; die Erweiterung der Grand Concert-Modelle um 12-bündige 12-Saiten-Ausführungen – haben die in unserer Gitarrenlinie erhältlichen einzigartigen Klangcharaktere drastisch erweitert.
Ein Teil des Prozesses zur Verbesserung unseres Angebots besteht darin, unsere Gitarrenlinie auf ganzheitliche Weise zu betrachten und die Beziehung von einer Serie zu der anderen auszuwerten. Im Rahmen der kürzlich umgesetzten Überarbeitung unserer 700er Serie hatten wir zum Beispiel das Glück, Zugang zu einer wohl erhaltenen Quelle für wunderschön gestreiftes und gefärbtes hawaiianisches Koa-Holz zu erhalten, dem Andy eine ganz eigene Behandlung und einzigartige klangliche Abstimmung gönnte, die von unserer bisherigen Koa-Serie abweichen. Wo sollten diese neuen Modelle also untergebracht werden? Dort, wo es dazu beiträgt, dass eine Gitarre aus Koa-Massivholz für die Kunden ein wenig erschwinglicher wird.
Am Ende war da die 700er Serie der richtige Platz. Es verblieben uns dann weiterhin drei unterschiedliche Serien für unsere Palisander-Gitarren: die 400er, die 800er und die 900er Serie.
Builder’s Edition K24ce (L) und 724ce (R)
Mahagoni auf dem Vormarsch
Auf ähnliche Art und Weise haben wir ein weiteres traditionelles Tonholz in unserer Gitarrenlinie auch bei weiteren Serien eingeführt. Die 300er Serie, in der unsere seit Jahren etablierte Kombination von Sapelli und Fichte vorherrschte, haben wir um Modelle mit Mahagonidecke erweitert. So haben wir Zargen und Boden aus tasmanischem Blackwood mit einer Decke aus Mahagoni kombiniert. In jüngster Zeit haben wir dann Blackwood durch Mahagoni ersetzt, um Gitarristen innerhalb dieser Serie auch Modelle bereitzustellen, die insgesamt aus Mahagoni gefertigte sind. Andy hat sich daraufhin Gedanken gemacht bezüglich unserer Verwendung von Mahagoni und der Weiterentwicklung unserer 500er Serie, in der jahrzehntelang Mahagoni zum Einsatz kam. Wenn in der 300er Serie sogar Modelle bereitstehen, die insgesamt aus Mahagoni bestehen, was könnte dann mit unserer 500er Serie geschehen?
In der Zwischenzeit hat sich Andy schon seit einigen Jahren mit einem weiteren Holz aus urbanen Gebieten beschäftigt – Mugga-Eukalyptus -, für dessen Einführung in unsere Gitarrenlinie er auf den richtigen Zeitpunkt wartete. Das erschien ihm nun als einmalige Gelegenheit.
Urbanes Holz – das 2. Kapitel
Bevor wir mehr zum Mugga-Eukalyptus berichten, sollten wir kurz unsere bisherigen Errungenschaften im Rahmen unserer Initiative mit urbanem Holz zusammenfassen. Anfang 2020 haben wir vier neue Builder’s Edition-Modelle vorgestellt. Eine dieser Gitarren, die Builder’s Edition 324ce, verfügt über Zargen und Boden aus Schamel-Esche, eine immergrüne Eschensorte, die wir Urban Ash getauft haben, um auf die einzigartige Herkunft dieses Holzes aufmerksam zu machen.
Diese in Kalifornien wachsende Esche hat Andy nicht nur aufgrund ihrer ganz speziellen Eigenschaften interessiert, sondern auch, weil sie den Anfang einer neuen Initiative für die Holzbeschaffung aus urbanen Gebieten in Zusammenarbeit mit West Coast Arborists, Inc. (WCA), bildete, einer fortschrittlichen Operation zur Verwaltung von Baumbeständen.
Builder’s Edition 324ce mit Urban Ash
Wie wir in jener Ausgabe von Wood&Steel genauer berichteten, bietet WCA hunderten von Landkreisen und staatlichen Einrichtungen in ganz Kalifornien und Teilen von Arizona verschiedene Dienstleistungen für die Pflege von Baumbeständen. Diese geplanten und entsprechend verwalteten Baumbestände sorgen für die so wichtigen sogenannten grünen Lungen in Städten und Vororten, wozu die Landschaftsgestaltung in Parks und anderen öffentlichen Flächen zählt, sowie die Bäume entlang von Straßen und Autobahnen. Im Rahmen von mit den jeweiligen Landkreisen abgeschlossenen Verträgen übernimmt WCA das Anpflanzen, die Pflege und auch das Fällen von Bäumen in solchen Gebieten, wobei WCA mehr als 10 Millionen Baumbestände in seiner Datenbank katalogisiert hat.
Unser Interesse für Holz aus urbanen Gebieten wurde zunächst dadurch angeregt, dass sich Bob Taylor gefragt hat, was mit dem Holz der in diesem Zusammenhang gefällten Bäume passiert und ob diese Bäume verwendet werden könnten, um zusätzlichen Mehrwert für die Gemeinden zu schaffen. Wie wir bereits in anderen Artikeln berichteten, haben wir uns dann an die Verwalter der Baumbestände unserer Gegend gewandt, wobei es sich um WCA handelte.
Scott Paul, unser Direktor für nachhaltige Naturressourcen, hat die Kontaktaufnahme geleitet, eine Gruppe von Taylor Kollegen gebildet, zu der Bob und Andy gehörten, um dann das Team von WCA in dessen Hauptsitz in Anaheim zu treffen. Es stellte sich dabei heraus, dass WCA auch nach Möglichkeiten suchte, mit diesen gefällten Bäumen Mehrwert zu schaffen – insbesondere angesichts der steigenden Kosten für die Entsorgung – und daher ein Recyclingprogramm für Holz aus urbanen Gebieten gestartet hatte, bei dem unter dem Namen Street Tree Revival die Bäume in Tische aus Baumstammscheiben sowie andere Holzprodukte verwandelt wurden. Sie hatten eine Zentralstelle für die farbcodierte Sortierung der Stämme der einzelnen Holzsorten in der Nähe von Ontario eingerichtet.
Weil viele dieser Arten bisher entweder gewerblich keine Verwendung hatten oder nicht für Musikinstrumente verwendet wurden, hat Andy zur Kettensäge gegriffen und sich Muster von bestimmten Arten zurechtgesägt, von denen er glaubte, dass es lohnen könnte, damit zu experimentieren.
„Das war fast so, wie wenn ein Chefkoch einen Bauernmarkt besucht und dort Gemüse oder Obst sieht, das er bisher noch nicht angetroffen hatte“, meint Andy. „Da überlegt man sich dann: Was muss ich tun, um die besten Aromen dieser Zutaten herauszubringen?“
Andy hat daraufhin eine reiche Mischung an Holzmustern zum weiteren Experimentieren mitgebracht. Er hat außerdem die Liste der Arten auf Grundlage von praktischen Überlegungen weiter reduziert und sich schließlich auf die 10 besten Kandidaten konzentriert.
„Viele Baumarten haben einfach nicht die praktischen Eigenschaften, die für die Verwendung im Holzhandwerk erforderlich sind.“
Andy Powers
„Vom Standpunkt des Lieferanten gesehen, wollten wir wissen, welche Bäume am häufigsten vorkommen“, erklärt er. „Dann habe ich geprüft, welche davon die richtige Art von Struktur, Höhe und Durchmesser für die Herstellung von Teilstücken hatten und sich bearbeiten lassen. Einige dieser Arten erfüllten diese Bedingungen, darunter die Schamel-Esche. Sie lässt sich trocknen, sägen, kleben, schleifen, lackieren. Es mag sich vielleicht seltsam anhören, aber viele Baumarten haben einfach nicht die praktischen Eigenschaften, die für die Verwendung im Holzhandwerk erforderlich sind. Nebst dieser Grundvoraussetzungen muss das Holz aber auch gut klingen. Es ist nicht leicht für einen Baum, diesen Test zu bestehen.“
Für Andy ist es von ganz wesentlicher Bedeutung, dass sich eine Holzart gut trocknen lässt.
„Wir achten so sehr darauf, ob sich eine Holzart gut trocknen lässt oder nicht, weil das ein direkter Anzeiger dafür ist, ob die Gitarre langfristig stabil bleiben wird“, erklärt er. „Im Grund gilt, dass ein Holz, das sich nicht trocknen lässt, ohne dabei Risse zu bilden, sich zu verformen, zu brechen oder zu verbiegen, sich kaum eignen wird, um daraus etwas zu bauen, das konsistente Qualität aufweist und haltbar ist. Irgendwann wird jedes Holz, das anfänglich widerspenstig ist, auch später Probleme bereiten.“
Was die Schamel-Esche betrifft, war Andy davon überzeugt, dass sie sich gut als Tonholz eignen würde, aufgrund der Ähnlichkeit zu anderen Eschensorten, die bereits für den Bau von Gitarren verwendet wurden.
„Ich habe schon mit so mancher Art von Esche gearbeitet – von der harten nördlichen Weiß-Esche bis hin zu der leichten Kürbis-Esche (oder Rot-Esche)“, sagt er. „Als ich mir bei dieser Esche die Maserung angeschaut habe, war ich mir ziemlich sicher, dass sich dieses Holz für Gitarren eignen würde. Am Ende war das Ergebnis sogar besser, als wir erwartet hatten. Das Holz hat uns mit so guten Eigenschaften überzeugt und ähnelt so sehr anderen Holzarten, die wir gut kennen, dass es für uns Sinn machte, daraus unser erstes Modell aus urbanem Holz zu bauen.“
[Anmerkung der Redaktion: An einer anderen Stelle in dieser Ausgabe stellen wir zwei neue insgesamt aus Urban Ash gebaute Modelle vor, die 424ce LTD und die 224ce-UA LTD.]
Ein neuer Star unter den Tonhölzern
Eine überraschende Entdeckung, die sich als glücklicher Fund herausstellte, war eine Holzart, die als Mugga-Eukalyptus bezeichnet wird (Eucalyptus sideroxylon).
„Dieser Mugga-Eukalyptus hat uns wirklich überrascht“, erzählt Andy. „Technisch gesehen gehört dieses Holz zu der Familie der Eukalyptusbäume, aber es verhält sich anders als die meisten anderen Eukalyptusarten, die sich ja oft verbiegen und auf unvorhersehbare Art und Weise verziehen. Noch erstaunlicher ist, dass Mugga-Eukalyptus super hart und dicht ist, als wenn es sich dabei um eine Art tropisches Holz aus der Familie der Palisander handeln würde. Es ist tatsächlich eines der weniger Hölzer, das im Wasser untergeht. Wie Ebenholz.“
Während Andy seine mechanischen Eigenschaften genauer untersuchte, stellte er mit Freude fest, wie gut es sich bearbeiten lässt. Auch das Trocknen war auf konsistente Weise und ohne Komplikationen möglich.
„Normalerweise sind dichtere Holzarten schwer zu trocknen und neigen dazu, sich zu verziehen, was eine sorgfältige Überwachung erfordert, um ein stabiles Teilstück für eine Gitarre zu erhalten – das gilt beispielsweise für Ebenholz“, erläutert er. „Beim Mugga-Eukalyptus erlebten wir die angenehme Überraschung, dass es sich konsistent trocknen lässt, praktisch auf die gleiche Art wie wir ostindischen Palisander trocknen. Der Mugga-Eukalyptus hat in dieser Hinsicht ganz ähnliche Eigenschaften. Es ist ein sehr stabiles Holz.
Ein weiterer Aspekt, der auf viele dieser so harten Holzarten zutrifft – und so viele gibt es gar nicht, bemerkt Andy -, ist, dass ihr Ölanteil das Kleben erschwert. Aber auch hier stellt Mugga-Eukalyptus eine Ausnahme dar.
„Darüber hinaus hat dieses Holz eine der glattesten und gleichmäßigsten Maserungen, die ich jemals bei Hartholz gesehen habe“, sagt er.
Aufgrund seiner Härte, Dichte und glatten Oberfläche hatte Andy es anfänglich für Griffbretter und Brücken in Erwägung gezogen, aber wegen der rosafarbenen und goldbraunen Tönung dann doch davon abgesehen. Aber er war davon überzeugt, dass es sich gut für Zargen und Boden eignen würde. Und es sollte sich herausstellen, dass er Recht hatte.
Mugga-Eukalyptus im Detail
Mugga-Eukalyptus (Eucalyptus sideroxylon) ist eine der mehr als 700 Eukalyptusarten, die es weltweit gibt. Eukalyptus gibt es in Kalifornien seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als verschiedene Arten (einschließlich Mugga-Eukalyptus) aus Australien eingeführt wurden und als potenzielle Quelle für Holz und Faserstoffe angepflanzt wurden.
Die in Kalifornien am meisten verbreitete Art (und das gilt auch für den Rest der Welt) ist der schnell wachsende Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus, auch Fieberbaum genannt), der leicht an seiner sich abschälenden Rinde und intensiv duftenden, öligen und blaugrünen Blätter zu erkennen ist. Leider stellte es sich heraus, dass sich sein Holz nicht sehr gut als Nutzholz eignet.
Im Gegensatz dazu weist Mugga-Eukalyptus andere Eigenschaften auf. Seine Rinde ist dick, kräftig und stark gefurcht, während das rote Holz darunter hart, widerstandsfähig und dicht ist. Diese Art hat sich als gutes Nutzholz für Balken, Eisenbahnschwellen und andere Anwendungen in der Baubranche behauptet. Diese Baumart kann auch mit Dürre und Frost umgehen, weshalb sie problemlos außerhalb ihrer eigentlichen Heimat überlebt.
Den Klang verfeinern
Als Andy nun die strukturellen Eigenschaften dieses Holzes besser erforscht hatte, war es an der Zeit, ein Rezept für die klangliche Abstimmung des Holzes für eine Grand Auditorium-Gitarre zu entwickeln und einige Prototypen zu bauen. Für die Decke wählte er torrefizierte Sitka-Fichte. Die beiden Holzarten zusammen, fein abgestimmt durch eine Version seines V-Class-Bracing, führten zu einem Ergebnis, das er als frische Alternative zum klassischen Klang von Fichte/Palisander bezeichnet – für ihn ist es eine Art Kreuzung zwischen Palisander und Ebenholz -, wobei er einige Techniken der modernen Akustik im Inneren dieser Instrumente angewandt hat.
„Dieses Holz klingt kühn und vollmundig, aber dennoch süß… ein klavierähnlicher Charakter.”
—Andy Powers
„Mugga-Eukalyptus beeinflusst direkt den Klang, indem zwar ein tiefer, transparenter Sound wie beim Palisander erreicht wird, aber mit jener Prise an Dämpfung, die man von Ebenholz oder Mahagoni kennt, und die dabei hilft, scharfe Kanten der Töne zu glätten“, erläutert er. „Dieses Holz klingt kühn und vollmundig, aber dennoch süß. Es hat jene glockenähnliche verstärkende Ansprache, die man von dichtem Holz kennt, lebhaft und dynamisch. Stellen Sie sich vor, Sie hätten den traditionellen Klang einer Palisander-Gitarre, aber mit vollerem und wärmerem Mitteltonbereich. Ein klavierähnlicher Charakter.”
Andy hat dann die fertige Version seiner Grand Auditorium auf dem Taylor Gelände im Juni vorgestellt, wobei uns als Zuhörer in jenem Raum zuallererst die großartige Lautstärke und Projektion dieses Instruments auffiel, sogar wenn man sie leichter anschlägt.
„Sie hat einen kräftigen, präzisen Sound, der dank seiner besonderen Wärme sehr ausgewogen und wirklich gefällig wirkt“, beschreibt er. „Wenn ich einen tiefen Ton anschlage, klingt er klar wie eine Glocke, überhaupt nicht harsch. Aber auch nicht verwaschen, schwammig oder undeutlich. Mit der Dichte des Mugga-Eukalyptus hat diese Gitarre einen Klang, den ich als kraftvoll und muskulös bezeichnen würde. Wenn ich auf dieser Gitarre spiele, habe ich das Gefühl, dass sie alles verstärkt, was ich mache. „Die Gitarre gibt mehr zurück als das, was ich von ihr verlange; fast als wenn die Noten regelrecht aus der Gitarre herausspringen wollten. Ich freue mich richtig darauf, diese Gitarren unter die Leute zu bringen.”
Die neue 500er Serie
Da Andy jetzt schon seit einigen Jahren Prototypen mit Mugga-Eukalyptus in seinem Studio hat, konnte er sich in aller Ruhe überlegen, an welcher Stelle eine solche Gitarre in unsere Gitarrenlinie passt. Und angesichts der vielen Mahagoni-Modelle in der 300er Serie, erschien ihm die 500er Serie als ideal geeignet für die Einführung dieser Gitarren. Als zweite Holzart aus urbanen Gebieten, die wir in unsere Gitarrenlinie aufgenommen haben, stellt sie ebenfalls den Beginn einer neuen Etappe unserer Verpflichtung zum Einsatz von urbanem Holz dar, indem dieses in eine traditionsreiche Serie von Taylor aufgenommen wird: Eine Serie, die beinahe so lange existiert wie unsere ikonische 800er.
Zu Ehren des klassischen Vermächtnisses unserer 500er Serie, hat Andy auf ein traditionelles Erscheinungsbild gesetzt, das aber einige unverkennbare, zum neuen Holz passende Verzierungen aufweist. Der Boden und die Zargen aus Mugga-Eukalyptus sind mit einer sanften Tönung an den Kanten verziert, mit der die natürlichen rötlichen und goldbraunen Farbtöne des Holzes betont werden, was an die Farben von Mahagoni erinnert, das sonst an diesen Stellen verwendet wurde. Korpus und Hals sind auch mit einem sanften Shaded-Edgeburst versehen: Die diskrete Färbung der Decke verleiht der Gitarre mit ihrer etwas dunkleren Decke aus torrefizierter Fichte einen Hauch an Vintage-Look. Der Korpus ist mit Hochglanzlackierung versehen und Satin-Lackierung am Hals. Weitere Verzierungen sind das schicke, neue „Aerial“-Inlay aus italienischem Acryl, das Schlagbrett und der Einband aus Imitationsschildkröte, die Abalone-Rosette mit Ahorn und schwarzen Randeinlagen sowie Stimmer aus Nickel von Taylor.
Was die Modelle betrifft, stellen wir die neu überarbeitete Serie zunächst mit nur zwei Korpusformen vor: die Grand Auditorium 514ce und die Grand Concert 512ce, wobei wir für 2023 zwei weitere Modelle eingeplant haben. (Nebenbei sei erwähnt: Die bestehende Builder’s Edition 517 wird unverändert bleiben, das heißt, weiterhin mit der Holzkombination Mahagoni/torrefizierte Fichte und den dazugehörigen Verzierungen gebaut.)
Die Lautstärke und die Fülle des Klangs werden wahrscheinlich bei der Grand Concert noch stärker beeindrucken, aufgrund des kleineren Korpus. Andy hat bei der Demonstration darauf gespielt, wobei der Klang beeindruckend war.
„Sie klingt transparent, sauber und angenehm, aber mit überraschender Lautstärke und jener klavierähnlichen Fülle“, sagt er. „Obwohl es eine Grand Concert ist, kann ich anfangen, Akkorde zu schrammeln [was er wirklich getan hat], und auch das macht sie problemlos. Ich bin wirklich stolz darauf, wie dieses Modell geworden ist.“
Für weitere Meinungen zu den Gitarren der neuen 500er Serie, schauen Sie sich das Feedback von Musikern an.
Als unsere erste Grand Auditorium mit Boden und Zargen aus Urban Ironbark, liefert die 514ce einen süßen, kraftvollen Klang, der wie die Kombination des transparenten und präzisen Sounds von Palisander und des warmen und kräftigen Mitteltonbereichs und ausgewogenen Klangspektrums von Mahagoni wirkt. In Kombination mit einer Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte für eingespielten und reifen Klangcharakter sowie V-Class-Bracing für verbesserte Lautstärke und mehr Sustain, bietet die 514ce alles, was man zum Schrammeln benötigt, eignet sich aber genauso gut auch für Fingerstyle-Gitarristen, dank ihrer empfindlichen Ansprache, die einen breiten Dynamikbereich ermöglicht. Mit den neuen Aerial-Inlays aus italienischem Acryl, ihrer Abalone-Rosette, einer sanften Tönung, von der die reichen Rottöne des Mugga-Eukalyptus zusätzlich verstärkt werden, einem leichten Shaded-Edgeburst und der Hochglanzoberflächenbehandlung, wartet die 514ce mit einem eleganten Mix aus traditionellen und modernen Designelementen auf.
