• 2022 Ausgabe 3 /
  • Auf der Werkbank: Grundlagen der Gitarrenpflege mit Rob Magargal

Auf der Werkbank: Grundlagen der Gitarrenpflege mit Rob Magargal

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Der Service Network Manager von Taylor führt uns in die grundlegenden Pflegemittel für Gitarren ein und erklärt uns, wie man optimal die Saiten wechselt und die richtige Feuchtigkeit garantiert.

Eine Akustik-Gitarre ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener voneinander abhängiger Komponenten, und je mehr wir auf einer Gitarre spielen, desto wichtiger ist die richtige routinemäßige Wartung und Pflege. Als Holzprodukte sind Gitarren stets den Umgebungsbedingungen ausgesetzt, in denen man sie aufbewahrt. Deshalb ist es von so großer Bedeutung, die Grundlagen der Gitarrenpflege zu verstehen, weil das dabei helfen wird, Ihr Instrument in optimalem Zustand für maximale Leistungsfähigkeit zu halten. Und wenn Sie einmal die grundlegenden Techniken beherrschen, wie das Wechseln der Saiten und die Steuerung der Feuchtigkeitsbedingungen, dann wird die Pflege der Gitarre ganz einfach.

Der Service Network Manager von Taylor, Rob Magargal, hat viele Jahre in den Werkstätten von Taylor verbracht und auch unterwegs Gitarren gewartet, wobei er sämtliche Techniken beherrscht, um bei Gitarren jeder Art und Form perfekte Spielbarkeit und optimalen Sound zu erreichen. In den folgenden Videos beschreibt Rob das wesentliche Zubehör, das Sie für die Pflege Ihrer Gitarre benötigen, erklärt die Grundlagen der Steuerung der Feuchtigkeit und zeigt die richtige Technik für das Wechseln der Saiten von praktisch jeder Akustik-Gitarre.

Das wichtigste Zubehör für die Gitarrenpflege

Hier beschreibt Rob die grundlegenden Werkzeuge und Produkte, die Sie für die routinemäßigen Wartungsmaßnahmen bei einer Gitarre benötigen, wie zum Beispiel beim Wechseln der Saiten.

Saiten wechseln: 6-saitige stahlbesaitete Akustik-Gitarren

In diesem Video behandelt Rob die Fertigkeit, die jeder Gitarrist beherrschen sollte: das korrekte Wechseln der Saiten. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Video speziell für Akustik-Gitarren mit 6 Stahlsaiten gilt.

Saiten wechseln: nylonbesaitete Akustik-Gitarre

Wenn Sie jemals eine Gitarre mit Nylonsaiten gespielt haben, wie zum Beispiel die Taylor 312ce-N, Academy 12e-N, 812ce-N oder eine traditionelle klassische Gitarre, dann ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass die Saiten sowohl am Steg als auch an der Kopfplatte auf andere Art und Weise befestigt werden als bei stahlbesaiteten Gitarren. Hier erklärt Rob, wie man neue Nylonsaiten auf eine Gitarre aufzieht. Bitte bedenken Sie, dass man auf Gitarren für Nylonsaiten niemals Stahlsaiten aufziehen darf – die zusätzliche Saitenspannung wird die Gitarre beschädigen.

Saiten wechseln: 12-saitige Akustik-Gitarre

Mit doppelt so vielen Saiten wie eine 6-saitige Gitarre, mag es überwältigend wirken, neue Saiten auf eine 12-saitige Gitarre aufzuziehen. Aber keine Sorge – der Vorgang ist ganz ähnlich, wie Rob hier erklärt.

Saiten wechseln: Modelle mit Fensterkopfplatte

Bei Modellen mit Fensterkopfplatte, wie bei unseren 12-bündigen Grand Concert-Gitarren, ist das Wechseln der Saiten eine Mischung zwischen dem Verfahren für stahlbesaitete Gitarren und dem für Gitarren mit Nylonsaiten. Hier zeigt Rob, wie man die Saiten bei Ihrer Gitarre mit Fensterkopfplatte tauscht.

Gitarrenpflege: Feuchtigkeit steuern

Die relative Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Pflege von Gitarren. Holz reagiert hochsensibel auf Veränderungen des Klimas, weshalb eine zu hohe oder unzureichende Luftfeuchtigkeit in der Umgebung Ihrer Akustik-Gitarre zu Problemen in Sachen Klang oder Spielbarkeit führen kann. Zum Glück ist es ziemlich einfach, die empfohlenen Feuchtigkeitsbedingungen in der Umgebung Ihrer Gitarre einzuhalten. Schauen Sie dabei zu, wie Rob die Grundlagen erklärt.

Koa-RESTORATION-LEAD

Die Zukunft von Koa säen

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Zusammen mit Pacific Rim Tonewoods und anderen wichtigen Partnern auf Hawaii sind wir darum bemüht, für zukünftige Generationen erfolgreiche Modelle für die Aufforstung der Koa-Bestände und den Anbau von Holz zu entwickeln, das sich für den Bau von Musikinstrumenten eignet.

In vorangehenden Ausgaben von Wood&Steel hat Scott Paul, Direktor für nachhaltige Naturressourcen bei Taylor, immer wieder von unseren Wiederaufforstungsinitiativen für die Koa-Waldbestände auf Hawaii berichtet, an denen wir mit unserem langjährigen Lieferpartner, Pacific Rim Tonewoods, arbeiten. Zu Anlass der Vorstellung unserer Koa-Modelle der 700er Serie möchten wir einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Facetten unserer forstwirtschaftlichen Bemühungen auf Hawaii liefern, was die Auswahl des Saatguts, Genforschung und Anpflanzung umfasst, die für den Anbau von Bäumen für unsere Zukunft erforderlich sind.

Wenn Sie ein Fan von Koa-Holz sind, wissen Sie wahrscheinlich, dass dieses ausschließlich auf den Inseln von Hawaii wächst. Aber vielleicht ist Ihnen der ökologische Zustand der Koa-Bestände weniger gut bekannt. Es kommt immer wieder die Frage auf, ob Koa eine gefährdete Holzart ist, unter anderem weil es nur auf diesen Inseln einheimisch ist. (Es ist nicht). Aber der Lebensraum für die Koa-Bäume auf Hawaii hat sich im Laufe der Zeit verändert, was zu einer allmählichen Verschlechterung des Zustands von einheimischen Wäldern in bestimmten Gebieten geführt hat, wobei die Erneuerung der Koa-Bestände aufgrund verschiedener Faktoren abgenommen hat.

Bevor die Polynesier die hawaiianischen Inseln um 1200 v. Chr. besiedelt haben, gab es ausgedehnte Koa-Wälder in den unterschiedlichsten Landstrichen und auf verschiedenen Höhen, fast bis auf Meeresspiegelniveau. Koa ist die am höchsten wachsende einheimische Baumart auf Hawaii, wobei diese Bäume außerdem sehr schnell wachsen (etwa 150 cm pro Jahr in den ersten fünf Lebensjahren unter gesunden Bedingungen). Koa-Holz wurde von den Hawaiianern für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet, aber insbesondere für den Bau von Kanus. Um 1778, als der britische Seefahrer Kapitän James Cook die Insel erreichte, woraufhin eine ausgedehnte Welle an Austausch mit der westlichen Welt folgte – und damit ein verstärktes Interesse an Koa-Holz u. a. für den Möbelbau -, waren einheimische Koa-Waldbestände noch bis auf Höhen von 600 m anzutreffen.

Nachdem ein anderer britischer Seefahrer, Kapitän George Vancouver, die Viehzucht auf Hawaii um 1793 einführte, wobei er König Kamehameha als Geschenk sechs Kühe und einen Bullen mitbrachte, folgte eine allmähliche Verwandlung der Ökosysteme von Hawaii. Wälder wurden abgeholzt, um Weideflächen zu schaffen, während gleichzeitig eine wachsende Zahl an verwildertem Vieh junge Koa-Sprösslinge als besondere Leckerbissen betrachtete, was die natürliche Regeneration der Koa-Bestände weiter einschränkte.

Darüber hinaus führte die Mitte des 19. Jahrhunderts im großen Stil eingeleitete Umstellung der Landwirtschaft auf den Anbau von Zuckerrohr und Ananas zu der Abholzung weiterer Koa-Wälder in niedrigeren Höhenlagen. Im Laufe der Zeit wurde die natürliche Verbreitung der Koa-Bäume zusätzlich eingeschränkt, unter anderem aufgrund der privaten Landnutzung durch die wachsende Bevölkerung der Inseln sowie infolge der Ausbreitung nicht einheimischer Pflanzen, Insekten und Mikroorganismen, einschließlich invasiver Arten.

Heutzutage gibt es zwar immer noch weitflächige Koa-Wälder auf Hawaii, aber die Mehrheit davon trifft man oberhalb von 1200 m an, wobei es sich um privaten Landbesitz oder Landschaftsschutzgebiete handelt. Und ein Großteil der überlebenden Wälder befindet sich in schlechtem Zustand, indem die Regeneration infolge verschiedenster Bedrohungen ernsthaft eingeschränkt ist: verwilderte Rinder, Schafe und Schweine; invasive Pflanzenarten wie Ginster, Zieringwer und Erdbeer-Guave; verschiedene Grasarten, die für die Viehzucht eingeführt wurden, aber das Übergreifen von Bränden auf Waldgebiete erleichtern; sowie ein im Boden gedeihender Pilz, namens fusarium wilt, der die sogenannte Fusariumwelke verursacht und für das Absterben vieler Koa-Bäume in niedrigeren Höhenlagen verantwortlich ist.

Um diesem Rückgang der Bestände entgegenzuwirken, stellen auf Hawaii die Wiederaufforstung und Pflege der einheimischen Wälder eine konzertierte Aufgabe dar, die verschiedene Initiativen und einen beträchtlichen Forschungsaufwand umfasst. Dabei geht es sowohl um Bemühungen zur Erweiterung der Ökologie der bestehenden Wälder als auch zur Wiederaufforstung bestimmter zuvor in Weideflächen umgewandelter Gebiete, um dort den einheimischen Wald wiederherzustellen.

Koa und Gitarren

Bei Taylor werden seit mehr als 40 Jahren Gitarren aus Koa-Holz gebaut. Pacific Rim Tonewoods beschäftigt sich seit etwa 30 Jahren mit der Beschaffung von Koa-Holz und hat die Mehrheit des von Taylor in diesem Zeitraum verwendeten Koa-Holzes geliefert.

Koa-Holz war früher leicht zu beschaffen, bis Hawaii vor etwa 20 Jahren die Landgewinnung für die Landwirtschaft durch Abholzen unterband, wodurch von da ab weniger Koa-Holz zum Kontinent verfrachtet wurde. Seitdem war es hauptsächlich als wiederverwertetes Holz in unvorhersehbarer Menge und Qualität erhältlich. Vor ungefähr sieben Jahren, im Jahr 2015, wurde es extrem schwierig, Koa-Holz für Gitarren zu finden, weshalb Bob Taylor und Steve McMinn von Pacific Rim Tonewoods anfingen, ausgiebig nachzuforschen, um die Aussichten für die Beschaffung von Koa-Holz in der Zukunft besser zu verstehen. Sie machten sich mit den Gesetzen vertraut, die zum Schutz von Koa-Holz vor dem Abholzen auf öffentlichem und privatem Land auf Hawaii erlassen wurden und trafen sich mit wichtigen Landeigentümern, um deren forstwirtschaftliche Bedürfnisse für die Gegenwart und die Zielsetzung für Nachhaltigkeit für die Zukunft zu besprechen.

In diesem Video äußern sich Steve McMinn und andere Partner zu der Mission von Siglo Tonewoods und unseren Bemühungen um die Wiederaufforstung der Koa-Wälder auf Hawaii.

Diese Bemühungen führten zu der Gründung einer formalisierten Partnerschaft zwischen Taylor Guitars und Pacific Rim Tonewoods. Dieses gemeinsame Unternehmen führte bisher den Namen Paniolo Tonewoods – wobei sich das Wort „Paniolo“ auf die mexikanischen Cowboys bezieht, die ursprünglich nach Hawaii kamen, um den Hawaiianern die Viehzucht beizubringen (und die ihre Gitarren und ihre Musik mitbrachten) -, wurde aber kürzlich in Siglo Tonewoods umbenannt. („Siglo“ ist Jahrhundert auf Spanisch und soll an die langfristige Vision des Unternehmens erinnern).

Die Mission von Siglo besteht darin, auf Hawaii Holz für die gewerbliche Nutzung in der Zukunft anzubauen (für die nächsten 100 Jahre oder mehr) und damit eine nachhaltige Quelle für Holz für den Bau von Musikinstrumenten zu schaffen. Ein Teil dieser Verpflichtung besteht darin, zu den gegenwärtigen Bemühungen zur Wiederaufforstung und Wiederherstellung der Waldbestände beizutragen, indem ein Projekt gegründet wurde, für das Verträge mit hawaiianischen Landeigentümern abgeschlossen wurden. Das umfasst weiterhin die Umsetzung verschiedener Programme für die Züchtung widerstandsfähigerer Bäume, auch anhand von Samenplantagen.

Forstverwaltungsvereinbarungen

Wie es Scott Paul bereits in einer Kolumne in Wood&Steel erklärt hat („Dreiteilige Harmonie“, 2020/Ausgabe 97/Nummer 2) hat Siglo (damals Paniolo) einen innovativen Ansatz für Forstverwaltungsvereinbarungen gewählt, der erstmals von der US-amerikanischen Forstverwaltung und The Nature Conservancy eingesetzt wurde, um die beträchtlichen Kosten, die mit der Wiederaufforstung verbunden sind, tragen zu können. Anstatt die Landbesitzer direkt für das gefällte Holz oder die Ernterechte zu bezahlen, wurde es Siglo gestattet, eine bestimmte Anzahl ausgewählter Koa-Bäume in einem pflegebedürftigen Waldgebiet zu fällen, und im Austausch dafür den Gegenwert dieses Holzes in eine Reihe Projekte zur Aufforstung und Verbesserung dieser Wälder zu investieren.

Ein paar Bespiele

Eines der frühesten Projekte, das Siglo die Gelegenheit bot, seine einzigartigen Fähigkeiten und ethisch korrekten Absichten in Hawaii zu demonstrieren, war die Zusammenarbeit mit der Haleakala-Farm auf Maui im Jahr 2015.  Im Jahr 1985 sind da im Rahmen eines Programms mit dem Namen „A Million Trees of Aloha“, das von Jean Ayoshi, der Ehefrau des damaligen Gouverneurs von Hawaii, George Ariyoshi, initiiert wurde, zwei Koa-Bestände angepflanzt worden. Leider befanden sich diese 30 Jahre alten Baumbestände aus verschiedenen Gründen in schlechtem Zustand, was das Wachstum dieser Bäume beeinträchtigt hatte. Sie wiesen Anzeichen von Kernfäule auf, die sich unausweichlich verschlimmert hätte. Jeder andere potenzielle Käufer hätte solche „jungen“ kranken Koa-Bäume (die nicht aus natürlichen Wäldern stammen) komplett ignoriert. Aber Siglo, und später Taylor, hat dieses Holz angenommen. Taylor musste dieses Holz zwar zusätzlich bearbeiten, um daraus Gitarren herstellen zu können, aber am Ende fand es Verwendung für den Bau von zehntausenden von Gitarren und wir haben damit bewiesen, dass es möglich ist, aus jungen Koa-Bäumen Holz zu gewinnen, das sich für den Bau von Musikinstrumenten eignet. Die Gewinne aus dem Verkauf dieses Holzes haben es wiederum der Haleakala-Farm ermöglicht, ihre fortlaufenden Bemühungen zur Wiederaufforstung der benachbarten Landflächen zu bekräftigen.

Ein weiteres frühes Projekt, das im Jahr 2017 gestartet wurde, war ein Forstverwaltungsvertrag über den Zeitraum von fünf Jahren für ein 647 Hektar großes Grundstück im Besitz der Kamehameha Schools, dem bedeutendsten Landeigentümer von Hawaii, das im Honaunau-Wald auf der Insel Hawaii gelegen ist. Auch wenn es ein Abkommen zur Wiederherstellung des Waldes gab, sind dort seit den 90er Jahren keine Bäume mehr gefällt worden, das heißt, es gab keinerlei Einnahmen, die der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen hätten dienen können. Dieser Vertrag gestatte Siglo das Ernten ausgewählter Koa-Bäume und laut dem Manager von Siglo, Nick Koch, wurde der Erlös aus dem Verkauf des Holzes – etwa 1,6 Millionen Dollar – in einen Naturschutzfond für die Pflege des Waldes investiert, wovon inzwischen etwa 1 Million ausgegeben wurden (insbesondere für Zäune und Tierbeaufsichtigung). Infolge dieser Bemühungen gibt es nun zehntausende neue Koa-Bäume in diesem Gebiet.

Koa ist eine der wenigen Holzarten weltweit, für die gilt, dass die voraussichtliche Verfügbarkeit in 25 Jahren besser aussieht als heutzutage.

Diese Art von Forstverwaltungsvereinbarungen in Form von Projekten ermöglichen Siglo eine berechenbare Quelle für Koa-Holz für die nächsten Jahre, während andere Bemühungen für die Wiederherstellung von Wäldern und der Anpflanzung einer nachhaltigeren und langfristigen Quelle für das nächste Jahrhundert im Gange sind. Unter dem Strich schafft all dies positive Aussichten für die Zukunft: Koa ist eine der wenigen Holzarten weltweit, für die gilt, dass die voraussichtliche Verfügbarkeit in 25 Jahren besser aussieht als heutzutage.

Anpflanzung von Bäumen und der Bau eines Sägewerks

Siglo gelang ein wichtiger Schritt in Richtung seiner Zielsetzung für die Anpflanzung von Bäumen für 2018, als Bob Taylor 229 Hektar Weideflächen auf der größeren Insel von Hawaii in der Nähe von Waimea kaufte. Vor etwa 150 Jahren war dieses Land noch ein wunderschöner Koa-Wald. Siglo Tonewoods hat dieses Land nun gepachtet, ihm den Namen Siglo Forest verliehen und einen Plan für die Aufforstung entwickelt. Dieser Plan sieht vor, dass auf den Flächen mit besonders starker Steigung einheimische gemischte Arten angepflanzt werden, damit der natürliche Wald wiederhergestellt wird (etwa 30 Prozent des Grundstücks) und dass auf den besser zugänglichen Teilen des Grundstücks Koa-Bäume für die Holzproduktion angepflanzt werden. Sobald das Projekt Siglo Forest ausgereift ist, ist zu erwarten, dass es zweimal so viel Holz liefern wird wie die Menge, die Taylor derzeit verwendet, und der Verwaltungsplan wird einen nachhaltigen, diversifizierten Wald aus einheimischen Arten sicherstellen.

Wie wir bereits im Herbst 2021 berichtet haben, hat die Anpflanzung im Juni mit Koa-Setzlingen, gemischten einheimischen Bäumen und Sträuchern auf 8 Hektaren begonnen. Wir haben dabei viel gelernt, was uns geholfen hat, die Erfolgschancen zukünftiger Anpflanzungen zu verbessern. Wir haben uns das Ziel gesetzt, 150.000 Koa-Bäume bis 2030 zu pflanzen, wobei die erste brauchbare Ernte um 2050 zu erwarten ist.

Sobald das Projekt Siglo Forest ausgereift ist, wird der Verwaltungsplan einen nachhaltigen, diversifizierten Wald aus einheimischen Arten sicherstellen.

Es gibt auch Pläne für den Bau eines Sägewerks, das es Siglo Tonewoods ermöglichen wird, Koa-Holz auf effiziente Art und Weise direkt auf Hawaii entsprechend zu schneiden und dabei die vertikale Integration zu erlauben. Sobald das Sägewerk fertig ist, soll es verwendet werden, um sowohl Koa-Holz als auch andere Holzarten für Musikinstrumente zu schneiden, während gleichzeitig auch noch andere lohnenswerte Produkte aus Holz, unter anderem für Fußböden, für den Vertrieb auf der Insel hergestellt werden. Mit diesem Sägewerk wird es möglich, die Qualität besser zu überwachen und es werden damit Arbeitsplätze geschaffen, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirken wird. In der Zwischenzeit hat Siglo seine betrieblichen Möglichkeiten auf Hawaii durch den Erwerb von Ausrüstung und Maschinen für die Holzernte verbessert, wodurch das Abholzen der Bäume optimiert wird und das Umfeld besser geschont werden kann.

