Wo Songs im Mittelpunkt stehen

Scrollen sie nach unten

Im sagenumwobenen Bluebird Café in Nashville ist das Songwriting stets der Star.

Nashville gilt für viele als das weltweite Zentrum der Country-Musik. Es mag daher seltsam wirken, dass der wichtigste Ort für Country Music Songwriter ein kleiner Veranstaltungssaal inmitten einer Reihe kleiner Geschäfte in einer unauffälligen Einkaufsstraße in den Außenbezirken der Stadt ist.

Wir reden hier vom legendären Bluebird Café, gegründet im Jahr 1982, und das sich noch heute am selben Ort in Green Hills befindet, 10 Meilen südlich der Neonschilder und Touristen der City von Nashville mit ihren Bars und Clubs an der Broadway und dem ikonischen Ryman Konzertsaal.

„Die Leute sagen, Country-Musiker haben den Ryman und Songwriter haben das Bluebird“, sagt Erika Wollam Nichols, COO und Managerin des Bluebird. Erika fing 1984 an, als Kellnerin im Bluebird zu arbeiten, während sie noch das College besuchte, zwei Jahre nachdem Gründerin Amy Kurland den Laden als Gourmet-Restaurant eröffnet hatte. Erika erlebte, wie sich das Café von einem Restaurant, das hin und wieder Live-Musik veranstaltete, in eine Oase für Country-Musik-Liedermacher und Zuhörer verwandelte.

„Amy hatte einen Freund, der Gitarrist war“, erinnert sie sich. „Er hat sie gefragt, ob sie eine kleine Bühne installieren könnte, damit er seine Freunde zum Musikmachen einladen könnte. So fing es mit der Musik an. Als ich damals hier anfing zu arbeiten, ging es um Bands. Es war kein Ort für Songwriter.“

Aber der kleine Raum erwies sich als ungeeignet für laute Bands. Eines Abends machte man daher das Experiment, einen Songwriter mit seiner Gitarre einzuladen, und was dann folgte, ist Geschichte.

„Als Amy an jenem Abend das Café betrat, war die Aufmerksamkeit aller Anwesenden vollständig auf die Songs gerichtet“, erzählt Erika.  „An jenem Abend wurde auch ein größerer Umsatz als je zuvor erreicht. „Sie beschloss daher, verstärkt auf Songwriter zu setzen.“

Das größtenteils unveränderte Interieur des Bluebird mit seinen antiken Holzstühlen, Tischdecken aus Vinyl, abgenutzten Teppichen, abgehängten Decken und der Wand mit handsignierten Portraits von Musikern, die im Laufe der Zeit dort aufgetreten sind, wirkt einladend und vermittelt in vielerlei Hinsicht einen angenehmen Charm, bei dem die Zeit stehen geblieben ist und ganz klar kein Interesse besteht, irgendwelchen Trends nachzueilen. Mit einer Kapazität für knapp 90 Sitzplätze, stellt der Veranstaltungsort ein intimes Ambiente bereit, in dem die Musiker oft praktisch inmitten des Publikums spielen, nah genug, um ihren Drink auf einem der Tische der Klienten abzustellen. Hier wird Country Music Songwritern seit jener Zeit unverändert ein Ort geboten, an dem sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, um ihre Songs auszuarbeiten und mit den Zuhörern zu interagieren.

„Ich habe es erlebt, wie Vince Gill seine Gitarre jemandem überreichte, der an einem Tisch neben ihm saß“, erzählt Erika.

Wenn Sie sich für die ereignisreiche Geschichte des Bluebird und seiner Bedeutung für die Songwriting-Gemeinde von Nashville interessieren, empfehlen wir Ihnen den hervorragenden Dokumentarfilm von 2019 Bluebird (An Accidental Landmark That Changed Music History). In diesem Dokumentar wird die Entwicklung des Cafés in einen insbesondere an Songwriter gerichteten Veranstaltungsort aufgezeigt, der dazu beigetragen hat, als Startrampe für die Karriere unzähliger Songwriter und Künstler zu dienen, darunter Kathy Mattea, Garth Brooks, Faith Hill, Keith Urban, Taylor Swift, um nur ein paar zu nennen. Der Film ist gefüllt mit einer Vielzahl an Beiträgen von Songwritern, Künstlern und Bluebird-Mitarbeitern, die erzählen, wie der Musiksaal sich zu einem unverzichtbaren Teil des musikalischen Ökosystems von Nashville entwickelt hat.