Die 512ce ist eine unserer ersten Gitarren mit Zargen und Boden aus massivem Urban Ironbark, auch Mugga-Eukalyptus genannt, ein dichtes, hartes Tonholz das eine reiche, komplexe Ansprache mit vollen Bässen und präzisem und transparenten Ton bietet, der an indischen Palisander mit einer Prise der Mitteltöne und des fokussierten Klangcharakters von Mahagoni erinnert. Bei der Grand Concert 512ce haben wir Urban Ironbark mit einer Decke aus torrefizierter Sitka-Fichte vereint, was einen eingespielten Klangcharakter ergibt, mit warmem, klavierähnlichem Ton, der über das gesamte Frequenzspektrum erstaunlich ausgewogen ist. Die V-Class-Verstrebung in ihrem Inneren verleiht dieser kompakten elektroakustischen Gitarre eine raumfüllende Projektion und hervorragendes Sustain, wobei der kraftvolle Klang dennoch angemessene Empfindlichkeit für einen sanfteren Anschlag aufweist. Zu den Verzierungen dieses Modells zählen die neuen Aerial-Inlays aus italienischem Acryl, die Abalone-Rosette mit Ahornelementen und schwarzer Randeinlage sowie der geschmackvolle sanfte Edgeburst.
Wunderschönes Koa-Holz aus Hawaii, hauchdünne Mattlackierung und lebendiger Klangcharakter - lassen Sie sich von ihrem neuen Look & Feel und ihrem Klang verführen.
Das hochgeschätzte Erbe des Koa-Holzes aus Hawaii ist eng mit der Geschichte der Insel Hawaii selbst verbunden. Diese ausschließlich auf Hawaii vorkommende Holzart (Acacia koa) wird in der Kultur von Hawaii schon seit Jahrhunderten hochgeachtet. Koa hat eine symbolische Bedeutung (das Wort „Koa“ lässt sich ungefähr mit „Krieger“ übersetzen), weil es als äußerst wichtige Ressource für die Herstellung der unterschiedlichsten Dinge verwendet wird: von Waffen, Schüsseln, Kanus und Surfbrettern über Ruder bis hin zu Ukulelen und den stahlbesaiteten hawaiianischen Gitarren, die mit dem Pionier der hawaiianischen Musik, Joseph Kekuku, Ende des 19. Jahrhunderts bekannt wurden.
In der Tat sollte seine Verwendung als Tonholz für Musikinstrumente entscheidend sein, um Koa-Holz auch jenseits der Inseln bekannt zu machen. Die verlockenden, auf diesen stahlbesaiteten Gitarren schön gebunden gespielten Melodien eroberten auch das nordamerikanische Festland in den Anfängen des 20. Jahrhunderts im Zuge des Besuchs von hawaiianischen Musikern als Vertreter ihrer Kultur, was zu einer Verflechtung der hawaiianischen Musik mit anderen zu jener Zeit beliebten amerikanischen Musikgenres führte, wie Ragtime, Country und Blues in den Südstaaten. Saiteninstrumente aus Koa-Holz gewannen in den USA an Beliebtheit in den 1920er Jahren, als Gitarrenbauer wie Weissenborn und Martin anfingen, Koa-Instrumente zu bauen. Als aber der Boom der hawaiianischen Musik in den 30er Jahren anfing abzuklingen, wurde auch Koa-Holz nun wieder seltener für den Bau von Instrumenten verwendet, und die Gitarrenbauer wandten sich erneut traditionellen Holzarten wie Palisander und Mahagoni zu.
In den 70er Jahren war dann ein neuer Aufschwung in der Beliebtheit von Koa-Holz für Akustik-Gitarren zu verzeichnen, weil verschiedene junge Gitarrenbauer sich darauf einließen, dieses Holz zu verwenden. Bob Taylor baute seine erste Gitarre aus Koa-Holz um 1980. Drei Jahre später stellte er dann die Koa-Serie als offizielle Ergänzung der Taylor Gitarrenlinie vor. Im Zuge des Wachstums von Taylor und zusätzlich gefördert durch die Wiedereinführung von Koa als eines der Tonhölzer im Sortiment von Martin, erlangte dieses Holz schließlich seinen Platz im Markt der Akustik-Gitarren. Heutzutage, mehr als vierzig Jahre nachdem Bob seine erste Koa-Gitarre gebaut hat, weist Taylor Guitars eine engere Beziehung zu Koa-Holz auf als die meisten anderen Gitarrenhersteller.
Im Laufe der Jahre haben wir den Einsatz von Koa-Holz verringert oder verstärkt, je nachdem wie es um die Verfügbarkeit und den Preis stand und sofern wir dieses Holz in angemessener Qualität beschaffen konnten, um ein ästhetisch konsistentes Aussehen sicherzustellen. Tatsächlich sind die atemberaubenden Zeichnungen im Koa-Holz unserer Premium-Koa-Serie, die so viele Leute begeistern, meist eher selten anzutreffen, nur eine kleine Prozentzahl der Koa-Bäume weisen diese auf.
Das Wachstum von Taylor zu einem großen Hersteller hat daher sowohl zu Herausforderungen als auch Chancen geführt, was die Beschaffung von Holzarten wie Koa angeht. Auf der einen Seite ist unser Bedarf weitaus größer als der von kleineren Gitarrenbauern, wodurch es für uns immer wieder schwierig wird, eine konsistente Quelle für hochwertiges Holz für die Modelle unserer Koa-Serie sicherzustellen. Wir haben tatsächlich für bestimmte Zeiträume (Mitte der neunziger Jahre und kurz nach der Jahrtausendwende) unsere Produktion von Gitarren der Koa-Serie vorübergehend einstellen müssen und das Holz seltener oder strategisch besser einsetzen müssen, je nach dem was gerade erhältlich war. Zu jenen Zeiten hat Taylor daraufgesetzt, kleinere Stückzahlen von Koa-Modellen in limitierter Auflage anzubieten (manche davon mit besonders starker Zeichnung, andere wiederum hatten ein eher bescheidenes Aussehen und daher eine niedrigere Preislage) und hat, nach Einführung der elektrischen/akustischen T5 mit Hohlkörper, das beste Koa-Holz für T5 Custom-Decken und Aufträge von Custom-Gitarren aufbewahrt.
Unsere Koa-Serie fand dann schließlich im Jahr 2007 ihren Weg zurück in die Taylor Gitarrenlinie, deren kontinuierliches Wachstum und die entsprechende Weiterentwicklung dazu geführt haben, dass wir nun eine vielseitigere Auswahl an Modellen haben, bei denen wir Koa-Holz einsetzen können; das gilt nicht nur für die unterschiedlichen Qualitätsstufen des Holzes, sondern auch die verschiedenen Größen der Gitarren. Schauen wir uns als Beispiel dafür die GS Mini- und Baby Taylor-Modelle mit Koa-Holz an, die wir derzeit anbieten. Diese kleineren Gitarren stellen die ideale Gelegenheit dar, Stücke von Koa-Holz zu verwenden, die sich für andere Gitarrenmodelle von normaler Größe als zu klein erweisen würden, wodurch wir einen größeren Anteil des Holzes nutzen können, das aus einem Koa-Baum gewonnen wird.
Darüber hinaus setzen wir Koa-Furnier bei einigen unserer Schichtholz-Gitarren ein. Zusätzlich zu dem Furnier für diese GS Mini- und Baby-Modelle (in Kombination mit Koa-Massivholzdecken), kann Koa-Holz mit besonders interessanter Zeichnung in schöne Furniere für Boden und Zargen geschnitten werden, die bei unseren Koa-Gitarren der 200 Deluxe Serie Verwendung finden. Wir schaffen damit Gitarrenliebhabern (und Koa-Fans) eine weitere Möglichkeit, eine schöne Koa-Gitarre aus unserer Gitarrenlinie zu erwerben.
Qualitätsprüfung
Ein einziger Koa-Baumstamm kann Holz von unterschiedlichen Qualitätsstufen enthalten. In vielerlei Hinsicht ist daher das Anschneiden eines Baumstamms der Moment der Enthüllung, an dem es erkenntlich wird, welche Qualitätsstufen an Holz vorhanden sind und wie es zu schneiden und zu verwenden ist. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Holz so verantwortungsvoll wie möglich einzusetzen: das aus einem Baum gewonnene Holz für den Bau von Gitarren maximal zu nutzen und den Verschnitt so gering wie möglich zu halten, indem wir kleinere Stücke des Holzes für andere Teile unserer Gitarren verwenden, wie Einband, Randeinlagen, Bestandteile der Rosetten und vieles mehr. Wir verwenden außerdem Koa-Holz für einige unserer Gitarrenwandständer und den Deckel der Aufbewahrungsbox der Plektren-Sets. Bob Taylor hat darüber hinaus erst kürzlich angefangen, eine limitierte Auflage an Servierbesteck zu produzieren, das unter der Marke Stella Falone auf den Markt kommt, ein Unternehmen für Küchenutensilien aus Holz, das er im Jahr 2018 gegründet hat, um auch jenes Ebenholz zu verwerten, das bei Musikinstrumenten keine Verwendung findet.
Holz für Gitarren: Koa-Holz bei Pacific Rim Tonewoods, wo das Holz nach seiner Qualität eingestuft wird.
Die wahren Farben von Koa
In den letzten Jahren haben Taylor Guitars und unser langjähriger Lieferpartner, Pacific Rim Tonewoods, der Koa-Holz für uns schneidet, eng zusammengearbeitet, damit wir auch in Zukunft Koa-Holz beschaffen können. Im Jahr 2015 haben wir eine innovative Partnerschaft gegründet (ursprünglich unter dem Namen Paniolo Tonewoods, vor Kurzem in Siglo Tonewoods umgetauft), die das Ziel verfolgt, die einheimischen Wälder auf Hawaii wiederherzustellen und Koa-Holz anzupflanzen. (Lesen Sie die Story über unsere Zusammenarbeit hier.)
Ein Teil der im Rahmen dieses Projekts mit privaten Grundbesitzern auf Hawaii abgeschlossenen Forstverwaltungsvereinbarungen besteht darin, dass es Siglo erlaubt ist, eine bestimmte Anzahl ausgewählter Koa-Bäume zu fällen. Im Gegenzug investieren wir in eine Reihe von Projekten für die Wiederaufforstung und Pflege der Wälder. Dank dieser direkten Vereinbarungen wurde es uns ermöglicht, mehr Koa-Baumstämme selbst zu schneiden. Wir haben dabei weitaus mehr Varianten von Koa-Holz kennengelernt, die eine reichere Palette an Farben und visuellen Charaktereigenschaften aufweisen, als jene, die uns vom Holz bekannt waren, das wir bisher über Zulieferer erhielten. Unser Meister-Gitarrenbauer Andy Powers ist besonders begeistert von den neuen Gelegenheiten, die sich daraus ergeben.
„Der Anblick all dieser unterschiedlichen Farbnuancen war für uns genauso hinreißend wie damals, als es uns zum ersten Mal klar wurde, dass buntes Ebenholz ein Erfolg werden könnte.“
„Die Situation ist für mich ungefähr so, wie wenn jemand in der Nähe von Regenwäldern aufgewachsen ist, dann kennt er so viele verschiedene Grüntöne, während jemand, der in einer Stadt aufwächst, viel weniger sehen wird“, meint er. „Früher waren wir an das Holz gewöhnt, das man uns verkaufte, wobei wir nicht die große Vielfalt an Farbnuancen kannten, die der hawaiianische Wald zu bieten hat. Wir bekamen meistens das Koa-Holz, das sich am einen Ende des Spektrums situiert: jenes Holz, das besonders auffällige Zeichnungen aufweist und schwer zu verarbeiten ist, weil das meist das Holz ist, das die Sägewerke für den Bau von Gitarren auswählen, während die meisten anderen Koa-Bäume für andere Anwendungen dienten. Als wir nun direkten Zugang zu den Baumstämmen hatten und alle diese wunderschönen Nuancen wahrnahmen, war das so spannend wie an jenem Tag, als wir zu der Erkenntnis kamen, dass auch Ebenholz mit Panaschierungen sich hervorragend eignen würde. In der Tag stammt eine Menge des richtig gut klingenden Koa-Holzes von Bäumen, die keine so stark ausgeprägte Maserung haben. Die Fasern vieler Koa-Bäume wachsen geradlinig, das ist so ähnlich wie die genetische Veranlagung, die dazu führt, dass manche Menschen glattes Haar, andere wiederum lockiges oder gewelltes Haar haben.
Eine neue Qualitätsstufe, eine neue Serie
Während wir uns diese so schöne Panaschierung mit Streifen bei Teilen des geschnittenen Holzes anschauten, fühlte sich Andy dazu inspiriert, dieses Koa-Holz anders zu behandeln, indem er ein neues Gitarrenmodell entwarf, das insgesamt aus Koa-Massivholz besteht und im Vergleich zu unser bestehenden Koa-Serie einen ganz eigenen Klangcharakter hat.
Das stark gemaserte Holz, das wir für unsere Koa-Serie verwenden, verlangt eine feinere, luxuriösere Oberflächenbehandlung und ästhetische Verarbeitung. Visuelle Elemente wie Shaded-Edgeburst und Hochglanzlackierung heben zusätzlich die Schönheit des Holzes hervor, während das Spring Vine (Frühlingsweinreben)-Inlay und die Randeinlagen und Griffbrett-/Kopfplatteneinlagen aus Ahorn elegante Akzente setzen. (Bei den Builder’s Edition-Modellen sind wir noch einen Schritt weitergegangen, indem die gefaste Armauflage und funkelnde Inlays und Kantenverzierungen aus Abalone hinzukommen.)
Was den Klang betrifft, sagt Andy, sei die Koa-Serie darauf abgestimmt, einen zu der Ästhetik passenden Sound zu erzeugen.
„Die Gitarren unserer Koa-Serie wurden klanglich so abgestimmt, dass sie dieser stark verfeinerten, polierten und geschmeidigen Ästhetik gerecht werden“, erklärt er. „Sie klingen vollmundig und süß.“
„Wenn du den Korpus berührst, kannst du die Struktur, die Maserung des Holzes, ja die Poren, direkt wahrnehmen.“
Im Kontrast dazu hat Andy bei dieser neuen, gestreiften Koa-Gitarre – die wir als Select bezeichnen – eine organischere Ästhetik angestrebt und einen direkteren, dynamischeren Klang dem Holz entlockt.
„Ich habe diese Gitarre von außen nach innen entworfen“, sagt er. „Zunächst wollte ich mich dabei auf die haptische Beziehung zum Holz konzentrieren, um die direkte Ansprache zu betonen: Wenn Sie den Korpus berühren, können Sie die Maserung, ja sogar die Poren des Holzes fühlen. Die Distanz zwischen dem Gitarristen und dem Holz verringert sich so stark, dass der Gitarrist die Wärme der Holzoberfläche wahrnehmen kann.“
Anstelle einer Hochglanzlackierung hat Andy daher auf eine hauchdünne, matte Oberflächenbehandlung mit offenen Poren gesetzt. Das bietet nicht nur Vorteile, wenn es darum geht die Oberfläche des Holzes spüren zu können, sondern ist auch relevant für die klangliche Abstimmung der Gitarre. (Mehr Details zu den Auswirkungen der Oberflächenbehandlung auf den Klang einer Gitarre finden Sie in unserer Seitenleiste.) Er hat dies mit einer kleinen Veränderung der hinteren Verstrebung kombiniert, die aus unserer V-Class-Architektur stammt. Am Ende ist der Klang damit etwas lebendiger, vielleicht weniger gefiltert als der Klang der Gitarren aus unserer Koa-Serie.
„Diese Gitarren erhalten den so einzigartig süßen Klang, den wir von einer Koa-Gitarre gewöhnt sind – insbesondere der gefällige Mitteltonbereich -, zeichnen sich aber durch eine direktere, druckvollere Ansprache, die natürlicher klingt, aus.“ „Die so dünne Oberflächenbehandlung liefert nur sehr wenig Dämpfung und Kompression. Sie werden beim Spielen mehr von den haptischen Elementen wahrnehmen, das heißt, ihre Fingerspitzen, vielleicht ein Plektrum, wenn Sie die Saiten anschlagen, die subtile Nuance des individuellen Klangs eines jeden Gitarristen. Für mich ist dies eine Art von Koa-Gitarre, die den Spielstil des Gitarristen widerspiegelt – Sie können besser bestimmen, welchen Klang Sie dem Instrument entlocken.“
Wie sich die Oberflächenbehandlung auf den Klang auswirkt
Hier bei Taylor kommen Oberflächenbehandlungen der unterschiedlichsten Stärken zum Einsatz, je nach Modell. Einmal abgesehen von visuellen Aspekten, stellt die Stärke (und Dichte) der Oberflächenbehandlung (zusammen mit anderen Faktoren, wie Bracing und Art des Tonholzes) eine entscheidende Zutat im Rezept des Gitarrenbauers für die klangliche Gesamtabstimmung dar.
Die Lackierung des Holzes sorgt für einen Dämpfungseffekt bei der Gitarre. Das ist hilfreich für die Kalibrierung des Tons – aber nur, solange sich diese Stärke innerhalb eines bestimmten Bereichs befindet, erklärt Andy.
„Jedes Mal, wenn Sie etwas in Schwingung versetzen, erhalten Sie eine Mischung der Bestandteile Ihres Tons, die Sie anstreben – der musikalische Ausdruck, das gleichmäßige Schwingungsmuster – und der Nebengeräusche, die Sie nicht haben wollen“, sagt er. „Dieser Störgeräuschanteil der Schwingungen ist eine Art mechanische Verzerrung. Wir empfinden diesen Sound als störend; es sind normalerweise hochfrequente, schwächere und unregelmäßige Schwingungen, die zu einem schrillen oder harten, mitunter fast metallischen Gitarrenton führen. Die richtige Menge an Lackierung auf der Oberfläche der Gitarre trägt dazu bei, diese Störgeräusche zu dämpfen während die stärkeren musikalischen Schwingungen nach wie vor das Holz in Schwingung versetzen können.“
Wenn allerdings zu viel Lack aufgetragen wird, sagt Andy, würde ein Teil der Musikalität verloren gehen, weil angenehme harmonische Bestandteile des Tons herausgefiltert werden. Auf der anderen Seite würde eine vollständig naturbelassene Akustikgitarre ohne Oberflächenbehandlung nicht gut klingen.
„Eine Akustikgitarre mit unbehandeltem Holz hat normalerweise nicht ausreichend Dämpfung, um diese harsch klingenden Schwingungen herausfiltern zu können“, erklärt er. „Das ist ein Effekt, dem man häufig bei künstlichen oder synthetischen Materialien begegnet. Wenn der Dämpfungsfaktor eines Materials außerhalb des musikalisch angenehmen Bereichs liegt, dann wird dieses Material unangenehm und grob klingen, weil es die musikalischen Schwingungen nicht deutlicher als die sonstigen Schwingungen überträgt. Es kann sogar richtig gut schwingen, wenn es aber eine ungünstige Mischung von gutem und schlechtem Ton ist, dann hört sich das Gesamtergebnis nicht so gut an.“
Während er in seiner Werkstatt sitzt und auf einem seiner neuen, insgesamt aus Koa gefertigten Modelle herumspielt, bemüht sich Andy darum, den unterschiedlichen Klang im Vergleich zu unserer Koa-Serie anhand einer Analogie zu Kaffee zu veranschaulichen.
Von links nach rechts: Builder’s Edition K24ce, 724ce
„Eine Gitarre aus unserer Koa-Serie stellt einen perfekt zubereiteten Cappuccino dar: seidig, köstlich, einfach schön“, meint er. „Gleichzeitig ist er eine Mischung von allen Zutaten. Diese neuen Koa-Gitarren sind wie Ihr von Hand gebrauter Kaffee: mit fantastischen Kaffeebohnen, gut geröstet und so direkt wie möglich serviert – das feinste Koa-Erlebnis. Sie erhalten den vollen Geschmack, mit möglichst wenig Filterung. Zusammen mit dem so einladenden und warmen Gefühl, das die Gitarre vermittelt, wenn Sie zu ihr greifen, erhalten Sie ein Instrument, das einzigartige musikalische Inspiration anregt.“
Was ihr Äußeres betrifft, hat es Andy darauf angelegt, die Verzierungen so zu wählen, dass sie den musikalischen Charakter der Gitarre widerspiegeln.