Saatgutselektion und Verbesserung der Gene von Koa

Eine der wichtigsten Aufgaben für die Entwicklung eines erfolgreichen Programms für die Anpflanzung von Koa-Bäumen – das zu gesunden und hochwertigen Koa-Bäumen führt – besteht darin, angemessene ökologische Forschung durchzuführen, um optimale Ergebnisse zu ermöglichen. Sowohl Bob Taylor als auch Steve McMinn ist die Bedeutung solcher Studien von ihrer Arbeit mit anderen Tonhölzern her bekannt. Bob ist klar davon überzeugt, dass unsere Initiative für die Anpflanzung von Ebenholz in Kamerun – allgemein bekannt als Ebenholzprojekt – insbesondere deshalb funktioniert, weil er zukunftsweisende Forschungen finanziert hat, die ein besseres Verständnis der optimalen Vermehrungsstrategien für Ebenholz erbrachten. Was Steve betrifft, erinnern sich möglicherweise manche Leser von Wood&Steel an unseren Artikel (Winter 2015, Ausgabe 81) über die Forschungen, die Steve veranlasst hat, mit der Absicht, großblättrigen Ahorn zu züchten, dessen Gene für Musikinstrumente optimiert sind, so dass u. a. attraktive Holzmaserung auftritt. Das Projekt hat Fortschritte verzeichnet und derzeit werden Experimente auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Grundstück in der Nähe des Sägewerks des Unternehmens in Skagit Valley in Washington durchgeführt, das den Namen Utopia Forest erhielt, und mit denen erforscht werden soll, ob Holzzeichnungen genetisch vererbt werden können. Zusätzlich zu der Tatsache, dass beide Holzarten schnell zu brauchbarer Größe heranwachsen, gibt es noch eine weitere interessante Gemeinsamkeit, was die gewerbliche Verwendung dieser Holzarten betrifft: Das Ziel, Bäume mit deutlich gezeichnetem Holz zu züchten, das sich für Musikinstrumente und andere hochwertige Produkte eignet. Steve und sein Team haben kürzlich ein Video veröffentlicht, in dem das Projekt erklärt wird.

Kevin Burke, ein Pflanzenzüchter von Pacific Rim Tonewoods, der die Versuche mit Ahorn überwacht hat, ist derzeit auch an einem ähnlichen Projekt mit Koa-Holz auf Hawaii beschäftigt. Dieses Projekt zielt darauf ab, genetisch verbesserte Bäume zu vermehren, um die genetische Vielfalt und Qualität von Koa wiederherzustellen, die sich im Laufe der letzten Jahrhunderte verschlechtert haben.

Das Projekt wurde 2016, kurz nach der Gründung von Siglo Tonewoods, in Zusammenarbeit mit der Haleakala-Farm gestartet, wobei die Forschungen in der Native Nursery auf Maui betrieben werden. Den Anfang dieses Projekts bildete die Züchtung von Linien von Bäumen von der Haleakala-Farm, die aufgrund der außergewöhnlich guten Qualität ihres Holzes auserwählt wurden. Mittlerweile findet die Vermehrung von 65 klonalen Linien der Bäume statt, wobei für 10 Linien Mikrovermehrung eingesetzt wurde.

Auf ähnliche Art und Weise hat Siglo Forschungen in Zusammenarbeit mit dem Hawaiian Agricultural Research Center (HARC, landwirtschaftliches Forschungszentrum von Hawaii) und dem Tropical Tree improvement Program (Verbesserungsprogramm für tropische Bäume) der US-amerikanischen Forstverwaltung unterstützt. Das führte im Jahr 2021 zu der Gründung eines Programms für die Selektion von Saatgut, mit dem Ziel, die Wiederaufforstung von Hawaii mit genetisch optimierten Koa-Bäumen zu unterstützen. Dabei wurden Samen von 42 „Plus“-Bäumen gesammelt, die jetzt als Setzlinge heranwachsen und deren Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten getestet wird. Bei dieser Studie wurden auch viele weitere „Plus“-Bäume identifiziert, deren Samen irgendwann auch gesammelt werden können.

Laut Burke sei Koa im Vergleich zu Ahorn leichter aus Samen zu züchten. Die Holzzeichnungen seien bei Koa auch wesentlich ausgeprägter und früher zu erkennen.

Zwei Jahre alte Koa-Bäume, die auf der Keauhou-Farm auf der Insel Hawaii angepflanzt wurden.

Siglo hat darüber hinaus mit HARC zusammengearbeitet, um eine Samenplantage mit 1600 Bäumen in Siglo Forest anzupflanzen, wofür Saatgut verwendet wurde, das widerstandsfähig gegen die Welke ist. Es wird erwartet, dass die Erzeugung von Saatgut im Jahr 2026 anfangen kann. HARC ist derzeit auch mit Versuchen beschäftigt, bei denen Sorten, die auf der Haleakala-Farm entwickelt wurden, sowie Saatgut, das im Rahmen des Programms von Siglo für die Selektion von Saatgut und Züchtung genetisch besserer Bäume im Jahr 2021 gesammelt wurde, auf Widerstandsfähigkeit gegen die Welke getestet werden.

Es wurden bis jetzt im Jahr 2022 12.500 Bäume als Windschutz in Siglo Forest angepflanzt, die Samenplantage wurde vergrößert und es wurden weitere 12 Hektar an Koa-Bäumen und gemischtem Wald angepflanzt. In der Zwischenzeit hat Siglo Tonewoods außerdem ein Treibhaus in Waimea zur Unterstützung der fortwährenden Arbeiten für die Vermehrung dieser Baumarten gepachtet. Steve McMinn sagt, dass die Forschung und sonstige strategischen Überlegungen, die von seinem Team für die Entwicklung und Verbesserung seiner Anpflanzungsinitiative umgesetzt wurden, am Ende die Absicht verfolgen, einen skalierbaren Ausgangspunkt für andere zu schaffen, die sich für die Wiederaufforstung oder Neuanpflanzung (also auf Flächen, die früher keine Baumbestände hatten, wie zum Beispiel Weideflächen) mit Koa auf Hawaii interessieren. in kommenden Ausgaben von Wood&Steel werden wir weitere Artikel über den Fortschritt dieser Projekte schreiben.

Ein Fördersystem

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Wachstum und Weiterentwicklung unseres Artist Relations-Teams zur Unterstützung der stets im Wandel befindlichen Bedürfnisse der Musiker

Ein kurzer Blick auf die 50 Jahre Gitarrenbau bei Taylor lässt einen steten Strom an Innovationen erkennen, die darauf abzielen, sämtlicher Arten von Gitarristen noch bessere Produkte anbieten zu können, von Wochenendhelden und Schlafzimmermusikern bis hin zu wohlbekannten Namen, die das Highlight so manch eines Musikfestivals sind. Ein gemeinsamer Aspekt dabei ist die Spielbarkeit unserer Instrumente. Ein weiterer besteht darin, dass die Instrumente ihren musikalischen Verwendungszweck erfüllen: ein klarer, gut ausbalancierter Ton, Verlässlichkeit im Alltag, leicht zu warten usw. Abgesehen davon haben wir uns immer darum bemüht, eine zunehmend vielseitigere Produktpalette an Instrumenten anbieten zu können, die der unglaublich unterschiedlichen Präferenzen und musikalischen Individualitäten der Gitarristen weltweit gerecht werden.

Diese innovative Einstellung hat sich direkt auf unsere fortlaufenden Beziehungen zu Künstlern ausgewirkt, deren musikalische Bestreben und alltägliche Bedürfnisse uns dabei geholfen haben, unseren Designansatz zu optimieren und uns immer wieder dazu veranlasst haben, praktischere und ausdrucksstärkere Musikinstrumente zu bauen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, authentische Beziehungen aufzubauen, wofür man unbedingt ein gut ausgebautes Artist Relations-Programm (AR) benötigt. Mit dem Wachstum von Taylor und der wandelnden Bedürfnisse der Musiker, haben wir natürlich auch unser AR-Team ausgebaut, um eine breitere Palette an vielseitigen und talentierten Künstlern in unsere Taylor Künstlerfamilie aufnehmen zu können.

Die Anziehungskraft einer Taylor

Wir haben viele Jahre lang unsere Beziehungen zu Künstlern auf die traditionelle, bodenständige Art und Weise gepflegt. Wir haben ja schließlich klein angefangen, als wir damals versuchten, in Musikerkreisen auf uns aufmerksam zu machen. Zum Glück hatten wir schon damals den flachen, leicht bespielbaren Gitarrenhals von Bob Taylor als Trumpf: Wenn man einem Gitarristen eine Taylor in die Hände drückte, verkaufte sie sich anschließend oft wie von selbst. Unsere geographische Nähe zu Los Angeles war auch nicht verkehrt: Wir hatten das Glück, eine paar Musikgeschäfte zu finden, deren Besitzern unsere Gitarren wirklich gut gefallen haben und die gute Verbindungen zu Musikern aus der Laurel Canyon-Szene hatten sowie zu anderen Profis, die mit Aufnahmen oder Auftritten beschäftigt waren.

Schon früh hat Bob persönliche Kontakte zu einigen Künstlern geknüpft, die Taylor Gitarren entdeckt hatten, was in manchen Fällen zu kreativer Zusammenarbeit an Signaturmodellen führte, die es diesen Künstlern besser ermöglichten, ihren einzigartigen Spielstil umzusetzen – wie der Fingerstyle-Virtuose Leo Kottke, der 12-saitige Gitarren bevorzugte, oder Dan Crary, dessen Leidenschaft Progressive Bluegrass war.  In diesem Sinne waren Musiker immer wieder am Prozess der Designentwicklung bei Taylor beteiligt: In den 80er Jahren hat der berühmte Fingerstyle-Gitarrist Chris Proctor uns dabei geholfen, die erste Grand Concert zu entwickeln, während ein Jahrzehnt später das Interesse des Country-Stars Kathy Mattea Bob dazu angespornt hat, unser Flaggschiff unter den Korpusformen – die Grand Auditorium – fertigzustellen, an der er seit längerer Zeit gebastelt hatte. Auch wenn es Bob nie darauf angelegt hat, ein AR-Spezialist zu sein (er teilt in seinem Buch „Guitar Lessons“ seine Einstellung dazu), haben seine späteren persönlichen Beziehungen zu Künstlern wie Taylor Swift (und ihrem Vater, dem Bob vor Jahren am Telefon von der Musikalität seiner damals zwölfjährigen Tochter geschwärmt hat) und Zac Brown die Bedeutung einer ehrlichen und authentischen Unternehmensphilosophie bekräftigt.

Das Wachstum von Taylor hat auch zu einem entsprechenden Ausbau unserer Bemühungen um Kontakte zu Künstlern geführt, indem andere wichtige Taylor Mitarbeiter, darunter der ehemalige Vertriebsleiter TJ Baden, der Veteran der Musikindustrie, Bob Borbonus, sowie Robin Staudte (seit Jahren für die Koordination unserer AR verantwortlich) dabei geholfen haben, unsere Artist Relations in eine stärker formalisierte Infrastruktur zu verwandeln, woraufhin  wir Beziehungen zu einigen großen Namen aus der Welt der Musik aufbauen konnten, darunter Kenny Loggins, John Denver, Dave Matthews, Clint Black, Sarah McLachlan, The Edge von den U2 und viele andere.

Im Vergleich zu 1974, als Taylor angefangen hat, Gitarren zu bauen, sieht es in der Musikbranche heutzutage natürlich vollkommen anders aus. Viele Künstler würden mit Leichtigkeit sagen, dass sich die Musikindustrie allein im Laufe der letzten zwei Jahre deutlich verändert hat. Auf Wörter wie „Influencer“ oder „Engagement“ hätten noch vor nicht allzu langer Zeit die meisten Profis der Musikbranche nur misstrauisch reagiert, während Social Media heutzutage in der Musikindustrie eine entscheidende Rolle übernommen hat. Selbstgemachte Aufnahmen und Selbstvermarktung haben heutzutage in der Musikbranche einen wachsenden Stellenwert, während das weltweite Publikum immer vielseitiger wird. Angesichts dieser Veränderungen sind uns ein paar Dinge aufgefallen. Zunächst einmal gilt, dass man nicht mehr nur auf wichtige Namen setzen darf, sondern auch das Interesse aufsteigender Künstler und Studiomusiker gewinnen muss. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein einziger wichtiger Künstler ausreichen konnte, um auf eine Marke für Musikinstrumente aufmerksam zu machen. Weiterhin wurde uns bewusst, dass wir uns verstärkt für die Künstler einsetzen können, während sie uns dabei helfen, unsere eigenen Ziele zu erreichen. Und letztendlich wurde uns klar, dass wir als Marke, die von Tag zu Tag vielseitiger wird und sich weltweit verbreitet, ein AR-Team brauchen, das sowohl in seiner Art als auch in seiner Größenordnung wirklich global ist.

Unser Artist Relations-Team

Verteilt auf unseren Hauptsitz in El Cajon, Kalifornien, wichtige Musikszenen wie Nashville und Los Angeles, sowie Europa und Asien, ist unser AR-Team aus erfahrenen und lustigen Menschen zusammengesetzt, die auf allen denkbaren Wegen daran arbeiten, unsere Künstlerfamilie wachsen zu lassen.

In unserem Hauptsitz teilen sich Tim Godwin und Lindsay Love-Bivens die niemals endende Aufgabe der Kontaktaufnahme zu Künstlern, pflegen Beziehungen, versenden Gitarren und reisen zu Konzerten, um sich persönlich mit Künstlern zu treffen. Aber es braucht ein ganzes Dorf, wie es so schön heißt, und ein Großteil des Marketing-Teams von Taylor ist ebenfalls damit beschäftigt, Beziehungen zu Künstlern aufzubauen und zu pflegen. Jay Parkin und Andrew Rowley leiten die Produktion von Inhalten, wobei sie ein weltweites Netz an Videofilmern, Fotografen, Editoren und sonstigen Kreativen damit beauftragen, exklusive Videos und intime Interviews mit Künstlern zu produzieren. Sergio Enriquez und Matt Steele bringen diese Inhalte dann mithilfe von Social Media unter die Leute, während Billy Gill für die Verbindung von Marketing und Artist Relations mit dem Vertrieb sorgt. Devin Malone ist für Nashville zuständig und Terry Myers kümmert sich darum, den Gitarristen Custom-Setups und andere Besonderheiten bereitzustellen, mit denen sie ihre Gitarren ganz persönlich auf sich selbst abstimmen können.

Im Ausland wächst unser Team von Monat zu Monat. Andy Lund ist für China zuständig, während Masaki Toraiwa Taylor in Japan vertritt. Dan Boreham aus Großbritannien koordiniert die Beziehungen zu Künstlern in ganz Europa. Von Kolumbien aus pflegt Juan Lopera Beziehungen zu Künstlern in ganz Lateinamerika.

Zum Abschluss laden wir Sie ein, das Video anzuschauen, in dem Mitglieder unseres Artist Relations-Teams es auf sich genommen haben, vor der Kamera eine Reihe von kurzen Fragen zu beantworten, wobei wir unter anderem erfahren, welche Gitarristen sie besonders gut finden, versteckte Talente kennenlernen und fragwürdige Meinungen über Pizza zu hören bekommen.

Wie die Familie entstand

Im Jahr 2010 wurde Tim Godwin zum Director of Global Artist & Entertainment Relations bei Taylor. Die langjährige Karriere von Tim als Musiker auf Tournee, im Studio und seine Erfahrungen in allen sonstigen Zweigen der Branche stellten die ideale Voraussetzung für die Leitung eines Programms für die Beziehungen zu Künstlern dar: Als Musiker kennt er die Bedürfnisse anderer Musiker und aufgrund seiner Arbeit bei Line 6 (in der Rolle des Head of Artist Relations) hatte er bereits gute Beziehungen zu vielen Künstlern. Diese Art von Verbindungen ist wichtig, weil der Bereich Artist Relations nicht nur die Künstler selbst umfasst. Es geht dabei auch um Gitarrentechniker, Musikdirektoren, Veranstalter, Veranstaltungsorte, Manager, Tontechniker und Studiotechniker – praktisch alle, die in der Musikbranche tätig sind.

Godwin wurde damit beauftragt, das zu tun, was er am besten kann: Künstlern unsere Gitarren in die Hände zu drücken, damit sie selbst eine Taylor kennenlernen können. Die Pflege einer solchen Künstlerfamilie nimmt aber Zeit und Ressourcen in Anspruch, und wir hatten weder die Art der Ressourcen noch die bereits etablierten Vorgehensweisen anderer Marken, die sich bereits seit vielen Jahren damit beschäftigen. Was wir als Unternehmen allerdings haben, ist unser Streben nach Innovation in der Entwicklung. Dieses hebt uns von anderen traditionellen Marken ab und hält uns an der Spitze der modernsten Weiterentwicklungen im Bau von Musikinstrumenten. Unsere Gitarren waren auch bereits für ihre Konsistenz und Zuverlässigkeit bekannt, unterstützt von der Art von Service und Support, den jeder Musiker auf Tournee zu schätzen weiß.

Dennoch verspürte Godwin, als er bei uns anfing, das Bedürfnis, seinen Kollegen zu zeigen, wie Beziehungen zu Künstlern zu den Unternehmenszielen auf eine Art und Weise beitragen können, die für die Führungsschicht von Relevanz ist.

Er erinnert sich dabei an ein Ereignis, das sich als Wendepunkt für die Entwicklung der Artist Relations bei Taylor herausstellen sollte. Es fand im Jahr 2012 statt, als Singer/Songwriter Philip Philips über die TV-Show American Idol bekannt wurde.

„Es gab da einen Auftritt, wo Randy Jackson [von der Jury] sich an Philip wandte und ihn fragte: «Mir gefällt deine Gitarre. Was ist das für ein Modell?»“ erzählt Godwin. „Die Gitarre war eine Taylor GS7, eines der früheren Grand Symphony-Modelle. Nachdem die Episode ausgestrahlt worden war, haben wir die Besucherzahlen für unsere Webseite der GS7 eingesehen. Normalerweise verzeichnete diese eine Seite nur einstellige Seitenaufrufe im Laufe eines ganzen Monats, aber nach der Episode von American Idol hat diese Seite etwa 5.000 Aufrufe in nur einer Woche verzeichnet.“

Godwin erinnert sich an dieses Ereignis als jenen Zeitpunkt, an dem er ganz direkt demonstrieren konnte, wie Künstler den Lauf der Dinge mitbestimmen können.

Roots den Rang ablaufen

Ein weiterer Faktor, der uns dazu antrieb, unseren Ansatz für Artist Relations weiterzuentwickeln, war die Szene in Nashville. Hierbei handelt es sich um ein regelrechtes Mekka für bekannte Akustik-Gitarristen der Country- und Americana-Genres, Studiotechniker und praktisch jeden, der Musik macht. In den Neunzigern verzeichneten wir starkes Wachstum aufgrund der Beliebtheit der damals neu eingeführten Grand Auditorium-Korpusform, die aufgrund ihres zuverlässigen Gleichgewichts und klaren Klangs bei Aufnahmen den Studiotechnikern und Studiomusikern dort besonders gut gefiel.

Nashville stellte aber gleichzeitig eine Herausforderung dar: Es handelt sich dabei um das traditionelle Zentrum der amerikanischen Roots-Musik, was sich auf die Gitarristen der Szene bezüglich der von ihnen bevorzugten Gitarren auswirkt. Godwin setzte daher alle Hebel in Bewegung, er traf sich mit Leitern von beliebten Veranstaltungsorten, wie das Bluebird Café, und mit Managern von Big Machine, einem größeren unabhängigen Label. Aber trotz einer bereits soliden Präsenz in Nashville hatte Taylor alle Hände voll zu tun.

„Nashville ist praktisch Gibson’s zweites Zuhause“, sagt Godwin. „Wir von Taylor mussten wirklich beweisen, dass wir ein Recht hätten, hier mitzumischen.“

Beharrlichkeit zahlt sich aus: Taylor ist heutzutage in Nashville kräftiger als je zuvor vertreten. Die Einrichtung unseres Taylor Ausstellungsraums und die an dort ansässige Künstler überreichten Gitarren haben sich wirklich positiv ausgewirkt. Unser Studio bei SoundCheck Nashville, wo wir unsere Taylor Soundcheck-Auftritte filmen, hat eine Vielzahl neuer Gitarristen angezogen. Bei uns im Werk wird auch ein entscheidender Beitrag geleistet, indem langjährige Taylor Mitarbeiter wie Terry Myers Gitarren für Künstler maßgeschneidert an deren Bedürfnisse anpassen und sicherstellen, dass jede dieser Gitarren genau so klingt, wie er/sie es erwartet. Wir sind längst nicht nur auf Durchreise in Nashville. Unser Artist Relations-Vertreter Devin Malone lebt und arbeitet in Music City, wobei es seine Aufgabe ist, die dort ansässigen Künstler zu unterstützen, Veranstaltungen zu organisieren und eine Menge der Arbeit hinter den Kulissen zu verrichten, die dazu beiträgt, dass Taylor dort weiterhin unübersehbar vertreten ist.

Neue Verzweigungen

Nashville hat auch dazu beigetragen, uns die ständig wachsende Vielfalt der Welt der Musik bewusst zu machen. Die Americana-Musikszene von Nashville ist stark in der reichen Vergangenheit der von afroamerikanischen Künstlern dominierten Musik verwurzelt, und unser AR-Team hat diese Gelegenheit genutzt, um diese Perspektive so zu integrieren, dass Taylor als Marke an Inklusivität gewinnt.