Schauen Sie sich den Trailer des Dokumentarfilms Bluebird an

Eine Partnerschaft mit Taylor zur Unterstützung von aufsteigenden Songwritern

Vor ein paar Jahren bekam Taylor Guitars die Gelegenheit, eine Zusammenarbeit mit dem Bluebird zu starten. Obwohl der Musikclub nur selten Partnerschaften eingeht, haben sowohl Erika als auch Tim Godwin, Leiter für Artist Relations und Entertainment bei Taylor, festgestellt, dass Taylor und dem Bluebird Café die Leidenschaft gemein ist, aufsteigende Songwriter zu unterstützen.

„Als die Möglichkeit einer Partnerschaft mit Taylor Guitars aufkam“, sagt Erika, „haben wir uns die Frage gestellt: Was können wir gemeinsam unternehmen, um sowohl dem Ziel von Taylor, Musikern und Songwritern Gelegenheiten zum Auftreten zu bieten, entgegenzukommen, als auch unserer Mission treu zu bleiben, Musiker dabei zu unterstützen, ihre Kunst weiterzuentwickeln?“

Godwin, früher als Profi-Musiker tätig, hat eine Schwäche für jene mitreißenden Songs und hat im Laufe der Zeit so manchem Auftritt im Bluebird beigewohnt, wodurch er die Charakteristik dieses Veranstaltungsorts, sich auf die Musiker als fördernde Umgebung auszuwirken, zu schätzen gelernt hat.

„Was mir besonders gut an den Shows dort gefällt, ist, dass die Songtexte regelrecht zum Leben erwachen“, sagt er. „Wenn man sich eine Aufnahme anhört, sind da meist alle Elemente der Produktion mit dabei, während man hier nur die Gitarre und den Liedtext hat, wodurch man wirklich den Eindruck bekommt, selbst ein Teil des Songs zu sein. Es ist ein tolles Erlebnis sowohl für die Musiker als auch die Zuhörer.“

„Songwriter haben bei uns königlichen Status und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass die Leute das merken.“

Unsere Partnerschaft wurde 2020 anhand des Bluebird Golden Pick Contest in die Tat umgesetzt, der Songwritern die Gelegenheit bietet, sich einen Auftritt im Rahmen der Bluebird’s Monday Open Mic Night zu verdienen. Singer/Songwriter können, ganz gleich wo sie herkommen, ein Video von einem ihrer eigenen Songs auf Instagram veröffentlichen, um die Chance zu bekommen, für einen Auftritt im Bluebird auserwählt zu werden, wo sie zwei Songs spielen können. Jeden Monat wird von einem vom Bluebird zusammengestellten Ausschuss ein Gewinner auserwählt. Zusätzlich zum Auftritt im Bluebird, erhält der Gewinner eine Taylor American Dream-Gitarre sowie die kostenlose professionelle Video-Aufzeichnung der Performance seines Songs im Taylor Showroom in Nashville, bei Soundcheck Studios. (Mehr zu diesem Wettbewerb finden Sie hier.)

In diesem Jahr findet die vierte Ausgabe des Wettbewerbs statt, weshalb ein paar Elemente des Artist Relations-Teams von Taylor nach Nashville gereist sind, darunter Godwin, Videoproduzent Gabriel O’Brien und unsere Community Relations Managerin Lindsay Love-Bivens, um sich mit Erika und anderen an der Geschichte des Bluebird beteiligten Menschen zu treffen. Sie haben auch mit ein paar Musikern gesprochen, die schon seit langem im Bluebird auftreten, und die berühmte „In the Round“-Show-Serie veranstaltet haben: Marshall Altman, Songwriter, Plattenproduzent und A&R-Leiter in Nashville sowie Singer/Songwriter Dave Barnes.

Der Zufall wollte es, dass Kat & Alex, ein in Zusammenarbeit mit Taylor aufsteigendes Country Music-Duo, kurz vorher zum ersten Mal an der Bluebird’s Open Mic Night teilgenommen hat, woraufhin Tim in der Lage war, auch ihnen ein paar Fragen zu ihrer Erfahrung zu stellen.

Wie das Bluebird sich einen Namen gemacht hat

Ein erwähnenswertes Detail besteht darin, dass früher (und in vielen Fällen auch noch heutzutage) viele Stars der Country Musik nicht alle ihre Songs selbst geschrieben haben. Songwriter sind daher ein fester kreativer Bestandteil der Musikbranche in Nashville. Im Gegensatz zu den Stars, die die von ihnen geschriebenen Songs bekannt gemacht haben, stehen die Songwriter aber selten im Rampenlicht, weshalb sie meist außerhalb der Zirkel der Musikbranche kaum jemand kennt. Darüber hinaus gab es früher nur wenige Veranstaltungsorte, an denen Songwriter ihre Kompositionen live vorführen könnten.