„Ich wollte traditionelle Verzierungselemente verwenden, dabei aber hauptsächlich auf Naturmaterialien setzen. Am Ende haben wir Palisander für den Einband und echte Muschel für das Inlay gewählt“, erzählt Andy. „Mir war es aber wichtig, dass die Einlagen nicht zu sehr auffallen und ihnen als Verzierung kein zu großes Gewicht zufällt.“
Das Inlay-Design, Christened Fountain (Taufbrunnen), wartet mit Perlmutt in einem eleganten, aber unaufdringlichen Muster auf. Zu den weiteren dekorativen Details zählen der Einband aus Palisander (mit eingebundenem Schallloch), die Rosette aus Paua-Muschel mit Palisander- und Ahorn-Akzenten, die Kantenverzierung der Decke aus Palisander und Ahorn, ein dunkel getöntes Schlagbrett aus Ahorn sowie Taylor Stimmer aus polierter Bronze, die gut mit den Farbtönen des Korpus aus Koa harmonisieren.
Die neuen Gitarrenmodelle werden offiziell in die Taylor Gitarrenlinie in der 700er Serie aufgenommen und ersetzen unsere 700er Modelle aus Palisander/Fichte. Davon ausgenommen ist unsere Builder’s Edition 717e, deren Holzkombination weiterhin Palisander und torrefizierte Fichte bleibt und bei der auch sonstige Merkmale unverändert bleiben. Anfänglich werden wir die neuen Koa-Gitarren mit zwei Korpusformen zu Auswahl anbieten, wobei beide komplett aus Koa bestehen: die Grand Auditorium 724ce und die Grand Concert 722ce. Für Andy war das der richtige Platz für eine weitere Reihe an gänzlich aus Koa-Holz gefertigten Instrumenten in unserer Gitarrenlinie und auch nach dieser Veränderung verbleiben noch drei andere Serien, bei denen indischer Palisander die Hauptrolle spielt (400er, 800er und 900er).
Schauen Sie sich noch heute die neue Koa 700s im Internet oder bei Ihrem bevorzugten Händler an.
Hier sind die weiteren Mitglieder der Taylor Koa-Gitarrenfamilie
Wunderschönes Koa-Holz mit ausgeprägter Zeichnung, feinste Handwerkskunst und eine reiche Auswahl an Modellen machen diese wirkliche fantastische Kollektion aus. Von der kompakten GT über das inspirierende 12-Bund-Modell bis hin zu einem Paar an Builder’s Edition-Schönheiten, bietet die Koa-Serie eine vielseitige Auswahl an musikalischen Charakteren.
Zur Auswahl für die Decke stehen bei diesen Deluxe-Modellen Fichte und Koa-Holz, die Zargen und der Boden bestehen aus schönem Koa-Schichtholz, der Korpus ist auf Hochglanz lackiert und sie werden in einem Hardshell-Koffer geliefert.
Boden und Zargen aus Koa-Schichtholz in Kombination mit einer Decke aus Fichte, für die entweder eine normale Lackierung oder ein wunderschöner Shaded-Edgeburst über den ganzen Korpus zur Wahl stehen.
In unserer beliebten GS Mini-Familie gibt es drei Koa-Modelle, alle mit Decken aus Koa-Massivholz und Zargen/Boden aus Koa-Schichtholz. Unsere Plus-Modelle zeichnen sich durch den Shaded-Edgeburst-Korpus aus und unser besonders widerstandsfähiges AeroCase, während der leicht spielbare Bass nicht nur großartig aussieht und anfühlt, sondern auch toll klingt.
Unsere kompakteste Koa-Gitarre können Sie nicht nur fast überall hin mitnehmen, wobei bewundernde Blicke vorprogrammiert sind, sondern es ist auch stets ein Vergnügen, auf ihr zu spielen.
Das hochgeschätzte Erbe des Koa-Holzes aus Hawaii ist eng mit der Geschichte der Insel Hawaii selbst verbunden. Diese ausschließlich auf Hawaii vorkommende Holzart (Acacia koa) wird in der Kultur von Hawaii schon seit Jahrhunderten hochgeachtet. Koa hat eine symbolische Bedeutung (das Wort „Koa“ lässt sich ungefähr mit „Krieger“ übersetzen), weil es als äußerst wichtige Ressource für die Herstellung der unterschiedlichsten Dinge verwendet wird: von Waffen, Schüsseln, Kanus und Surfbrettern über Ruder bis hin zu Ukulelen und den stahlbesaiteten hawaiianischen Gitarren, die mit dem Pionier der hawaiianischen Musik, Joseph Kekuku, Ende des 19. Jahrhunderts bekannt wurden.
Musiker, Tontechniker und Kritiker waren sich einig, was die mit dieser Architektur erreichten grundsätzlichen klanglichen Verbesserungen betraf: höheres Volumen, verbessertes Gleichgewicht zwischen Sustain und Obertönen, oder mit anderen Worten, eine bessere Abstimmung zwischen einzelnen Noten auf dem gesamten Griffbrett. Stark vereinfacht ausgedrückt, hat diese Verstrebung den Klang unserer Gitarren verbessert. Für Kritiker und Gitarristen, einschließlich viele unserer Leser, die selbst Gitarren mit V-Class-Bracing besitzen, hatte diese neue Architektur ihren Wert bewiesen.
Aber das größere Versprechen von V-Class stand erst noch bevor. Für Meister-Gitarrenbauer Andy Powers stellte V-Class-Bracing eine befreiende Basis dar, die nicht nur die Musikalität unserer Gitarren verbessert, sondern es ihm auch ermöglicht, einzelne Modelle so abzustimmen, dass sie einen noch ausgeprägteren, individuellen musikalischen Charakter erreichen. Diese Architektur eröffnete letztendlich eine viel breiter gefächerte Palette akustischer Sounds, die dem Gitarristen zum Erforschen bereitgestellt werden.
Die darauffolgenden vier Jahre brachten wirklich positive klangliche Verbesserungen und eine kontinuierliche Verwandlung der Taylor Produktpalette. Zusätzlich zur Einführung von V-Class bei den vorhandenen Taylor Modellen, hat Andy V-Class dazu verwendet, eine neue Korpusform zu definieren, die Grand Pacific, eine Dreadnought mit runden Schultern, die klanglich von unserem Flaggschiff, der Grand Auditorium, abgeleitet ist. Während der Klang der GA insgesamt dazu neigt, „moderner“ zu sein – sauber und lebendig, gut definiere Noten -, gilt für die GP, dass ihr Klang mehr in die Richtung der traditionellen Dreadnought geht – ein warmer, reifer Ton, mit Noten, deren Form breiter ist und die ineinander übergehen. Mit V-Class wurde der GP auch ein sauberer Bassbereich verliehen, was der Dumpfheit ein Ende macht, die mitunter klassische Dreadnoughts im Studio oder bei Live-Auftritten plagt.
V-Class hat Andy darüber hinaus dazu inspiriert, unsere Builder’s Edition zu gründen, unsere Produktlinie der Premium-Gitarren. Diese Instrumente kombinieren modellspezifische V-Class-Abstimmung mit strukturellen Verfeinerungen, die das Spielgefühl verbessern und es Gitarristen ermöglichen, sich freier auszudrücken. Die Builder’s Edition ist seitdem zu einer soliden Kollektion angewachsen, die aus neun markanten Modellen besteht.
Dann kam die Grand Theater, oder GT, die nicht nur eine neue Korpusform mit sich brachte, sondern eine neue Art von Gitarre darstellt, indem sie mit einer Mensur von 613 mm aufwartet, kürzer als unsere Grand Concert (632 mm). Diesmal passte Andy seine V-Class-Architektur an die einzigartigen Proportionen dieser Gitarre an und schuf das C-Class™-Bracing, dessen asymmetrisches Muster es der Gitarre erlaubt, eine bessere Bassansprache zu bieten, als es normalerweise von einer Gitarre dieser Größe zu erwarten ist. Sie richtet sich insbesondere an Gitarristen, die eine Gitarre suchen, welche die agilen Qualitäten eines kleineren Instruments mit einem reichen, vollwertigen Klang vereint.
Als unsere zwei neuesten Korpusformen, etablierten sich die Grand Pacific und die GT als bedeutende musikalische Referenzen innerhalb der Taylor Produktlinie und eröffnen Gitarristen zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten zu den bisher von anderen Taylor Modellen gebotenen. Die Vielseitigkeit der Grand Pacific erreicht das Niveau unseres Flaggschiffs, der Grand Auditorium. Unterdessen verzeichnet die GT, immer noch ziemlich neu und dabei, entdeckt zu werden, einen eindeutigen Aufschwung ihrer Beliebtheit, indem Gitarristen ihre vielen Qualitäten erkennen: wie komfortabel sie zu spielen ist, wie gut sie sich für Aufnahmen eignet und wie gut sie die musikalische Ausdrucksfähigkeit des Gitarristen fördert.
Es ist also kein Wunder, dass zum Anfang des neuen Jahres die GP und die GT eine wichtige Rolle bei unseren neuesten Modellen einnehmen werden. Lesen Sie weiter, um die neuen Modelle besser kennenzulernen.
AD27e Flametop
Umwerfender Look und Sound vermitteln eine bodenständigere Taylor Atmosphäre
Was den Klang betrifft, stellt die AD27e Flametop die spannendste Erweiterung der Produktpalette dar, wobei es sich um eine insgesamt aus Ahorn bestehende Grand Pacific handelt, welche die American Dream-Serie um einen Sound erweitert, der keinem der bisher von Taylor angebotenen Instrumente ähnelt. Auf dieselbe Art und Weise, wie der Grand Pacific-Korpus klanglich ganz klar in eine andere Richtung verweist als jene, für die unsere modernen Gitarren mit ihrem präzisen Klang bekannt sind, wagen wir uns mit der Flametop noch ein Stück weiter in das Terrain dieses warmen, dunklen Klangs hinein.
Die Entstehungsgeschichte dieser Gitarre dreht sich um den Zusammenfluss von mehreren musikalischen Vorstellungen. Zunächst einmal sei erwähnt, dass Taylor in der letzten Zeit die Beziehung zu Musikern in Nashville, Los Angeles und anderen Musikgemeinden vertieft hat. Unser Artist Relations-Team hat mehr Zeit damit verbracht, Gitarristen dazu zu befragen, was sie an einer Akustikgitarre für die Art von Musik, die sie machen, mögen und was ihnen nicht gefällt, und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, vielen von ihnen unsere GP vorzustellen (und neuerdings auch die GT), als Beispiel für die ausgefalleneren Auswahlmöglichkeiten bei unserer Produktpalette an Akustikgitarren.
Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren sich immer mehr Musiker aus verschiedenen Genres zu akustischen Klängen hingezogen fühlen, die nicht so kristallin, sondern eher warm sind, den Charakter des Holzes betonen und teils sogar rau klingen.
Angesichts der Neigung der Grand Pacific zu einem reiferen Dreadnought-Sound kam Andy Powers der Gedanke, es könnte interessant sein, diesen Korpus als Grundlage für die Entwicklung einer neuen Variante mit einigen dieser etwas gemäßigteren klanglichen Eigenschaften zu verwenden, insbesondere im höheren Frequenzbereich. Er war auch davon überzeugt, dass die Gitarre gut in unsere American Dream-Serie passen würde, deren Modelle auf eine bodenständige, organische und unkomplizierte Ästhetik setzen in Kombination mit fachgerechten Eigenschaften, die insbesondere Musiker ansprechen, die regelmäßig auftreten.
Was die Auswahl der Holzkombinationen betrifft, hat Andy derzeitige Lieferkettenprobleme berücksichtigt (eine Kombination der Auswirkungen der Pandemie und der verstärkten Nachfrage) und erneut das Prinzip „man kocht mit dem, was auf Vorrat liegt“ verfolgt, das der Entstehung der American Dream-Serie als Grundlage diente. Im vorliegenden Fall hatten wir Ahorn auf Vorrat. Und angesichts des Sounds, den Andy erreichen wollte, hatte er das Gefühl, er könnte Ahorn nicht nur für die Decke, sondern auch Boden und Zargen der Gitarre verwenden. Unter normalen Umständen würden wir Ahorn nicht für die Decke einer Akustikgitarre verwenden (als Resonanzdecke kann dieses Holz etwas problematisch sein), aber mit der V-Class-Architektur war sich Andy sicher, dass er die Flexibilität der Decke ausreichend begrenzen könnte, damit sie sich klanglich gesehen anständig benimmt – insbesondere bei diesem Modell, wo er ja keinen so ausgeprägt lebendigen Klang ansteuert.
Eine weitere strategische Design-Entscheidung auf der Suche nach diesem Sound bestand in der Verwendung von unbeschichteten Nickel-Bronze-Saiten von D’Addario (0,012-0,053). Diese einzigartige Kombination von Legierungen verleiht der Gitarre eine andere Klangfarbe.
„D’Addario bezeichnet diese Saiten als Nickel-Bronze, weil sie die Farbe von mit Nickeldraht umwickelten Saiten haben, aber sie sind in der Tat eine Mischung von beidem“, erklärt Andy. „Die Saiten haben eine einzigartige Ansprache, wenn man sie auf eine Akustikgitarre aufzieht: Sie klingen nicht dumpf, haben aber nicht jene lebendige Präsenz, die man von einem neuen Set an Bronze-Saiten erwarten würde.“
Wie Andy in unserem Gespräch anschließend genau erklärt, neigen die Nickel-Bronze-Saiten dazu, einige hochfrequente Obertöne herauszufiltern, was den Klang weicher gestaltet. Seiner eigenen Erfahrung mit Studio-Aufnahmen entsprechend bevorzugt Andy Gitarrensaiten, die bereits etwas eingespielt sind, bevor er damit Aufnahmen macht.
„Ich ziehe es oft vor, wenn die Lebendigkeit des Klangs einen Touch gezügelt ist, damit man etwas mehr Holz und nicht so sehr das Metall der Saite hört“, sagt Andy.
Das Zusammenspiel aller einzelnen Entscheidungen, die Andy bei der Entwicklung traf – Korpusform, Tonhölzer, Anpassungen der Verstrebung, Material der Saiten – verleihen der AD27e Flametop eine in der Taylor Produktlinie einzigartige und sehr gefällige Stimme. Der Klang ist trockener, schwerer, ja ein wenig wie eine langjährig eingespielte Gitarre. Andy wählt dafür die folgenden Worte: „Mehr Lunge, weniger Stimmbänder.“
Es handelt sich dabei um ein Klangprofil, das eher Gitarristen anspricht, die normalerweise nicht den typischen „Taylor Sound“ mögen, weil sie ihn zu klar oder hell finden.
Andy vergleicht den Unterschied im Klang und die Art, wie Gitarristen auf die Flametop reagieren, mit der Art und Weise wie unterschiedliche fotografische Techniken verschiedene Empfindungen hervorrufen können.
„Stellen Sie sich ein Foto mit extrem hoher Auflösung vor“, sagt er. „Ich habe mir zum Beispiel so manch ein Foto von Wellen und Surfern angeschaut. Die Farben sind gestochen scharf, der Fokus perfekt, man kann beinahe jeden einzelnen Wassertropfen sehen. Jahrelang galt diese Art von Foto als goldener Standard für einen Schnappschuss eines Surfers auf einer Welle, weil das technisch eine Herausforderung darstellt.
„Ich fühle mich aber mitunter besonders stark angezogen von einem Foto, das etwas abgeschwächte Farben aufweist oder vielleicht eine Hintergrundbeleuchtung verwendet wurde und der Fokus ganz leicht verschwommen ist, weil damit das Foto aussagekräftiger wird und der Betrachter sich mehr angesprochen fühlt, als wenn ein technisch perfekter Fokus verwendet worden wäre“, meint er. „Es wird dadurch ein anderes Gefühl erfasst.“
Auf die gleiche Art, sagt Andy, seien die gewählten Hölzer, Designs, Saiten und Plektren wie unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse und Fokus beim Fotografieren.
„Unter bestimmten Umständen möchte man einen lebendigen, klaren und äußerst präzisen Klang, während in anderen Situationen ein anderer Sound sich besser eignet, um den Eindruck oder das Gefühl von dem zu vermitteln, was gerade passierte“, erklärt er. „Man erreicht auf diese Art ein menschlicheres Ergebnis. Dasselbe gilt übrigens auch für die Malerei: viele der beeindruckendsten Bilder vermitteln das mit der dargestellten Szene verbundene Gefühl viel besser als die realistischen Details derselben.“
Das ist eine interessante Einstellung, insbesondere wenn man bedenkt, dass die anhand von V-Class-Bracing ermöglichte verbesserte Präzision der Tonhöhe für Aufnahmen unheimlich praktisch ist, insbesondere im Rahmen der digitalen Technologie, wo die Tonhöhe elektronisch gesteuert werden kann und Akustikgitarren in mancher Hinsicht das schwache Glied darstellen können. Dennoch gilt für so manche ikonische Musik, die als besonders bewegend empfunden wird, dass sie wunderschön imperfekt ist – und somit umso menschlicher. Und Gitarristen lieben es, Gitarren zu entdecken, die einen einzigartigen, vielleicht aus konventioneller Sichtweise „defekten“ Klangcharakter aufweisen, weil dies dazu führt, dass sie eine neue Inspiration finden und auf andere Art spielen.
„Wir können uns mit diesen „Defekten” identifizieren, denn jeder Mensch auch aus einer Reihe an Defekten besteht“, sagt Andy. „Ich glaube das ist der Grund, warum wir daran Gefallen finden. Es fühlt sich wie eine Verwandtschaft an, die uns vertraut ist, und das kann der ideale Ausgangspunkt für einen bestimmten Song sein, den man gerade spielen möchte.”
Was den Look der Gitarre angeht, wollte Andy der AD27e Flametop eine ihrem klanglichen Charakter entsprechende Ästhetik verleihen. Das mit Holzzeichnungen versehene Ahorn-Griffbrett stellt da zweifellos die Grundlage dar. Er hat hier den verwitterten Charakter von oft getragenen Jeans oder Stiefeln mit einer neuen, dunklen, geräucherten Oberflächenbehandlung zusammen mit Shaded-Edgeburst und seidenmattem Glanz auf der Decke, den Zargen und dem Ahorn-Hals vereint. Wie auch bei anderen Modellen der American Dream-Serie, weist die Flametop abgeschrägte Korpuskanten, 4-mm-Punkt-Einlagen aus italienischem Acryl und integrierte ES2-Elektronik auf (ist auch ohne Elektronik erhältlich). Die Gitarre wird in einem Taylor AeroCase™-Koffer geliefert.
AD22e
Eine Grand Concert mit Hartholzdecke gesellt sich zu der American Dream-Serie
Andy liebt kleinere Gitarren mit Hartholzdecken, weshalb es ihm ein Vergnügen war, diese Grand Concert mit Mahagoni-Decke unserer American Dream-Serie hinzuzufügen.
„Ich finde die Kombination einer Hartholzdecke und einem kleineren Gitarrenkorpus wirklich spannend”, sagt er. „Es macht Spaß, eine solche Gitarre zu spielen, ihr Klang hat irgendwie einen Blues-Charakter und der kontrollierte Fokus des Korpus sorgt dafür, dass sie sich ideal für Fingerstyle-Musik oder Jazz eignet, und dennoch überzeugen sie auch beim Schrammeln von Akkorden. Die Kombination eignet sich wirklich gut für viele verschiedene Musikgenres.”
Die Holzkombination von Sapelli und Mahagoni betont den Grundton, was einen trockeneren, fokussierten und holzigen Klang mit angenehm kräftigem Mitteltonbereich ergibt, wenn man mal stärker anschlägt, insbesondere dank V-Class®-Bracing. Was den Spielkomfort betrifft, wartet dieses Instrument mit abgeschrägten Kanten und einem geschmeidigen Griffbrett dank seiner Mensur von 632 mm und den beschichteten dünnen Phosphorbronze-Saiten von D’Addario auf.
Weitere zu erwähnende Details sind die schwarze Randeinlage der Decke, 4-mm-Punkt-Einlagen aus italienischem Acryl, die Rosette aus einem einzigen Ring, der auf dem Kontrast von Ahorn und der Farbe schwarz basiert, ein Schlagbrett aus Imitationsschildkröte, eine dünne, matte Oberflächenbehandlung, die das natürliche Gefühl des Holzes erhält und gleichzeitig die akustische Ansprache verbessert sowie Stimmer aus Nickel. Die Gitarre ist auch mit integrierter ES2-Elektronik ausgestattet und wird in einem Taylor AeroCase geliefert.