In diesem Zusammenhang haben wir auch einen besonderen digitalen Artikel in der Wood&Steel-Ausgabe vom Sommer 2021 veröffentlicht, mit dem Titel: Tief verwurzelt: Ein Besuch im nationalen Museum der afroamerikanischen Musik. Dieser von unserer Artist and Community Relations Managerin Lindsay Love-Bivens verfasste Artikel bietet einen multimedialen Einblick in den Einfluss der afroamerikanischen Künstler auf unsere heutige Musik. Lindsay ist nach Nashville gereist, um das gerade neu eröffnete Museum zu besuchen, das uns Einblick in die tiefgreifende Geschichte der afroamerikanischen Musiker gewährt, die so stark an der Entwicklung der amerikanischen Musik beteiligt waren. Diese Reise hat uns dazu ermutigt, unsere Ambitionen zu erweitern, was den Aufbau einer Künstlergemeinde betrifft, die unsere Unternehmenswerte widerspiegelt.

„Es ist schon wichtig, gut vertreten zu sein“, sagt Lindsay. „Wenn man Künstler auf aller Welt erreichen möchte, muss man es wirklich darauf anlegen, ein diversifiziertes Programm aufzubauen.“

Lindsay basiert sich mit dieser Einstellung auf ihrer jahrelangen Erfahrung in der Musikbranche. Als erfahrene unabhängige Musikerin, die schon viel gereist und aufgetreten ist, gesellte sie sich im Jahr 2018 zu Tim Godwin und dem Artist Relations-Team. Mit ihrer Erfahrung und ihren unzähligen Connects ist sie die ideale Ansprechpartnerin für Künstler und Musikergemeinden, zu denen Taylor bisher keine Beziehungen hatte.

„Ich wollte unsere Beziehungen zu BIPoC-Künstlern („BIPoC“ ist ein amerikanischer Sammelbegriff für nichtweiße Menschen) weiter ausbauen und vertiefen, und darüber hinaus Genren erkunden, mit denen wir bisher nicht in Verbindung gebracht wurden“, erklärt Lindsay.  „Seit meiner Kindheit spiele ich Akustikgitarre, insbesondere Neo-Soul-, R&B- und Hip-Hop-Musik. Als afroamerikanische Musikerin war ich fest davon überzeugt, dass wir auch jene Gemeinden und Genres ansprechen sollten, es musste nur der erste Kontakt hergestellt werden.“

Lindsays Bemühungen haben es unserem globalen Team ermöglicht, weltweit im Namen von Taylor mit den verschiedensten Musikgemeinden Kontakte zu knüpfen.

Horizonte erweitern, genauer zuhören

Seitdem ist unser AR-Team deutlich gewachsen. Andy Lund, der schon seit 16 Jahren bei Taylor arbeitet, führt unsere Bemühungen in einem Großteil von Asien an, was China, Hong Kong, Japan, Indien, Südkorea, Thailand und Vietnam umfasst. Masaki Toraiwa ist eine unserer Kontaktpersonen in Japan und arbeitet mit Andy zusammen, was es in den letzten Jahren ermöglicht hat, Künstler wie Otake, Iko Asagiwa, Ryosuke Yufu und Natee Chaiwut aus Thailand in unsere Taylor Künstlerfamilie aufzunehmen.

In Lateinamerika unterstützt Juan Lopera den Vormarsch von Taylor in der Musikbranche, indem er Beziehungen zu bekannten Namen wie Mon Laferte (Chile), Silvina Moreno (Argentinien), Jorge Blanco (Mexiko), Techy Fatule (Dominikanische Republik) und dem aufsteigenden kolumbianischen Star Camilo aufgebaut hat. In Europa hat der in Großbritannien ansässige Dan Boreham Beziehungen zu Künstlern aufgebaut, darunter die Singer/Songwriter Jade Bird und George Ezra, das Pop-Trio New Rules sowie der Multi-Instrumentalist Jake Isaac.

Wir knüpfen Kontakte mit Künstlern auf aller Welt auf dieselbe Art und Weise wie in Nordamerika: Wir fragen sie, was sie brauchen, und reagieren dann entsprechend.

„Werbung allein ist nicht mehr genug“, sagt Lindsay. „Die Künstler haben heutzutage höhere Anforderungen an eine Partnerschaft mit einer Marke. Hände schütteln und Social-Media-Beiträge sind da einfach zu wenig.“

Eine Beziehung zu einem Künstler aufzubauen ist nicht schwer. Diese Beziehung aufrecht zu halten ist aber eine andere Geschichte. Wie jede andere Art von Beziehung, erfordern auch Partnerschaften zwischen Marken und Künstlern gegenseitige Unterstützung und Engagement.

„Die Künstler fragen sich vielleicht: «Einmal abgesehen von Leihgitarren, was springt dabei sonst noch für mich raus?»“, sagt Jay Parkin, der die Erstellung von Inhalten für Taylor betreut. „Wie steht es um langfristige Unterstützung? Was können wir tun, das sich für die Künstler wirklich lohnt?“


Mit dieser Perspektive im Sinn entstand ein neuer Zweig unseres AR-Teams, der sich darauf konzentriert, Inhalte als Gegenwert zu verwenden, damit sich Künstler für die Taylor Familie interessieren und bei uns bleiben. Die ganz individuellen Facetten eines Künstlers auf authentische Art und Weise zu erfassen, ist schon etwas Besonderes, und die große Mehrheit der Gitarristen verfügt nicht über ausreichende Ressourcen, um diese Art von Werbung selbst betreiben zu können. Jay Parkin leitet den Teil unseres AR-Teams, der für die Erstellung von Inhalten zuständig ist, wofür wir über ein globales Team verfügen, das Videos und digitale Inhalte in hoher Qualität erstellt, an denen Taylor Künstler beteiligt sind.

Zu diesem Aufgabenbereich zählen Serien wie Taylor Soundcheck und die Taylor Acoustic Sessions, fortlaufende Produktionen, bei denen Künstler unser Studio aufsuchen, um vollständig akustische Versionen („unplugged“) ihrer Songs aufzunehmen. In der Übergangszeit von der einen Serie zu der anderen haben wir die GRAMMY-prämierte Allison Russell, die Pop-Punk-Aufsteiger von Meet Me @ the Altar, die bekannte Singer/Songwriterin und Produzentin Linda Perry, den chilenischen Superstar Mon Laferte und viele andere gefilmt.

Die Unterstützung, die wir unseren Künstlern bieten, kann unterschiedlichster Art sein. Wir bauen häufig einzigartige Custom-Gitarren (keine Signaturmodelle) für unsere Künstler, was es ihnen ermöglicht, eine ganz besondere persönliche Beziehung zu Taylor aufzubauen. Taylor Fans erinnern sich vielleicht an die ikonische violette Akustikgitarre von Prince, aber wir haben auch viele andere Custom-Gitarren gebaut, darunter die komplett weiße Gitarre für Katy Perry, die berühmte Akustikgitarre mit zwei Hälsen für Richie Sambora und die mit seinem Namen verzierte Gitarre für Zac Brown. In jüngster Zeit haben wir Gitarren für Pop-Superstars wie Billie Eilish & FINNEAS gebaut.

Die Unterstützung von Künstlern erfordert mitunter ein direkteres Handeln. Sofern sie jemals auf Tournee waren, kennen praktisch alle Musiker die frustrierende Situation, wenn man plötzlich keine Gitarre mehr hat, weil sie gestohlen wurde, verloren ging oder beschädigt wurde. Indem wir einen stets engen Kontakt zu unseren Künstlern pflegen, können wir in solchen Fällen umgehend reagieren und ihnen Gitarren zukommen lassen, damit sie ihre Tourneen oder Aufnahmen fortsetzen können. Wir arbeiten auch eng mit Veranstaltern zusammen, um sicherzustellen, dass unseren Künstlern nichts fehlt, wenn sie die Bühne betreten.

„Wir verkörpern sozusagen die Rolle des Hausmeisters bei unseren Artist Relations“, sagt Tim Godwin. „Diese Künstler brauchen echte Partner, nicht nur Sponsoren.“

Das Gesamtbild

Unser Team ist davon überzeugt, dass auch die Entwicklung des Unternehmens Taylor in zwei Bereichen dazu beigetragen hat, dass es nicht schwer ist, Künstler für uns zu gewinnen: Das Design unserer Gitarren und unser Engagement für den Umweltschutz.

Wie Scott Paul es in seiner Kolumne Nachhaltigkeit in dieser und vorangehenden Ausgaben von Wood&Steel genauer beschreibt, hat Taylor beträchtlich in Projekte investiert, die eine umweltschonende, nachhaltigere Lieferkette für unsere Gitarren hier in Kalifornien und auch anderen Teilen unseres Planeten sicherstellen. Wir handeln so, weil wir davon überzeugt sind, dass dies der richtige Weg ist, und unsere Künstler, wie auch viele unserer Kunden, sind derselben Meinung.

Unser Engagement für die Umwelt fällt immer mehr Künstlern der unterschiedlichsten Genres auf. Manche setzen sich für die Angelegenheit genauso leidenschaftlich ein wie wir, was insbesondere für die großbritannische Singer/Songwriterin Beatie Wolfe gilt, die regelmäßig an Taylor Events zum Thema Nachhaltigkeit teilnimmt. Andere, insbesondere aufsteigende Künstler der Generation Z (Post-Millennials) schließen sich uns gerne an, weil sie sehen, wie wir den Weg für eine umweltverträglichere Musikbranche ebnen.

Unser erfinderische Geist, ein grundlegender Bestandteil der Philosophie von Taylor, steht auch im Mittelpunkt unseres AR-Ansatzes. Viele Künstler haben Vorurteile dazu, wie sich eine Taylor Gitarre optimal verwenden lässt. Das ist der Grund, warum wir – insbesondere seitdem Andy Powers im Jahr 2011 unser Meister-Gitarrenbauer wurde – unsere Akustik-Gitarrenlinie sorgfältig diversifiziert haben, damit sie in Sachen Vielseitigkeit unseren Künstlern in nichts nachsteht: Es gibt da etwas für jede Art von Gitarrist. Es fällt damit leichter, Künstler zu überzeugen, die der Meinung waren, dass eine Taylor Gitarre nicht das Richtige für sie wäre.

„Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich mit Gitarristen gesprochen habe, die der Meinung waren, es gäbe für sie keine passende Taylor“, sagt Godwin. „Ich erwidere da meistens: «Wenn dir das nicht gefällt, was wir gerade anbieten, wird dir bestimmt eine neue Gitarre gefallen, die wir im nächsten Jahr bauen.» Glen Phillips [von den Toad the Wet Sprocket], zum Beispiel. Er war kein Fan von Taylor, hat unsere Gitarren nicht gemocht. Irgendwann hat er aber eine Builder’s Edition Grand Pacific von einem Freund ausprobiert und kurz darauf hat er mich angerufen, um eine für sich selbst in Auftrag zu geben.“

Wir blicken auf eine Vergangenheit voller Innovationen zurück, die musikalische Bedürfnisse decken und neue Musiker ansprechen sollten. Die Grand Pacific-Dreadnought, deren gemischte Klangfarben an Vintage-Gitarren und Akustik-Aufnahmen erinnern, erregte in Nashville ordentlich Aufmerksamkeit. Andere Neuentwicklungen, wie zum Beispiel die zwei neuen Koa-Gitarren, die in diesem Sommer in unsere 700er Serie aufgenommen werden (Details dazu finden Sie in dieser Ausgabe an anderer Stelle), warten mit einer rauen, organischen Ästhetik auf, mit der auch Traditionalisten auf ihre Kosten kommen. Wir haben unser Angebot an Gitarren mit kürzerer Mensur erweitert – darunter die GT und die GS Mini -, um Gitarristen anzusprechen, die kompaktere Instrumente suchen. Selbst was das Innenleben unserer Instrumente betrifft, richten wir uns nach den Bedürfnissen des Gitarristen: unser V-Class-Bracing hat Begeisterung bei Tontechnikern ausgelöst, wodurch es noch mehr Taylor Gitarren in Studios auf der ganzen Welt schafften.

Unser Entwicklungsteam setzt alles darauf, dem Gitarristen ein besseres Erlebnis bieten zu können; das war immer schon unsere Priorität. Im Grunde sollte das auch das Ziel der Beziehungen zu Künstlern sein: den Gitarristen zu zeigen, wie praktisch unsere Gitarren sein können und sie dann auf eine Art und Weise zu unterstützen, die wirklich wertvoll für sie ist.

  • 2022 Ausgabe 2 /
  • Präsentation von Custom-Gitarren: exklusive Designs für die NAMM

Präsentation von Custom-Gitarren: exklusive Designs für die NAMM

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Jetzt wo endlich die NAMM nach mehr als zwei Jahren Ausfall wieder stattfindet, sind wir stolz darauf, eine neue Reihe außergewöhnlicher Gitarren bauen zu können, die Händler, die die Messe besuchen, ihren Kunden anbieten können. Hier folgt ein kleiner Einblick in ein paar unserer Lieblingsexemplare.

Jedes Jahr veranstaltet das Vertriebsteam von Taylor auf der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien, eine Ausstellung von wunderschönen Gitarren aus unserem Custom-Programm. Das ist für uns eine Gelegenheit, Vertreter einiger der coolsten Gitarrengeschäfte der Welt zu treffen, die sich diese fantastischen Custom-Gitarren anschauen, sie ausprobieren und bestellen können (manche davon gibt es nur in sehr geringer Stückzahl), um sie ihren Kunden vorstellen zu können. Das Taylor Custom-Programm umfasst einige unserer erfinderischsten Designs und aufwändigsten Verzierungen, und es kommen oft Tonholz-Kombinationen mit Details zum Einsatz, die in der Standard-Gitarrenlinie von Taylor nicht anzutreffen sind. Schauen Sie sich im Folgenden einige unserer Lieblingsgitarren aus der Customs-Reihe für die diesjährige NAMM-Messe an. Wenn Ihnen eine besonders gut gefällt, kontaktieren Sie uns und wir werden Ihnen helfen, ein Exemplar zu finden.

Custom Grand Orchestra (Nr. 15)

Boden/Zargen: gezeichneter großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Gemaserter Invoroid-Einband mit Randeinlage auf der Decke im Reißverschlussstil, eine Rosette in schwarz/Ivoroid im Reißverschlussstil, „Mission”-Einlagen aus gemasertem Ivoroid/Perlmutt, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen.

Custom Grand Orchestra (Nr. 14)

Boden/Zargen: Erstklassiges hawaiianisches Koa mit Zeichnungen
Decke: Erstklassiges hawaiianisches Koa mit Zeichnungen
Verzierungen: per Hand eingearbeitete Roman Leaf-Rosette (römisches Blatt) aus Koa/Buchsbaum, Ocean Vine-Einlagen (Weinreben/Wellen) aus Koa/Buchsbaum, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen mit Awabi (Abalone)-Punkten.

Custom Grand Auditorium (Nr. 13)

Boden/Zargen: Blackheart-Sassafras
Decke: Adirondack-Fichte
Verzierungen: Einband aus Sapelli, Art Deco-Rosette aus Buchsbaum/Sapelli, Euro Deco-Einlagen aus Buchsbaum/Sapelli, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen mit schillernden Punkten aus australischem Opal.

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 9)

Boden/Zargen: gezeichneter großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus Imitationsschildkröte, Rosette aus Ivoroid/Imitationsschildkröte, Boden/Zargen/Hals mit Vintage Sunburst, schwarze Decke, Korpus/Hals mit Hochglanzoberfläche, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen.

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  • 2022 Ausgabe 2 /
  • Haltung, Umkehrungen von Septakkorden und Leads mit Arpeggios
Lessons

Haltung, Umkehrungen von Septakkorden und Leads mit Arpeggios

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In diesen Videolektionen teilt Nick Veinoglou Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen, Ihr Gitarrenspiel in neue Höhen zu bringen.

Willkommen zu unserer regelmäßigen Serie an Videolektionen, in denen Taylor Künstler, Profi-Gitarristen und Musiklehrer die unterschiedlichsten Themen behandeln.

Diesmal behandelt Nick Veinoglou einige wichtige Themen für die Akustikgitarre, die Gitarristen dabei helfen können, ihre Fähigkeiten zu verbessern, und neue Sounds und Techniken in ihr Repertoire aufzunehmen. Aufgrund seiner Erfahrung als Studio-Gitarrist und auf Tournee sowie seiner Beschäftigung als Produzent, ist er einer der wertvollsten Partner von Taylor für diese Lektionen. Seine Musik produziert er sowohl unter seinem eigenem Namen als auch unter seinen zwei Künstlernamen, Donut Boy und Lo Light. Nebst seiner eigenen drei Studioalben, hat Veinoglou bereits Künstler wie Justin Timberlake, Camila Cabello, Shawn Mendez und Dua Lipa begleitet und darüber hinaus mit Musikern der unterschiedlichsten Genres zusammengespielt, darunter Joshua Bassett, Fletcher, Dove Cameron und Jordan Fisher.

Zunächst einmal erklärt Nick eine anscheinend simple Angelegenheit, die aber Ihr Gitarrenspiel ganz direkt beeinflussen kann: Haltung. Schauen Sie sich im Video an, wie Nick uns die beste Art und Weise zeigt, wie wir eine Gitarre halten sollten, um unnötige physische Beanspruchung zu vermeiden und das Beste aus unserem Spiel herauszuholen.

Als nächstes führt uns Nick in die Welt der Septakkorde und deren Zusammensetzung, erklärt uns das Konzept der Akkordumkehrungen, mit denen wir eine Vielzahl zusätzlicher Klangfarben erkunden und unser Akkordrepertoire erweitern können.

Zum Abschluss behandelt Nick ein Thema, das für praktisch jeden Gitarristen eine Herausforderung darstellt: Das Spielen von Leads, das heißt, die Fähigkeit, verschiedene Melodielinien zu kombinieren (zum Beispiel eine Melodie auf der Gitarre parallel zu Gesang), sodass ein einzelner harmonischer Klang entsteht.

Folgen Sie Nick auf Instagram für weitere Lektionen, Informationen zu seinen Tourneen, Musikvideos und vieles mehr.

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Ein Überblick darüber, was Kritiker über die neue American Dream Flametop, die AD22e und unsere neuesten GT-Modelle schreiben. Außerdem erfahren Sie, welche Taylor Modelle es in die Listen der besten Gitarren geschafft haben.

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Unsere Gitarren im Test

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Ein Überblick darüber, was Kritiker über die neue American Dream Flametop, die AD22e und unsere neuesten GT-Modelle schreiben. Außerdem erfahren Sie, welche Taylor Modelle es in die Listen der besten Gitarren geschafft haben.

Nachdem wir sie zu Anfang dieses Jahres vorgestellt haben, werden unsere neuesten Modelle nun von anspruchsvollen und erfahrenen Testern auf „Herz und Nieren“ geprüft. Dabei genoss die vollständig aus Ahorn gefertigte AD27e Flametop besonders große Aufmerksamkeit; sie stellt ja auch unsere bedeutendste Neuigkeit für den Start von 2022 dar und hat zweifellos den ausgefallensten musikalischen Charakter unter den neuen Modellen. Es folgen hier einige Höhepunkte aus den Testberichten zu diesem und unseren anderen neuen Modellen.


AD27e Flametop

Die Tester brauchten nicht lange, um unseren Eindruck zu bestätigen, dass die Flametop die „am wenigsten nach einer Taylor klingende Gitarre, die bis heute gebaut wurde“, ist. Diese Eigenschaft ist auch am Äußeren des Instruments zu erkennen: Die Decke aus schön gezeichnetem Ahorn, der ganz klar kein typisches Tonholz für eine akustische Resonanzdecke ist.

„Taylor sprengt weiterhin Grenzen mit ihrer American Dream-Serie, zu der dieses Modell perfekt passt“, schreibt Eric Dahl in American Songwriter. „Die AD27e hat nicht den für Taylor typischen mittleren Frequenzbereich, den man von diesen Gitarren erwartet. Die Töne sind verhaltener und sanfter, womit sie sich allen Singer/Songwritern anbietet, die einen ganz ausgefallenen Sound suchen.“

Dahl bemerkte auch die Nickel-Bronze-Saiten von D’Addario, die dem Instrument einen wärmeren, besser eingespielten Klang verleihen.

„Ohne Verstärkung neigt die von uns getestete Gitarre zu einem etwas roheren Klang, wenn ich auf ihr schrammle, was mir gefällt“, sagt er. „Sobald ich sie anschließe, erlaubt mir die ES2-Elektronik, den Sound an meine persönlichen Vorlieben anzupassen, aber die AD27e klingt besonders gut, wenn man ihren etwas raueren, abenteuerlustigen Charakter respektiert.“

In der Guitar World, erwähnt Chris Gill ebenfalls die klangliche Einfärbung, die von den Saiten ausgeht, und beschreibt den Klang insgesamt als „breit und maskulin, mit außergewöhnlich dynamischer Ansprache.“

„Ihr Ton ist wirklich einzigartig, teilweise auch aufgrund der Nickel-Bronze-Saiten, die dafür sorgen, dass die sanfteren, wärmeren Texturen des Klangs bei sanftem Anschlag erweitert werden und der Gitarre einen helleren, breiteren und kühneren Sound verleihen, wenn man etwas kräftiger in die Saiten greift“, schreibt er. „Diese Gitarre bietet eine eindrucksvolle klangliche Vielfalt, die bereits durch unterschiedliche Dynamik beim Spiel bereitsteht, wobei aber insgesamt ein konsistent vollmundiger und holziger Klang erhalten bleibt, sogar wenn man sie über die Expression System 2-Elektronik verstärkt.“

David Mead (Guitarist/Guitar World) bestätigt, nachdem er und seine Kollegen die Gitarre ausgiebig getestet haben, dass sie leicht bespielbar ist und eine ausgeglichene Ansprache über den gesamten Frequenzbereich des Griffbretts bietet.