Sobald das Bluebird in den 80er Jahren anfing, sich auf Songwriter zu spezialisieren und als Veranstaltungsort bekannt wurde, nahm es schnell eine wichtige Rolle für das Entdecken neuer Songs und Songwriting-Talente in Nashville ein.

Erika erzählt uns die Geschichte des Bluebird Cafés

„A&R-Leute und Künstler fingen an, unser Café zu besuchen, um sich neue Songs anzuhören und ihre Karriere zu starten“, sagt Erika. „Kathy Mattea ist hier regelmäßig aufgetreten und hat einen Plattenvertrag erlangt. Als die Songwriter diesen Ort als ihre Basis auserkoren hatten, fing Amy an, ihren Fokus nicht nur auf die bereits etablierten und bekannten Songwriter zu richten, sondern auch aufsteigenden Songwritern eine Chance zu bieten, zum Beispiel mit dem Open Mic.

Ganz wie aufsteigende Stand-Up-Komiker ihre Fähigkeiten verfeinern, indem sie neues Material live vor einem Publikum aufführen, bietet sich nun auch Songwritern eine Live-Plattform an, auf der sie Versionen ihrer neuen Songs dem Publikum vorführen können.

„Wenn Sie jemals hier waren, dann wissen Sie, dass es leicht ist, einen guten Song zu erkennen, genau wie einen weniger guten, weil man das Publikum direkt vor sich hat, und das Publikum reagiert auf die Musik“, sagt Erika. „Unser Café ist daher eine Art Labor für Songwriter, wo sie neues Material ausprobieren können.“

Mitunter handelt es sich dabei um ganz frisches Material – ein Song, der an jenem Tag geschrieben wurde oder vielleicht sogar ein unfertiges Stück davon.

Mittendrin

Das typische Format der Live-Aufführungen im Bluebird ist das sogenannte „in the round“, das heißt, anstatt auf einer Bühne zu spielen, sitzen die Songwriter im Zentrum des Saals, direkt vom Publikum umrundet, wo sie abwechselnd ihre Songs spielen und die damit verbundenen Stories erzählen. In einem Saal, der bereits relativ klein ist, führt diese Form des Auftritts zu einer noch intimeren Interaktion zwischen Musiker und Publikum.

Dieses Format wurde 1985 eingeführt, als eine Gruppe erfahrener Songwriter, die sich gut kannten und regelmäßig im Bluebird auftraten – Don Schlitz („The Gambler“), Thom Schuyler („Love Will Turn You Around“), Fred Knobloch („A Lover Is Forever“) und Paul Overstreet („When You Say Nothing At All“) -, bemerkten, dass beim Spielen auf der Bühne mitunter ein Teil des Publikums nicht mehr aufmerksam zuhörte, sondern anfing, sich zu unterhalten. Eines Abends beschlossen Schlitz und Schuyler, sich in der Mitte des Raums einzurichten, mit der Absicht, das Publikum wirklich zu fesseln. Dieser Ansatz war nicht nur erfolgreich, sondern schuf ein einzigartig immersives Erlebnis sowohl für die Musiker als auch die Zuhörer.

„Es passt einfach unheimlich gut zu diesem Raum“, sagt Erika. „Es fühlt sich so an, als würde man im Wohnzimmer spielen. Jeder ist ein Teil der Show, selbst wenn Sie 10 m weit am entferntest aufgestellten Tisch sitzen, sind Sie stets ein Teil des Ereignisses. Ich finde, das gibt dem Publikum wirklich die Chance zu erleben, wie die Musikbranche hier in Nashville funktioniert.“

Im Laufe der Jahre hat das Bluebird eine Hierarchie unterschiedlicher Auftrittsformate entwickelt, um Künstler entsprechend ihres jeweiligen Niveaus optimal zu unterstützen. Jeder kann sich für die Monday Open Mic Night anmelden. Das Bluebird lädt auch vier Mal im Jahr aufsteigende Künstler dazu ein, sich anhand eines kurzen Vorspiels für die Sunday Writers Night zu bewerben (sechs Songwriter auf der Bühne, jeder spielt drei Songs und kann diese weiter ausarbeiten). Und wenn nach der Teilnahme an vier dieser Shows am Sonntagabend der Gesamteindruck positiv ist, dann gibt es die Möglichkeit, mit zwei oder drei anderen Songwritern zusammen eine „in-the-round“-Show zu veranstalten.