GTe Blacktop
Walnuss verleiht der Stimme der GT einen besonderen klanglichen Umfang
Walnuss ist ein Tonholz, das ich häufig im Laufe der Jahre verwendet habe und angesichts der Tatsache, dass wir ein ausgewogenes, ausführliches Portfolio an verantwortungsvoll beschafften Holzarten anstreben, ist dies ein Holz, das einen namhafteren Platz in der Taylor Produktlinie verdient hat. Wir freuen uns, mit der GTe Blacktop die Kollektion, um eine weitere einzigartig klingende GT erweitern zu können und wir konnten einfach nicht widerstehen, was die Blacktop-Oberflächenbehandlung betrifft.
Was den Klang angeht, findet es Andy hilfreich, dieses Walnuss-Modell im Vergleich zu seinem Pendant, der GT aus Urban Ash, zu beschreiben.
„Im Zusammenhang mit der GT wirkt sich Urban Ash als Holz für Boden und Zargen so aus, dass beinahe der klangliche Charakter einer Flamenco-Gitarre erreicht wird”, sagt er. „Sie hat eine lebendige, schnelle Ansprache. Esche ist wie auch Mahagoni ein leichtes Holz und bietet einen dramatischen, schnellen und wachen Klang. Walnuss ist dagegen ein dichteres, ein wenig schwereres Holz, weshalb im Tieftonbereich etwas mehr Kraft erzielt wird. Der angeschlagene Ton ist anfänglich nicht so dramatisch, weist dafür aber ein wenig mehr Kraft auf. Wenn die Urban Ash-Version an eine Flamenco-Gitarre erinnert, dann klingt die Walnuss-Version eher wie eine klassische Gitarre, mit einem breiteren, ernsteren Gewicht hinter den Noten.”
Ganz wie es auch für unsere anderen GT-Modelle gilt, ist diese Gitarre aufgrund ihrer kompakten Abmessungen und des geschmeidigen Gefühls, das sie beim Spielen vermittelt, ein besonders einladendes Instrument, das dank ihrer C-Class-Verstrebung raumfüllend klingt und sich ausgezeichnet für den Anschluss an einen Verstärker eignet. Weitere zu erwähnende Details umfassen die abgeschrägten Korpuskanten, eine Rosette in kontrastreichem schwarz und Ahorn, 4-mm-Punkt-Einlagen aus italienischem Acryl, eine dünne, matte Oberflächenbehandlung mit schwarzer Decke sowie Mini-Stimmer aus Nickel von Taylor. Die Gitarre ist auch mit integrierter ES2-Elektronik ausgestattet und wird im leichten, aber stabilen Taylor AeroCase geliefert.
GTe Mahogany
Mit ihrem rauen, bodenständigen Charakter fühlt sich diese GT in ihren Händen besonders lebendig an
Unsere GT-Familie ist für 2022 angenehm gewachsen, insbesondere mit der Erweiterung um dieses Modell, das insgesamt aus Mahagoni besteht. Diese Gitarre hat einen unverkennbaren Blues-Charakter und eignet sich genauso gut für Fingerpicking, Flatpicking oder zum Schrammeln, wobei die Mahagoni-Decke den anfänglichen Attack der Noten etwas abrundet, um einen holzigen, fokussierten Ton zu produzieren, der über das gesamte Frequenzspektrum ausgewogen ist. Das geschmeidige Gefühl, das sie aufgrund der Mensur der GT von 613 mm vermittelt, macht das Greifen von Akkorden und das Ziehen von Saiten besonders leicht. Es macht ebenso viel Spaß, die Gitarre zu verstärken, wobei die natürliche Kompression der Mahagoni-Decke bei der Verstärkung einen klaren, natürlichen Sound ergibt, auch dank der integrierten ES2-Elektronik.
Die Ästhetik des Instruments ist bodenständig und unkompliziert, wobei unsere Urban Sienna-Tönung (erstmalig verwendet bei der GT Urban Ash) und die dünne, matte Oberflächenbehandlung die natürliche Holzmaserung des Korpus und des Halses aus Mahagoni betonen, die man beim Spielen beinahe fühlen kann. Das Griffbrett, die Brücke und die Kopfplatte aus Eukalyptus bereichern das Gesamtbild um eine leichte Panaschierung, während die abgeschrägten Kanten des Korpus die abgespeckte Ausführung unterstützen. Ganz wie ihr Zwilling mit schwarzer Decke, verfügt die GTe Mahogany ebenfalls über eine Rosette aus Ahorn und kontrastierendem schwarz, 4-mm-Punkt-Einlagen aus italienischem Acryl, sowie Mini-Stimmer aus Nickel von Taylor und wird auch in unserem beliebten AeroCase geliefert.
GT 611e LTD
Inspiriert von der 618e, macht diese GT aus Ahorn auf ihre eigene Art auf sich aufmerksam
Boden und Zargen: massiver, gezeichneter großblättriger Ahorn
Als limitierte Auflage sollte dieses GT-Modell als Bonus-Gitarre für den Start in das neue Jahr 2022 eingestuft werden. Sie stellt im Grunde eine spannende Variation unserer Grand Orchestra 618e aus Ahorn/Fichte dar, die mit den kompakten Abmessungen der GT erschwinglicher gemacht wird.
Nachdem er sie im Jahr 2020 überarbeitet hat, war Andy sehr zufrieden mit dem ausgefallenen Erscheinungsbild der 618e, mit ihrem Farbverlauf im Ton „Antique Blonde“ und den mutig markanten Mission-Inlays (die wir in unserer Cover Story zum Thema Kunst der Einlagen in der letzten Ausgabe genauer vorgestellt haben). Wenn man bedenkt, dass der Korpus der GT von der Form der Grand Orchestra abgeleitet ist, dann konnte Andy der Idee nicht widerstehen, eine GT aus Ahorn/Fichte mit demselben Look zu schaffen. Während sie es klanglich natürlich nicht mit ihrer größeren Schwester aufnehmen kann, verfügt diese GT dank der C-Class-Verstrebung dennoch über beeindruckendes Volumen und klangliche Tiefe. Darüber hinaus ist es aufgrund ihrer handlichen Abmessungen ein Vergnügen, auf der GT zu spielen.
„Sie vermittelt das Gefühl, die Größe der Grand Orchestra auf ein für uns gewöhnliche Sterbliche geeignetes Maß herabzusetzen“, spaßt Andy. „Dann kommt das sportliche Spielgefühl, das geschmeidige Griffbrett und alles, was wir an der GT so sehr schätzen, hinzu, gepaart mit dem eindrucksvollen Erscheinungsbild der 618.“
Ganz wie bei der 618 verleiht das Finish im Ton „Antique Blonde“ dieser Gitarre eine dezente Schönheit, mit ihrer sanften Schattierung der Kanten der Decke, den warmen goldenen Grundfarbtönen des Bodens und der Zargen, womit die schönen Holzzeichnungen des Ahorns betont werden. Weitere Details der Verzierung, die von der 618e abgeleitet sind, umfassen Ahornstreifen mit Koa und Ivoroid, eine Rosette aus Paua mit Koa und Ivoroid, ein Schlagbrett aus geflecktem Ahorn sowie die Vollglanz-Oberflächenbehandlung ihres Korpus. Die Gitarre ist auch mit Taylor Mini-Stimmern aus Nickel ausgestattet und wird in unserem AeroCase geliefert.
Die Unternehmungen bei Taylor in Sachen Einlagen lassen eine facettenreiche Vergangenheit erkennen, gepaart mit kompromissloser Handwerkskunst und einer Vorliebe für ästhetisches Gleichgewicht.
Bob Taylor sitzt in seinem Büro und lässt seine Gedanken durch ein halbes Jahrhundert Geschichte des Einlagendesigns bei Taylor wandern, angefangen mit seinen ersten Schritten als jugendlicher Gitarrenbauer. Irgendwann wird die bekannteste Einlage des Unternehmens überhaupt angesprochen: das Kopfplattenlogo, das jede jemals gebaute Taylor ziert. Die ursprüngliche Version wurde inspiriert vom Logo eines Thermometers, das in einem Laden in Lemon Grove, Kalifornien, hing – dem Geburtsort des Unternehmens in 1974.
„Ich habe hunderte dieser Einlagen mit einer Säge und einer Feile ausgeschnitten“, erzählt er, während er sich dem Whiteboard an der Wand nähert. „Ich habe sie früher selbst gezeichnet, und dabei immer hier unten links angefangen“, erklärt er und zeichnet den gesamten Umriss des Logos auswendig, obwohl er diese Einlage schon seit Jahrzehnten nicht mehr ausgeschnitten hat. „Sie ist so stark in mein Gedächtnis eingeprägt, dass ich in dieser Ecke anfangen und sie in einem Zug zeichnen kann. Ich könnte das praktisch mit geschlossenen Augen machen.“
Das Design von Einlagen (auch als Inlays bekannt) für Gitarren ist ein sehr ergiebiges Gesprächsthema: eine Kunst für sich, buchstäblich in die Kunst des Gitarrenbaus integriert. Auch wenn der ästhetische Ansatz elegant minimalistisch sein kann, wobei die edlen Kurven und Tonhölzer einer Gitarre praktisch den Ton angeben, gilt für die Mehrheit der Inlays, die als „Kunstwerke unter den Einlagen“ zu Ruhm gekommen sind, dass sie auf ausgeprägt malerischen, narrativen und stark personalisierten Zeichnungen basieren – ein Ausdruck von außergewöhnlicher Handwerkskunst im Herstellen von Inlays. Wenn Sie diese Art von Kunst mögen, sind Ihnen wahrscheinlich die Arbeiten von Meistern im Einlagendesign wie Grit Laskin, Harvey Leach oder Larry Robinson bekannt, oder vielleicht Larry Sifel oder Wendy Larrivee.
Ein Laser schneidet Einlagenteile für das Spring Vine (Frühlingsweinreben)-Inlay aus Ahorn zurecht, das für die Modelle der Koa-Serie verwendet wird
„Ich erinnere mich daran, wie ich Wendy beim Eingravieren der Abbildung eines Hofnarren in eine Perlmutt-Blockeinlage zuschaute“, erzählt Bob, der ihr Talent bewundert. „Diese Art von Arbeit wurde praktisch zu einer verlorenen Kunst.“
Was Taylor betrifft, ist natürlich der Versuch, 50 Jahre Inlay-Design in einem einzigen Artikel zusammenzufassen, ein fast unmögliches Unterfangen, aus dem ein Buch mit der Stärke eines Romans hervorgehen würde. Aber unabhängig von der riesigen Anzahl an Einlagen, die Taylor im Laufe der Jahre entworfen hat, können wir unsere Aufmerksamkeit auf mehrere interessante Handlungsstränge richten. Dazu zählt die Weiterentwicklung unserer Handwerkstechniken: Während Bob in den frühen Jahren Perlmutt noch in Handarbeit mit einer Juweliersäge bearbeitete, verlassen wir uns bei unseren gegenwärtigen Produktionsprozessen auf CAD/CAM, CNC und Lasertechnologie. Weiterhin erwähnenswert sind die ästhetischen Feinheiten, die wir bei Taylor kontinuierlich verbessert haben, stets im Einklang zu dem für die jeweilige Zeit oder Strategie relevanten Stil. Und schließlich gilt es, von den Menschen zu berichten, die im Laufe der Jahre das Designteam von Taylor mit ihren einzigartigen künstlerischen Vorstellungen und Talenten bereichert haben: von Bob, in Zusammenarbeit mit Larry Breedlove, seinem langjährigen Kollegen im Bereich Kreativität, über Pete Davies Jr., der einige der optisch auffälligsten Inlays von Taylor schuf, bis hin zu unserem derzeitigen Gitarren-Architekten, Andy Powers, dessen ausgeklügelte visuelle Details eine harmonische Verbindung zwischen dem musikalischen Charakter einer Gitarre und ihrer ästhetischen Eigenschaften schaffen.
Die schützende Funktion von Inlays
Aber bei der Inlay-Kunst geht es nicht nur um Verzierung: Einige Einlagen, wie zum Beispiel die Rosette, spielen in der Tat eine wichtige Rolle, wenn es um den Schutz der akustischen Gitarre vor Rissbildung geht.
Der Ausschnitt des Schalllochs aus der Decke führt dazu, dass sowohl Endmaserung (in der Nähe des Stegs und des Halses) als auch Seiten- oder Kantenmaserung (in der Nähe der Zargen der Gitarre) der freien Luft ausgesetzt wird. Die Oberfläche der Endmaserung wird schneller Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben als die Oberfläche der Kantenmaserung. Ein als Inlay eingesetzter Ring aus einem anderen Material um das Schallloch herum verhindert, dass die unterschiedlichen Absorptionsraten zur Rissbildung in der Decke an dieser Stelle führen könnten.
Randeinlagen an der Innenkante der Decke einer Gitarre spielen eine ähnliche Rolle. Das war früher der ursprüngliche Zweck der Randeinlagen bei Geigen. Auf der anderen Seite werden die f-Löcher bei Geigen normalerweise nicht mit Randeinlagen versehen, weil die Form zu komplex ist. Infolgedessen weisen die meisten älteren Geigen eine leichte Rissbildung auf, üblicherweise an den mittleren Einschnitten der f-Löcher.
Eine ereignisreiche Geschichte der Einlagenkunst
Um das Herangehen von Taylor an das Design von Einlagen zu veranschaulichen, könnte es hilfreich sein, den geschichtlichen Rahmen der Einlagenkunst in der Welt des Instrumentenbaus zu erläutern. Die Tradition der Einlagenkunst für Akustikgitarren mit Stahlsaiten spiegelt eine faszinierende Kreuzung verschiedener Traditionen von Musikinstrumenten wider, die ein halbes Jahrtausend zurückreichen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es in der Welt des Geigenbaus verschiedene Höhen und Tiefen, was die Verzierungen betrifft. Im Barock, zum Beispiel, wurden Geigen oft mit ausgiebigen Verzierungen geschmückt, im Laufe der Zeit ging diese Tradition allerdings größtenteils verloren, woraufhin das Griffbrett normalerweise frei von Einlagen war. Stattdessen konzentrierten sich die Geigenbauer darauf, einzelne dekorative Akzente zu setzen, wie zum Beispiel Randeinlagen.
„Instrumentenbauer setzten nun auf Randeinlagen und Kantenveredlung, um ihre Fertigkeiten hervorzuheben“, erklärt Andy Powers, Meister im Gitarrendesign bei Taylor. „Sie machten es sich zur Aufgabe, die perfektesten Randeinlagen anzustreben, was natürlich auch entsprechend künstlerische Schnitt- und Verbundformen erforderte – die Abmessungen, die Proportion und das Aussehen der Verbindungsstellen der einzelnen Teile.“
Was die Gitarre betrifft, finden wir Beispiele für stark verzierte Instrumente, wenn wir ihre Geschichte bis hin zu den Anfängen zurückverfolgen, als sie aus der Tradition der Lauten und Ouds entstanden. Es wurden aber auch Instrumente mit bescheidenen Verzierungen für die Folkmusiker der jeweiligen Epoche gebaut.
Für die Tradition der klassischen Gitarre gilt, dass Gitarrenbauer dem Beispiel der Geige folgten, indem sie das Griffbrett frei von Verzierungen hielten und ihre Einlagenkünste auf kreative und elegante Randeinlagen beschränkten, während sie gleichzeitig schöne und komplexe Mosaik-Inlays für die Rosette kreierten, um ihr handwerkliches Geschick zur Schau zu stellen.
Auf Banjos spezialisierte Instrumentenbauer in den USA, insbesondere in den 1920er Jahren zu Zeiten des amerikanischen Dixieland Jazz, setzten auf extravagante Verzierungen, die häufig fein ausgearbeitete Inlays, auch auf dem Griffbrett, umfassten. Diese Ästhetik wurde rasch auch von Gitarrenbauern auf Akustikgitarren mit Stahlsaiten übertragen, um Banjospieler anzulocken. Diese Tendenz wurde unter anderem von Gibson und Epiphone angeführt, da diese sowohl Banjos als auch Gitarren bauten.
„Wenn wir uns ein Banjo oder eine Mandoline mit kunstvollen Einlagen von Gibson aus den frühen Jahren des Unternehmens anschauen, ist leicht zu erkennen, dass die Übertragung dieser Verzierungen auf Gitarren keinen großen Schritt darstellte“, sagt Andy. „Auch wenn Gitarren mit flacher Decke immer wieder mit solchen Einlagen versehen wurden, konzentrierten sich sowohl Gibson als auch Epiphone darauf, Gitarren mit gewölbter Decke (Archtop) zu bauen, die von Musikern bevorzugt wurden, die vorher Banjo gelernt hatten. Die optische Gestaltung dieser Gitarren wurde häufig im Stil des damals beliebten Art Déco ausgeführt, ganz im Einklang zur farbenfrohen und auffälligen Ästhetik des Jazz-Zeitalters. Dieses Verlangen, optisch im Vordergrund zu stehen, sollte die wachsende Bedeutung der Gitarre im Kontext einer Band zusätzlich betonen.“
Eingraviertes viktorianisches Inlay, das für die Modelle mit limitierter Auflage der 400er-Serie verwendet wird
Die Geschichte der Einlagen bei Taylor
In den frühen Tagen des Unternehmens Mitte der siebziger Jahre, fügt Bob Taylor nun hinzu, war es in zweierlei Hinsicht lohnenswert, eine Gitarre mit Einlagen zu versehen: Auf der einen Seite konnte der junge Bob damit seine kunsthandwerklichen Fertigkeiten in der Holzbearbeitung verfeinern, auf der anderen Seite etwas mehr Geld für eine Gitarre erhalten, damit das Unternehmen leichter die Miete tragen konnte.
„Ich konnte zum Beispiel die Kanten der Decke mit Abalone verzieren und ein paar weitere Inlays hinzufügen, um das Instrument aufzuwerten – eine Gitarre, die vorher 600 Dollar eingebracht hätte, konnte dann für 900 Dollar verkauft werden“, erklärt Bob.
Greg Deering – der sich auf Banjos spezialisiert hatte – war für Bob in den Anfängen seiner Laufbahn ein wichtiger künstlerischer Einfluss, was das Design von Einlagen betraf. Er lernte ihn im Gitarrenladen American Dream kennen, wo Deering für Reparaturen zuständig war. Deering war später auch für kurze Zeit bei dem jungen Unternehmen Taylor Guitars in der Reparaturabteilung tätig, bis er schließlich Deering Banjos gründete.
„Ich glaube, mein Glück bestand darin, dass Greg zunächst im Geschäft arbeitete und dann selbst eine Werkstatt ganz in unserer Nähe eröffnete”, meint Bob, „denn Greg ist ein fantastischer Inlay-Designer.“
Viele der frühen Ideen für Einlagen von Bob wurden von visuellen Elementen inspiriert, die er im Laufe des Alltags wahrnahm – wie zum Beispiel ein Fragment einer mexikanischen Fliese, fügt er hinzu. In anderen Fällen wiederum kam die Inspiration von traditionellen Designideen, die gut zur Gitarre passen, wie Blätter, Weinreben oder anderen Themen aus der Botanik.
„Wenn man Blätter als Motiv nimmt, sieht das Ergebnis oft gleich nach dem ersten Eingravieren schon sehr gut aus, und wenn nicht, kann man die Schnitte korrigieren“, erklärt Bob. „Früher, als wir die Einlagen in Handarbeit ausführten, konnte man richtig tief in die Blätter schneiden. Als wir dann anfingen, CNC-Maschinen für das Schneiden zu verwenden, war dies zunächst nicht mehr möglich, weil es damals für diese Art von Arbeit keine wirklich guten Klingen gab – sie hatten einen ziemlich großen Durchmesser, was zu einem beträchtlichen Verlust von Details führte. Die Klingen wurden dann aber schließlich besser, was dazu führte, dass wir wieder einige dieser Details zurückgewinnen konnten.“
Larry Breedlove setzt Zeichen
Um 1983 wurde der talentierte Kunsthandwerker und Instrumentenbauer Larry Breedlove in das Team bei Taylor aufgenommen. Im Laufe der sich anschließenden dreißig Jahre sollten die Entwürfe, die er mit Bob zusammen erarbeitete, das elegante Erscheinungsbild definieren, das man mittlerweile von Taylor Gitarren gewohnt ist – seien es nun die geschmeidigen Kurven der verschiedenen Korpusmodelle, die Form unseres ikonenhaften Stegs oder die unzähligen Einlagen von Taylor. Breedlove ergänzte die Form unserer Gitarren um eine einzigartige organische, architektonische und plastische Sinnlichkeit. Seine Leidenschaft für Holz und innovatives Möbeldesign bestimmten ganz klar seine ästhetische Herangehensweise an das Design akustischer Gitarren.