„Ihr Klang hat etwas angenehm Trockenes“, schreibt er. „Sie klingt holzig und bodenständig, weshalb wir spontan anfingen, alle unsere akustischen Blues-Licks und unsere bevorzugten Akkordfolgen für Songs zu spielen.“

Charley Saufley äußert sich in Premier Guitar zu den grenzensprengenden Designdetails bei der Entwicklung dieser Gitarre, die seiner Ansicht nach „beweisen, dass auch das Design akustischer Gitarren weiterhin Platz für einfallsreiche Abweichungen von der Tradition bietet.“

„Bei der AD27e findet man nicht die kraftvolle, an ein Klavier erinnernde Resonanz im Bassbereich, die eine D-28 liefert, aber dennoch hat sie eine lautstarke Klangprojektion wie es von einer Dreadnought erwartet wird, wobei sie dies ohne harschen oder verzerrten Ton erreicht – wahrscheinlich, weil der weniger volle Bass den wohlklingenden mittleren Frequenzbereich und die kristallinen, glockenartigen Höhen nicht überschatten kann“, sagt er. „Im Gegensatz zu vielen anderen Dreadnoughts, reagiert die AD27e auch dynamisch auf einen sanfteren Anschlag.“

Saufley ist davon überzeugt, dass die Flametop zum „Superstar im Studio“ werden kann.

„Sie klingt süß, ohne den Mix zu überlasten und eignet sich wunderbar als Begleitung in einem Zusammenhang, wo der tiefere Frequenzbereich von anderen Instrumenten belegt wird – was besonders heutzutage von Bedeutung ist, wo man gerne den Mix mit Effekten vollpackt“, meint er. „Aber obwohl sie einen fokussierten Ton hat, ist die AD27e trotzdem in der Lage einen vollmundigen Klang zu bieten, der außerdem einen eindeutig süßen Charakter hat. Jeder Fan von Flattop-Gitarren sollte die AD27e ausprobieren, um zu hören, worin sie sich unterscheidet.“

In der Guitar Player zeigt sich Jimmy Leslie überzeugt von dem, was der Meister-Gitarrenbauer von Taylor, Andy Powers, bei diesem „Außenseiter“ unserer Gitarrenlinie im Sinn hatte, indem er von dem „kernigen, bodenständigen Ton“ spricht und einen kreativen Vergleich wagt: Die Gitarre vermittle ein Gefühl wie „die neue Version eines Schnäppchens, das man sich im Pfandhaus ergattert hat.“

„Die Flametop stellt einen weiteren deutlichen Schritt in eine völlig andere Richtung als die traditionellen Taylor Gitarren dar – sie strebt nach Funk und vermittelt das Gefühl, ihr Zuhause sei der nächste Hinterhof“, schreibt er. „Sie langt geradezu danach, dass man mit einem kräftigen Plektrum hart im Cowboy-Stil auf ihr schrammelt. Sie hat einen eingespielten Ton ohne Schnickschnack, der Blues-Musik authentisch klingen lässt.“

Leslie schließt den Bericht mit einem kleinen Scherz ab, der davon handelt, dass die Gitarre dem Inhaber eines Studios in die Hände gedrückt wird, der normalerweise Taylor verschmäht, weil er deren Gitarren als zu hellklingend empfindet.

„Nach nur einem einzigen Anschlag der Saiten der Flametop stellte er fest: «Das ist die beste Taylor, die ich je gespielt habe.»“


AD22e

Ein weiteres American Dream-Modell aus unserer neuen Kollektion für 2022, die Grand Concert AD22e mit Zargen und Boden aus massivem Sapelli und einer Massivholzdecke aus Ahorn, wurde von Chris Gill in der Guitar World sehr gut bewertet. Gill hat die Gitarre im Rahmen eines doppelten Testberichts zusammen mit unserer Flametop getestet und beide mit der goldenen Auszeichnung für Performance prämiert. Beide Gitarren, schreibt er, seien seiner Ansicht nach werkseitig mit der perfekten Ausstattung versehen und so leicht spielbar, wie man es von Taylor gewöhnt sei.

„Der Hals beider Gitarren vermittelt das für Taylor so typische schlanke und flinke Spielgefühl und die abgeschrägten Korpuskanten sorgen wahrhaftig für hohen Komfort“, schreibt er.

Bei der AD22e betont Gill die einzigartigen Vorteile des kleineren Korpus.

„Die AD22e wird sicherlich bei Fingerstyle-Gitarristen Beliebtheit erlangen, ganz gleich ob sie auf Folk, Celtic, Blues oder Jazz als Genre spezialisiert sind“, meint er. „Ganz wie die AD27e Flametop, hat auch diese Gitarre einen vollmundigen und holzigen Klang, auch wenn die Mitten hier etwas mehr betont sind, die Bässe weniger kraftvoll sind und die Höhen etwas brillanter klingen. Dennoch klingt sie wesentlich größer als die Abmessungen ihres Korpus, weshalb sie die ideale Wahl für Gitarristen darstellt, die den Komfort eines kleineren Korpus suchen, ohne dabei zu viel im mittleren Frequenzbereich einbüßen zu müssen.“


Dreimal GT: GT 611e LTD, GTe Mahogany, GTe Blacktop

Teja Gerken von Peghead Nation weiß so viel über die Designvariationen von Taylor im Laufe unserer Vergangenheit wie jeder andere (dazu sei allerdings erwähnt: er hat das Buch „The Taylor Guitar Book: 40 Years of Great American Flattops“ geschrieben) und seine Testberichte in Form von Video mit Begleittext sind stets interessant. Im Laufe der letzten Monate hat Gerken drei unserer Modelle ausprobiert, die mit unserer neuen Korpusform aufwarten, die Grand Theater, und anschließend separate Testberichte für die GT 611e LTD, GTe Mahogany und die GTe Blacktop verfasst.

Was die GT 611e LTD aus Ahorn/Fichte betrifft, bezieht sich Gerken zunächst auf das ansprechende Konzept der GT.

„Mit ihren kompakten Abmessungen und einer praktisch unschlagbar guten Spielbarkeit, aber dennoch überraschend vollwertigem Klang, haben diese Instrumente Beliebtheit bei Gitarristen erlangt, die nach einem modernen Äquivalent für die Stubengitarre suchen“, schreibt er.

Genau wie die anderen GT-Modelle, die Gerken ausprobiert hat, vermittle die 611 ein verlockendes Gefühl, wenn man zu ihr greift.

„Schwierige Griffe werden erleichtert, die geringere Saitenspannung fühlt sich gut an und ihre kompakten Abmessungen sorgen natürlich insgesamt für hervorragenden Komfort“, sagt er.

Zum klanglichen Charakter der Gitarre schreibt er: „Weil ich schon andere GT-Modelle kannte, habe ich bei der GT 611e LTD einen vollmundigen Gitarrenklang erwartet, der Instrumenten in voller Größe in nichts nachsteht, konnte aber erfreut feststellen, dass dieser Klang trotzdem so ausfällt, wie ich es mir für ein Instrument aus Ahorn erhofft hatte. Die Gitarre klingt super kristallin, hat perkussive Qualitäten, wenn man auf ihr schrammelt, sowie einen kontrollierten, aber vollen Bass.“

Die Gitarre gefiel ihm auch sehr gut mit Verstärkung.

„Genau wie bei anderen GT-Modellen, verschwinden beim Anschließen des serienmäßigen ES-Tonabnehmers dieser Gitarre an einen Fishman Loudbox-Verstärker jegliche verbliebenen Vorstellungen davon, dass die Gitarre klanglich klein wirken könnte. Verstärkt klingt die GT 611e LTD genauso vollwertig wie jede andere Taylor mit ES-Elektronik, was diese Gitarre zu einer hervorragenden Wahl für jeden macht, der eine kompakte Gitarre für die Bühne sucht.“

Im März hatte er die insgesamt aus Mahagoni gebaute GTe Mahogany ausprobiert und Folgendes darübergeschrieben: „Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, auf dieser Gitarre zu spielen!“

Zu ihrem einzigartigen klanglichen Charakter bemerkt er: „… das Ergebnis ist ein vollmundiger, warmer Klang, der den leicht komprimierten Charakter aufweist, den man von Hartholzdecken gewöhnt ist. Beim Schrammeln klingt die Gitarre wunderbar und weist ein gutes Gleichgewicht auf, wenn man sie in Fingerstyle-Technik bespielt.“

Wie bei der 611, gefiel Gerken auch bei dieser Gitarre der Klang über einen Verstärker. Und er lobte erneut die Abmessungen der GT, die den Komfort des Gitarristen verbessern.

„Sie eignet sich hervorragend für kleinere Menschen, die mit großen Gitarren Probleme haben“, schreibt er. „Aber sie ist auch unheimlich praktisch zuhause, weil man sie stets in Reichweite haben kann, wenn jene Inspiration zuschlägt. Und sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene werden feststellen, dass die GT-Modelle das Erlernen neuer Techniken erleichtern, weil sie so leicht zu bespielen sind.“

Das letzte Modell war die GTe Blacktop, bei der Zargen und Boden aus massiver Walnuss mit einer Fichtenmassivholzdecke kombiniert sind. Gerken war erfreut, dass hier Walnuss verwendet wurde.

„Taylor hat schon früher dieses Holz verwendet, und es freut mich, dass sie diese Tradition wieder aufgegriffen haben“, sagt er. „Die klanglichen Qualitäten von Walnuss werden mitunter zwischen Mahagoni und Palisander eingeordnet, weshalb die Wahl dieses Holzes sicherstellt, dass die GTe Blacktop einen ganz individuellen Klang mit einzigartigem Äußeren vereint… Die Fichtendecke verbessert den Dynamikbereich des Instruments und die Zargen und der Boden aus Walnuss sorgen anscheinend für einen insgesamt ausgeglichenen Klang, der sich für alle Arten von Techniken und Gitarristen eignet.


Die besten Taylor Modelle für 2022

Die Zeitschrift Guitar World hat kürzlich eine Reihe von Online-Kaufempfehlungen für 2022 veröffentlicht, die in verschiedene Kategorien von Akustik-Gitarren eingeteilt wurden (z. B. elektroakustisch, High-End, High-End klassische Gitarre/Nylon, Dreiviertelgröße), wobei in jeder Kategorie Empfehlungen für die besten Modelle ausgesprochen wurden. Taylor ist in dieser Aufstellung gut vertreten. Hier folgt eine kurze Zusammenfassung der Taylor Modelle, die es in diese Liste geschafft haben…

Beste High-End-Akustik-Gitarren: Unser Flaggschiff aus Palisander und Fichte, die Grand Auditorium 814ce, schaffte es auf Platz 1 der Liste als „ideale Gitarre für eine einsame Insel“. Spielkomfort und musikalische Vielseitigkeit waren zwei der attraktivsten Eigenschaften der Gitarre: „Ganz sicher unterstützt durch das V-Class-Bracing von Taylor, bietet diese Gitarre einen tiefen und kraftvollen Klang, mit dem sie auch mit härterem Flatpicking und aggressivem Schrammeln zurechtkommt“, schreibt Simon Fellows. „Gleichzeitig sorgt der süße, ausgeglichene und gut definierte Mitteltonbereich dafür, dass sie sich vorzüglich für sanftere Fingerstyle-Technik eignet.“

Beste klassische und nylonbesaitete High-End-Gitarren: Das nylonbesaitete Gegenstück zu der 814ce, die 814ce-N, erzielte ein gutes Ergebnis als „perfekte Crossover-Gitarre“ für an Stahlsaiten gewöhnte Gitarristen, die sich dafür interessieren, die klangliche Palette einer nylonbesaiteten Gitarre zu erforschen. Ganz wie ihre stahlbesaitete Schwester, wurde die 814ce-N für ihre hochwertige Materialien und ausgezeichnete Verarbeitung gelobt, sowie für ihren „lebendigen aber perfekt ausgeglichenen“ Klangcharakter, der sich aus der Tonholz-Kombinationen Palisander/Fichte ergibt.

„Wenn Sie ein Fan von Taylor Gitarren sind und eine Gitarre mit Nylonsaiten suchen, um Jazz, Bossa Nova oder Country zu spielen, dann werden sie bei dieser Gitarre fündig“, schreibt Simon Fellows.

Beste elektroakustische Gitarren: Wenn es gilt, die Bank nicht zu sprengen, bieten sich die zwei Taylor Modelle an, die es auf diese Liste geschafft haben: die AD17e Blacktop, eine unserer günstigsten vollständig aus Massivholz in den USA gefertigten Gitarren, sowie die Academy 12e. 

Was das Blacktop-Modell angeht, war das V-Class-Bracing entscheidend dafür, dass die Tester von der Guitar World sie in die Liste aufgenommen haben: „Mit ihrer hervorragenden Stimmung und Resonanz über das gesamte Griffbrett, werden sie sich öfter dabei erwischen, am staubigen Ende des Griffbretts zu spielen, als sie sich vorstellen können“, sagt Rob Laing.  „Diese Grand Pacific-Dreadnought mit geschwungenen Schultern ist eine Profi-Gitarre, die uns ein Leben lang mit ihrer klanglichen Ausgewogenheit und breitem Frequenzbereich begleiten kann, und damit ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Dreadnought darstellt.“

Laing hat auch die an „Johnny Cash und Everly Brothers“ erinnernde Ausstrahlung der mattschwarzen Fichtendecke gefallen.

In der Zwischenzeit hat auch die kompakte Grand Concert Academy 12e ordentlichen Zuspruch erhalten, indem sie als hervorragende Gitarre für Anfänger oder Fortgeschrittene bezeichnet wurde, die das Lernen anhand der Vorteile ihres flachen Halses, der kürzeren Mensur, niedrigeren Saitenlage und Armauflage beschleunigt: „In Sachen Spielbarkeit, Komfort und Performance erreicht sie Höchstnoten und behauptet sich als Gitarre, die jedem Gitarristen zur Seite steht.“

Beste Akustik-Gitarren in Dreiviertelgröße: Sowohl die GS Mini als auch die Baby Taylor haben es auf diese Liste geschafft. Als Gitarre in echter Dreiviertelgröße, übernimmt die Baby (BT1) mit Fichtendecke als beste All-Round-Gitarre die Führung.

„Lassen Sie sich nicht täuschen, das ist eine echte Taylor“, schreibt Matt McCracken in der Guitar World. „Der straffe Bass, die klaren Mitten und die kristallinen Höhen werden begleitet von hervorragender Projektion und machen damit diese Gitarre zu einer der besten Akustik-Gitarren in Dreiviertelgröße auf dem Markt.“

Was die GS Mini betrifft, bezeichnet McCracken diese beliebte Serie als einen „modernen Klassiker“. Dabei bevorzugt er die GS Mini in Palisander (Zargen/Boden aus Palisander-Schichtholz und Fichtenmassivholzdecke), die er für ihre „mühelose Spielbarkeit“, ihren „hellen und artikulierten Klang“ sowie ihre „seidigen Höhen“ lobt. 

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Eine Reihe exklusiver Taylor Aufnahmen von Aufführungen von Brittany Spencer auf dem Americanafest in Nashville.

Auch wenn das Americanafest, das jährliche Festival der Roots-Musik-Szene in Nashville, im Jahr 2020 nur virtuell stattfinden konnte, verzeichnete es 2021 eine umso interessantere Rückkehr mit einer Reihe von Aufführungen der besten aufsteigenden Talente dieses Genres. Im vergangenen September ist unser Team nach Nashville gereist, um den Aufführungen von einigen der Musikern beizuwohnen, die sich gerade erst zu der Taylor Künstlerfamilie gesellt haben, darunter Brittany Spencer, Raye Zaragoza, Brock Gonyea und Allison Russell. Wir sind stolz darauf, einige dieser Aufnahmen von unvergesslichen Darbietungen in der digitalen Ausgabe von Wood&Steel mit Ihnen teilen zu können.



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Latin-Grammy-Preisträger und vieles mehr in der Playlist von Wood&Steel

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Der Schwerpunkt dieser Zusammenstellung ist die Musik von für einen Latin-Grammy nominierten Musikern und weiteren Taylor Künstlern.

Die Genre übergreifende, stets wachsende Familie von Taylor Gitarristen und Künstlern hat das Jahr 2021 im großen Stil abgeschlossen, dabei verschiedenste Preise gewonnen und bei Kritikern Begeisterung ausgelöst. Besonders bemerkenswert war die ausgeprägte Präsenz bei den Latin-Grammys in diesem Jahr, wobei zehn der Musiker nominiert wurden. Der Gitarrist und Singer/Songwriter Camilo führte die Showmit vier Preisen an, einschließlich der Preise für das beste Popalbum für sein Mis Manos und den besten Popsong für „Vida de Rico“.

Es ist uns eine Freude, in dieser Ausgabe der Playlist von Wood&Steel mehrere Tracks von unseren für einen Latin-Grammy nominierten Künstlern vorstellen zu können. Darüber hinaus enthält sie Songs von Allison Russell, dessen Album Outer Child von The Atlantic zum drittbesten Album des Jahres erklärt wurde, sowie Tracks von Brittany Spencer, Zaragoza, The Native Howl, Cat Burns und mehr.

Denken Sie dran, die Playlist Ihrem Spotify-Konto hinzuzufügen und Taylor Guitars zu folgen, um noch mehr spannende Musik unserer weltweiten Künstlerfamilie zu erkunden.

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Gitarrenlektionen: R&B-Akustik-Gitarre, Teil 2

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Musiklehrer und Profi-Gitarrist Kerry „2 Smooth” Marshall teilt hier mit uns drei neue Video-Lektionen, die Ihnen dabei helfen, einen ausdrucksvolleren Sound zu erreichen.

Von Kerry "2 Smooth" Marshall

Die Akustik-Gitarre blickt auf eine reiche Vergangenheit über ein breitgefächertes Spektrum an Stilen zurück und nichts ist wirksamer, um Ihr Geschick als Gitarrist zu verbessern, als das Erforschen neuer musikalischer Gefilde.

Auch wenn die akustische Gitarre nicht unbedingt ein klassisches Instrument des Rhythm&Blues darstellt, sorgen Gitarristen wie Kerry „2 Smooth” Marshall für Abwechslung, indem sie verschiedene Genres um akustische Klänge bereichern. Kerry hat sich nebenbei als beliebter Musiklehrer behauptet und ist auch als Studiomusiker und Produzent tätig, wobei er der Welt zeigt, wie die Akustik-Gitarre sich überraschend gut und abwechslungsreich in Genres wie R&B, Gospel und Neo-Soul behaupten kann.

Diese Reihe von Gitarrenlektionen stellt die Fortsetzung seiner Video-Lektionen in unserer letzten Ausgabe dar, wo er grundlegende R&B-Akkordfolgen, die Doppelgrifftechnik und die Verwendung der verminderten Septakkorde als Zutaten für jenen typischen R&B-Klang erklärt.

Zunächst einmal erläutert Kerry die Bedeutung der Barré-Akkorde für R&B auf der Akustik-Gitarre, indem er ein paar einfache Akkorde vorstellt, die Ihnen eine ganze Reihe neuer Klänge eröffnen.

Anschließend erforscht Kerry die Verwendung von Hammer-Ons, einer beliebten Technik auf der Gitarre, die bei R&B auch Einsatz finden kann, um für Abwechslung und passende Stimmung zu sorgen.

In der letzten Episode stellt Kerry ein paar gefühlvolle R&B-Licks in D-Dur vor, die Sie verwenden können, um Ihrer Musik zusätzliche Würze zu verleihen.

Erfahren Sie mehr zu Kerry „2 Smooth” Marshall auf seinem YouTube-Kanal.

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Ein klingendes Gespräch: Das Wood&Steel-Interview mit Andy Powers

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In diesem ausführlichen Gespräch behandelt Taylor's Meister-Gitarrenbauer Andy Powers das Thema Evolution im Gitarrendesign bei Taylor und die vielen Faktoren, die zum musikalischen Charakter einer Akustikgitarre beitragen, was auch den Gitarristen selbst umfasst.