„Man kann eine atemberaubende Show mit großartigen Songwritern veranstalten, die sich noch nicht kennen.“

Erika Wollam-Nichols

Erika sagt, das Zusammenstellen eines ansprechenden Programms für eine solche „in-the-round“-Show sei eine Kunst für sich.

„Das Programm dieser Shows wird nicht einfach irgendwie zusammengewürfelt – da gibt es wirklich eine Synergie und einen klaren Plan“, erklärt sie.

Der bei einer Show im Mittelpunkt stehende Songwriter wählt die anderen Künstler aus, die an der Show teilnehmen werden. Damit wird sichergestellt, dass sich die Songwriter bereits gut kennen, was einen großen Vorteil bietet.

„Man kann eine atemberaubende Show mit großartigen Songwritern veranstalten, die sich noch nicht kennen“, sagt Erika. „Sie sitzen dann einfach da und hören sich gegenseitig zu. Wenn man aber vier Songwriter hat, die sich kennen, vielleicht schon zusammen Musik gemacht haben, vielleicht ihre Kinder gemeinsam zur Schule bringen oder mit demselben Label zusammenarbeiten, ja den gleichen Weg beschritten haben, dann bekommt man etwas, das es einfach nirgendwo anders gibt. Ihre Geschichten werden durch ihre Beziehung zueinander verstärkt. Und genau das bekommt das Publikum bei einer solchen Show zu spüren.“

Marshall Altman springt ein

Von der Perspektive des Songwriters aus, könne ein Auftritt im Bluebird sowohl inspirierend als auch herausfordernd sein, insbesondere wenn es das erste Mal ist, sagt Marshall Altman, Songwriter (Frankie Ballard, Eric Paslay, Cheryl Cole), Produzent (Marc Broussard, Walker Hayes, Matt Nathanson) und A&R-Manager (Katy Perry, One Republic, Citizen Cope).

Trotz seiner Erfahrung als live auftretender Musiker, sagt Altman, dass er beim ersten Auftritt im Bluebird wirklich aufgeregt gewesen sei – unter anderem weil seine Teilnahme gar nicht geplant war.

„Die Hochzeit meines Freundes [Songwriter] Rob Hatch hat an jenem Wochenende stattgefunden, und er hatte sich für einen Auftritt verpflichtet“, erzählt Altman. „Ich glaube, die Show umfasste Rob, Dallas Davidson, D. Walt Vincent und Lance Carpenter – vier wirklich großartige Songwriter. In der Nacht zuvor hatte Rob seinen Junggesellenabschied und fühlte sich immer noch nicht ganz wohl. Ich saß mit meiner Frau, Lela, an einem Tisch [in der Nähe] und sie spielten gerade diese Runde, es war einfach großartig, ein Hit nach dem anderen.

„Dallas Davidson spielte „Rain Is a Good Thing”, ein großartiger Hit von Luke Bryan, einer meiner Lieblings-Country-Songs, D spielte „I’m Moving On” (Rascal Flatts), einer der Country-Songs, die mir am besten gefallen, und plötzlich wandte sich Rob an mich und flüsterte verzweifelt: «Mir ist total schlecht. Du musst an meiner Stelle spielen.» Ich hatte hier noch nie zuvor gespielt. In der Tat hatte ich damals erst einen einzigen Country-Song geschrieben, da ich insbesondere Pop und Rock produziere, aber Rob steht auf und schleppt sich zu den Toiletten mit den Worten: «Marshall wird an meiner Stelle spielen», woraufhin ich jenen Song spiele, den ich zusammen mit dem großartigen Songwriter Andrew Dorf komponiert habe. Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt, wie an jenem Abend. Selbst Jahre später habe ich es immer wieder abgelehnt, hier zu spielen.”

Seit jenem Ereignis hat sich Altman dennoch dazu bewegen lassen, an vielen „in-the-round“-Shows teilzunehmen, aber er lässt uns wissen, dass es stets ein besonderes Ereignis darstellt.

„Jedesmal, wenn ich hier auftrete, ist es ein berauschendes Gefühl, weil ich mich all den anderen Songwritern entsinne, die hier vor mir gespielt haben”, fügt er hinzu. „Bei jedem Auftritt spüre ich die Energie aller großartigen Songwriter, egal ob berühmt oder unbekannt, die hier bisher gespielt haben.”

Ein weiterer Grund, warum das Bluebird sich wirklich von anderen Veranstaltungsorten abhebt, bestehe darin, sagt er, dass die Songs, die er und andere Songwriter hier vortragen, meist nie zuvor aufgenommen oder dem Publikum vorgespielt worden sind.