„Larry war eine Art moderner Möbeldesigner“, erzählt Bob. „Die Möbel, die er baute, waren zwar etwas kantiger, hatten aber mit einem Schaukelstuhl von Sam Maloof einiges gemein“, meint Bob. „Seine Kreationen hatten eine organische Ausstrahlung, wie Gaudi, erinnerten aber nicht an Zweige. Sie waren modellierter und feiner, wodurch ihr Charakter irgendwo zwischen organisch und mechanisch lag. Seine Vorstellungen und Ideen bezüglich der Form haben mir immer sehr gefallen. Und diese Ästhetik eignete sich wirklich gut für die Arten von Inlays, die wir verwendeten. Man könnte also sagen, dass wir auf diese Weise einige der älteren Banjo-Einlagen modernisiert haben.“
Breedlove übernahm auch viele der kundenspezifischen Inlay-Designaufträge, die seit Mitte der achtziger Jahre mit der Taylor’s Artist Serie aufkamen (was auch einige grenzensprengende farbige Beschichtungen für Künstler wie Prince, Kenny Loggins und Jeff Cook von der Band Alabama umfasste). Im Laufe der Zeit begann Breedlove, alternative Materialien für Einlagen zu verwenden, um seine Farbpalette noch weiter auszudehnen.
Neue Werkzeuge, neue Inlay-Designs
Die neunziger Jahre waren für Taylor Guitars in vielerlei Hinsicht ein Jahrzehnt des Wandels. Zunächst einmal verzeichnete die akustische Gitarre ein Wiederaufleben ihrer Beliebtheit – teilweise aufgrund der im Kabelfernsehen beliebten Sendung MTV Unplugged -, nachdem sie ein ganzes Jahrzehnt in einer Art Schlummer verbracht hatte, was ihre Marktgängigkeit betraf. Nach einem Jahrzehnt, das von Synthesizern, elektronischen Drummachines und Hair Metal dominiert wurde, eroberte die Akustikgitarre wieder ihren Status als cooles Instrument zurück, begünstigt durch die neue Tendenz einiger Rockbands, bestimmte Hits in der Instrumentierung zu vereinfachen, um intime akustische Aufführungen zu ermöglichen. Viele Rockmusiker machten dabei die erfreuliche Entdeckung, dass die schlanken Profile der leicht bespielbaren Hälse von Taylor Gitarren ein ähnliches Gefühl wie bei E-Gitarren vermittelten. Andere aufstrebende Künstler, wie zum Beispiel die Dave Matthews Band, machten die Akustikgitarre zum Zentrum ihrer Musik (da passte es gut, dass die Dave Matthews Band für ihre Live-Konzerte seit den neunziger Jahren auf Taylor Gitarren setzte).
Während unsere Gitarren immer beliebter wurden, führten wir auch hochmoderne Werkzeuge und Technologien in den Design-, Produktentwicklungs- und Fertigungsverfahren ein. Computergesteuerte Fräsen und Lasertechnologie ermöglichten neue Maßstäbe an Präzision und Konsistenz im Gitarrenbau. Sie erwiesen sich auch als wegweisende Werkzeuge für die Erstellung von Inlays. Mit einer CNC-Fräse war es möglich, Perlmutt- oder Abalone-Einlagen (und die Vertiefungen, in denen sie eingesetzt werden) präziser auszuschneiden.
„Im Zuge der Einführung von CNC“, erklärt Bob, „waren wir nun imstande Einlagen für unsere Gitarren der höheren Preisklassen zu entwerfen, die noch etwas attraktiver und schicker waren. Selbst wenn wir einen Drittanbieter damit beauftragten, Inlays an einem völlig anderen Ort für uns anzufertigen, konnten wir uns darauf verlassen, dass diese anschließend in die Vertiefungen passen würden, die wir mittels einer CNC ausgeschnitten hatten. Es war genauso, wie wenn man einen Vergaser für ein Auto bestellt: nach dem Auspacken und anschließendem Einbau ist es selbstverständlich, dass er passt. Während zuvor jede neue Einlage beinahe einen totalen Neuanfang darstellte.“
Die Einführung des Lasers ebnete außerdem den Weg zu neuen Materialien für Einlagen, jenseits des traditionellen Perlmutts, wie zum Beispiel verschiedene Hölzer und synthetische Materialien wie Formica® ColorCore®. Und dank des sehr geringen Querschnitts eines Laserstrahls (0,02 cm) in Kombination mit der präzisen Steuerung, konnten Laser auch eingesetzt werden, um Details in bestimmte Inlay-Materialien, wie Holz oder Acryl, einzugravieren, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.
Mitte der neunziger Jahre, als das Unternehmen so richtig in Fahrt kam, zusätzlich gestützt durch die erfolgreiche Einführung der Grand Auditorium, setzte Taylor darauf, zusätzliches kreatives Personal für kundenspezifische Design- und Inlay-Aufträge einzustellen. Bis zum Ende des Jahrzehnts hatte Taylor Guitars seine Mittel zur Erstellung optisch ansprechender Inlays sowohl für die Standardmodelle als auch für limitierte Editionen und kundenspezifische Designs deutlich verbessert. In den darauffolgenden Jahren hat sich das Unternehmen im Zuge der aktiv gepflegten Beziehungen zu bekannten Künstlern zunehmend mit diesen neuen Designwerkzeugen befasst, um eine Reihe malerischer Inlays für Gitarren mit Künstlersignatur oder grafisch thematisierte Modelle in limitierter Edition zu schaffen.
Eines der aufwendigsten thematisierten Inlay-Designs jener Zeit wurde für die Cujo-Gitarre erstellt (Markteinführung im Jahr 1997), deren Boden und Zargen aus dem schön gezeichnetem Walnussholz eines Baumes bestanden, der auf einer Farm in Nord-Kalifornien gestanden hatte. Der Name Cujo stammt daher, dass dieser Baum in Szenen in der Verfilmung des Romans „Cujo“ von Stephen King (1983) erscheint, die sich um einen Bernhardiner dreht, der von einer tollwütigen Fledermaus gebissen wurde und daraufhin eine Mutter und ihren Sohn in Angst und Schrecken versetzt. Die Einlagen stellten narrative Elemente der Story dar: den Hund, die Fledermaus, eine Hütte und den Walnussbaum selbst, wofür eine Vielzahl verschiedener Hölzer, Muscheln und andere Materialien verwendet wurden. Dank der Konsistenz der verwendeten Technologien für diese Inlays waren wir in der Lage, insgesamt 250 solche Gitarren zu bauen.
Griffbretteinlagen für die Cujo-Gitarre
Zu den wichtigsten Inlay-Künstlern jener Zeiten bei Taylor zählt darüber hinaus Pete Davies Jr., der mit jungen Jahren gleich nach Abschluss seines Studiums in Design um 1999 bei Taylor aufgenommen wurde und mit seinem Talent ein Händchen dafür hatte, Kunst zu schaffen, die auf optisch ansprechende malerische Inlays übertragen werden konnte. Langjährige Fans von Taylor Gitarren werden sicherlich seine Arbeit kennen. Sein erstes Einlagen-Design hatte Koi-Karpfen als Motiv und wurde für unsere in limitierter Anzahl gefertigte „Living Jewels“-Gitarre erstellt, die erste Ausführung eines Modells, das später zu unserer Gallery-Serie wurde. Farbenfrohe Koi-Karpfen „schwimmen“ entlang des Griffbretts und um das Schallloch dieser Gitarre herum, deren Korpus aus Ahorn mit Holzbildern und Sitka-Fichte besteht und blau gebeizt wurde, um Wasser zu simulieren. Für die Einlagen wählte Davies synthetische Materialien: ColorCore, Imitationsperle und ein Verbundwerkstoff aus Türkis, Koralle und Stein vermischt mit Harz. Die Gitarre sah fantastisch aus, was auch für die anderen Modelle der Gallery-Serie galt: das zweite Modell war mit Einlagen mit Meeresschildkröten im Griffbrett und einem weiteren Inlay mit einer Schildkröte und einer Qualle auf der Rückseite des Bodens aus sandfarbenem gemaserten Ahorn versehen. Eine dritte limitierte Auflage dieser Sammlung, die Grauwal-Gitarre, wartet mit Inlays auf, die Wale darstellen sowie einer beeindruckenden Rosette mit einer Galeone, die sich an einer Stelle bis in das Schallloch erstreckt.
Koi-Karpfen-Einlagen im Griffbrett und um das Schallloch herum
Griffbretteinlagen für die Sea Turtle-Gitarre
Einlagen auf der Rückseite der Sea Turtle-Gitarre aus der Gallery-Serie.
Ein weiteres aufwendiges Inlay-Design von Davies schmückte die Liberty Tree-Gitarre, die aus Holz von einem 400 Jahre alten Tulpenbaum in Annapolis, Maryland, gefertigt wurde, unter dem sich früher Patrioten während der amerikanischen Revolution um 1776 versammelten. Das von Davies entworfene Inlay-Schema zelebriert die historische Bedeutung des Baums, indem auf der Kopfplatte die erste Version der amerikanischen Flagge nach der Revolution abgebildet ist und sich eine lasergravierte, schöne verzierte Unabhängigkeitserklärung über das Griffbrett bis zur Resonanzdecke erstreckt. Darüber hinaus wartet dieses Modell mit einer Rosette auf, auf der die 13 Sterne abgebildet sind, die für die ursprünglichen Kolonien stehen, sowie ein Banner aus der Kolonialzeit, das vom Ende des Griffbretts ausgeht und über ein Stück der Rosette hinausreicht. Die historische Bedeutung des Holzes gepaart mit der ehrenden Inlay-Kunst machen diese Gitarre zu einem ganz besonderen Instrument.
Inlay und Rosette der Liberty Tree-Girarre
Running Horses (galoppierende Pferde) -Einlage, aus per Laser geschnittenem Koa-Holz und Ahorn
Davies schuf weitere Custom-Designs für Modelle limitierter Editionen: für unsere Hot-Rod-Gitarre (HR-LTD) in limitierter Produktion, die von alten Hot-Rod-Autos inspiriert wurde, schuf er Inlays mit Flammen (aus Holz) entlang des Griffbretts und um das Schallloch herum; für unsere Running-Horses-Gitarre (RH-LTD) schuf er ein wunderschönes Inlay mit Pferden aus Ahorn und Koa; weiterhin stammt von ihm eine Einlage aus Koa, Walnuss, Seidenholz und Myrte, die einen Pelikan darstellt.
Nach fünf Jahren, im Jahre 2004, entschloss sich Davies, das Unternehmen zu verlassen, um seine Laufbahn anderweitig fortzusetzen. (Leider ist er im Jahr 2014 mit nur 37 Jahren verstorben).
Per Hand ausgeschnittenes Inlay von Andy Powers bevor er sich Taylor anschloss
Das insgesamt schwarze Jumbo-Signaturmodell von Rick Nielsen aus Ahornholz, das für den Lead-Gitarristen von Cheap Trick angefertigt wurde und uns mit einem sich ausdehnenden Schachbrettmuster als Einlagen beeindruckt
Ein Gabelstapler-Inlay im Griffbrett der Paletten-Gitarre
Die Hot Rod-Gitarre, entwickelt von Pete Davies Jr.
Die Pelikan-Gitarre, mit Pelikan-Inlays von Pete Davies Jr. aus per Laser geschnittenen Stücken von Koa, Seidenholz, Walnuss und Myrte
Das Modell zu Gedenken von John Denver, mit per Laser geschnittenen Inlays aus Koa-, Ahorn- und Walnussholz, mit gelbem Herz
Unsere Neuverpflichtung zum Gitarrenbau
Als Pete Davies Jr. das Unternehmen verließ, konnte man bei Taylor Guitars bereits auf einen Abschnitt von bedeutendem Wachstum zurückblicken. Das Unternehmen war auch künstlerisch bis an die Grenzen des Machbaren gegangen, indem zahlreiche kundenspezifische Inlays für Künstler erstellt wurden und eine Menge besonderer Gitarrenmodelle als limitierte Editionen angeboten wurden. Jetzt wo Davies nicht mehr dabei war, entschlossen sich Bob Taylor, Larry Breedlove und ein paar weitere Mitglieder des Produktentwicklungsteams, die zu verfolgende Strategie zu prüfen und die Vor- und Nachteile abzuwägen, die aus der fortlaufenden Investition in diesen ästhetischen Ansatz und den Betrieb eines robusten Custom-Programms entstehen würden.
„Wir hatten diesen Bereich entsprechend ausgebaut, geschäftlich ausgereizt und konnten eine gewisse Zeit lang gute Ergebnisse erzielen, aber ich bekam langsam das Gefühl, dass wir uns damit irgendwie festgefahren hätten“, sagt Bob. „Wir haben versucht, die Sache rentabel zu machen. Es gab ein paar Leute, die einige wirklich schicke und wertvolle Gitarren im Sinn hatten, wobei es egal war, wie viel sie kosten würden. Aber selbst mit den Preisen, die wir am Ende verlangten, haben wir nicht wirklich Gewinn machen können und die Kosten dieser Gelegenheit waren schließlich beträchtlich, da wir Monate lang nicht mit Larry rechnen konnten, während dieser in einer Art schwarzem Loch der kundenspezifischen Designanforderungen festgehalten wurde.
„Ich war nicht daran interessiert, dass Andy hier bei Taylor als König der Einlagen bekannt würde. Ich wünschte mir vielmehr, dass man ihn als den Menschen betrachtet, der fortwährend die Grenzen der Gitarre sprengt.“
Bob Taylor
In der Zwischenzeit arbeiteten wir bei Taylor weiterhin daran, unsere Gitarren innovativ weiterzuentwickeln. Im Jahr 2005 stellte das Unternehmen die elektrische/akustische T5 mit Hohlkörper vor. Der Grand-Symphony-Korpus, entworfen von Bob und Larry Breedlove, folgte ein Jahr später und danach kamen weitere neue Modelle, einschließlich einer 8-saitigen Baritongitarre und im Jahr 2010 die GS Mini, ebenfalls eine Entwicklung von Bob und Larry.
Zu jener Zeit wandte sich Bob an Andy Powers, ein in der Nähe ansässiger, talentierter Gitarrenbauer, und lud ihn dazu ein, dem Unternehmen beizutreten, um die Rolle des Gitarrendesigners der nächsten Generation bei Taylor einzunehmen. Andy sagte zu und fing seine Arbeit offiziell im Januar 2011 an.
„Nachdem Andy sich unserem Unternehmen angeschlossen hatte, haben wir beschlossen, uns nicht weiter auf maßgeschneiderte Gitarren mit unzähligen Inlays zu konzentrieren und insbesondere nicht zu versuchen, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das auf kundenspezifischen Gitarren basiert, deren Schwerpunkt kunstvolle Einlagen ausmachen“, sagt Bob. „Andy ist ein unglaublich guter Gitarrenbauer, und ich war bereit, unseren Fokus erneut auf die Qualität der Gitarre als Musikinstrument zu richten, anstatt sie als eine Art Schmuckstück zu betrachten. Man kann unheimlich viel Energie damit verbrauchen, das für kunstvolle Einlagen erforderliche talentierte Personal zu beschaffen und zu verwalten. In jener Zeit waren wir davon überzeugt, dass wir zwar elegante Inlays für unsere Gitarren erstellen, aber größtenteils die thematischen Sonderausführungen meiden sollten, um die wir uns früher bemüht haben.”
Eine Ironie dabei war, fügt Bob hinzu, dass Andy nicht nur ein fantastischer Instrumentenbauer ist, sondern obendrein ein talentierter Einlagenkünstler, der beeindruckend malerische Themen umsetzen kann.
„Er konnte eindrucksvolle Inlays schaffen, wie zum Beispiel ein über die Gitarre laufender Tiger“, sagt Bob. „Aber ich war nicht daran interessiert, dass Andy hier bei Taylor als König der Einlagen bekannt würde. Ich wünschte mir vielmehr, dass man ihn als den Menschen betrachtet, der fortwährend die Grenzen der Gitarre sprengt, sie langlebiger macht, ja bessere Gitarren baut als jene, die wir bei Taylor vor seiner Ankunft bauten. Beide waren wir davon überzeugt, dass wir auf diese Weise unsere Kunden am besten bedienen könnten.”
Schlagbretteinlage für die Presentation-Serie
Andys Offenbarung zum Thema Einlagen
Andy ist stolz auf die maßgeschneiderten Einlagen für Gitarren, die er vor seiner Laufbahn bei Taylor gebaut hat. Und das mit gutem Grund. Seine Arbeiten sind nicht nur atemberaubend für den Betrachter, sondern wurden ausschließlich per Hand gezeichnet und ausgeschnitten.
Ein aufwendiges Inlay mit einem Tiger und einem Drachen für eine kundenspezifische Ukulele, die Andy Powers gebaut hat, bevor er zu Taylor überwechselte
„Manuell ausgearbeitete Inlays haben mir immer schon gefallen, es ist eine Tradition, die ich bewundere“, sagt er. „Ich habe mit einer Juweliersäge und ein paar winzigen Feilen gearbeitet. Ich hätte dieselbe Arbeit genauso gut im 18. Jahrhundert verrichten können.”
Wegen der Art der Einlagen, die seine Kunden sich für ihre Gitarren wünschten, sieht Andy Parallelen zu der modernen Tattoo-Kunst.
„Denken Sie mal an die Vielfalt der Tätowierungen, die manche Menschen sich machen lassen“, sagt er. „Da bekommt man praktisch alles zu sehen – von den Namen ihrer Kinder, bis hin zu Abbildungen ihrer Lebenserfahrungen, Inspirationen, Mottos und Überzeugungen. Viele Menschen sehen Inlay-Kunst auf eine ähnliche Art – sie möchten, dass ihr Instrument die Story ihres Lebens erzählt… dazu gehören Lebenserfahrungen, schwierige Zeiten, Erfolge und auch Versagen, alles in angemessenem Maß. Das lag mir immer schon sehr nahe, weil ich den menschlich relevanten Aspekt dieser Arbeit genieße.”
Ihm gefällt auch die künstlerische Herausforderung, einen Weg zu finden, die Lebensgeschichte einer Person abzubilden, wobei er sich stets mit den Einschränkungen des Mediums und der Materialien auseinandersetzen muss, darüber hinaus handelt es sich um Handarbeit. Aber dann offenbarte sich Andy ein anderer Anblick seiner Herangehensweise an Einlagen, nachdem er in seiner Werkstatt einen ganz besonderen Besuch bekam: der inzwischen verstorbene Bill Collings von Collings Guitars.
„Für ein jedes Einlagendesign gilt, dass es eine gewisse Vorstellung davon liefern sollte, wie die Gitarre klingt und sich anfühlt.“
Andy Powers
„Er schaute sich eine Gitarre an, die ich gerade für einen Kunden baute“, erinnert sich Andy. „Ich hatte wochenlang an diesem höchst aufwendigen Inlay gearbeitet und war stolz darauf. Nachdem er sich diese Gitarre ausgiebig angeschaut hatte, spricht mich Bill darauf an: «Das ist eine außergewöhnlich schöne Arbeit. Aber an deiner Stelle würde ich mir Gedanken darüber machen, was mit dieser Gitarre passiert, wenn sie eines Tages den Besitzer wechselt, denn Musiker werden eine solche Gitarre weitaus länger spielen wollen, als du denkst». Es folgten darauf einige Minuten des Schweigens, während ich darüber nachdachte, bis ich dann antwortete. «Ok, anders ausgedrückt: niemand würde sich eine Tätowierung mit dem Namen der Mutter eines anderen Menschen an seinem Arm wünschen?» was er mit »Ganz genau», bestätigte.
In den darauffolgenden Jahren hat sich diese Bemerkung als zutreffend erwiesen, erzählt Andy, indem Gitarren, die er für Kunden angefertigt hatte, an deren Kinder weitergeben wurden.