Andy Powers und ich haben an diesem großen, schönen Werktisch inmitten seiner frisch renovierten Werkstatt auf dem Taylor Betriebsgelände Platz genommen, um uns über den Stand des Gitarrenhandwerks bei Taylor zu unterhalten. Die Umgebung seiner Werkstatt ist ideal für dieses Gespräch und würde sicherlich jeden inspirieren, der Holz und Handwerk liebt: aufgeräumt, großzügig, durchflutet von Tageslicht durch bis an den Boden reichende Fenster auf der einen Seite. Die Werkstatt ist mit einer Reihe von maßgeschneiderten und speziell angefertigten Werkbänken und Lagerschränken ausgestattet, die alle aus Verschnitt von Sapelli, Blackwood, Ebenholz und anderem Holz gebaut sind, das für Gitarrenteile nicht mehr verwendet werden konnte. Sogar der Boden besteht aus schachbrettartig verlegtem Ebenholz und Sapelli. Das schafft eine rustikale und raffinierte Atmosphäre: warm, schlicht und praktisch.

Letztendlich ist der Klang einer Akustikgitarre das Ergebnis des Zusammenspiels aller ihrer Bestandteile.

Sämtliche Bestandteile des Raums sind auf durchdachte Weise angeordnet, von Regalen an der Wand mit ausgewählten Holzstücken für zukünftige Prototypen bis zu einem Arbeitsbock aus Holz mit einer Reihe an Zwingen und Schleifgeräten sowie anderen wichtigen Maschinen, einschließlich einer schweren Bandsäge von Davis & Wells aus der Vorkriegszeit, die Andy ganz besonders schätzt.

„Bill Collings hat mir den Tipp gegeben“, erzählt er, wobei er stolz auf die Geschichte und überlegene Leistung dieser Maschine eingeht. „Ich habe das Glück, dass ich auch in meiner eigenen Werkstatt zu Hause eine habe.“

Andy fügt hinzu, dass ihm als Kunsthandwerker immer schon die Umgebung wichtig war, die sich Menschen zum Leben und Arbeiten einrichten.

„Mein Vater ist Zimmermann, soweit ich zurückdenken kann, aber am nächsten komme ich diesem Beruf unserer Familie dann, wenn ich an meinem eigenen Haus arbeite“, sagt er. „Da ich aus diesem Umfeld stamme, war es für mich immer schon interessant, die Räume kennenzulernen, die Menschen für sich selbst schaffen: Sie vermitteln uns eine Vorstellung davon, wie die Menschen leben, wie sie ihre Umwelt betrachten und empfinden.“

Andy ist es natürlich nicht entgangen, wie sehr viele von uns sich gezwungen sahen, ihren Arbeits- und Lebensstil im Laufe der letzten zwei Jahre aufgrund der Pandemie radikal zu verändern. Wenn man da irgendetwas Gutes finden möchte, dann vielleicht die Tatsache, dass es uns dazu bewegt hat, unsere Prioritäten im Leben zu überdenken, vielleicht eine frische Perspektive zu erlangen und es darauf anzubringen, unser Leben sinnvoller zu gestalten.

Manche Menschen haben sich entschlossen, Gitarre spielen zu lernen; andere haben nach langer Auszeit wieder angefangen, zu spielen. Was Andy angeht, hat er die Gelegenheit genutzt, um nicht nur seinen Arbeitsplatz neu zu gestalten sondern auch über seine Einstellung zum Gitarrenbau nachzudenken.

Wir alle spielen unterschiedlich Gitarre, auch Musik hören wir nicht alle auf dieselbe Art und Weise, daher möchte ich auch auf keinen Fall immer die gleichen Gitarren bauen.

„Eines ist sicher: Ich bin heute mehr als je zuvor davon begeistert, Gitarren zu bauen“, erzählt er. „Ich mache das jetzt schon seit vielen Jahren und es macht mir immer noch genauso viel Spaß. Wie in jeder langjährigen Beziehung, gibt es im Laufe der Zeit Umstellungen und Wachstum. Ich denke, dass es wichtig ist, einen Schritt zurückzutreten, das Instrument anzuschauen und zu überlegen: Welchen Ansatz verfolge ich jetzt eigentlich? Wie hat sich diese Beziehung entwickelt? Diese Art von Überlegung lohnt sich sogar für die Einzelteile: Wir haben Tausende von Mahagoni- oder Fichtenstücken verarbeitet, aber es ist wichtig, innezuhalten und zu überlegen, normalerweise gehen wir so vor, aber wie wäre es, wenn wir es jetzt so machen würden? Ich bin der Ansicht, dass es noch viel zu erforschen gibt, was das Holz und die Instrumente betrifft, die wir daraus bauen.“

Neben der Liebe zum Holzhandwerk, die Andy mit seinem Vater teilt, ist Innovation anscheinend eine weitere Eigenschaft, die ihm im Blut liegt. Er zeigt auf eine Wand, die mit eingerahmten Kopien von per Hand ausgeführten Patentzeichnungen von Erfindungen seines Ur-Ur-Großvaters Arthur Taylor von Anfang des 20. Jahrhunderts geschmückt ist (ja, sein Nachname war tatsächlich Taylor). Diese reichen von einer Art Zündkerze für Verbrennungsmotoren bis hin zu einem Hammer, der mit einer Vorrichtung ausgestattet war, die Nägel transportierte und an Ort und Stelle platzierte, so dass man mit einer einzigen Hand nageln konnte.

„Es erfreut mich immer wieder, diese Zeichnungen anzuschauen und dabei zu überlegen, dass er selbst ein so bekanntes Werkzeug wie einen Hammer unvoreingenommen betrachtete und es sich zur Aufgabe machte, seine Funktion zu verbessern“, meint Andy.

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Weil dies die Ausgabe mit dem Gitarrenführer ist, haben wir gedacht, um in die richtige Stimmung zu kommen gibt es wohl kaum etwas Besseres, als mit Andy ein Gespräch über sein Schaffen bei Taylor zu führen, was auch die Art und Weise umfasst, wie die Produktpalette sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und in welche Richtung es weitergeht. Eines scheint sicher zu sein: Dank Andys grenzen sprengenden Designs haben wir eine vielseitigere Auswahl an Gitarrencharakteren in unserer Produktpalette als je zuvor.

Sie sind jetzt schon seit 11 Jahren bei Taylor. Wenn Sie zurückdenken, glauben Sie, dass Sie dem Unternehmen im Rahmen einer bestimmten kreativen Mission oder eines vereinbarten Auftrags zwischen Ihnen und Bob beigetreten sind?

Was den Gitarrenbau angeht, haben wir – abgesehen vom gemeinsamen Streben nach musikalischeren Gitarren – dieses neue Kapitel nicht mit einem vereinbarten Auftrag oder festgelegten Anweisungen angefangen. Für uns ist das der rechte Weg, um es einmal so auszudrücken. Unsere Aufgabe als Gitarrenbauer besteht darin, Musiker zu bedienen. Ich finde es toll, wenn Instrumente einen Sammlerwert haben, wenn die Leute ein Instrument aufgrund seiner Schönheit schätzen, aber unsere wahre Berufung ist der Bau von Instrumenten, die es Gitarristen ermöglichen, Musik zu machen. Ganz nüchtern betrachtet ist das Musik machen eine ziemlich unpraktische Beschäftigung, aber dennoch halte ich es für absolut unverzichtbar, weil es Menschen einen Weg bietet, unserer Realität einen Sinn zu verleihen und ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Angesichts dessen möchte ich, dass jede einzelne unserer Gitarren einem musikalischen Zweck dient.

Und dieser Zweck kann von Gitarre zu Gitarre verschieden sein.

Jede Gitarre sollte einem einzigartigen Zweck dienen. Sie dürfen und sollten auf keinen Fall genau gleich klingen. Wenn ich unsere gesamte Produktpalette durchgehe und alle Gitarren spiele, dann fällt mir vor allem eines auf: Alle Instrumente klingen grundsätzlich musikalisch, genau wie es auf jede Gitarre zutreffen sollte. Abgesehen davon, sei betont, dass wir sie nicht alle auf dieselbe Art anhören. Einige klingen intimer, andere wiederum dreister, möglicherweise mit sehr weiter Klangprojektion, dann gibt es welche, die sehr sensibel anzusprechen sind, auch die Klangfarben variieren, von warm, dunkel oder gefühlvoll bis hin zu kräftig und heiter. Bei manchen handelt es sich um Gitarren, die man sich eher in einem schönen, stillen Zimmer anhört; während man andere gerne auf eine große Bühne mitnehmen möchte. Alle haben sie unterschiedlichen Charakter und eignen sich für verschiedene Zwecke, weshalb es für mich so wichtig ist, Gitarren verschiedenen Typs zu bauen. Es gibt viele Variablen, die bestimmen, ob sich ein Instrument besonders für einen bestimmten Zweck eignet.

Als Sie bei Taylor anfingen, waren Ihnen unsere Gitarren sicherlich schon bekannt, aber sahen Sie damals sofort eine Gelegenheit, unsere Produktpalette weiter zu diversifizieren?

Ja, ich sah da eine klare Gelegenheit, unser Angebot noch weiter auszubauen. Wenn Sie einen Blick auf die Gitarren werfen, die wir vor 15 Jahren gebaut haben, werden Ihnen viele Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Modellen auffallen. Wir variierten damals insbesondere das Äußere und das Holz des Bodens und der Zargen. Viele der internen Teile waren bei den meisten Modellen identisch. Bei manchen Modellen wurden kleinere Veränderungen für optimale Passform vorgenommen, aber viele waren sich sehr ähnlich. Für mich stellte dies eine Gelegenheit dar, die Palette der Klänge weiterzuentwickeln und zu erweitern.

Hinzu kommt, dass Sie vorher daran gewöhnt waren, jede einzelne Gitarre, die Sie bauten, spezifisch auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person, die sie in Auftrag gab, abzustimmen.

Ja, was die Fertigung betrifft, habe ich meine Erfahrungen am anderen Ende des Spektrums gemacht. Wenn mich jemand aufsuchte, um eine Gitarre in Auftrag zu geben, stellte ich normalerweise zunächst einige Fragen: „Bevor wir entscheiden, ob es eine Gitarre mit gewölbter oder flacher Decke, eine E-Gitarre oder was auch immer sein soll, wie möchten Sie als Gitarrist eigentlich klingen? Welche Musik hören Sie sich gerne an? Welche Art von Sound mögen Sie? Welche Art von Sound gefällt Ihnen nicht?“ Erst nachdem ich die Antworten auf diese Fragen hatte, war der Ausgangspunkt geschaffen, um Entscheidungen zum Bau des Instruments zu treffen, damit das gewünschte Endergebnis erzielt werden konnte. Da ich aus dieser Richtung komme, ist musikalische Vielseitigkeit stets von großem Interesse für mich. Mir gefällt Vielseitigkeit unter Musikern, Musik-Genres, Songwriting-Stilen, ja auch was die Performance betrifft. Ich finde das einfach klasse. Wir alle spielen unterschiedlich Gitarre, auch Musik hören wir nicht alle auf dieselbe Art und Weise, daher möchte ich auch auf keinen Fall immer die gleichen Gitarren bauen.

Elf Jahre später, wenn Sie unsere Produktpalette an Gitarren betrachten, wie würden Sie diese ihrer Weiterentwicklung nach beurteilen?

Ich bin stolz auf das, was wir als Gitarrenbauer erreicht haben. Wenn wir uns alle Modelle anschauen, die wir derzeit bauen, dann verfügen wir jetzt über eine breitere Palette an Sounds als je zuvor. Eine breitere Auswahl unterschiedlicher Erscheinungsbilder, musikalischer Einsatzbereiche, Sounds und Klangfarben, ja auch verschiedene Arten von Spielgefühl, stets verbunden mit bestimmten Qualitätsmerkmalen, bei denen wir auf Konsistenz setzen. Diese grundsätzlichen Qualitätsmerkmale sind das, was Bob als die zentralen Elemente bezeichnen würde, nach denen er jahrzehntelang gesucht hat. Ich würde sie als absolutes Muss bezeichnen. Eine Gitarre muss gut spielbar sein. Die Saitenlage muss topp sein, der Hals perfekt, das Instrument muss zuverlässig sein, präzise, die Noten müssen sauber gestimmt sein. Die Mechanik eines jeden Instruments muss von Grund aus solide sein. Erst wenn diese Punkte erreicht sind, kann man sich Gedanken über den Klang der Gitarren machen. Mit moderner Ausrüstung kann man den Klang anhand von Spektralanalyse und ähnlichen Hilfsmitteln beurteilen, aber ich finde es wichtiger, den Sound auf die Art und Weise zu beurteilen, wie ein Musiker ihn empfinden würde. Ich könnte für eine bestimmte Gitarre technische Begriffe anwenden und sagen, dass sie eine bestimmte Empfindlichkeit im Bereich von Sound so viel Hertz hat [die Maßeinheit für die Frequenz], aber was ich fühle ist, dass jene Gitarre sensibel darauf reagiert, wie ich die Saiten anschlage. Oder ich könnte sagen, dass die Gitarre sehr gefühlvoll klingt, weil ich sie sehr fein artikuliert spielen kann, aber auch sehr kraftvoll, mit festem oder sanftem Anschlag, und sie gut darauf anspricht. Jedes Modell stellt eine Art Einladung dazu dar, mit einer bestimmten Art von Betonung zu spielen. Eine der heutigen Grand Orchestra lädt beispielsweise dazu ein, zu einem starken Plektrum zu greifen und damit ordentlich loszulegen: ein kraftvoller, dreister Klang, ja ein dreifacher Espresso der Gitarrentöne. Einfach mächtig. Mir gefällt eine Vielfalt von Klangfarben und ich möchte mir darüber Gedanken machen, welches Gefühl sie mir als Musiker vermitteln.

Wir befinden uns nun schon seit ein paar Jahren im Zeitalter der V-Class-Verstrebung und ein Teil des Versprechens war ein neuer Klangmotor, der neue Grenzen für die fortwährende Entwicklung sprengen würde. Das wiederum hat zur C-Class-Verstrebung für die GT-Gitarren geführt. Erfüllt das V-Class-Bracing Ihrer Ansicht nach die Erwartungen?

Wir haben zweifellos die Gelegenheiten für weitere Entwicklungen genossen, die uns das V-Class-Bracing erlaubt. Ich war begeistert davon, das asymmetrische C-Class-Bracing bei den GT-Gitarren umsetzen zu können und es werden noch weitere Entwicklungen in dieser Hinsicht folgen. Was die V-Class-Gitarren selbst betrifft, gibt es verschiedene Wege, um sie abzustimmen. Wir sind so weit gegangen, dass wir selbst bei unterschiedlichen Modellen, die jedoch auf ähnlichen Holzkombinationen basieren, je nach Modell klanglich unterschiedlich abgestimmte hintere Verstrebungen entwickeln. Diese verschiedenen Klangfarben kommen zum Vorschein abhängig davon, wie das Instrument gespielt wird. Die hinteren Verstrebungen einer 12-saitigen Builder’s Edition 652ce aus Ahorn haben zum Beispiel ein völlig anderes Profil als unsere anderen Gitarren aus Ahorn: die Art, wie die Spitzen der Verstrebungen enden, wie sie ausgerichtet sind, all das ist auf den individuellen Klangcharakter der Gitarre abgestimmt.

Sie haben auch die klangliche Palette der Taylor Gitarren mit neuen Korpusformen wie die Grand Pacific erweitert. Während diese und andere GT-Modelle ihren Weg in die Hände von Gitarristen finden, sieht es so aus, als würde sich das Spektrum der besonders attraktiven Modelle erweitern, wodurch unser Flaggschiff, die Grand Auditorium etwas weniger Aufmerksamkeit erhält, auch wenn sie lange Zeit als Vorzeigemodell für den Taylor-eigenen Sound galt.

Ja, das kann man teilweise schon so betrachten. Ein Mensch lässt sich an seinem Oeuvre erkennen, egal ob es sich dabei um einen Gitarrenbauer, einen Musiker oder einen Künstler eines anderen Bereichs handelt. Man gewöhnt sich sehr leicht an einen bestimmten Stil, wenn dieser für die Mehrheit von dem verwendet wird, das man schafft. Das ist ungefähr so, wie wenn man sich eine seiner Lieblingsbands anhört, man hat sich an ihren Sound, ihre Songs und ihren Stil gewöhnt. Dann geben sie plötzlich ein neues Album heraus, das komplett anders ist; man kann immer noch hören, dass es dieselbe Band ist, aber sie haben sich entwickelt, andere Klangfarben, Sounds gefunden. Als Gitarrenhersteller werden wir natürlich von vielen Leuten als die Marke der Grand Auditorium angesehen. Wir bauen die typische moderne Akustikgitarre, die GA mit Cutaway. Und wir lieben diese Gitarren. Sie passen perfekt zu der großen Mehrheit von allem, was ein Musiker mit einer Akustikgitarre unternehmen könnte. Aber es handelt sich dabei nicht um das einzige Instrument, das es geben soll. Unser Unternehmen hat mit Jumbo-Gitarren und Dreadnoughts angefangen, bevor wir die Grand Concert entwickelt haben. Wir haben die GS- und GS Mini-Gitarren geschaffen. Und in jüngerer Zeit die Grand Pacific und die Grand Theater. Mir gefällt es echt gut, wie die GP- und die GT-Gitarre den Gitarristen unterstützen. Es ist einfach toll, wie alle diese Varianten wunderbar zu verschiedenen musikalischen Richtungen passen. Ich mag einfach all diese verschiedenen Klangfarben.

In unserem jährlichen Gitarrenführer in Wood&Steel neigen wir dazu, unsere Gitarren zu zerlegen und die klanglichen Eigenschaften der einzelnen Hauptkomponenten, wie Korpusformen und Tonhölzer zu erklären. Im letzten Jahr haben Sie uns dabei geholfen, visuelle Diagramme für den Klang der einzelnen Hölzer zu erstellen und Sie haben dabei vier Kategorien gewählt, die dabei helfen, ein Klangprofil des jeweiligen Holzes zu erstellen [Frequenzbereich, Obertonprofil, Reflexionsvermögen (reflektiert den Gitarristen/die Bauweise vs. reflektiert das Holz) und Empfindlichkeit der Ansprache]. Eine Gitarre ist aber in Wahrheit ein komplexeres System aus vielen Komponenten. In einem gewissen Sinne bestünde also ein genauerer Ansatz darin, dieses Diagramm für jedes einzelne Modell zu erstellen, da dies besser das Zusammenspiel dieser Elemente widerspiegeln würde.

In der Tat ist es schwer, zu beschreiben, was genau man gerade hört, wenn man zu einer Gitarre greift und eine Note anschlägt. Hört man die Seite? Oder das Plektrum? Den Steg, die Brücke, die Decke, den Boden, den Hals, die inneren Verstrebungen, die Größe oder gar die Luftmasse innerhalb des Instruments? Keiner dieser Aspekte bestimmt den Klang allein und es fällt mir sogar schwer, den Einfluss auf den Klang der Gitarre, der von den einzelnen Komponenten ausgeht, als Prozentwerte einander gegenüber zu stellen. Mir ist klar, dass wir Dinge gerne zerlegen, um sie besser zu verstehen, weil wir sie mögen, und jeder begeisterte Gitarrist möchte seine Gitarre besser verstehen. Ich finde das einfach toll. Letztendlich ist der Klang aber das Ergebnis des Zusammenspiels aller ihrer Bestandteile.

Was den Gitarristen selbst mit einschließt.

Ganz klar. Ich habe kürzlich ein Buch gelesen, das von einem Toningenieur geschrieben wurde, der Elton John Anfang der 70er Jahre aufgenommen hat und damals strebte jeder danach, den echten Klavier-Sound von Elton zu erfassen. Der Tontechniker hat eine bestimmte Strategie für die Ausrichtung und Platzierung der Mikrofone sowie andere Techniken eingesetzt, in der Hoffnung, Eltons Sound zu reproduzieren, aber das Ergebnis war genau der Klang, den er vom Klavier des Studios gewöhnt war. Dann schließlich kam Elton für die Aufnahmesession an und fing an zu spielen, und ja, es klang exakt so, wie man es von ihm erwartete. Es hatte nichts mit dem Klavier zu tun, das diente nur als Vermittler seines Anschlags der Tasten. Das ist schon erstaunlich, weil ein Klavier ja eine mechanische Verbindung zwischen den Saiten und den Fingern des Musikers darstellt. Das gibt es eine ganze Reihe von Kraftübertragungen, um die Bewegung einer Taste bis auf den mit Filz bedeckten Hammer zu übertragen, der dann auf die Saite trifft, und er trifft natürlich exakt auf dieselbe Stelle bei jedem Anschlag. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie es möglich ist, die Tasten so anzuschlagen, dass Nuancen sogar über dieses komplexe System von kleinen Mechanismen aus Holz, Filz und Leder im Augenblick des Anschlags der Saite übertragen werden, die auf so deutliche Art und Weise das Endergebnis beeinflussen. Wenn man das jetzt auf die Gitarre überträgt, wo die Fingerspitzen des Musikers direkt die Saiten berühren, dann überrascht es wirklich nicht, dass die Gitarre ein so persönliches Instrument ist. Sie klingt so, wie der Gitarrist, der sie spielt.