„Was jene Songs betrifft, die es beinahe auf ein Album geschafft hätten, ist das hier ein Weg, nicht so sehr darunter zu leiden”, meint Altman. „Es ist einfach wunderbar, mit welcher Offenheit, Respekt und Sympathie das Publikum, die Menschen, in deren Mitte du spielst, deine Kunst empfangen.  Ich fühle mich diesem Saal für immer verbunden und bin den Leuten dankbar, die all dies möglich machen, insbesondere Erika. Er ist eine Oase, wo wir das teilen können, was wir unser Leben lang geschaffen haben.”

Dave Barnes

Singer/Songwriter Dave Barnes, der 2001 nach Nashville umgezogen ist und ebenfalls eine Reihe „in-the-round“-Shows im Bluebird zusammengestellt und daran teilgenommen hat, sagt, dass er auch heute noch diesen Saal stets als eine Art heiligen Boden empfindet, wenn er ihn betritt.

„Ich finde es einfach cool, die Backstage des Saals zu betreten”, sagt er. „Als ich vor zehn Minuten hier ankam, und das ist kein Witz, da lief es mir kurz kalt den Rücken herunter, weil dies ein so besonderer Ort ist. Es ist eine Art Startrampe für all die magischen Kreationen der Songwriter in Nashville und darüber hinaus.

„Für mich gehört dieser Ort zu den Besonderheiten von Nashville. Man findet nirgendwo auf der Welt etwas Vergleichbares. Ich bin stolz darauf, daran mitzuwirken, auch wenn ich nur dort auftrete oder anderen Leuten davon erzähle, denn dieses Café ist ein wirklich wichtiger Bestandteil der Musikszene von Nashville.”

„Wir stellen eine Art Geflüster dar. Es muss nicht immer ein großer Schrei sein.“

Erika Wollam-Nichols

Bekannte Gesichter

Der Club bekommt auch dadurch einen besonderen Anreiz, dass man nie ahnen kann, wer gerade mitten in der Menschenmasse sitzt und plötzlich eingeladen wird, einen Song zu spielen. Es kann ein Songwriter sein, der einen Hit geschrieben hat und dessen direkte akustische Interpretation im Vergleich zu der gut bekannten Aufnahme die Bedeutung der Worte auf eine ganz andere, einzigartig persönliche Art und Weise hervorhebt: Das Enthüllen der Quintessenz eines Songs auf eine viel gefühlvollere Art.

Oder vielleicht taucht da plötzlich überraschend ein gut bekannter Gast auf, wie zum Beispiel Ed Sheeran oder Taylor Swift, oder einfach jemand der ganz unauffällig irgendwo in der Ecke sitzt und sich die Show anschaut. Das erlebte zum Beispiel Dave Barnes eines Abends, als er gerade auf der Bühne war und plötzlich den legendären Fingerstyle-Gitarristen Tommy Emmanuel inmitten der Menschenmasse entdeckte – prompt lud er ihn ein, mitzuspielen.

„Da habe ich einfach gesagt: «Ich weiß nicht, ob es bereits jemand bemerkt hat, aber da hinten sitzt Tommy Emmanuel, wahrscheinlich einer der besten Gitarristen auf Erden»“, erinnert sich Barnes. „Und er kommt zu uns und fängt an zu spielen, woraufhin ich nur noch den Wunsch verspürte, die darauffolgenden Auftritte einfach abzusagen, denn ich war mir sicher, dass wir jeden anderen, der anschließend G-, C-, D-Akkorde spielen würde, einfach nur langweilig empfinden würden“, amüsiert er sich.

Eine einmalige Gelegenheit

Liana Alpino, Managerin des Bluebird im Bereich Branding und Merchandise, spielt eine wichtige Rolle bei vielen der für den Betrieb des Veranstaltungsorts notwendigen Aufgaben, vom Marketing und Social Media bis hin zu der Verwaltung der Website und ist darüber hinaus zuständig für Partnerschaften des Bluebird. Sie übernimmt einen wichtigen Part der logistischen Koordination für den Golden Pick-Wettbewerb, den das Bluebird und Taylor seit einigen Jahren veranstalten. Sie sagt, was den Wettbewerb so interessant macht, sei die Chance, die aufsteigende Songwriter aus dem ganzen Land damit erhalten, sich einen Auftritt zu verdienen und andere Künstler kennenzulernen.