„In einem Fall hat mir der Gitarrist, der am Ende die Gitarre erhielt, mitgeteilt: »Mir gefällt die Gitarre sehr, aber sie erzählt die Geschichte meines Vaters, nicht wirklich meine eigene». Diese Erfahrung führte dazu, dass ich mich wieder der traditionellen Seite des Einlagendesigns zugewendet habe und mich auf Themen konzentriert habe, an denen mehr Menschen Gefallen finden würden. Klassische Motive, wie Motive aus der Botanik und bestimmte impressionistische Formen, sind natürlich fast immer eine gute Wahl.”
Das erinnert Andy an eine Reise vor ein paar Jahren nach Cremona, Italien, auf der er die Gelegenheit hatte, sich eine wunderschöne Stradivarius aus nächster Nähe anzuschauen.
„Sie war wirklich auffallend und künstlerisch verziert, was nicht üblich war“, erinnert er sich. „Es gab handbemalte Teile, während andere eingeritzt und mit kontrastierendem Mastik befüllt waren, es handelte sich also nicht wirklich um Einlagen, aber es wurde eine ähnliche Wirkung erzielt. Das Motiv stammte zweifellos aus der Botanik und das Design wirkte heutzutage genauso elegant wie im 18. Jahrhundert, als es erstellt wurde. Ich war wirklich angetan von dieser schönen Verzierung.”
Einzelheiten zum Entwurf von Einlagen
Andy wird uns hier einige der Schritte erläutern, die den Entwurfsprozess einer Einlage bis hin zur Produktion ausmachen.
Genau wie bei einem Großteil der Entwürfe, die Andy für den Bau von Gitarren erstellt, fängt er normalerweise damit an, seine Ideen mit dem Bleistift auf Papier zu bringen. (Falls das jemand fragen sollte, Andy ist ein Fan von Bleistiften von Blackwing). Er wird uns hier einige der Schritte erläutern, die den Entwurfsprozess einer Einlage bis hin zur Produktion ausmachen.
„Ich fange mit ein paar Kriterien zu der Gitarre selbst an – wenn ich zum Beispiel weiß, dass es eine moderne Gitarre ist, kann es sein, dass die Einlage ein paar Punkte gebrauchen kann, damit sie nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Ich skizziere dann also ein paar verschiedene Ideen und zeichne anschließend verbesserte Versionen davon ab, anhand von Pauspapier oder Transparentpapier, bis ich die Form erreicht habe, die ich suche: eine Form, die sozusagen die richtige genetische Zusammensetzung für das Design hat. Ich konvertiere die Zeichnung dann irgendwann per Computer in ein digitales Format. Sobald ich die Proportionen, die Abmessungen und die Kurven habe, erstelle ich dann eine entsprechende Zeichnung in einem CAD/CAM-Format, um eine fixe Geometrie aus dieser Skizze zu erhalten.
„Sobald ich die Geometrie habe, schneide ich die Inlays häufig mit Maschinen selbst aus. Wenn ich Muscheln verwenden möchte, arbeite ich mitunter mit Dave Jones (Inlay-Programmierer bei Taylor) zusammen, um echte Muscheln zu schneiden. Ich greife häufig auf Laser zurück, weil sie schön schnell arbeiten und einfach zu bedienen sind. Man kann damit Muster aus anderen Materialien anfertigen, die nicht so teuer wie Muscheln sind. Man kann zum Beispiel ein Muster aus einem Stück Plastik anfertigen, das als Einlage in ein Stück Holz eingesetzt wird, um die Kurven und das Aussehen zu optimieren. Wenn wir mit Maschinen arbeiten, ist es wichtig sicherzustellen, dass die Geometrie korrekt umgesetzt wird, keine Fehler auftreten und die per Computer erstellte Geometrie keine Unterbrechungen aufweist, denn das Erstellen von Führungskurven für eine CNC-Maschine ist eine Kunst für sich. Die meisten Menschen wissen nicht, was es mit so einem Werkzeugpfad auf sich hat, aber die Maschine kann nur Punkte erstellen, die in einer geometrischen Form miteinander verbunden sind.
„Wenn man schließlich einen Pfad fertig hat, dem die Maschine folgen kann, ist es normal, dass dieser mitunter aus Hunderten von individuellen geometrischen Segmenten besteht, die alle miteinander verbunden sind, damit die Maschine dieses Teil schneiden kann. Das ist eine enorme Herausforderung, aber ich liebe es einfach.”
Sobald das Inlay-Design fertig ist, führt Dave Jones aus unserem Produktentwicklungsteam einige zusätzliche Schritte in CAD/CAM durch, um das Design zu stabilisieren, schreibt entsprechende Programme für die CNC-Fräse oder den Laser und bereit es für die Produktion vor. Je nach Material und Design werden einige Inlays direkt bei uns hergestellt, während andere – meist Muscheln – von einem Drittanbieter, entweder Precision Pearl oder Pearl Works, mit CNC-Maschinen entsprechend präziser Spezifikationen zugeschnitten werden.
Es müssen auch Programme für die CNC-Fräse geschrieben werden, die sich mit dem Ausschneiden der Aussparungen befasst, in denen die Einlagen eingesetzt werden.
„Wir erstellen ein separates Set von Geometrien, abgeleitet vom ersten Set, erklärt Andy. „Es müssen bestimmte Änderungen durchgeführt werden – es darf nicht perfekt ineinander passen, weil ein Stück Holz ausreichende Dehnungsfugen erfordert. Und vergessen Sie nicht, dass man kein Rotationswerkzeug zum Schneiden von Innenecken verwenden kann. Das heißt, bei jeder Art von Design, das irgendwo in einem Punkt endet, kann man diesen Punkt nicht schneiden. Man muss von außen schneiden. Es muss also für eine separate Geometrie gesorgt werden, die entsprechend Spielraum erlaubt.”
Immer dann, wenn eine neue Einlage produktionsfertig gemacht wird – insbesondere wenn es sich um eine besonders komplizierte oder arbeitsaufwendige handelt – arbeiten Andy und Dave Jones mit unserem Produktfertigungsteam zusammen, um sicherzustellen, dass alles glatt und effizient läuft.
„Beim Einsetzen von Einlagen ist es eigentlich am wichtigsten, immer voll aufmerksam zu sein und ganz genau zu wissen, woran man gerade während des Vorgangs arbeitet“, erläutert Jones.
Eine Einlage, die zusätzliche Vorsicht erfordert, ist die Schlagbretteinlage aus Paua-Muschel bei unserer Presentation Serie.
„Diese stellt eine große Herausforderung dar, weil sie leicht zerbrechlich ist“, sagt Jones. „Das Palisanderfurnier für das Schlagbrett ist nur 46 tausendstel Zentimeter stark. Die Paua-Einlagen sind 51 tausendstel Zentimeter stark – so dünn, dass sie auch per Laser geschnitten werden. Die Aussparung muss einfach stimmen. Und nachdem die Einlage eingesetzt ist, sind noch einige vorsichtige Arbeitsschritte nötig und schließlich eine Oberflächenbehandlung und Nachbearbeitung per Laser, um ein erfolgreich fertiggestelltes Produkt zu erreichen. Die Art und Weise wie dies erfolgt, ist ein Zeugnis für das Maß des Engagements unserer Mitarbeiter für Qualität und effiziente Zusammenarbeit.”
Wie Andy bei Taylor das Thema Einlagendesign angeht
Andy teilt Bob Taylors Standpunkt, dass er sich bei Taylor darauf konzentrieren sollte, Gitarren auf grundlegender Ebene zu verbessern, anstatt sich auf extreme individuelle Anpassungen für Kunden einzulassen. Nebenbei sei erwähnt, dass diese Einstellung eine Reihe neuer gut durchdachter Inlay-Designs innerhalb des Rahmens der Standardmodelle bei Taylor ergeben hat.
Seit seiner Ankunft bei Taylor vor rund einem Jahrzehnt hat sich Andy als Meister im Gitarrendesign damit befasst, praktisch jede von Taylor angebotene Gitarre zu verändern, mit dem Ziel, den Klang und das Aussehen der meisten bestehenden Modelle zu verfeinern und außerdem viele neue Designs einzuführen. Für ihn gilt im Prinzip stets die gleiche Regel, unabhängig von der Art der Gitarre oder ihrer Ästhetik: es muss ein ganzheitlicher Designprozess sein, in dem der musikalische Charakter und die ästhetische Behandlung eine ausgeglichene Bedeutung einnehmen.
„Jedes Inlay-Design sollte dem Betrachter einen Eindruck davon vermitteln, wie die Gitarre sich anfühlt und klingt“, erklärt er. „Die Form ist in jedem Fall wichtig. Materialien spielen eine wichtige Rolle. Das optische Gewicht ist relevant, das heißt, wie auffällig oder diskret eine Einlage sich optisch ausmacht.”
„Der kleinere Korpus sorgt dafür, dass sie einen intimeren, eleganteren Eindruck vermittelt”, sagt er. „Stellen Sie sich jetzt einmal die gleiche Gitarre vor, allerdings mit großen Perlmutt-Blockeinlagen an jeder möglichen Stelle. Das Ergebnis wäre ein überwältigend glänzendes Griffbrett, das optisch ein so großes Gewicht vermitteln würde, dass man den Eindruck bekäme, die Gitarre würde regelrecht aus einem Ständer herausfallen. Sie würde dann optisch nicht mehr mit sich selbst im Gleichgewicht stehen. Mit dem Belle-Fleur-Inlay sieht das jedoch ganz anders aus: es gibt ein klares Gleichgewicht zwischen Kraft und Zartheit, mit einer Prise Art Nouveau, ein wenig Art Déco und noch etwas stilisiertem Impressionismus. Wenn ich mir das anschaue, bin ich davon überzeugt, dass dies Ähnlichkeiten zu dem Rest der Gitarre aufweist. Es passt einfach. Es gibt da keinerlei Aspekte, die andere Dinge einfach verdrängen würden. Die dabei verwendeten Kurven erinnern direkt an die Kurven des angeschrägten Cutaways, der Armauflage und an die allgemeine Silhouette dieser Gitarre. Alle diese Elemente passen zusammen.”
Dieser Ansatz zum Thema Einlagendesign stellt mitunter bei bestimmten Modellen der Taylor Produktpalette eine Herausforderung dar. Jede Serie unserer Produktpalette hat im Laufe der Zeit eine Reihe von Verzierungen erhalten (in den meisten Fällen wurde dasselbe Holz für Zargen und Boden verwendet), während es allerdings üblich ist, dass verschiedene Korpusmodelle innerhalb einer Serie unterschiedlichen klanglichen Charakter aufweisen.
Andy muss daher mitunter seiner Kreativität freien Lauf lassen und ein Design außerhalb dieser Grenzen entwerfen. Sein „Builder’s Edition“-Konzept stellt für ihn einen Weg dar, vom Standard einer Serie abzuweichen, woraus Modelle entstehen, die eine Art „Schnittversion des Regisseurs“ darstellen. Mit der Vorstellung der Grand Pacific, hat sich Andy beispielsweise entschlossen, die Builder’s Edition 517 und 717 zu entwerfen, die auf eine Art und Weise verziert sind, die an den traditionellen Stil der Dreadnought-Gitarren erinnert und darüber hinaus einen etwas anderen musikalischen Charakter aufweist, woraufhin die Ästhetik und das Einlagendesign dieser zwei Modelle untereinander viel mehr Ähnlichkeiten aufweist als jeweils im Vergleich zu der 500er und 700er Serie.
Anatomie der „Mission”-Einlage
Auf den ersten Blick wirkt das für das Griffbrett der Grand Orchestra 618e und 818e verwendete „Mission”-Inlay wie ein ziemlich einfach strukturiertes Design.
Auf den ersten Blick wirkt das für das Griffbrett der Grand Orchestra 618e und 818e verwendete „Mission”-Inlay wie ein ziemlich einfach strukturiertes Design. Im Grunde hat es eine blockartige Form mit einer geschwungenen Oberkante (mit zwei spiegelverkehrt angeordneten Eselrückenbogen, die an bestimmte klassische Architekturstile erinnern). Beim genaueren Hinsehen erkennt man allerdings weitere feine Details.
Zunächst einmal sei erwähnt, dass dieses Inlay aus zwei verschiedene Materialien besteht: der innere Bereich ist aus Perlmutt, das einen natürlichen Glanz aufweist, während die äußere Umrandung aus Ivoroid besteht.
„Das Ivoroid hat keinen spiegelnden Glanz”, erklärt Andy. „Es hat außerdem nicht dieselbe silberweiße Farbe wie Perlmutt und darüber hinaus eine leichte Körnung. Die Farbunterschiede sind so fein, dass man sie aus einer gewissen Entfernung kaum wahrnimmt, aber der creme-weiße Übergang zum Ebenholz-Griffbrett erlaubt dem Betrachter einen tieferen Einblick in das Design und mildert den Kontrast zwischen dem kühlen Schimmer des Perlmutts und der Wärme, die das Ebenholz im Hintergrund ausstrahlt. Es fügt eine visuelle Komplexität hinzu, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt.”
Außerdem ist zu diesem Design erwähnenswert, wie Andy eine Limitation der CNC-Fräse umging, indem er auf Lasertechnologie setzte.
„Für jede Art von computergesteuerte Fräse gilt, dass man sich im Klaren sein muss, dass man keine scharfe innere Ecke mit einem runden Schneidwerkzeug schneiden kann”, erklärt er. „Wenn man Teile per Hand auf traditionelle Weise ausschneidet, kann man eine scharfe innere Ecke erreichen, weil das Sägeblatt auch einen Schnitt mit einer geraden Kante ermöglicht. Mit CNC kann man allerdings im besten Fall nur eine abgerundete Ecke erreichen, deren Radius dem kleinsten Schneidwerkzeug entspricht.”
Mit einem Laser, erklärt er, kann man eine scharfe Innenecke schneiden, vorausgesetzt, der Laser ist stark genug, um das Material zu schneiden. (Mit Lasern ist es oft schwierig, Muscheln von bestimmter Stärke zu schneiden, aber das Schneiden von Materialien wie Holz, Acryl oder, im vorliegenden Fall, Ivoroid, erfolgt problemlos.)
„Wenn man sich die „Mission”-Einlage genauer anschaut, erkennt man das Ivoroid, das per Laser geschnitten wurde und scharfe Ecken hat”, sagt Andy. „Das Zentrum aus Perlmutt hat dazu passende scharfe äußere Ecken und eine innere abgerundete Ecke mit kleinem Radius. In diesem Fall ist die Abrundung der Innenecke von Vorteil für das Design. Wir verwenden hier die besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften der Werkzeuge und Materialien um ein Einlagendesign zu erstellen, bei dem es praktisch unmöglich wäre, ein konsistentes Ergebnis in Handarbeit zu erreichen. Die Stärke des Ivoroidstreifens ist extrem einheitlich, mit einer maximalen Abweichung von wenigen tausendstel Zentimeter. Die Innenecken befinden sich immer exakt da, wo sie hingehören und der Radius ist immer exakt gleich. Diese Konsistenz könnte man unmöglich per Hand erreichen. Ich glaube, bis jetzt ist das meine Lieblingsblockeinlage. Sie ist optisch so unheimlich kühn, ohne dabei primitiv zu wirken.”
Ein weiteres Beispiel (allerdings keine Builder’s Edition) war die Neufassung der Grand Orchestra im Jahr 2020, wobei diese um V-Class-Verstrebung ergänzt wurde und andere Verzierungen erhielt. Die beiden überarbeiteten Modelle, die 618e und die 818e, sind mit dem gleichen Inlay versehen, genannt „The Mission“, das sich deutlich von den Einlagen der anderen Modelle der 600er und 800er Serie unterscheidet. Andy entschied sich für eine Blockeinlage, ein optischer Bezug auf den kräftigen, dominanten und offenen Klang dieses Instruments. Wenn man genauer hinblickt, erkennt man jedoch filigrane Details in der Einlage: der Perlmutt-Block im Zentrum ist umrundet von einem äußeren Ring aus per Laser zugeschnittenem Ivoroid, wodurch eine feine Abstufung entsteht. (In unserer Seitenleiste können Sie mehr über die technische Umsetzung dieses Inlay-Designs erfahren).
„Es vermittelt das richtige Gefühl für eine Grand-Orchestra-Gitarre”, sagt Andy. „Dieses Inlay verkörpert genau das, was ich zum Klang der Grand Orchestra sagen kann. Es ist kräftig, dominierend und markant, weist aber auch trotz seiner Größe eine überraschende Komplexität und Feinheiten auf. Man kann eine Einlage – sei es eine Griffbrettmarkierung oder einfach nur eine Verzierung – als Design-Gelegenheit nutzen, um der Gitarre zusätzlichen Ausdruck zu verleihen, sofern alle Elemente das gleiche Gefühl vermitteln. Wenn man dann als Gitarrist das fertige Instrument betrachtet, wird einem sofort klar, dass alle Teile harmonisch ineinander übergehen. Für mich ist das dann eine gelungene Einlage. Ich stelle mir gerne vor, wie hundert Jahre später ein Gitarrist das Instrument in die Hand nimmt und auf den ersten Blick durchschaut, wie alle Elemente zusammenpassen.”
Es würde sicherlich auch fantastisch klingen.
In einer der nächsten Ausgaben von Wood&Steel wird Scott Paul, Direktor für nachhaltige Naturressourcen bei Taylor, einen ausführlichen Einblick in unsere Bemühungen zur Ressourcenbeschaffung liefern, mit dem Schwerpunkt Naturmaterialien, wie Perlmutt und Abalone.
Nachdem sie jahrzehntelang daran gearbeitet haben, ein erfolgreiches Unternehmen mit einer kreativen Kultur aufzubauen, überreichen jetzt die Mitbegründer von Taylor, Bob Taylor und Kurt Listug, das Unternehmen an die Mitarbeiter. Es gibt gute Gründe dafür, dass wir bei Taylor in eine bessere Zukunft denn je zuvor blicken können - ganz wie es auch für Gitarristen allgemein gilt.
Gehen wir zurück zu einem ganz normalen Montagmorgen im Januar. Seltsamerweise trifft man an diesem Tag auf dem Werksgelände El Cajon in Kalifornien nicht auf das übliche lebhafte Treiben, bei dem unzählige Gitarren ins Leben gerufen werden, das man von Taylors Werkstätten gewöhnt ist. Der Grund dafür ist, dass sich unsere Handwerker mit ihren Kollegen auf dem Parkplatz vor unserem Versandlager für eine virtuelle unternehmensweite Bekanntmachung versammelt haben.
Dort wurde ein 9 Meter großer LED-Bildschirm aufgestellt, der einen digitalen Countdown darstellt. Alle Mitarbeiter tragen Masken und halten unter einem azurblauen südkalifornischen Himmel sicheren Abstand zueinander ein. Überall auf der Welt, einschließlich unserem europäischen Team, wurden Mitarbeiter von Taylor, die von zu Hause aus arbeiten, dazu angewiesen, die Video-Übertragung anhand des entsprechenden Links anzuschauen.
Man hatte zuvor angekündigt, wenn auch sehr undeutlich, dass die Bekanntmachung positiver Natur sein würde, es sich um ein wichtiges Ereignis für die Mitarbeiter handeln würde, woraufhin eine Stimmung gespannter Vorfreude in der Luft lag, während die Mitarbeiter vor Ort sich unterhielten oder nach Neuigkeiten auf ihren Handys scrollten.
Zur festgelegten Zeit startete die Wiedergabe eines Videos, das den 17-jährigen Bob Taylor zeigt, wie er stolz seine erste Gitarre, die er je gebaut hat, eine 12-saitige Dreadnought, in den Armen hält. In diesem Video folgt nun eine kurze Zusammenfassung der Unternehmensgeschichte, während die bekannten Stimmen von Bob und Mitbegründer Kurt Listug Erinnerungen zu verschiedenen älteren Fotos austauschen, auf denen sie selbst in jungen Jahren und die harten frühen Tage des Unternehmens festgehalten sind.
Eine Gruppe von Mitarbeitern schaut ein Video an, das die Geschichte von Taylor erzählt, bevor der Mitarbeiterbeteiligungsplan bekannt gemacht wird. Auf der Leinwand: der junge Bob Taylor (etwa 1975)
Die beiden sprechen über ihre gemeinsame Leidenschaft am Gitarrenbau, wegen der sie sich bei American Dream kennengelernt haben und die dazu führte, dass sie, jeweils im Alter von 19 und 21 Jahren, gemeinsam das Unternehmen für 3.700 $ übernahmen. Sie erinnern sich an alle Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten, und erzählen von der eisernen Entschlossenheit, die es ihnen ermöglichte, 10 Jahre lang gegen den Strom zu rudern, bis sie es endlich geschafft hatten, regelmäßig selbst ihren Lohn zu gewinnen.