Aber lasst uns jetzt einmal ein wenig von den Klangeigenschaften abwenden. Sie haben vom Spielgefühl und der Ansprache geredet, die natürlich mit dem Klang in Verbindung stehen, aber nicht nur.

Ja, es gibt hier Unterschiede, die über den Klang hinaus gehen, denn es geht hier nicht nur darum, was man hört, sondern auch was man fühlt, wenn man eine Gitarre spielt. Genauer betrachtet geht es gar nicht direkt darum, wie weit die Saiten vom Griffbrett entfernt sind, welche Spannung sie haben oder welche Mensur, ja, die messbaren Eigenschaften der Gitarre. Nein, es geht hier um die wechselseitige Kommunikation, die man erlebt, wenn man eine bestimmte Gitarre spielt. Wenn man zu einer Gitarre greift und diese ganz klar daran beteiligt ist, wie der Gitarrist mit ihr interagiert, was auf die Kombination des Klangs, des Eindrucks, den die Saiten auf die Fingerspitzen vermitteln, die Belastbarkeit und Flexibilität und die Empfindlichkeit der Ansprache – also sämtliche taktile Elemente und der daraus sich ergebende Klang -, zurückzuführen ist.

Ein Gitarrist sollte sich niemals von einer zu großen Auswahl überwältigt fühlen. Varianten sollten dazu da sein, es einem Musiker zu erlauben, das Erforschen neuer Klänge nach Lust und Belieben zu genießen.

Ich habe in letzter Zeit viele unterschiedliche Instrumente gespielt und da fällt einem dieser dynamische Austausch ganz klar auf. Wenn ich zu einer Gitarre mit gewölbter Decke greife, hat sie eine bestimmte Ansprache, die mich dazu bewegt, anders zu spielen. Mir fällt da auf, dass ich auf einer solchen Gitarre einen anderen Anschlag habe, als auf anderen Arten von Gitarren. Wenn ich zu einer GT greife, führt das geschmeidige Gefühl ihrer Saiten und die schnelle Ansprache irgendwie dazu, dass ich dieselbe Melodie anders phrasiere. Ich betone die Noten vielleicht anders; oder schlage die Saiten mit einer anderen Artikulation an. Wenn ich zu einer Grand Pacific oder Grand Orchestra greife, dann werde ich die gleichen Noten mit einem etwas anderen Anschlag spielen. Dieser veränderte Anschlag entsteht durch meine Wahrnehmung des Klangs der Gitarre. Viele Musiker nutzen diese Interaktion zwischen Instrument und Instrumentalist zu ihrem Vorteil und wählen absichtlich ein Instrument, durch das ihre Musik in eine bestimmte Richtung getrieben wird. Hin und wieder wählen sie sogar ein Instrument, das für ihre Gewohnheiten atypisch ist, anstelle der Art von Instrument, an das sie gewöhnt sind, um sich selbst zu zwingen, eine völlig andere kreative Richtung einzuschlagen.

Können wir einmal kurz das Thema Saiten behandeln? Mit Ihren neueren Gitarrenmodellen haben Sie angefangen, auf eine etwas vielseitigere Auswahl an Saiten zu setzen, mit Saiten von D’Addario bei den Gitarren der American Dream-Serie. Saiten stellen ein wichtiges Element für den Klang und das Spielgefühl einer Akustikgitarre dar und hängen auch von den Vorlieben des Gitarristen ab. Können Sie uns etwas mehr über den Einfluss erzählen, den verschiedene Saiten auf den Klang und das Spielgefühl haben?

Wenn wir die Vorstellung des Instruments als ein System, das den Instrumentalisten und seine Performance direkt beeinflusst, weiterführen, dann findet ein entsprechender Austausch im Rahmen dieser dynamischen Beziehung zwischen der Gitarre und dem Gitarristen an den Berührungspunkten statt. Ich vergleiche das oft mit Surfbrettern. Jedes Surfbrett hat leicht unterschiedliche Eigenschaften, hat sozusagen eine bestimmte Art und Weise, über die Wellen zu gleiten, und eignet sich daher für bestimmte Umstände am besten. Jenseits dieser inhärenten Eigenschaften, kann man eine Feinabstimmung vornehmen, die ihre Einsetzbarkeit auf ganz besondere Art verbessern können. Das trifft auch auf Gitarren zu. Zunächst einmal sind die inhärenten Eigenschaften der Gitarre zu beachten. Die nächste, wichtige Entscheidung besteht in der Auswahl der Saiten. Wenn mir ein Bekannter erzählt, dass er eine neue Gitarre hat, dann lautet meine erste Frage: „Welche Gitarre?“ und sofort anschließend frage ich: „Welche Saiten hast du drauf?“. An dritter Stelle könnte ich dann fragen, welches Plektrum er verwendet, wenn er überhaupt mit Plektrum spielt. Normalerweise stelle ich die Fragen in dieser Reihenfolge, weil natürlich der Gitarre selbst die größte Bedeutung zufällt – da weiß man sofort, wo man dran ist -, es dann aber auch wichtig ist, zu entscheiden, wie man diesen Klang dann mit den richtigen Saiten noch verfeinern kann. Da heißt es nicht nur, zwischen beschichteten oder nicht beschichteten Saiten zu wählen; vielmehr stellt sich auch die Frage: aus welcher Legierung besteht der Draht, mit dem die Saiten umwickelt sind, und welche Spannung haben sie? Aus welchem Material bestehen die Saiten? Sind sie aus Phosphorbronze? Oder sind sie aus vernickelter Bronze wie wir bei unserer neuen AD27e Flametop verwenden? Jede dieser Variablen führt zu einem anderen Spektrum, einer anderen Art von Ansprache, einer anderen Art von Klang, die auf das mechanische System einwirken. Was jetzt das Plektrum angeht, wenn der Gitarrist eines verwendet, dann ist es interessant, darüber nachzudenken, welche Rolle es in dieser Gleichung spielt. Es gibt da Tausende von Variablen, die da ausprobiert werden können, was die Stärke, die Form und die Beschaffenheit der Oberfläche des Plektrums betrifft. Trotz der unzähligen Parameter, die da berücksichtigt werden können, sollte der Gitarrist nie das Gefühl bekommen, von der Anzahl der Optionen überwältigt zu sein. Varianten sollten dazu da sein, es einem Musiker zu erlauben, das Erforschen neuer Klänge nach Lust und Belieben zu genießen.

Für uns als Hersteller, gibt es oft noch andere Überlegungen, die im Zusammenhang mit der Auswahl der Saiten anfallen, wie zum Beispiel, wie die Saiten den Klang der Gitarre beeinflussen und wie sie sich auf ihre Leistung in einer Reihe verschiedener Umgebungen in der ganzen Welt auswirken, nicht wahr?

Ja, natürlich. Auf eine gewisse Weise ähnelt das dem, was ein Autohersteller bewältigen muss, wenn er ein Auto oder einen Lastwagen baut. Der Hersteller möchte natürlich, dass das Fahrzeug seine Einfahrzeit gut übersteht, um eine lange und problemlose Lebensdauer und gute Leistung zu erreichen. Um diesen Vorgang zu unterstützen, kann es sein, dass der Hersteller auf ein bestimmtes Öl mit Additiven oder bestimmte Reifen setzt. In unserem Fall, wenn wir eine Gitarre bauen und Saiten aufziehen, haben wir keine Ahnung, ob es der erste oder der zehnte Musiker ist, der sie letztendlich kauft. Genauso wenig wissen wir, ob sie von einem lokalen Musikladen gleich um die Ecke unseres Werks verkauft wird, oder ob sie halb um die Welt verschifft wird, bis sie endlich in einem Musikladen landet. Angesichts dessen möchten wir natürlich Saiten verwenden, die allen diesen potenziell widrigen Umständen widerstehen und gleichzeitig Gitarristen, die das Instrument ausprobieren, eine angenehme und neutrale Ansprache bieten. Nach dieser anfänglichen Einspielzeit, gibt es dann viele andere gute und musikalisch interessante Optionen. Bei manchen meiner eigenen Gitarren verwende ich unbeschichtete Saiten, weil ich die Oberflächentextur der Saiten mag, mir gefällt das Gefühl. Ich fühle mich wohl mit solchen Saiten. Das heißt aber, ich muss die Saiten ziemlich oft wechseln, damit der Klang nicht irgendwann dumpf wird, aber selbst dann kann mir mitunter im richtigen Zusammenhang ein dumpferer Klang sogar gefallen.

Ich habe zum Beispiel einen alten Bass, den ich auf vielen Aufnahmen gespielt habe, und für den ich sogenannte halbrunde (halbgeschliffene) Saiten verwende. Sie sind nicht geschliffen, wie Saiten für Jazz-Gitarre, aber auch nicht ungeschliffen, wie für eine akustische oder elektrische Gitarre. Es ist eine Art Zwischending. Frisch aus der Packung haben sie einen verstaubten, etwas dumpfen Klang. Auf jenem Bass liebe ich den Sound, der sich daraus ergibt. Er ist für jenes Instrument einfach genau richtig.

Wie wirken sich dumpfer klingende Saiten auf das Instrument aus und – das könnte auf die neue AD27e Flametop bezogen werden – wie ändern sie die Art und Weise, wie man das Instrument bespielt?

Vom mechanischen Gesichtspunkt aus, dämpfen bestimmte Saiten einen Teil der hochfrequenten Obertöne ab, was zu einem weniger metallischen Klang führt. Ein Tontechniker würde das vielleicht so beschreiben, dass sie zu weniger Zischen, sanfterem Impuls- und Einschwingverhalten und weniger Präsenz führen. Der hochfrequente Obertonanteil erzeugt einen gut definierten Ton, mit klaren und hörbaren Kanten am Anfang und Ende des Tons. Wenn dies gedämpft wird, hört der Musiker einen Ton, der sanfter und weicher anfängt und endet. Man könnte sagen, dass der Eindruck entsteht, man würde mehr Holz und weniger Metall hören. Diese Wärme lenkt den Gitarristen in eine andere Richtung, was die Artikulation des Anschlags angeht.

Was treibt die Entwicklungen an, denen Sie sich widmen? Ich bin mir sicher, dass Sie sich von vielen Dingen inspirieren und beeinflussen lassen. Musik ist Teil Ihres Lebens, Sie kennen viele andere Musiker, mit denen Sie auch Musik machen und Sie halten sich über wichtige Neuigkeiten in der Welt der Musik auf dem Laufenden… aber wie führen Sie diese Einflüsse mit Ihren eigenen Ideen auf eine Art und Weise zusammen, die Ihre Entwicklungen vorantreibt?

Für Entscheidungen bei Entwürfen sind immer mehrere Dinge zu beachten, denn immer dann, wenn man etwas baut, muss man auch wissen, welche Materialien einem zur Verfügung stehen. Es kommt nicht oft vor, dass ein Instrumentenbauer sagt: „Ich möchte diesen Entwurf in die Praxis umsetzen und werde jetzt einfach das ideale Material dafür suchen“. Manche Entscheidungen zu Entwürfen sind pragmatisch, weil man beispielsweise die Materialien verwenden muss, die man bereits hat oder einen Bestand an Material, das verlässlich und hochwertig ist. Die ganze Zeit über höre ich im Hinterkopf verschiedene Klänge oder musikalische Verwendungen, die ich gehört habe oder die mir gefallen haben. Ich denke da zum Beispiel an eine Band, die bestimmte Sounds produziert hat oder ein besonderes Gefühl oder einen Spielstil anstrebten, die gut zu einem bestimmten Material passen. Dann überlege ich, was das ergänzen kann: die richtige Korpusform für dieses Holz und diese musikalische Verwendung, die richtige Abstimmung, die passende Oberflächenbehandlung, ja, die geeigneten Saiten dafür. All das ist schließlich eine Art Rezept. Ganz ähnlich wie wenn ein Chefkoch auf irgendeine besondere Zutat stößt und sich fragt: „Welches interessante und leckere Gericht könnte ich damit zubereiten?“

Was die Frage der verfügbaren Zutaten angeht, möchte ich die Tatsache ansprechen, dass wir Holz aus städtischen Gebieten verwenden und das Ziel verfolgen, unseren Betrieb auf eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Weise zu führen. Wir möchten auf Material setzen, das auch demnächst verfügbar sein wird. Urban Ash, also Esche aus urbanen Gebieten, ist eines davon. Sind Sie weiterhin eifrig dabei, diese Strategie zu verfolgen?

Die Beschaffung von Material aus urbaner Forstwirtschaft ist nach wie vor ein spannendes Abenteuer für uns. Als wir angefangen haben, mit Holz aus städtischen Gebieten zu arbeiten, war das eines der Projekte, von denen wir uns einfach sicher waren, dass wir es umsetzen sollten, auch wenn es anfänglich erstaunlich teuer war und sogar den Eindruck vermittelte, dass es eventuell nicht machbar wäre. Trotz all der Hindernisse war es uns klar, dass man es tun sollte, und irgendwer muss ja den Anfang machen. Im Laufe der Jahre seitdem wir angefangen haben, mit diesem Holz zu arbeiten, hat sich das Konzept als wesentlich erfolgreicher erwiesen, als wir zunächst angenommen hatten, jedenfalls was die Qualität des Materials betrifft, das wir beschaffen können, und die Vorteile, die diese Art von Forstwirtschaft für die optimale Verwendung von Holz und zur Reduktion des Drucks auf andere Holzarten bieten kann. Es ist einfach toll, dass wir bestimmtes Material oder Beschaffungsquellen entlasten können, indem wir unser Holzportfolio um zusätzliche Arten erweitern, wovon einige jetzt auch aus urbanen Gebieten stammen. Das bedeutet, dass diese Initiative mit fortwährendem und raschem Schritt voranschreiten kann und wir weiterhin unser Angebot diversifizieren können. Als Gitarrenhersteller befinden wir uns somit in einer positiven und interessanten Lage.

Kleiner Körper, großer Anreiz

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Von der Grand Concert bis zur Grand Theater: Die innovativen Gitarren von Taylor mit kleinerem Korpus sind nicht nur zugänglicher und ausdrucksvoller, es macht auch wirklich Spaß, auf ihnen zu spielen.

Andy Powers und ich haben an diesem großen, schönen Werktisch inmitten seiner frisch renovierten Werkstatt auf dem Taylor Betriebsgelände Platz genommen, um uns über den Stand des Gitarrenhandwerks bei Taylor zu unterhalten. Die Umgebung seiner Werkstatt ist ideal für dieses Gespräch und würde sicherlich jeden inspirieren, der Holz und Handwerk liebt: aufgeräumt, großzügig, durchflutet von Tageslicht durch bis an den Boden reichende Fenster auf der einen Seite. Die Werkstatt ist mit einer Reihe von maßgeschneiderten und speziell angefertigten Werkbänken und Lagerschränken ausgestattet, die alle aus Verschnitt von Sapelli, Blackwood, Ebenholz und anderem Holz gebaut sind, das für Gitarrenteile nicht mehr verwendet werden konnte. Sogar der Boden besteht aus schachbrettartig verlegtem Ebenholz und Sapelli. Das schafft eine rustikale und raffinierte Atmosphäre: warm, schlicht und praktisch.

Akustische Gitarren waren aber nicht immer so groß. Die frühen Gitarren von Stauffer und Martin im 19. Jahrhundert besaßen eine schlanke Figur und waren die Vorgänger für die kompakten Stubengitarren, die gegen Ende jenes Jahrhunderts entwickelt wurden.

Die Korpusproportionen wurden dann Anfang des 20. Jahrhunderts vergrößert, im Rahmen wichtiger Innovationen, wie X-Verstrebung und Stahlsaiten, die alle das Ziel verfolgten, bei größeren Live-Konzerten mehr Lautstärke zu erreichen, um mit Banjos, Mandolinen und Big Bands (Schlagzeug und Blasinstrumente) mithalten zu können.

Im Laufe der Zeit, im Zuge der Entwicklung der Verstärkung akustischer Musik, wurden dann Tonabnehmer in akustische Flachdecken-Gitarren eingebaut. Ende der 60er Jahre spielte Glen Campbell eine akustisch-elektrische Ovation mit Piezo-Pickup in seiner wöchentlichen Fernsehsendung und wenige Jahre später machte Takamine neue bahnbrechende Fortschritte mit ihren eigenen akustischen Tonabnehmern während andere Tonabnehmer-Hersteller ihre Produkte den Herstellern von Akustik-Gitarren anboten. Manche Traditionalisten empfanden die Verwendung eines Tonabnehmers in einer akustischen Gitarre als „Ketzerei“, aber Bob Taylor folgte dem Wunsch vieler Gitarristen und fing damit an, Barcus-Berry Tonabnehmer in einige seiner Gitarren zu verbauen. Und auch wenn der verstärkte akustische Klang der meisten Tonabnehmer von damals im Vergleich zu den heutigen nicht allzu gut war, bedeutete dies dennoch, dass die moderne Akustik-Gitarre nicht mehr so groß sein musste, um ausreichende Lautstärke zu erzielen.

„Die Leute mögen kleinere Gitarren“, meint Bob Taylor. „Sie sind komfortabel zu bespielen. Wir haben damals an Zuversicht gewonnen, dass wir uns nun auf die intimeren Klangeigenschaften einer kleineren Gitarre konzentrieren könnten, denn es gab ja jederzeit die Möglichkeit, sie zu verstärken.“

Die Grand Concert wird geboren

Die erste Taylor mit kleinerem Korpus, die Grand Concert, wurde im Januar 1984 vorgestellt, zehn Jahre nach der Gründung des Unternehmens und ein Jahrzehnt vor der Grand Auditorium. Neben der Entwicklung von Tonabnehmern, waren noch andere Faktoren an der Entstehung dieser kleineren Gitarre beteiligt. Einer davon war, dass E-Gitarristen sich akustische Gitarren mit einem kleineren Korpus wünschten.

„Viele unserer frühen Kunden spielten insbesondere E-Gitarre“, erinnert sich Bob. „Sie waren begeistert von unseren schlanken Hälsen, fanden aber kein Gefallen an einer großen, altmodischen Gitarre.“ Sie waren an schlanke Gitarren gewöhnt. Daher sagten sie: «Wie bekommen wir eine kleine Gitarre, die so gut klingt wie eure Gitarren?»

In der Zwischenzeit hatte der Mitbegründer von Taylor, Kurt Listug, der mittlerweile die Rolle des Handelsvertreters des Unternehmens übernommen hatte, verschiedene längere Reisen zu Händlern unternommen und dabei erfahren, dass eine immer stärkere Nachfrage nach Gitarren mit kleinerem Korpus bestand. (Kurt trägt in seiner Kolumne in dieser Ausgabe ebenfalls mit ein paar Erinnerungen aus jener Zeit bei.)

Fingerstyle-Fieber

Ungefähr zur gleichen Zeit war eine neue Generation von Fingerstyle-Spezialisten entstanden, die ihre akustischen Instrumente bis an die Grenzen des Machbaren ausreizten. Viele ließen sich dabei von verschiedenen Musikgenren inspirieren – von Blues, Folk, Klassik und Jazz, über Pop, Celtic, bis hin zu Ambient und vielen anderen – um neue, spannende Musik zu schreiben. Viele von ihnen erforschten alternative Stimmungen, perkussive Tapping-Techniken und andere Arten melodischer und harmonischer musikalischer Ausdrucksformen. Im Rahmen ihrer eigenen Kompositionen sowie erfinderischen Fingerstyle-Versionen von beliebten Songs befassten sie sich damit, die klangliche Palette der Akustik-Gitarre zu erweitern, wobei viele von ihnen nach neuen Instrumenten Ausschau hielten, die ihnen mehr Ausdrucksweisen ermöglichen könnten.

Zu diesen talentierten Fingerstyle-Gitarristen zählte Chris Proctor, der 1982 auf dem jährlichen Festival von Walnut Valley in Winfield, Kansas, den Titel des nationalen Meisters im Fingerpicking gewonnen hatte. Proctor suchte schon seit Jahren nach einem Gitarrenbauer, der für ihn die Gitarre seiner Träume fertigen könnte.

„Ich empfand es als frustrierend, dass der Markt nur so wenig Auswahl für Fingerstyle-Instrumentalisten zu bieten hatte“, schrieb er in einem Essay in Wood&Steel im Jahr 2006. „Ich träumte von einer Gitarre mit kleinerem Korpus, die sich durch einen klaren Klang mit gut ausgewogenen Höhen und Tiefen auszeichnet, ein Cutaway und verschiedene Optionen für den Hals bietet, auch bei mehrfachem Umstimmen stabil bleibt und sich halt «wie eine Taylor spielt.»“

„In unseren frühen Jahren galt für viele unserer Kunden, dass sie hauptsächlich E-Gitarre spielten. Sie waren begeistert von unseren schlanken Hälsen, fanden aber kein Gefallen an einer großen, altmodischen Gitarre.“

Bob Taylor

Die 6-saitigen Dreadnought- und Jumbo-Gitarren von Taylor hatten damals eine Sattelbreite von 4,28 cm, was für Akustik-Gitarren durchaus üblich war, sich jedoch für die Technik der linken Hand eines Fingerstyle-Gitarristen als zu schmal erwies. Außerdem war der große Korpus unpraktisch, wenn man im Sitzen spielt, wie es normalerweise Fingerstyle-Gitarristen, wie klassische Gitarristen, bevorzugen.