Erika und Liana Alpino von Bluebird im Gespräch über die Partnerschaft von Bluebird mit Taylor und den Golden Pick-Wettbewerb

„Die Gewinner der letzten Ausgaben des Wettbewerbs kommen aus dem ganzen Land, einmal hatten wir sogar jemanden aus Großbritannien“, sagt sie. „Es ist einfach klasse, all diese Talente von außerhalb von Nashville kennenzulernen. Ich habe das Glück, alle diese Gewinner vor der Teilnahme kennengelernt zu haben, und alle haben ausgedrückt, dass ihnen dieser Wettbewerb wirklich sehr wichtig sei. Viele haben mir gesagt: «Dieser Wettbewerb motiviert mich dazu, jeden Tag zu komponieren.» Viele der Menschen, die sich bei uns bewerben, sind beruflich nicht als Songwriter tätig, ja oft nicht einmal Berufsmusiker. Sie haben ihren normalen Alltag… Da kann es mitunter echt schwierig werden, kreativ zu sein, aber sie haben festgestellt, der Wettbewerb sei ein guter Grund, regelmäßig Songs zu schreiben.“

Kat und Alex

Kat und Alex sind ein Ehepaar und ein Country-Duo, wobei ihre Musik einzigartige Latin-Einflüsse aufweist und ihre mitunter auf Englisch und Spanisch gesungenen Liedtexte reichhaltige Harmonien bilden.   Kat stammt aus einer kubanischen Familie, die nach Amerika eingewandert ist, und Alex ist von portorikanischer Abstammung. Die beiden lernten sich in ihrer Heimatstadt, Miami, kennen. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Country- und Latin-Musik bildet die Grundlage ihrer musikalischen Identität und seit ihrem Umzug nach Nashville, mit dem Ziel, ihre Karriere voranzutreiben, haben sie sich auf das Schreiben und Aufnehmen ihrer eigenen Songs konzentriert, wobei sich alle ihre musikalischen Einflüsse kreativ vermischen.

Als unser Team das Bluebird besuchte, ergab sich der glückliche Zufall, dass Taylor bereits eine Video-Aufzeichnung mit ihnen in unserem Showroom in Nashville für unsere Soundcheck-Serie in derselben Woche vereinbart hatte, sodass Tim Godwin in der Lage war, ihrem ersten Auftritt im Bluebird beizuwohnen und sich am nächsten Tag mit ihnen für ein paar Fragen zu treffen. Im Gespräch darüber, war ersichtlich, dass sie noch dabei waren, den Rausch der Gefühle zu verarbeiten, der mit dem Erreichen dieses Meilensteins aufkam.

„Noch nie habe ich bei einem Auftritt so viel Tränen vergossen“, sagt Kat.

„Du bist da so dicht vom Publikum umgeben“, fügt Alex hinzu. „Es ist ein richtig intimer Moment, wo du den Leuten direkt deine Karriere, ja dein Leben eröffnest und das finde ich wirklich außergewöhnlich. Es ist eine Art heiliger Ort, praktisch von gleicher Magnitude wie das Grand Ole Opry.“

Die beiden spielten während ihres Auftritts mehrere neue Songs zum ersten Mal.

Kat und Alex beim Vorführen ihres Songs „I Want It All“

„Ich habe einen Song gesungen, den ich für Kat geschrieben habe und der ihr gewidmet ist“, sagt Alex. „Sie hat auch einen Song gesungen, den wir geschrieben haben und der ihren Eltern gewidmet ist. Dann haben wir noch einen Song gesungen, den wir bisher noch nicht veröffentlicht hatten, mit dem Titel «Cowboys Need Sunsets». Es war wirklich ein ganz besonderer Abend, wir haben eine Menge Material geteilt, das wir geschrieben haben, aber noch nirgendwo veröffentlicht hatten, noch nicht einmal auf Social Media.“

„Es gab Leute, die mit mir geweint haben“, sagt Kat. „Jemand hat mir ein Taschentuch überreicht. Da wusste ich, das ist OK, sie fühlen es auch, sie verstehen uns. Wenn das passiert, heißt das für mich, das wir unsere Aufgabe verrichtet haben.“

In die Songwriter der Zukunft investieren

Nachdem sich das Bluebird als ein für die Musikszene von Nashville bedeutender Veranstaltungsort etabliert hatte, hat sich die Gründerin Amy Kurland darum bemüht, einen Weg zu finden, seine Zukunft zu sichern, wenn für sie der Zeitpunkt käme, das Ruder in andere Hände zu überreichen. Sie hat deshalb das Bluebird im Jahr 2008, als sie in den Ruhestand trat, an die NSAI (Nashville Songwriters Association International = internationaler Verein der Songwriter von Nashville) verkauft, der weltweit größte gemeinnützige Songwriter-Verein. Ihrer Ansicht nach sei die NSAI mit ihrer Mission „Songwriter in ihrer Ausbildung, Laufbahn und gesellschaftlichen Stellung zu unterstützen und als vereinende Kraft innerhalb der Musikergemeinde und der Gemeinde im Allgemeinen zu wirken“ die ideale Wahl für die Übernahme des Cafés.