„Es war wirklich für eine lange Zeit nicht leicht“, sagt Kurt. „Wir mussten alles lernen. Wie man Gitarren baut. Wie man Gitarren verkauft. Wie man ein Unternehmen aufbaut.“
Im Video wird die Entwicklung des Unternehmens Taylor bis in die heutigen Tage dargestellt. Bob und Kurt danken darin ihren Mitarbeitern für die harte Arbeit und den kooperativen Geist, die für das Wachstum und den Erfolg des Unternehmens maßgebend waren und dessen einzigartige Kultur definierten. Sie beziehen sich darin auch auf die Schwierigkeiten im Jahr 2020.
„Eine große Bewährungsprobe für die Kultur eines Unternehmens besteht darin, wie es auf Schwierigkeiten reagiert“, meint Kurt und bezieht sich dabei auf die unerschöpfliche Ausdauer in Sachen Problemlösung, die er und Bob angesichts der beispiellosen Herausforderungen des Jahres 2020 aufbrachten. „Wir möchten es euch alle wissen lassen, wie stolz wir darauf sind, wie unser gesamtes Unternehmen auf diese Herausforderung reagiert hat.“
Bob teilt dieses Gefühl und fasst die Erfolge des Jahres 2020 zusammen, wie die rasante Entwicklung und Markteinführung der American Dream-Serie, die Veröffentlichung unserer neuen GT-Gitarre sowie die Art und Weise, wie sich die an der Produktion beteiligten Mitarbeiter an die unzähligen neuen Vorschriften für sicheres Arbeiten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie angepasst haben.
„Trotz aller Herausforderungen, die wir annehmen mussten, wussten Kurt und ich, dass unser Unternehmen in der Lage sein würde, diese zu bestehen und dabei noch stärker zu werden, weil wir bereits zuvor ähnliche Schwierigkeiten überwunden hatten“, sagt er. „Und dieses Mal arbeiten einige der talentiertesten und engagiertesten Mitarbeiter bei uns zusammen.“
Dann wechselt das Video zu einem neuen Abschnitt über. Diesmal erscheinen Bob und Kurt zusammen vor der Kamera und reden direkt mit den Mitarbeitern.
„Heute ist ein großer Tag in der Geschichte von Taylor Guitars“, sagt Bob. „Ein Tag, den Kurt und ich schon seit langer Zeit geplant haben.“
Kurt Listug bei der Arbeit an einem Gitarrenkorpus in der Taylor Werkstatt, etwa 1975
Sie antworten damit auf eine Frage, die in letzter Zeit immer häufiger gestellt wird, insbesondere wo beide mittlerweile schon Mitte sechzig sind: „Was geschieht mit Taylor Guitars, wenn Sie beide nicht mehr unter uns weilen?“
„Auch wenn Kurt und ich es nicht planen, in näherer Zukunft in den Ruhestand zu gehen“, erklärt Bob, „ist es ganz eindeutig eine wichtige Frage und heute werden wir sie beantworten.“
„Jedes erfolgreiche Unternehmen steht irgendwann vor der Herausforderung, seine Gründer zu überleben“, sagt Kurt. „Wem gehört dann das Unternehmen? Wer eignet sich optimal dafür, das Unternehmen in Zukunft zu leiten? Wer wird dafür sorgen, dass unsere Werte und unsere Unternehmenskultur weiterhin bestehen? Auch wenn Bob und ich es hoffen, uns noch viele Jahre lang diesem Unternehmen widmen zu können, möchten wir sicherstellen, dass wir dem Unternehmen die besten Zukunftsaussichten für weiterführenden Erfolg bieten, damit es optimale Chancen hat, noch für die nächsten 100 oder 200 Jahre zu bestehen.“
„Für uns sind die ‘guten alten Zeiten’ die Gegenwart und die Zukunft.“
Bob Taylor
Kurt erklärt nun, welche üblichen Optionen Unternehmen zur Verfügung stehen, was den Eigentumsübergang betrifft, und warum weder er noch Bob oder Andy Powers, Meister im Gitarrenbau, der im Jahr 2019 der dritte Miteigentümer wurde, eine dieser Optionen in Erwägung ziehen würden. Das Unternehmen könnte in der Familie bleiben (Kurt hat keine Kinder und Bobs Töchter haben sich nie für das Unternehmen interessiert); sie könnten das Unternehmen an einen anderen Hersteller von Musikinstrumenten verkaufen (sie haben verschiedene Angebote erhalten, aber immer das Gefühl gehabt, kein anderes Unternehmen würde die Unternehmenskultur von Taylor wirklich verstehen oder erhalten); sie könnten das Unternehmen an eine Privatkapitalgesellschaft veräußern (was das finanzielle Wohlbefinden oder die zentrale Mission des Unternehmens in Gefahr bringen könnte); oder an die Börse gehen (dafür ist aber Taylor ein zu kleines Unternehmen).
„Keine dieser Optionen würde unsere Unternehmenswerte erhalten oder die zentrale Mission bewahren, die das Geheimnis unseres Erfolgs darstellt: die bestmöglichen Musikinstrumente zu entwerfen und zu bauen“, erklärt Kurt. „Darüber hinaus hätten wir dann nicht mehr die Entscheidungsfindung und Zielsetzung für das Unternehmen in unseren Händen.“
Es gab eigentlich nur eine einzige sinnvolle Option, erzählt Bob den Mitarbeitern.
„Ja, so wahr wie Kurt und ich hier heute sitzen, sind wir nicht mehr die Eigentümer von Taylor Guitars“, sagt er. „Am 31. Dezember, während ihr mit der Vorbereitung eurer Feierlichkeiten für Sylvester beschäftigt wart, haben Kurt, Andy und ich die Dokumente unterzeichnet, die dazu führten, dass Taylor Guitars offiziell in den Besitz von euch, unseren geschätzten Mitarbeitern, überging. Ihr habt richtig gehört – Taylor Guitars ist jetzt vollständig im Besitz seiner Mitarbeiter. Herzlichen Glückwunsch!“
Terry Myers, einer der am längsten dem Unternehmen angehörigen Mitarbeiter (32 Jahre), war bei der Bekanntmachung auf dem Parkplatz anwesend.
„Ich war total verblüfft”, sagt er. „Ehrlich gesagt war mein erster Gedanke, als ich von einer unternehmensweiten Bekanntmachung hörte, dass man das Unternehmen veräußert hatte und ich fragte mich, wer wohl der neue Besitzer wäre. Es lag allerdings eine positive Stimmung rund um diese Bekanntmachung in der Luft, was ich etwas seltsam fand. Wir alle wissen, dass es für die meisten Mitarbeiter normalerweise kein gutes Ereignis darstellt, wenn ein Unternehmen verkauft wird. Als ich dann aber hörte, dass wir die neuen Besitzer sind, musste ich überrascht eingestehen, dass ich damit nicht gerechnet hatte! Es war ein ganz besonderer Moment.“
Al Moreno, der als Kameramann bei uns arbeitet, und für die Aufnahme der Veranstaltung zuständig war, war auch von diesem erstaunlichen Ereignis persönlich beeindruckt.
„Ich fühlte mich wie ein Musiker, der gerade in eine unglaublich tolle Band aufgenommen wurde“, sagt er. „Ich war total stolz, dieser Mitarbeitergemeinschaft anzugehören.“
Der Übergang zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
Die Lösung, die Taylor Guitars wählte, damit das Unternehmen in den Besitz der Mitarbeiter übergeht, bestand in einem Employee Stock Ownership Plan (ESOP, ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm). Den US-Bundesgesetzen entsprechend eingerichtet, handelt es sich dabei um eine Art Altersvorsorgeplan, durch den qualifizierten Mitarbeitern eines Unternehmens ein Anteil an diesem anhand von Einzelbeteiligungen gewährt wird. Ein ESOP-Trust besteht aus Optionen der Gesellschaft, die sich im Besitz der Mitarbeiter befinden. Diese Anteile werden dann im Laufe der Zeit aufgeteilt und einzelnen Alterssparkonten zugewiesen. (Die Mitarbeiter erwerben die Anteile nicht direkt.) Der Wert eines jeden einzelnen Alterssparkontos spiegelt die Unternehmensergebnisse wider, das heißt, je mehr ein Unternehmen wächst und erfolgreich ist, desto mehr profitieren die Mitarbeiter davon. Einmal im Jahr zahlt das Unternehmen einen Betrag auf die Vorsorgekonten der Mitarbeiter ein. Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder in den Ruhestand geht, erhalten sie vom ESOP den Betrag ausgezahlt, der sich aus den Anteilen und dem Wert des Unternehmens ergibt.
Bob und Kurt äußern sich zu dem Übergang in das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, zu ihren Hoffnungen für die Zukunft des Unternehmens und wir erfahren, worauf sie besonders stolz sind.
„Für die Zeit, in der wir leben, gilt, dass immer weniger berufstätige Menschen in der Lage sind, ihre Stellung zu verbessern und jeglichen Wohlstand aufzubauen.“
Kurt Listug
„Durch das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm können wir auf noch deutlichere und sinnvollere Art für unsere Mitarbeiter sorgen“, sagt Kurt. „Jeder erhält dadurch eine direkte finanzielle Beteiligung am Erfolg des Unternehmens, was dabei helfen wird, auch in den kommenden Generationen unserem wichtigsten Ziel nachzugehen – dem Bau der bestmöglichen Musikinstrumente.“
Vorausplanung ist alles
Kurt, Bob und Barbara Wight, oberste Finanzleiterin bei Taylor, haben schon vor Jahren damit angefangen, sich genauer über Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (ESOP) zu informieren. In der Tat haben die Vorbereitungen für diesen Übergang vor etwa sieben Jahren begonnen. Für die Zukunft vorausplanen, erinnert sich Bob, ist ein Grundprinzip, das Kurt und er schon in den Anfängen ihrer Geschäftspartnerschaft zu schätzen lernten.
„Kurt und ich waren gerade Mitte zwanzig, als wir damit beschäftigt waren, die beste Form für unser Unternehmen zu suchen“, erzählt er. „Wir ließen uns gerade von einem Anwalt beraten, als er irgendwann plötzlich sagte: «Wenn ihr das Unternehmen veräußert…» Daraufhin habe ich erwidert: «Was wollen Sie damit sagen? Ich habe keinerlei Absichten, dieses Unternehmen zu verkaufen». Er sagte dann: «Bob, Sie werden dieses Unternehmen verkaufen – entweder unabsichtlich, wenn Sie sterben, oder irgendwann davor, wenn Sie noch die vollständige Kontrolle haben». Als ich das hörte, traf mich das wie ein Schlag und es war mir klar, dass Vorausplanung für uns von höchster Bedeutung sein würde.“
Barbara Wight, die im Juli 2009 als CFO bei Taylor eingestellt wurde, hatte auf die harte Tour gelernt, warum die Erstellung eines Nachfolgeplans für ein Unternehmen so wichtig ist.
„Ich habe die sehr herausfordernde Erfahrung gemacht, einem größeren, in seiner Branche weltweit führenden Unternehmen aushelfen zu müssen, als dessen Gründer ganz plötzlich verstarb und kein Nachfolgeplan existierte“, erzählt sie. „Und das Problem besteht da aus zwei Teilen: das Management des Unternehmens und das Unternehmen an sich, das man mit einem Organismus vergleichen könnte. Wenn Sie keinen Nachfolgeplan für das Leben dieses Organismus haben, für den Fall, dass Sie nicht mehr da sind, dann wird es dieser Organismus sehr schwer haben, zu überleben.“
„Zildjian wurde im 17. Jahrhundert gegründet, Martin im Jahr 1833, es ist also nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen in der Musikbranche über viele Jahre bestehen.“
Barbara Wight
Als Barbara sich für die Stelle bei Taylor bewarb, war dies ein wichtiger Diskussionspunkt mit Bob und Kurt.
„Ich wollte das nie wieder durchmachen“, sagt sie. „Ich wollte sichergehen, dass Bob und Kurt auch meine Überzeugung teilten, was natürlich der Fall war, da beide bereits langfristig denken gelernt hatten. Wir kümmern uns also um dieses Thema, seitdem ich hier angefangen habe.“
Andy Powers verpflichtet sich gegenüber dem Unternehmen
Was Vorausplanung für die Zukunft betrifft, ist die Einstellung von Andy Powers eines der besten Beispiele für Taylors fortwährendes Engagement für den Gitarrenbau. Er schloss sich dem Unternehmen genau zehn Jahre vor dem Eigentumsübergang an. Man kann schnell die wichtige Rolle verstehen, die Andy als Designspezialist der nächsten Generation für unser Unternehmen einnahm, wenn man die unzähligen Innovationen im Gitarrenbau betrachtet, die Taylor Guitars in den letzten zehn Jahren vorgestellt hat. Es ist kein Geheimnis, dass Andy eingestellt wurde, um Bob Taylors Nachfolger für Design und Entwicklung der Gitarren zu werden. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Bob ausdrücklich nach einer Person suchte, die relativ jung sein sollte und sich auf lange Zeit beruflich für das Unternehmen verpflichten könnte. Bob hatte tatsächlich auf der Liste der Qualifikationen, die er von seinem Nachfolger erwartete, erwähnt, dass dieser nicht älter als 30 sein sollte, aber über 20 Jahre Erfahrung im Gitarrenbau verfügen sollte, was auf den ersten Blick als unmögliche Erwartung erscheint. Erstaunlicherweise erfüllte Andy diese Erwartung. (Er baute seine erste Gitarre im Alter von neun Jahren).
Andy erneuerte seine Verpflichtung gegenüber dem jetzt im Besitz der Mitarbeiter befindlichen Unternehmen, als Bob und Kurt den Eigentumsübergang bekanntmachten.
„Meine Verpflichtung besteht darin, für den Rest meines Berufslebens hier an diesem Unternehmen an dem erstaunlichen Schaffen mitzuwirken, das uns allen so am Herzen liegt: der Gitarrenbau“, erklärte er. „Bob hat immer schon gesagt, dass er und Kurt lange daran gearbeitet haben, ein solides Fundament und ein dichtes Dach zu schaffen, damit wir uns in dieser nächsten Generation um die Gestaltung des Innenraums kümmern können.“
Bob betrachtet die Einstellung und Zusammenarbeit mit Andy als eine seiner stolzesten Errungenschaften und als ein Beispiel für die zukunftsorientierte Philosophie des Unternehmens.
„Andy ist ein besserer Gitarrenbauer als ich – meiner Meinung nach einer der besten der Welt -, was spitze ist, weil es bedeutet, dass wir in eine Zukunft mit immer besseren Ergebnissen blicken können, anstatt einfach nur zu versuchen, vergangene Errungenschaften zu wiederholen“, sagt er. „Für uns sind die ‘guten alten Zeiten’ die Gegenwart und die Zukunft.“
Die Bedeutung der Mitarbeiter und der Unternehmenskultur
Taylor Guitars hätte sich ohne weiteres als hoch angesehener Hersteller hochwertiger Akustik-Gitarren etablieren und dabei das Unternehmen in handlicher Größenordnung halten können. Aber Bob und Kurt hatten immer schon höhere Ambitionen.
„Ich kann mich gut an den Tag erinnern, an dem wir American Dream kauften“, erzählt Kurt. „Wir haben damals gesagt: «Eines Tages werden wir so groß sein wie Martin». Es mag etwas komisch wirken, wenn zwei Jungs eine solche Aussage machen, aber wir hatten wirklich dieses Ziel.“
Im Laufe der Zeit, als sie mehr Mitarbeiter anstellten, lernten Bob und Kurt, dass sie eine starke Unternehmenskultur brauchten, mit Menschen, die ihre Visionen und Motivationen teilten, um das fortwährende Wachstum des Unternehmens gemäß ihrer Werte und Überzeugungen zu ermöglichen.
„Was Kurt, Andy und mir noch mehr Freude bereitet, als Gitarren zu bauen, ist es, Arbeitsplätze und Karrieren für Menschen zu schaffen.“
Bob Taylor
„Man muss mehr als nur Geschäfte im Sinn haben“, sagt Kurt. „Es ist zwar ein Geschäft, aber wir wollten Leute anziehen, die wie Bob und ich eine Leidenschaft für ihre Arbeit haben. Wir wollten ein Arbeitsumfeld schaffen, bei dem problemlösende Innovationen, Zusammenarbeit und Respekt ganz oben stehen. Wo Menschen sich befähigt fühlen, ihre einzigartigen Talente auszunutzen und auf ihre Arbeit stolz sein können.“
Bob, der als junger Gitarrenbauer immer schon das Ziel verfolgte, nicht nur ein Meister seines Handwerks zu werden, sondern dieses auch für andere ansprechend zu machen, erinnert sich lebhaft an den Moment, an dem ihm plötzlich alles klar wurde.
„Wenn ich an jene frühen Zeiten zurückdenke, in denen wir es wirklich hart hatten, aber trotz unserer Armut immer eine Leidenschaft für unsere Arbeit hatten, setzte ich mir ein weiteres Ziel: meine Beschäftigung zu einem Beruf zu machen, den auch andere stolz ausüben würden“, sagt er. „Damit man jenem Freund, der Karriere gemacht hat, ganz direkt entgegnen könnte: «Ich habe auch eine Karriere: Ich bin Gitarrenbauer».“
Jahrzehnte später ist Bob als Träger unzähliger Auszeichnungen, die er als ein Pionier des modernen Gitarrenbaus erhielt, nicht weniger stolz auf das Unternehmen selbst, das heutzutage mehr als 1.200 Mitarbeiter hat.
„Was Kurt, Andy und mir noch mehr Freude bereitet, als Gitarren zu bauen, ist es, Arbeitsplätze und Karrieren für Menschen zu schaffen”, sagt er.
Die jetzt am Besitz von Taylor beteiligten Mitarbeiter erzählen uns, was ihnen an der Unternehmenskultur gefällt.
Das lange Spiel
Während Kurt weiß, dass der Übergang zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm die beste Lösung aus unternehmerischer Sicht darstellt, ist er auch zutiefst begeistert von der Tatsache, dass damit ein Weg geschaffen wurde, den Mitarbeitern, die jetzt am Unternehmen beteiligt sind, eine bessere finanzielle Zukunft für sie selbst und ihre Familien zu ermöglichen, insbesondere in einer Zeit, in der die Vermögensungleichheit weltweit immer stärker zunimmt.
„Für die Zeit, in der wir leben, gilt, dass immer weniger berufstätige Menschen in der Lage sind, ihre Stellung zu verbessern und jeglichen Wohlstand aufzubauen”, sagt er. „Die meisten Menschen werden nicht imstande sein, finanziellen Wohlstand zu schaffen, es sei denn sie geben nur ganz wenig Geld aus und haben im Verhältnis dazu ein relativ hohes Einkommen, so dass sie kleinere Ersparnisse anlegen können. Sie sind dennoch nicht in der Lage Kapital einzusetzen oder solches ausgezahlt zu bekommen. Dieser Schritt, durch den das Unternehmen sich jetzt im Besitz der Mitarbeiter befindet, bietet diesen die Gelegenheit, aufgrund des Wachstums des Unternehmens Kapital aufzubauen. Sie können daraufhin ein Vermögen für ihre Altersvorsorge aufbauen, das sie sonst kaum erreicht hätten.”
Alle Mitarbeiter beteiligen
Eine Bedingung, die Bob, Kurt und Andy stellten, als sie den Übergang zum Unternehmen im Besitz der Mitarbeiter vorbereiteten, bestand darin, einen geeigneten Rahmen für die Umsetzung zu finden, so dass alle Mitarbeiter von Taylor teilnehmen könnten, auch diejenigen, die in Mexiko, Südamerika, dem Vereinigten Königreich und der EU leben. Unsere europäische Hauptniederlassung in Amsterdam, die als operatives Zentrum für unseren Vertrieb und Weiterverteilung in Europa darstellt und eine voll ausgestattete Service- und Reparaturwerkstatt umfasst, war schließlich in den letzten zehn Jahren von entscheidender Bedeutung für unser internationales Wachstum.
Eine ähnlich wichtige Rolle für unser Wachstum hat unser zweites Werk in Tecate, Baja California, Mexiko (etwa eine Stunde entfernt vom US-Hauptsitz El Cajon) eingenommen, wo wir die Baby Taylor, die GS Mini, die Academy-Serie, die 100er und 200er Serie sowie Gitarrenkoffer und -taschen herstellen.