Proctor lernte Bob und Kurt auf der NAMM-Musikmesse im Sommer 1983 kennen, zu einer Zeit, in der Bob bereits mit dem Gedanken spielte, eine Gitarre mit kleinerem Korpus zu bauen. Es folgten weitere Gespräche, die dazu führten, dass Bob eine maßgeschneiderte Gitarre für Proctor baute. Am Ende handelte es sich dabei um die erste Grand Concert. Die Zargen und der Boden dieser Gitarre bestanden aus Koa-Holz und die Decke aus Sitka-Fichte. Sie verfügte über einen spitzen florentinischen Cutaway und einen extrabreiten Hals (47,6 mm), damit Proctors Finger ausreichend Platz hatten, um fast wie eine große Spinne über das Griffbrett zu jagen. Taylor stellte diese neue Gitarrenform auf der NAMM-Messe im Winter 1984 mit zwei Modellen offiziell vor: eine 512 aus Mahagoni und Fichte sowie eine 812 aus Palisander und Fichte, beide mit einer Sattelbreite von 44,45 mm.

Weitere Holzkombinationen folgten, einschließlich der 612ce aus Ahorn und Fichte mit Cutaway, die bei Studiomusikern und Tontechnikern in Nashville für Aufruhr gesorgt hat. Proctor hat dazu vermerkt: „Das war ein tolles Instrument, um bunte zusätzliche Rhythmusgitarre-Spuren bei Aufnahmesessions von Country und Americana-Musik einzuspielen. Die Grand Concert hatte einen so klaren Klang, dass sie sich ideal dafür eignete, diese Songs um zusätzliche Komplexität und klanglichen Glitzer zu erweitern, ohne dabei den Gesang zu übertönen oder mit den Hauptmelodien oder anderen Gitarrenparts zu kollidieren. Die 612ce wurde mehr oder weniger zu einem Standard in der Studioausrüstung von Nashville.“

Bob Taylor erinnert sich daran, ähnliches Feedback von Toningenieuren bezüglich der klanglichen Qualitäten der Grand Concert bei Studioaufnahmen zu erhalten, im Vergleich zu Akustik-Gitarren mit größerem Korpus.

„Tontechniker haben uns erklärt, dass sie normalerweise die meiste Zeit damit verbringen, die Präsenz der Gitarre im Mix zu reduzieren, weil sie zu starke Obertöne aufweist, zu sehr dröhnt und zu basslastig klingt“, sagt er. „Sie fügten dann hinzu: «Aber mit dieser kleinen Gitarre war das nicht nötig. Wir konnten einfach ein Mikrofon auf sie richten und aufnehmen. Unsere Arbeit war damit erledigt und das Ergebnis war ein Track, der sich gut anhört.»“

Der kleinere Korpus reagierte auch besser auf sanft angeschlagene Töne, weil sich die Decke leichter in Schwingung versetzen ließ. Und die Tatsache, dass nicht so viel Energie für das Spiel auf dieser Gitarre erforderlich war, ermöglichte ein leichteres Spielen längerer Passagen, mit geringerer Ermüdung der Hand.

Die Taylor Künstler Sam Yun, Daniel Fraire, Cameron Griffin und Francisca Valenzuela äußern sich dazu, wie kleinere Gitarren als vielseitige und leicht spielbare Instrumente eine ganz besondere Rolle einnehmen.

12-bündige Grand Concerts

Im Laufe der Jahre hat Taylor der Grand Concert einige weitere interessante Verbesserungen gegönnt. Im Jahr 2006 wurde die Standardlänge der Mensur von 648 mm auf 632 mm reduziert. Das führt in der Praxis dazu, dass die reduzierte Mensur die Spannung der Saiten verringert, was ein geschmeidigeres Spielgefühl vermittelt und zu etwas kleineren Abständen zwischen Bünden führt, was insbesondere das Greifen komplizierterer Akkorde über mehrere Bünde erleichtert.

Seitdem er sich unserem Unternehmen im Jahr 2011 angeschlossen hat, betrachtet Andy Powers den Korpus der Grand Concert als Ausgangspunkt für andere einzigartige Modelle, die jeweils ein ganz individuelles Spielerlebnis bieten, was auch eine Reihe 12-bündiger Gitarren sowie 12-saitige Modelle umfasst. Unsere 12-bündigen Modelle zeichnen sich durch ihre Fenster-Kopfplatte und den etwas kürzeren Hals aus, im Vergleich zu den 14-bündigen Modellen. Die Orientierung vom Hals zum Korpus sorgt auch dafür, dass der Steg weiter vom Schallloch entfernt, näher an der Mitte des unteren Rands, liegt. Diese Anordnung sorgt dafür, dass die Decke auf eine etwas andere Art schwingt, was einen stärkeren Schalldruck, wärmere und gefälligere Töne erzeugt sowie einen kraftvollen Mitteltonbereich sichert.

„Trotz ihrer kompakten Abmessungen bietet die 12-bündige Grand Concert einen erstaunlich kräftigen Klang mit hervorragender Dynamik.“

Andy Powers

„Trotz ihrer kompakten Abmessungen bietet die 12-bündige Grand Concert einen erstaunlich kräftigen Klang mit hervorragender Dynamik”, erklärt Andy.

Und seitdem Andy Powers unsere Grand Concert im Jahr 2019 auf V-Class-Bracing umstellte, wurden unsere 12-bündigen Modelle vielseitiger denn je zuvor, mit einem wunderschön klaren Bass und einer noch deutlicheren Betonung der klanglichen Eigenschaften einer jeden bestimmten Holzkombination. (Wenn Sie mehr zu unserer Grand Concert mit V-Class-Verstrebung erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel in Wood&Steel vom Winter 2019 (Ausgabe 19)).

Auch 12 Saiten

Andy übertrug die kleineren Abmessungen und die superleichte Spielbarkeit unserer 12-bündigen Grand Concert auch auf neue 12-saitige Modelle – die normalerweise einen größeren Korpus haben -, womit das Spielerlebnis auf einer 12-saitigen Gitarre physisch gesehen deutlich erleichtert wird. Der kleinere Korpus, erklärt er, neigt von Natur aus dazu, weitaus widerstandsfähiger und effizienter zu sein, wodurch diese Gitarre keine so umfassende Verstrebung wie andere 12-saitige Gitarren erfordert.

„Der Korpus der Grand Concert eignet sich ideal für die dünneren Einzelsaiten eines 12-Saiten-Satzes“, sagt er. „Es ist sehr leicht, sie in Schwingung zu versetzen. Hinzu kommt, dass die kleinere Resonanzkammer dazu neigt, die Art der Frequenzen und Oktaven, die durch die dünneren Saiten entstehen, zu betonen.“

Was den Klang betrifft, insbesondere für Aufnahmen, liefert der kleinere Korpus genau die richtige Brillanz der 12 Saiten: ein Ton, der seine Spur nicht verlässt und den Mix nicht überlastet.

Unsere neueste 12-saitige Grand Concert wartet noch mit weiteren einzigartigen Features auf, die ihre Leistung zusätzlich verstärken: V-Class-Bracing für angenehm präzise Intonation; unsere zweifach befestigte Saitenverankerung, in der sich jedes Saitenpaar einen Pin am Steg teilt, was allen Saiten einen konsistenten Winkel am Steg verleiht; und ein doppelt-kompensierter Steg, der die jeweiligen Saiten des Grundtons und der Oktave auf dieselbe Ebene ausrichtet, um das Gefühl beim Schrammeln zu verbessern.

Die am leichtesten zu spielende 12-saitige Grand Concert ist wahrscheinlich Andys Builder’s Edition 652ce von 2020. Ihr Korpus ist aus Ahorn und torrefizierter Fichte; für höheren Komfort ist sie mit gefaster Armauflage und gefastem Cutaway ausgestattet; hinzu kommt eine umgekehrte Saitenanordnung, die den Grundton betont und es erleichtert, den 12 Saiten einen sauberen Klang zu entlocken.

Weitere Taylor Modelle mit kleinem Korpus

Die Baby Taylor

Die Gitarre, die dazu beigetragen hat, die Reisegitarren als eine eigene Art von Gitarre zu etablieren – die Baby Taylor – sollte ursprünglich eine Ukulele werden. Zu jener Zeit, Mitte der 90er, hatte ein geachteter Taylor Händler auf einer Messe Bob davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Ukulelen wieder am Wachsen sei und dass Taylor von einer Ukulele in seiner Produktpalette profitieren würde.

Als Bob nach Hause kam, fing er an, einen Entwurf zu entwickeln, kurz darauf ging ihm allerdings ein Licht auf.

„Wenn ich etwas entwerfe, überlege ich immer gleichzeitig, wie ich den Entwurf in die Praxis umsetzen kann“, erklärt er, „denn wenn sich das für mich als unmöglich erweisen sollte, hat es keinen Sinn, den Entwurf fertigzustellen. Und da habe ich mir überlegt, werde ich wirklich all dieses Werkzeug anschaffen, um Ukulelen zu bauen? Wenn ich die gleichen Bemühungen in den Bau einer kleinen Gitarre stecke, werden wir bestimmt mehr Exemplare verkaufen.“

Bob hatte sich damals auch Gedanken über alternative Lösungen für den Hals einer Gitarre gemacht und das Projekt der Baby Taylor war für ihn eine Gelegenheit, diese Lösungen sowie einige weitere neue Ideen zu testen.

„Jedes Mal, wenn wir uns entschließen, ein neues Modell auf Grundlage einer frischen Idee zu entwickeln, das neue Werkzeuge und Ausrüstung erfordert, nutzen wir diese Situation zu unserem Vorteil“, sagt er. „Wir haben dann die Gelegenheit, neue Verfahren zur Fertigung auszuprobieren, die wir nur schwer in die laufende Produktion anderer Gitarrenmodelle übernehmen könnten. Das ist somit einer der Wege, die wir haben, weiterhin Innovationen zu erreichen und dynamisches Design in unserem Werk umzusetzen. Die neue Gitarre und die neuen Hilfsmittel erlauben es uns, diese Dinge zu testen, um zu sehen, ob wir sie in Zukunft in unsere laufenden Fertigungsabläufe integrieren können. Wir können beispielsweise einen konturierten Cutaway für eine Builder’s Edition-Gitarre entwerfen und wenn das Ergebnis wirklich hervorragend ausfallen sollte, können wir diesen auch auf andere Modelle übertragen. Aber wenn er wirklich nur zu jenem Modell passt, hat es sich trotzdem gelohnt.“

Was die Baby betrifft, hat Bob damals beschlossen, den ersten Laser-Schneider anzuschaffen, um die Decke und den Boden auszuschneiden und die Rosette einzugravieren. Heutzutage schneiden wir die Decken und Böden aller unserer Gitarren mit einem Laser aus. Und die Ideen für die Fertigung des Halses, denen Bob mit der Baby nachging? Sie führten direkt zum Entwurf der patentierten Taylor Schäftung, die wir heutzutage bei allen unseren Gitarren einsetzen.

Und die Baby Taylor selbst? Nachdem wir sie 1996 auf den Markt brachten, hat diese kleine Drei-Viertel-Dreadnought den Status der beliebtesten Reisegitarre und Gitarre für Kinder aller Zeiten erlangt (obwohl man einwenden könnte, dass diese Auszeichnung mittlerweile der GS Mini gehört). Und während die Baby natürlich keinen so tiefen oder raumfüllenden Klang wie eine Gitarre normaler Größe hat, haben auch Profi-Musiker ihre Qualitäten als Musikinstrument erkannt und ihren ganz speziellen Klang auf interessante Art und Weise genutzt, indem sie die Gitarre für Aufnahmen zum Beispiel eine Oktave höher stimmen, um einen Mix aufzuhellen, oder indem sie ein Kapodaster verwenden, um einen Klang zu erreichen, der einer Mandoline ähnelt. Man hat sie sogar für lateinamerikanische Musik in eine kubanische Tres verwandelt.

GS Mini

Ein weiteres überzeugendes Beispiel für den Anreiz von Gitarren mit kleinerem Korpus ist die GS Mini, zweifellos das beliebteste Gitarrenmodell, das Taylor jemals auf den Markt gebracht hat. Die Mini wurde im Jahr 2010 vorgestellt und basierte teilweise auf der Baby. Etwa 15 Jahre nach Markteinführung der Baby wollte Bob ihren Klang verbessern, woraufhin er und sein Kollege Larry Breedlove alles versucht haben, sie zu verbessern, aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren, zumindest nicht mit den ursprünglichen Proportionen des Instruments. (Im Jahr 2000 hatte Taylor die Big Baby vorgestellt, die auch an Beliebtheit gewann, wobei es sich aber um eine Dreadnought von praktisch normaler Größe handelte – 15/16 – mit eine Mensur von 648 mm, auch wenn der mit rund 10 cm relativ flache Korpus ein intimeres Spielgefühl ermöglichte).

Bob und Larry kamen zu dem Schluss, dass sie den Korpus etwas vergrößern und die Mensur verlängern müssten (die Baby hatte eine Mensur von 578 mm), aber sie wollten das einladende und zugängliche Gefühl erhalten, das eine kompakte, tragbare Gitarre vermittelt. Sie haben daher die Kurven des Korpus der Grand Symphony, der aus dem Jahr 2006 stammte, übernommen und entsprechend verkleinert, die Mensur auf 597 mm verlängert und die patentierte Taylor Schäftung für den Hals integriert, die einen geometrisch präzisen Winkel des Halses sicherstellt, einschließlich eines ganzen Endstücks für zusätzliche Stabilität.

„Das Ergebnis war eine Gitarre, auf die ich stolz sein konnte“, sagt Bob. „Sie fühlte sich besser an, war ein wenig größer, passte aber immer noch in die Gepäckfächer eines Flugzeugs und wurde mit passender Tasche angeboten“, erklärt er. „Ich hatte aber nicht geahnt, dass sie sich so großer Beliebtheit erfreuen würde. Sie hat wirklich ihre eigene Identität etabliert und ich denke, dass diese Gitarre in gewisser Hinsicht unsere beste Designleistung darstellt: Eine Gitarre, die nicht zu wertvoll ist, die jedem gefällt, die weltweit bekannt ist und die sowohl ein Anfänger oder eine Großmutter aber auch ein Profi-Musiker gerne besitzt.“

Wir haben dann die GS Mini zu einer Modellserie erweitert, um eine Reihe verschiedener Holzkombinationen und ästhetischer Variationen anbieten zu können, zu der auch die wunderschöne GS Mini-e Koa Plus mit Shaded-Edgeburst-Decke aus Koa-Holz gehört. Und Andy Powers hat schließlich mit dem GS Mini Bass seinen eigenen Beitrag zu der Serie geleistet: Er hat die normalerweise längere Mensur einer Bass-Gitarre auf die Proportionen der GS Mini übertragen, um einen leicht zu spielenden, hervorragend klingenden akustischen Bass zu schaffen, der sich als inspirierendes Musikinstrument für alle möglichen Arten von Musikern, einschließlich Kinder, behaupten kann.

Academy 12/Academy 12-N

Das Design unserer Academy-Serie entstand auch aus denselben Grundsätzen: komfortabel zu spielende Gitarren zu bauen, die nicht zu teuer ausfallen. Diesmal war Andy Powers für das Design zuständig und er verfolgte die Absicht, eine großartige Gitarre auf ihre wesentlichen Bestandteile zu reduzieren, um sie erschwinglicher zu machen (ein Ziel, das wir kürzlich erneut mit unseren American Dream-Gitarren anvisiert haben). Zwei der drei Modelle haben den Korpus der Grand Concert: die Academy 12 (Stahlsaiten) und die Academy 12-N (Nylonsaiten), die beide auch mit Tonabnehmern erhältlich sind.

Beide Modelle haben eine Massivholzdecke aus Fichte, einen Korpus aus geschichtetem Sapelli und eine einfache Armauflage, um den Komfort zu verbessern. Die Stahlsaiten-Ausführung hat eine Sattelbreite von 42,8 mm und eine Mensur von 632 mm, womit diese Gitarre in Normalgröße sich gut für Einsteiger oder die alltägliche Verwendung eignet; die Version mit Nylonsaiten hat 12 Bünde, eine Sattelbreite von 47,6 mm (um Platz für die etwas stärkeren Nylonsaiten zu bieten) und vermittelt ein hervorragendes Gefühl bei ebenso gutem Klang. Weil Nylon besaitete Gitarren in vielen Ländern weltweit sehr beliebt sind, eignet sich dieses Modell ausgezeichnet für den internationalen Markt. Darüber hinaus ist dies wahrscheinlich die Gitarre mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis für Gitarristen, die hauptsächlich auf Stahlsaiten-Gitarren spielen, aber hin und wieder ihre Songs um den speziellen Klang einer Nylonsaiten-Gitarre erweitern möchten. (In anderen Serien unserer Produktpalette bieten wir auch Grand Concert-Modelle mit Nylonsaiten an).

Die GT

Als neueste Mitglieder der Taylor Produktfamilie, stellen unsere neuen GT-Gitarren die Fortsetzung unserer Bemühungen dar, Spielkomfort und hervorragenden Klang in einem kompakten Format unterzubringen. Auf dieselbe Weise, wie unser Streben nach einem besseren Klang zu der GS Mini als Nachfolger der Baby führte, hat uns die Suche nach einem besseren Klang von der GS Mini zu der GT geführt. Wir standen dabei, wie schon zuvor, vor der Herausforderung, die Abmessungen innerhalb der Grenzen zu halten, mit denen eine Akustik-Gitarre ein einladendes und zugängliches Gefühl vermittelt, während wir sie so weit vergrößern mussten, dass sie die Klangeigenschaften einer professionellen Gitarre in Normalgröße erreichen könnte. Außerdem galt es natürlich, die unkomplizierte, spielerische Ausstrahlung von kleineren Gitarren zu erhalten, was diese zu so guten Gefährten macht.

Die von Andy gewählten Abmessungen ergeben eine Gitarre, die genau diesen „Sweet Spot“ erreicht: ein verkleinerter Grand Orchestra-Korpus mit einer Länge, die zwischen der GS Mini und der Grand Concert liegt; eine „mittellange“ Mensur von 613 mm, mit der sie sich zwischen der Mini (597 mm) und der Grand Concert (632 mm) situiert; sowie eine Sattelbreite (43,65 mm), die einen komfortablen Saitenabstand ermöglicht, und damit zwischen unserer schmalsten Sattelbreite (42,8 mm) und der Sattelbreite von 44,45 mm liegt, die als Standard für die meisten Gitarren mit 6 Stahlsaiten gilt. Und all dies aus Massivholz.

Die dünneren Saiten in Kombination mit der mittellangen Mensur vermitteln das geschmeidige Spielgefühl einer Gitarre mit einer Mensur von 648 mm, die einen Halbton herunter gestimmt wurde, bieten aber dennoch eine angenehm deutliche und kräftige Ansprache. Was den Klang betrifft, hat Andy unsere neue C-Class™-Verstrebung entwickelt (angelehnt an seine V-Class-Ideen), um eine der größten Schwierigkeiten beim Bau von Gitarren mit kleinerem Korpus anzugehen: den Frequenzgang im Bassbereich entsprechend zu optimieren, damit ausreichend tiefe und kräftige Bässe erreicht werden können.

Um zusätzlich unsere Absicht zu betonen, Musikern eine weitere erschwingliche Gitarre mit kleinerem Korpus anbieten zu können, haben wir den Preis des ersten GT-Modells, die GT Urban Ash, an das Einstiegspreisniveau unserer anderen Massivholz-Akustik-Gitarren angepasst. Auf dieses Modell folgte kurz darauf die GT 811e aus Palisander/Fichte und die GT K21e, die insgesamt aus Koa-Holz besteht.

Auch wenn die GT erst seit kurzer Zeit auf dem Markt ist, hat sie sich schon früh ihren verdienten Platz unter den kompakten Gitarren von Taylor erobert, sowohl wegen ihres Spielgefühls als auch ihrer klanglichen Qualitäten. „Intim“, „flexibel“, „süß“, „fokussiert“ und „macht Spaß, auf ihr zu spielen“ sind einige der Aussagen, mit der die Gitarre von Musikern aber auch von Kritikern in Testberichten beschrieben wird, nachdem sie die Gelegenheit hatten, auf ihr zu spielen.

Klein für alle

Mehr als 35 Jahre nachdem Bob Taylor seine erste Grand Concert gebaut hat, haben sich unsere Gitarren mit kleinerem Korpus zu einer vielfältigen und differenzierten Familie an Instrumenten entwickelt und damit das erwartete Potenzial von kompakten Gitarren erweitert. Welche Fertigkeiten, Spielstil oder physische Eigenschaften Sie auch immer haben und für welche musikalische Anwendung sie diese Gitarren auch einsetzen, werden sie einladend auf Ihr Spiel reagieren und dafür sorgen, dass Sie sich wohl fühlen.