Kurland hatte auch schon die passende Person für die Leitung gewählt: Erika, die das Bluebird verlassen hatte und in den vorangehenden drei Jahren bei der NSAI als Entwicklungsleiterin gearbeitet hatte. Sie nahm die Einladung an und ist nun Manager und COO des Bluebird Cafés.

Das Bluebird wird im Fernsehen bekannt

Im Jahr 2011 erhielt Erika einen Anruf, im Zusammenhang mit einem Projekt für ein TV-Drama, das in Nashville gedreht werden sollte und dessen Story vom Leben mehrerer fiktiver Country-Stars handeln sollte. Das Produktionsteam wollte Nashville so authentisch wie möglich wiedergeben, weshalb sie um Erlaubnis für das Filmen der Pilot-Folge im Bluebird fragten. Erika willigte ein und die Serie, mit dem Titel Nashville, wurde von ABC ausgestrahlt. Es wurden sechs Staffeln produziert, von 2012 bis 2018, zuerst für ABC, später dann CMT.

Das Bluebird verblieb ein relevanter Veranstaltungsort während der gesamten Serie, aber um das zu erreichen, sah sich die Produktion (Lion’s Gate) gezwungen, den Club (außen und innen) im Studio exakt nachzubauen. Beim Nachbau wurde peinlich genau auf jedes Detail geachtet, um die größtmögliche Authentizität zu erreichen. (Die Designer gingen so weit, dass sie die Fotos der Musiker, die im Bluebird an der Wand hängen, ausgeliehen haben, um sie zu scannen und dann an der Wand des Nachbaus auf genau dieselbe Art und Weise aufzuhängen).

Für das Bluebird führte dies zu weltweiter Anerkennung als Marke und es wurde zu einem absolut unverzichtbaren Reiseziel für Fans der Serie, was zu einem überwältigenden Ansturm von Touristen führte, mit dem der kleine Club kaum zurechtkam.

„Ich finde es besonders interessant, dass die Leute hauptsächlich nur auf die Berühmtheit des Orts reagierten“, sagt Erika. „Sie wussten oft gar nicht, dass es hier Musik gibt, dass hier zwei Shows pro Abend stattfinden. Das war ihnen praktisch egal. Sie wollten einfach nur diesen Ort betreten oder vielleicht ein Foto schießen. Wenn Sie sich den Dokumentarfilm anschauen, werden Sie ein paar Bilder davon sehen, das war schon beeindruckend.“

Die Tatsache, dass so viele Menschen das Bluebird aufsuchten, hatte aber auch eine positive Seite: es wurde leichter, zu zeigen, warum Songwriter in Nashville so wichtig sind.

„Songwriter haben bei uns königlichen Status und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass die Leute das merken“, sagt sie. „Wir bekamen die Gelegenheit, zu betonen, dass wir ein Musikclub sind, bei uns Songs entstehen, Songwriter auftreten, das war schon hilfreich. Aber trotzdem haben wir nach wie vor nur 86 Sitzplätze.

Der Erfolg der TV-Serie führte auch zu verstärktem Interesse von anderen, einen Dokumentarfilm über das Bluebird zu drehen: ein Projekt, das Erika bereits angestrebt hatte, um die ereignisreiche Geschichte des Cafés festzuhalten. Sie traf sich mit den Filmemachern Brian Losciavo und Jeff Molano, die an der TV-Serie mitgearbeitet hatten, und sie nutzten die Gelegenheit, das Projekt ins Leben zu rufen.

Erika war begeistert vom Ergebnis, Bluebird.

„Der Film hätte nicht besser werden können“, meint sie. „Sie würden wahrscheinlich lachen, wenn Sie die Aufnahmen [der Auftritte] für den Film gesehen hätten: Es gab Elemente vom Kamerateam unter den Tischen, hinter den Pfeilern, zwischen den Beinen der Zuhörer, nur um in der Lage zu sein, das Ambiente festzuhalten, jene intime Nähe, die in diesem Saal zwischen einem Zuhörer, einem Songwriter und einem Song entsteht.“

Auch nach dem 40. Jahrestag des Bluebird im Jahr 2022 ist Erika genauso leidenschaftlich darum bemüht wie zuvor, die Quintessenz und das Vermächtnis dieses Veranstaltungsort am selben Ort zu erhalten, obwohl Nashville und die angrenzenden Vorstädte fortwährend wachsen, sowohl urbanistisch als auch wirtschaftlich.