Eine Schneiderin bei der Herstellung einer Taylor Tasche in unserem Werk in Tecate
„Einer unserer größten Erfolge ist die Ausdehnung unserer Geschäftstätigkeit in Tecate”, teilten Bob und Kurt ihren Mitarbeitern in Mexiko nach der Bekanntmachung des Mitarbeiterbeteiligungsplans (ESOP) mit. „Wir sind davon überzeugt, dass dieses Werk eine der besten Gitarrenwerkstätten der Welt ist und ihr alle habt Gründe, auf eure Arbeit stolz zu sein, die dazu beiträgt, dass sich Taylor als ein branchenführendes Unternehmen behaupten kann und unsere Gitarren sich rund um die Erde so großer Beliebtheit erfreuen.
Da die Bestimmungen für ein ESOP (Mitarbeiterbeteiligungsplan) in US-Bundesgesetzen festgelegt sind, wurde der Vorgang wesentlich komplexer durch die Notwendigkeit, den richtigen rechtlichen Rahmen zu finden, der die Beteiligung von Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern ermöglichte, weil die Gesetze in diesen Ländern natürlich abweichen. CFO Barbara Wight leitete das Verfahren, wobei sie mit externen Beratern zusammen gearbeitet hat, die sich darauf spezialisieren, Unternehmen beim Eigentumsübergang in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zu helfen. Das ist einer der Gründe, warum das Verfahren allein für die Planung Jahre in Anspruch nahm.
„Wir mussten jeden einzelnen Beteiligten berücksichtigen, und solange wir nicht sicher waren, dass jeder dabei die angemessenen Rechte erhielt, war die Struktur für uns nicht geeignet”, erklärt Barbara. „Dazu gehörten Bob, Kurt und Andy, aber auch alle unsere Mitarbeiter rund um den Globus. Die Lösung musste sich auch für unsere Händler, unsere Kunden, die Gemeinden vor Ort, die geschäftliche Gemeinschaft sowie die Kreditgeber eignen, die uns dabei helfen, das Unternehmen zu erwerben.”
In den letzten Jahren vor dem Eigentumsübergang, galt als Zieldatum stets der 31. Dezember 2020. Aber niemand hatte mit einer Pandemie gerechnet.
„Als uns die Pandemie traf und wir unsere Werksgelände schließen mussten, haben wir den Plan tatsächlich erst einmal auf Eis gelegt”, sagt Barbara. „Wir mussten in den Überlebensmodus wechseln und sicherstellen, dass wir uns um alle kümmerten. Als wir dann aber im Laufe des Jahres merkten, dass sich die Welt der Musik zuwandte, hatten wir die Inspiration gefunden, den Plan dennoch umzusetzen. Wir haben dann also im September letzten Jahres buchstäblich beschlossen: «Lasst uns das machen». Das einjährige Projekt wurde daraufhin auf den Zeitraum von September bis zum 31. Dezember komprimiert, weil wir uns sagten, was wäre, wenn wir 2021 mit einer für alle unsere Mitarbeiter, Händler und Kunden außerordentlich positiven Neuigkeit starten könnten?”
Mitarbeiter an der Taylor Produktionsstätte in Tecate, Baja California, Mexiko, werden am Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (ESOP) des US-basierten Unternehmens Taylor Guitars teilnehmen. Diese Vereinbarung ist die erste ihrer Art, was Mitarbeiterbeteiligungspläne angeht, und schafft dadurch effektiv ein Beispiel, dem andere Unternehmen folgen könnten.
„Ein Employee Stock Ownership Program (ESOP, ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm) ist für uns eine hervorragende Option, weil es ermöglicht, dass unser Hauptanliegen, hochwertige Instrumente für Musiker zu bauen, auch in Zukunft bestehen kann.“
Andy Powers
Mitarbeiter in Großbritannien und der EU werden an einem ähnlichen Plan beteiligt (ein Global Employee Stock Ownership Plan, GESOP), der gemäß den EU-Bestimmungen verfügbar ist.
Nate Shivers, unser Vertriebsleiter für Europa, den Nahen Osten und Afrika, der in Amsterdam lebt und arbeitet, weist darauf hin, dass ESOP-ähnliche Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in Europa eine Seltenheit darstellen.
„Die Tatsache, dass Taylor Guitars sich darum bemüht hat, die gleichen Grundprinzipien auf unsere europäischen Mitarbeiter anzuwenden, haben diese als große Überraschung empfunden”, sagt er. „Taylor hat damit eine ganz klare Stellung bezogen, was das Engagement des Unternehmens für unser Team hier betrifft.”
Es kam auch ein Gefühl der Erleichterung auf, sagt Nate, da einige Mitarbeiter sich gefragt hatten, wie wohl die Zukunft von Taylor Guitars ohne Bob und Kurt als Unternehmenseigner aussehen würde.
„Die Vorstellung, eines Tages festzustellen, dass wir einem unserer Konkurrenten oder einer Bank gehören, war sicherlich eine Möglichkeit”, meint er. „Der Weg, den Bob, Kurt und Andy wählten, hat diese Gruppe wirklich beeindruckt.”
Eine andere Art von Nachhaltigkeit
Wir haben im Laufe der letzten Jahre so manche Story veröffentlicht, die von den anhaltenden Bemühungen des Unternehmens um mehr Nachhaltigkeit berichtete. Unsere Initiativen richteten sich meist auf den verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, auf die wir angewiesen sind, zukunftsorientierte Investitionen in Projekte wie das Pflanzen von Ebenholz- oder Koa-Bäumen, das Upcycling und Wiederbepflanzen von Bäumen in urbanen Gebieten sowie Handlungsweisen, durch die weniger Abfall erzeugt wird. Bob, Kurt und Andy sind der Überzeugung, dass dieselben Denkweisen auch angewandt werden, wenn wir in unsere Mitarbeiter und unsere Unternehmenskultur anhand eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms investieren. Die beiden Ideen passen gut zusammen. Bob verwendet gerne das Beispiel von Mahagonibäumen, die von britischen Missionaren auf Fidschi vor rund hundert Jahren gepflanzt wurden und nun Holz ergeben, das Taylor für den Bau von Gitarren verwendet hat.
„Ich finde die Vorstellung ganz toll, dass wir bei Taylor in hundert Jahren Gitarren aus Ebenholz, Koa oder anderen Holzarten bauen, die wir gegenwärtig pflanzen”, sagt Bob.
Und wie Barbara Wight betont, weil Musik ein so wesentliches und zeitloses menschliches Ausdrucksmittel ist, können Unternehmen, die Musikinstrumente bauen, viele Generationen überdauern.
„Zildjian wurde im 17. Jahrhundert gegründet, Martin im Jahr 1833, es ist also nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen in der Musikbranche über viele Jahre bestehen“, sagt sie. „Diese Unternehmen haben es geschafft, indem sie an Familienmitglieder weitergegeben wurden. In unserem Fall haben wir dank unserer Mitarbeiter die Möglichkeit, Generationen zu überdauern. Das ist einfach faszinierend.“
Barbara Wight, CFO bei Taylor, erklärt, warum das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ihrer Ansicht nach eine so sinnvolle Lösung für die Mitarbeiter und das fortwährende Wachstum des Unternehmens darstellt.
Warum ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm gut für Musiker ist
Wenn Sie bereits ein Fan unserer Gitarren und unserer Unternehmenskultur sind – oder einfach nur ein Fan von Gitarren im Allgemeinen – dann liegt es auf der Hand, dass Ihnen die Zukunftspläne von Taylor gefallen werden. Sie stellen aber auch eine gute Neuigkeit für aktuelle und zukünftige Kunden dar.
Dave Pelletier, Vertriebsleiter von Taylor, hat viele Jahre lang in der Musikbranche gearbeitet, sowohl im Einzelhandel als auch bei den Herstellern und ihm ist der eindeutige Vorteil für die Kunden klar, den der Übergang von Taylor in den Besitz seiner Mitarbeiter darstellt.
„Man kann sich sehr gut ein Bild von einem Unternehmen machen, indem man beobachtet, wie die Mitarbeiter und Kunden behandelt werden“, sagt er. „Ein Mitarbeiterbeteiligungsplan zeugt eindeutig davon, dass das Unternehmen Nägel mit Köpfen macht. Das fällt auch unseren Kunden auf und macht unsere Marke noch attraktiver. Die ersten Anzeichen sehen wir bereits. Dies ist auch eine Art Zusicherung im Bezug auf die Kontinuität unserer Unternehmenskultur und wie wir weiterhin in Zukunft unser Geschäft führen werden. Gleichzeitig stellt dies eine Art Garantie für die Qualität unserer Produkte dar, die sie mit ihrem hart verdienten Geld erwerben. Persönlich gesagt muss ich noch hinzufügen, dass wir hier bei Taylor nun umfassender überlegen, bevor wir handeln: «Wird das allen zugute kommen, letztendlich auch unseren Kunden?»“
Dave Pelletier und Steve Theriault von Taylor erklären, warum das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm sich vorteilhaft auf die Kunden, Händler und Zulieferer des Unternehmens auswirken wird.
Wie ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm die Kundenzufriedenheit verbessert
Daten zu Unternehmen, die sich im Besitz der Mitarbeiter befinden, lassen eine hervorragende Erfolgsbilanz, erfolgreiche Geschäftsergebnisse und eine gesunde Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit erkennen. Laut dem National Center for Employee Ownership (NCEO, US-amerikanische Zentralstelle für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme), eine gemeinnützige Forschungsorganisation, machen Unternehmen, die sich im Besitz ihrer Mitarbeiter befinden oder sonstige Mitarbeiterbeteiligungsprogramme umsetzen, mehr als die Hälfte der Liste der „100 besten Unternehmen in Amerika für den Arbeitnehmer“ aus, die jährlich in der Zeitschrift Fortune Magazine veröffentlicht wird.
Alex Moss, Gründer und Manager der Praxis Consulting Group und ehemaliges Vorstandsmitglied bei der NCEO, war ein entscheidendes Mitglied des Beratungsteams für den Eigentumsübergang von Taylor. Wir haben ihn gebeten, seine Ansichten bezüglich des Eigentumsübergangs von Taylor mit uns zu teilen, insbesondere was dies für die Kunden bedeutet.
Sie haben einer Vielzahl an Unternehmen dabei geholfen, ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm einzurichten. Was empfinden Sie bei dem von Taylor beschrittenen Weg als besonders bemerkenswert?
Was mir besonders auffällt, ist die Treue zu den Werten des Unternehmens, von der Absicht angefangen bis hin zu all den unzähligen feinen Entscheidungen, die beim Übergang des Unternehmens in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm getroffen werden mussten, um Bob und Kurts ursprüngliche Vision widerzuspiegeln. Dieser Schritt ermöglicht es dem Unternehmen, den Menschen – ich leihe mir hier ihre Worte – „die Freude an der Musik“ zu bringen, die sie verdienen. Die Eigentumsübertragung eines Unternehmens mittels eines Mitarbeiterbeteiligungsplans ist eine aufwendige Angelegenheit, es handelt sich um ein komplexes Verfahren mit vielen Herausforderungen. Besonders beeindruckend ist es da, zu beobachten, wie es dieses Unternehmen auf eine Art und Weise fertig gebracht hat, die Taylors Vision zusätzlich verstärkt.
Warum ist ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm gut für die Kunden eines Unternehmens?
Den Kunden geht es hauptsächlich darum, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie haben ihre eigenen Verpflichtungen gegenüber anderen, für die sie arbeiten – oder in diesem Fall, was Musiker angeht, ist es ihr Hauptanliegen, die Musik zu machen, die sie lieben. Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm von Taylor wirkt sich daher in all diesen Punkten positiv auf die Kunden aus. Die Mitarbeiter von Taylor, die immer schon faszinierende Gitarren entwickelt und gebaut haben, sind jetzt noch enger mit dem Unternehmen verbunden und werden zusätzlich dafür belohnt, herausragende Instrumente und optimalen Service zu liefern. Das bestätigt ganz direkt die Wünsche der Kunden und gibt den Mitarbeitern zusätzliche Motivation dafür, die bestmögliche Arbeit zu leisten. Parallel dazu fällt den Kunden auf, wie sich das Unternehmen verstärkt um seine Leute kümmert; viele Kunden bewundern es, wenn sich ein Unternehmen so verhält. Es passt zu der Art und Weise, wie sie selbst Geschäfte treiben möchten. Sie sind daher stolz darauf, Geschäftspartner wie Taylor zu haben. Wir können uns leicht von den technischen Details ablenken lassen, die den Aktienbesitz regulieren, wenn es in Wirklichkeit darum geht, noch bessere menschliche Beziehungen aufzubauen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen zufriedenen Mitarbeitern und glücklichen Kunden?
Ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm passt besonders gut zu einem Unternehmen, wo sich die Art und Weise, in der die Mitarbeiter ihren Aufgaben nachgehen, ganz direkt auf die Qualität des Endprodukts auswirkt. Was die Mitarbeiter von Taylor Guitars Tag für Tag bewerkstelligen ist nicht leicht, sonst könnte es ja jeder machen. Das heißt also, dass alles, was bei Taylor für die Mitarbeiter getan wird, wodurch sie sich enger mit ihrer Arbeit verbunden fühlen, zu besserer Qualität und höheren Werten führt, was wiederum für glückliche Kunden sorgt. Natürlich wird das nicht durch ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm allein erreicht; das ist Bob und Kurt, und in letzter Zeit auch Andy und alle anderen anzurechnen, die dazu beigetragen haben, das Unternehmen aufzubauen. Der Mitarbeiterbeteiligungsplan schützt das, lässt es glänzen und verstärkt es, damit wir alle wahrnehmen, wie der Erfolg aller Beteiligten direkt voneinander abhängt. Es ist ziemlich einfach: wenn die am Besitz des Unternehmens beteiligten Mitarbeiter ihre Arbeit gerne verrichten, dann werden sie noch besser arbeiten, was wiederum den Kunden bessere Ergebnisse bereitstellt.
Unsere Leidenschaft für den Gitarrenbau erhalten
Andy Powers, leitender Meister im Gitarrenbau bei Taylor, ist seinerseits sehr zufrieden mit der Aussicht, dass der Mitarbeiterbeteiligungsplan für das Unternehmen den Weg bereitet, damit alle Beteiligten dem gemeinsamen Ziel noch viele Jahrzehnte lang nachgehen können: Gitarristen aller Art und überall zu dienen. Indem er selbst sich tiefgründig mit der Geschichte des Instrumentenbaus beschäftigt hat und die Entwicklung anderer Unternehmen verfolgt hat, die Generationen mit Änderungen der Eigentumsverhältnisse überdauert haben, sieht er die einzigartige Chance und die Werte, die sich für Taylor aus diesem Schritt ergeben und sich zu Gunsten der Musiker auswirken.
„Wenn ein Unternehmen in andere Hände übergeht, weil der Gründer verstorben ist, besteht die Gefahr, dass das ursprüngliche Hauptanliegen, den Kunden ein großartiges Produkt zu bieten, durch ein primitives Streben nach Profit ersetzt wird, oft um Schulden zurückzuzahlen”, sagt er. „Es kann soweit gehen, dass ein Unternehmen, das zuvor den Ruf hatte, den Kunden zu dienen, schließlich sich an diesen bereichert. Wenn das passiert, untergräbt diese totale Umkehrung der Erwartungen die Philosophie, auf der das Unternehmen ursprünglich basierte.”
„Ein Employee Stock Ownership Program (ESOP, ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm) ist für uns eine hervorragende Option, weil es ermöglicht, dass unser Hauptanliegen, hochwertige Instrumente für Musiker zu bauen, auch in Zukunft bestehen kann“, fügt er hinzu. „Taylor Guitars kann damit weiterhin seinem Grundprinzip treu bleiben, den Musikern zu dienen, während gleichzeitig für seine Mitarbeiter, Zulieferer und Holzressourcen gesorgt wird. Die eine Gruppe wird nicht zugunsten der anderen benachteiligt. Ich halte das für den besten Weg für einen Gitarrenhersteller, um weiterhin das Ziel verfolgen zu können, großartige Instrumente zu bauen.“
Andy Powers erläutert, auf welche Weise das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm dabei helfen kann, die Kultur der Kreativität bei Taylor zu erhalten.
Die Reaktion der Händler, Zulieferer und anderer wichtiger Partner von Taylor Guitars ist bisher durchgängig positiv ausgefallen. Es war sehr wichtig, dass unser Führungsteam allen versichert hat, dass dieser Eigentumsübergang sich in keinerlei Weise auf unseren Betrieb, unsere Geschäftsleitung und unsere Produktpalette auswirken würde und dass Bob und Kurt weiterhin mit für das Unternehmen verantwortlich bleiben. Das war nicht nur ein Ausdruck nahtloser Kontinuität, sondern hat auch jegliche Spekulationen über die Zukunft von Taylor Guitars aus dem Weg geräumt, was viele als beruhigend empfanden.
Es kann auch anderen Unternehmen mit kreativer Unternehmenskultur als Beispiel dienen, um nach einer Änderung der Eigentumsverhältnisse weiterhin auf Erfolg setzen zu können.
„Ihr zeigt der ganzen Welt, wie man es in unserer Branche richtig macht“, sagte Meng Ru Kuok, Mitbegründer und CEO von BandLab Technologies sowie CEO von Swee Lee Music, unserem Partner in Singapur, Malaysia und Indonesien, in einem an Kurt Listug gerichteten Glückwunsch. „Wir sind echt stolz darauf, eure Partner zu sein und ich kann nur hoffen, dass ich demnächst irgendwann auch in der Lage sein werde, dasselbe für mein Team zu tun.“
Auf dem Cover: Der Geburtstag der GS Mini. Außerdem: Wir feiern eine halbe Million Minis | Beeindruckende GS Mini-Modelle mit Art-Top | Die Entwicklung des GS Mini Bass
Auf dem Cover: Taylor wird fünfzig. Außerdem: Unsere Kollektion an Jubiläumsversionen in limitierter Stückzahl | Der Produktführer für 2024 | Circa 74 | Catch Customs | Builder’s Edition 914ce | Der komplexe Stammbaum von Mahagoni.
Auf dem Cover: Der Geschenkkatalog von Taylor. Außerdem: Builder’s Edition Blacktop, American Dream Bariton und Grand Concert-Modelle 200er Serie | Fertigung von Armauflagen | Die beliebtesten Custom-Modelle | Grundlagen im Schrammeln, Picking und Palm-Muting | Preisgekrönter Songwriter Glen Andrew Brown.
Cover story: The Builder’s Edition 814ce | Cutting spruce for guitar tops | Powers Electric Guitars | D’Addario XS strings | The redesigned T5z | New American Dream models | 326ce Baritone-8 | How to use harmonics.
Auf dem Cover: Die neuen American Dream-Modelle. Außerdem: Der Produktführer für 2023 | Das Bluebird Café in Nashville | Stevie Salas und die Musiker indianischer Abstammung, die den Rock 'n' Roll mitbegründeten | GS Mini Palisander und Caramel-Burst | Die CAGED-Technik
Auf dem Cover: Die neue 500er Serie aus Urban Ironbark. Außerdem: LTDs mit Urban Ash | Wie Städte ihre Baumbestände verwalten | Academy-Serie mit Walnussdecke | R&B-Upstroke-Technik | Produkte und Tipps für die Gitarrenpflege | Andy Powers ist jetzt Präsident und CEO.
Auf dem Cover: Die neue Koa 700er Serie. Außerdem: Anpflanzen von Koa-Holz für Gitarren auf Hawaii | Die Entwicklung unserer Beziehungen zu Künstlern | Testberichte zu der AD27e Flametop | Galerie: Custom-Gitarren | Gitarrenlektionen: Haltung, Septakkorde mit Umkehrungen und Leads mit Arpeggios
Auf dem Cover: Neuigkeiten für 2022: Die AD27e Flametop, zwei neue GT-Modelle und die Grand Concert AD22e. Außerdem: Der Taylor Gitarrenführer für 2022, neue R&B-Gitarrenlektionen sowie ein Artikel von Andy Powers zu der Entwicklungsgeschichte des Taylor Klangs.
On the Cover: Discover the art of Taylor's inlay designs. Plus: the growing popularity of small-body guitars, what artists learned during the pandemic, R&B guitar lessons and updates from our environmental initiatives.
Auf dem Cover: Der Übergang von Taylor zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Außerdem: Die Anpassung der Künstler während der Pandemie | Wie die afroamerikanische Musik die Musikgenres von Amerika prägte | Offene Moll-Stimmungen | Die 200-Plus-Serie | T5z-Modelle mit exotischen Decken