Spanische Mission

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Unser spanischer Lieferpartner, Madinter, ist mittlerweile zu einem hoch angesehenen Zulieferer für die Musikbranche und einem engagierten Wegbereiter für nachhaltige Beschaffungspraktiken herangewachsen.

Was könnten ein Tierarzt, ein Kellner und eine Tänzerin schon über den Vertrieb von Holz an Musikinstrumentenbauer wissen?

Mittlerweile eine ganze Menge, aber vor 20 Jahren, als sie ihr Unternehmen, Madinter, gegründet haben, hatten sie noch viel zu lernen, im Zuge ihrer gemeinsamen Umstellung auf diese neue Laufbahn. Mitbegründer, CEO und Mehrheitseigentümer Vidal de Teresa (der Tierarzt), Produktionsleiter Jorge Simons (der Kellner) und Vertriebsleiterin Luisa Willsher (die Tänzerin), zusammen mit Mitbegründer und stillem Gesellschafter Miguel Ángel Sánchez bilden das zentrale Führungsteam dieses Unternehmens, das Tonhölzer und gefertigte Teile an Hersteller von Musikinstrumenten liefert, darunter Taylor Guitars.

Madinter, mit seinen 20 Mitarbeitern, hat seinen Unternehmenssitz in der spanischen Stadt Cerceda, in der Provinz von Madrid, etwa 45 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Der Name Madinter (eine Zusammensetzung der Anfangsbuchstaben des spanischen Worts für Holz, madera, und international) ist ihnen möglicherweise bereits aus unseren Artikeln über Ebenholz in Kamerun bekannt, denn Madinter ist unser Partner im Projekt des Ebenholzsägewerks Crelicam. Diese Partnerschaft, die mittlerweile schon zehn Jahre andauert, ist der Beweis für die gemeinsame Verpflichtung der beiden Unternehmen, auf moralisch vertretbare Beschaffungsformen zu setzen, um eine nachhaltigere Forstwirtschaft anzustreben, die auch den Gemeinden, die vor Ort an der Lieferkette beteiligt sind, den Lebensunterhalt sichert.

Madinter, ein relativ kleines Unternehmen, ist im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre in vielerlei Hinsicht gewachsen und hat eine richtungsweisende Rolle in Bezug auf die Verbesserung der Nachhaltigkeit, Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und Umweltverantwortung von Holzlieferanten eingenommen. Zum Anlass des 20. Jahrestags des Unternehmens hielten wir es für angebracht, den Kontakt zwischen der Taylor Gemeinschaft und unserem geschätzten Partner aufzufrischen und die wichtige Rolle in den Mittelpunkt zu bringen, die Madinter durch die Unterstützung einer pulsierenden weltweiten Musikgemeinde und den verantwortlichen Umgang mit Forstressourcen zukommt.

Wir haben mit Luisa und Vidal per E-Mail Gedanken dazu ausgetauscht. Sie haben uns von ihren eigenen Lebenswegen erzählt, die sie zu Madinter führten und über die laufende Weiterentwicklung des Unternehmens zur Verwirklichung seiner Vision gesprochen.

Erzählen Sie uns etwas über die Stadt Cerceda, wo sich Ihr Unternehmenssitz befindet.

Cerceda ist ein kleiner Ort mit etwa 2.500 Einwohnern in den Bergen von Madrid, etwa 30 Minuten vom internationalen Flughafen Madrid Barajas entfernt. Wir befinden uns in der Nähe des Nationalparks Sierra de Guadarrama, im Norden der Provinz von Madrid, ein einzigartiger Standort, was die Natur betrifft. Die Sierra de Guadarrama beeindruckt den Besucher mit ihrer wunderschönen Landschaft und ihrer geologischen und biologischen Vielfalt. Es gibt hier weite Nadelwälder, Almwiesen, Schneelandschaften, enorme Felsenberggipfel, Flüsse, Wasserfälle und Gletscherseen, was eine Landschaft mit besonders wertvoller Natur ergibt, in der endemische Arten sowie einige Arten, die in Spanien vom Aussterben bedroht sind, leben.

In welcher Hinsicht könnte die Bauweise Ihrer Betriebsanlagen für unsere Leser interessant sein? Eines Ihrer Gebäude hat zum Beispiel eine interessante Fassade: Sie wirkt wie eine künstlerische Interpretation von Baumstämmen.

Ja, das ist eine ganz besondere Fassade, die aus Cortenstahl mit Patina besteht und die Silhouette eines Nadelwalds imitiert, ganz so wie die Wälder, die uns umgeben. Die einzelnen Teile sollen Baumstämme von wilden Pinien darstellen, die am häufigsten vertretenen Bäume im Nationalpark. Das soll unsere Anerkennung für unsere Wälder und das Holz als Naturressource darstellen.

Unsere Gebäude sind mit Solarmodulen auf den Dächern ausgestattet, um unser Unternehmen nachhaltiger zu machen und unsere Kohlenstoffbilanz zu verbessern. Darüber hinaus verbrennen wir unser Sägemehl in Öfen, deren Hitze wir für unsere Trockenkammern, in denen wir das Holz trocknen, und auch zum Beheizen unserer Räumlichkeiten im Winter verwenden.

Wie wurde das Unternehmen gegründet?

Vor der Gründung von Madinter hatte Miguel ein Unternehmen, das Holz an Gitarrenbauer verkaufte und auch Gitarren selbst vertrieb, womit es Gitarrenbauern erleichtert wurde, ihre Gitarren in andere Länder zu exportieren. Im Jahr 2001 haben Miguel und Vidal die Firma Madinter gegründet, kurz darauf gesellten sich Jorge und ich zum Team. Madinter ist inzwischen ausschließlich auf die Produktion und den Vertrieb von Teilen für Musikinstrumente spezialisiert.

Im Jahr 2003 hat Miguel seine Beteiligung an Madinter auf die Rolle eines stillen Gesellschafters reduziert, weil er ein anderes Unternehmen gegründet hat, welches Flamenco-Schuhe produziert: Calzado Senovilla. Dank seiner Erfahrung mit Holz für den Gitarrenbau, hatte er sich entschlossen, dieselben Holzarten für die Herstellung von Schuhen zu verwenden. Diese Schuhe haben inzwischen einen sehr guten Ruf errungen und werden von den berühmtesten Flamenco-Tänzern rund um den Globus getragen.

Vidal, Sie sind ausgebildeter Tierarzt – die Gründung von Madinter war ein ziemlich radikaler Berufswechsel. Was hat Sie dazu bewogen?

Im Jahr 2001, nach 11 Jahren Arbeit als Tierarzt, habe ich mein Unternehmen veräußert und stand schließlich vor einer Entscheidung in Bezug auf meine Laufbahn. Ich liebte meine Arbeit, ich hatte sie stets als meine Berufung empfunden, aber neben Tiermedizin habe ich noch andere Leidenschaften. Ich wollte auf Reisen gehen, die Regenwälder kennenlernen und ein neues Unternehmen starten. Die Welt des Instrumentenbaus war mir nicht total fremd, denn während ich in Paris Tiermedizin studierte, schickte mir Miguel immer wieder Holz, das ich dann in meiner Freizeit zwischen Seminaren und Praktikum an der Hochschule verschiedenen Instrumentenbauern angeboten habe, die ich aufsuchte. Das brachte mir einen Nebenverdienst ein und erlaubte mir gleichzeitig, die spannende Welt der Holzarten, Gitarrenbauer und Musik im Allgemeinen zu erkunden.

Der berühmte Gitarrenbauer Daniel Friederich war mein erster Kunde. Ich habe seine Werkstatt in Paris im Distrikt Faubourg Saint-Antoine, in der Nähe der Bastille, besucht. Ich hatte eine Handvoll Zargen und Böden aus Palisander mit auf den Weg genommen. Ich war damals jung und unerfahren, aber sehr neugierig. Er empfing mich mit größter Freundlichkeit, zeigte mir jeden Winkel seiner Werkstatt und klärte mich über das Holz auf, das ich mitgebracht hatte. Es war eine Werkstatt wie aus dem Bilderbuch: voll mit den Gerüchen verschiedener Holzarten und überall lag Holzspäne der Gitarren, die er gerade baute. An jenem Tag war mein Interesse geweckt worden, mehr zu diesem Handwerk zu lernen, über diese Holzarten, wo sie herkommen, wie sie geschnitten wurden und wie sie getrocknet wurden. Das war der Funke, der eine neue Leidenschaft in mir entzündete und dazu führte, dass ich Jahre später meine Karriere gewechselt und eine spannende neue Laufbahn angetreten habe.

Luisa, Sie kommen ursprünglich aus Großbritannien und haben Tanz studiert. Wie kam es dazu, dass Sie sich Madinter angeschlossen haben?

Ich wurde in England geboren und bin dort aufgewachsen. Im Alter von zehn Jahren habe ich auf ein Internat für darstellende Künste gewechselt und bin dort geblieben, bis ich erwachsen wurde. Wir lernten hauptsächlich Ballett, aber auch einige andere Tanzarten, darunter Flamenco, von dem ich sofort begeistert war. Nachdem ich Spanien mehrmals für kurze Tanzkurse besucht hatte, wurde mir, als ich 18 Jahre alt war, mein erster Job angeboten und ich zog nach Spanien, mit der Gewissheit, nie mehr nach England zurückzukehren. Mit 24 Jahren habe ich mir beim Proben den Fuß gebrochen. Zu jener Zeit steckte Madinter mit Vidal, Miguel und Jorge noch in den Kinderschuhen und, um mich nicht zu langweilen, habe ich ihnen geholfen mit Übersetzungen und dem Schriftverkehr mit Kunden. Damals erfolgte sämtliche Korrespondenz auf dem Postweg oder per Fax. Wir haben dann unsere Domain www.madinter.com gekauft, damit angefangen, E-Mails zu schreiben, unsere erste Internetseite erstellt und unsere kontinuierliche Verbesserung begonnen. Als dann mein Fuß verheilt war und ich wieder meinen Beruf als Tänzerin hätte fortsetzen können, war ich schon so stark beteiligt und mir gefiel die Arbeit, der ich bei Madinter nachging, so gut, dass ich geblieben bin. Seitdem tanze ich nur noch zum Vergnügen.

Ihre Palette an Produkten und Dienstleistungen hat sich im Laufe der Jahre stark erweitert, nachdem Sie angefangen haben, ausschließlich als Holzlieferant zu arbeiten. Wie verlief diese Entwicklung Ihres Unternehmens?

Wir haben zunächst nur Hersteller von Musikinstrumenten mit Holz beliefert. Wir haben mit einem halben Dutzend Holzarten angefangen. Heutzutage bieten wir mehr als 40 verschiedene Holzarten für den Bau von Musikinstrumenten, insbesondere Gitarren, an und vertreiben auch Teile, Zubehör und Werkzeug. Wir haben uns auch weiter spezialisiert auf die Herstellung fertiger Teile für Musikinstrumente mithilfe von speziellen, hoch präzisen Maschinen, um den Wert des Rohmaterials zu steigern. Infolgedessen hat sich unser Geschäftsmodell in den letzten Jahren ziemlich verändert. Wir beliefern nicht nur Hersteller von Musikinstrumenten, sondern auch einzelne Instrumentenbauer und Hobbyisten. Unsere Internetseite hat sich zu einer wichtigen Ressource für die Branche entwickelt, weil wir eine breitgefächerte Palette an Produkten und Lösungen anbieten. Wir schneiden das Holz, trocknen es, verarbeiten es, stellen Fertigteile her, mit denen direkt Instrumente gebaut werden können und produzieren auch maßgeschneiderte Produkte für mehrere Kunden. Wir arbeiten mit Fabriken, Werkstätten und Instrumentenbauern aus der ganzen Welt zusammen. Und seit drei Jahren vertreiben wir StewMac Produkte in Europa, wobei wir die einzige Vertriebsstelle sind, abgesehen von dem Unternehmen selbst.

„Im Laufe der letzten 10 Jahre sind uns viele neue junge Gitarrenbauer aufgefallen und sogar Amateure, die sich von der DIY-Mode angezogen fühlen und anfangen, Instrumente zu bauen.“

Spanien blickt auf eine so vielfältige Vergangenheit im Gitarrenbau zurück, und soviel ich weiß, gibt es dort sehr viele Instrumentenbauer. Können Sie uns das genauer veranschaulichen und erklären, wie sich dies auf Ihr Geschäft auswirkt?

Spanien ist ein Land mit einer bedeutenden Tradition im Bau von klassischen Gitarren und Flamenco-Gitarren. Es gibt hier viele Gitarrenbauer, von denen einige wirklich sehr gut sind. Im Laufe der letzten 10 Jahre sind uns viele neue junge Gitarrenbauer aufgefallen und sogar Amateure, die sich von der DIY-Mode angezogen fühlen und anfangen, Instrumente zu bauen. Viele von ihnen interessieren sich für das Thema, weil sie als Musiker gerne lernen möchten, wie man das Instrument baut, das sie spielen, während andere Erfahrung mit Tischlerarbeit haben und gerne lernen würden, wie man Gitarren baut, um ihre Tätigkeit zu diversifizieren. Auf jeden Fall sind Madinter und ähnliche Unternehmen der entscheidende Faktor für diese Vielzahl neuer Instrumentenbauer, indem sie eine breite Palette an Produkten auf den Markt gebracht haben, die alles umfasst, das man für den Bau eines Musikinstruments benötigt, von Materialien und Fertigteilen bis hin zu den verschiedensten Komponenten, Zubehörteilen und Werkzeugen. Es gibt auch viele Instrumentenbauer in ganz Europa, die wir mithilfe von Madinter.com beliefern. Unser Kundenstamm hat sich inzwischen stark diversifiziert und wächst weiterhin von Monat zu Monat.

Luisa, in einem früheren E-Mail haben Sie gesagt, dass einer der Gründe für den Erfolg von Madinter in der Fähigkeit des Unternehmens liegt, sich an Veränderungen anzupassen. Können Sie dafür konkrete Beispiele liefern? Dazu kommen mir vor allem die Veränderungen gesetzlicher Anforderungen in den Sinn, die im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre eingeführt wurden, mit Bestimmungen wie jene, die aus dem Änderungsgesetz des US Lacey Acts hervorgingen oder Änderungen der Einstufung bestimmter Holzarten im Rahmen der CITES- oder EU-Richtlinien.

Wir haben uns im Laufe der letzten zwanzig Jahre in vielerlei Hinsicht an Veränderungen angepasst, aber ein wichtiger Faktor war in der Tat unser Entschluss, uns auf die legale Konformität zu konzentrieren. Als der Lacey Act verändert wurde, um Musikinstrumente mit einzubeziehen, hatte Madinter bereits entsprechende Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass unser Holz auf legale und verantwortliche Art und Weise beschafft wird. Als es den Mitbewerbern in der Branche schließlich klar wurde, dass sie ebenfalls auf legal beschafftes Holz setzen müssten, hatte Madinter bereits ein solides System zur sorgfältigen Prüfung des beschafften Holzes eingerichtet und umfassende Kenntnisse zum Thema Konformität, CITES etc., gesammelt.

Ein paar weitere Beispiele: In unseren frühen Jahren haben wir unseren ersten Online-Shop unter Madinter.com eingerichtet, womit wir die ersten in der Branche waren. Wir haben Asien bereist und chinesischen Herstellern Massivholz angeboten, noch bevor sie überhaupt damit angefangen haben, Gitarren aus Massivholz zu fertigen! Wir haben auch unseren Produktkatalog erweitert, um den Bedürfnissen unserer Kunden zu begegnen und unser Geschäft zu diversifizieren. Wir haben Teile, Zubehör und Werkzeug hinzugefügt und sind stolz darauf, dass StewMac uns die Rolle der einzigen weiteren Vertriebsstelle – neben dem Unternehmen selbst – anvertraut hat.

Weiterhin ist noch erwähnenswert, dass neue Instrumentenbauer nicht mehr nur die Kinder von älteren Generationen des gleichen Handwerks sind. Es gib viele Neueinsteiger, die das Handwerk erlernen, weshalb wir angefangen haben, Gitarrenbaukurse anzubieten.

Begeben Sie sich auf einen virtuellen Besuch in die Holzverarbeitungsanlagen von Madinter in Cerceda, Spanien.

Durch was glauben Sie, neben Ihrer Palette an Produkten und Dienstleistungen, hebt sich Ihr Unternehmen von den Mitbewerbern ab?

Unsere Unternehmensvision besteht darin, die Musikindustrie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft anzuführen, indem wir für die Beschaffung unseres Holzes die maximale Nachhaltigkeit, Legalität und Verantwortlichkeit walten lassen. Von Anfang an war es uns klar, dass wir nicht einfach nur ein weiteres Unternehmen, das Bäume fällt, sein wollten. Wir wollten es richtig machen. Zunächst einmal wollten wir sicherstellen, dass jedes Stück Holz legal beschafft wird und dabei alle zutreffenden nationalen und internationalen Gesetze eingehalten werden. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht. Dann sind wir noch einen Schritt weitergegangen und habe es uns zum Ziel gesetzt, dass die Umwelt und die Menschen dabei keine Nachteile erleiden dürfen und sich unsere Tätigkeit positiv auf die Welt auswirken soll.

Dieses Jahr feiern wir nicht nur den 20. Geburtstag von Madinter, sondern auch den zehnten Jahrestag der Zusammenarbeit von Madinter und Taylor am Sägewerk Crelicam. Was würden Sie über das schreiben, was unsere zwei Unternehmen bis jetzt erreicht haben und wie es sich auf die Mitarbeiter von Crelicam sowie andere Sägewerker und Zulieferer in Kamerun ausgewirkt hat?

Wir sind sehr stolz darauf, diese Partnerschaft zu haben, mit der wir schon so viel erreicht haben. In nur 10 Jahren haben wir viele Veränderungen bewirkt, stets zum Besseren. Als wir Crelicam gekauft und das Logo entworfen haben, war es uns auch wichtig, einen Slogan hinzuzufügen: Responsible Trade (verantwortungsvoller Handel). Wenn wir auf das zurückblicken, was wir zusammen erreicht haben, sind wir sehr zufrieden. Zusammen ist es uns gelungen, die Branche davon zu überzeugen, Ebenholz zu verwenden, das bisher nicht verwendet wurde, weil es zu hell war; wir haben die Lebensverhältnisse unserer Arbeiter, Partner und der Menschen verbessert, die im Umfeld des Werks leben; und wir haben die gesundheitlichen und technischen Bedingungen für unsere Mitarbeiter sowie deren Ausbildung verbessert. Und die Krönung ist unser Ebenholzprojekt, mit dem wir Ebenholz pflanzen und damit seine Verwendung für zukünftige Generationen sicherstellen wollen.

In all diesen Jahren haben wir auch die Anerkennung von der Musikindustrie und den Regierungen der USA, Spanien und der EU erhalten, die uns Preise verliehen haben und öffentlich unsere Arbeit in Afrika gelobt haben. Aber was dabei am wichtigsten ist: Unsere Arbeit geht weiter. Wir haben noch viele Ideen, Projekte und Verbesserungen, die wir in den nächsten Jahren umsetzen möchten.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Partnerschaft mit Taylor?

Wir erinnern uns häufig daran, wie wir zum ersten Mal Bob [Taylor] den Vorschlag gemacht haben, Crelicam zu kaufen, und wie sehr er diese Idee begrüßt und von Anfang an sich enthusiastisch dafür eingesetzt hat.

Im Jahr 2010 haben wir uns nach Amsterdam begeben, weil wir wussten, dass Bob, Kurt und CFO Barbara Wight sich in den Niederlanden mit ihrem europäischen Vertriebsteam treffen würden. Wir haben Bob ein paar Tage vorher angerufen und ihm gesagt, dass wir ihm einen Geschäftsvorschlag machen wollten. Wir haben wochenlang an einem detaillierten Geschäftsplan gearbeitet und eine umfassende Präsentation vorbereitet, die eine Menge Ideen und Zahlen enthielt. Als wir dann im Hotel angekommen sind, in dem Bob untergebracht war, und ihm unsere Idee vorgestellt haben, hat er die Präsentation ganz schnell unterbrochen und gesagt: „Die Idee gefällt mir, lasst sie uns gemeinsam umsetzen“. Eine halbe Stunde später waren wir dabei, mit Bob, Kurt und Barbara zusammen unsere erste Reise nach Kamerun zu planen. Und das war der Anfang dieses tollen Abenteuers.

Die Zusammenarbeit mit Taylor Guitars ist das Beste, was uns in den letzten Jahren widerfahren ist. Wir haben damit eine Gruppe hervorragender Fachleute gefunden, die zugleich ganz besondere Menschen sind. Eine besondere Erwähnung verdient unser guter Freund und Mentor, Bob Taylor: ein großartiger Mensch mit einem großen Herzen, außerordentlich intelligent, ein unermüdlicher Arbeiter und ein Visionär in der Musikbranche. Wir haben viel voneinander gelernt, auch aus unseren Fehlern, sind dabei aber stets voran gekommen und befinden uns weiterhin auf dem Weg zur Perfektion.