„Gleich neben uns wird gerade ein Gebäude mit 22 Stockwerken gebaut, in dem ein Riesen-Einkaufszentrum entstehen soll“, sagt sie. „Vielleicht schauen Sie sich das Interieur des Bluebird an und stellen fest: Das sind alte Teppiche, Tischdecken und so weiter, aber der Raum hat eine besondere Energie und inspiriert die Leute, den Mut zu finden, die beste Musik zu machen, die sie können. Außerdem stellen wir uns so gut wie möglich auf die Künstler ein, mit denen wir zusammenarbeiten, was auch dafür gilt, wie wir fortschreiten, um uns gegenseitig zu unterstützen. Das ist wirklich, wirklich wichtig, denn wir stellen eine Art Geflüster dar. Es muss nicht immer ein großer Schrei sein. Wir müssen uns stets darauf konzentrieren, was wir sind und was wir tun, und ich denke, Taylor hat eine ganz ähnliche Einstellung.“

Verwandte Geschichten

Ausgabe 104 . 2023 Ausgabe 1

Farbenfrohe Träume

Der Tobacco-Sunburst und das Schlagbrett im „Flammenstreifen“-Design verleihen dem neuen Trio der American Dream-Modelle aus Walnuss/Fichte einen kunstvollen Retro-Look.

Lesen sie die Geschichte

Ausgabe 104 . 2023 Ausgabe 1

Gitarrenlektionen: Das CAGED-System

Profi-Gitarristin und Musiklehrerin Taylor Gamble erläutert das CAGED-Akkordsystem und zeigt simple Techniken, wie man seine Kenntnisse von Akkorden über das gesamte Griffbrett verbessern kann.

Lesen sie die Geschichte

Gitarrenlektionen: Das CAGED-System

Scrollen sie nach unten

Profi-Gitarristin und Musiklehrerin Taylor Gamble erläutert das CAGED-Akkordsystem und zeigt simple Techniken, wie man seine Kenntnisse von Akkorden über das gesamte Griffbrett verbessern kann.

Von Taylor Gamble

Willkommen bei unserer Gitarrenlektion von Wood&Steel! Diesmal ist es Taylor Gamble, Profi-Gitarristin und Gitarrenlehrerin, die mit Künstlern wie Ari Lennox, Stevie Wonder, Tye Tribbett, JJ Hairston, Anthony Brown, Bela Dona und anderen auf Tournee ging und Aufnahmen gemacht hat, die die Gitarrenlektion in der vorliegenden Ausgabe erteilt. Als erfahrene Studio-Musikerin hat sich Taylor auf Gospel, klassische Akustikgitarre, R&B und Rock spezialisiert. Folgen Sie ihr auf Instagram (@taylrtheg), um im Rahmen ihres Online-Gitarrenkurses auf Skillshare weitere fortgeschrittenere Gitarrenlektionen zu erhalten

Anfänger: Einführung in das CAGED-Akkordsystem

Taylor stellt das CAGED-System zunächst mit offenen Gitarrenakkorden vor, die eine einfache Grundlage bilden, auf der Sie Akkordfolgen und Melodien aufbauen können.

Aufsteiger: Wie Sie mehr aus Ihren Akkorden herausholen

Anschließend zeigt Taylor, wie das CAGED-System Ihnen neue klangliche Gefilde eröffnen kann, indem Sie simple Änderungen an Akkorden vornehmen, was den Übergang von lebhaften Dur-Akkorden in dunklere Moll-Akkorde umfasst.

Fortgeschrittene: Mit dem CAGED-System das Griffbrett erobern

Zum Abschluss zeigt Taylor, wie Sie die in den vorangehenden Lektionen erlernten Akkordformen und Voicings über das gesamte Griffbrett verwenden können, um weitere Akkorde und Akkordfolgen in unterschiedlichen Tonarten und Höhenlagen zu erreichen.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe der Gitarrenlektion von Wood&Steel gefallen hat! Verpassen Sie auf keinen Fall unsere nächste Ausgabe, um stets Ihre Fertigkeiten zu verbessern.

Verwandte Geschichten

Ausgabe 103 . 2022 Ausgabe 3

Upstroke-Technik, Akkorde mit verminderter Undezime und Dreiklänge

Der R&B-Gitarrist Kerry „2 Smooth” Marshall bringt uns wieder einmal wertvolle Tipps für R&B auf der Akustikgitarre.

Lesen sie die Geschichte

Ausgabe 102 . 2022 Ausgabe 1

Gitarrenlektionen: R&B-Akustik-Gitarre, Teil 2

Musiklehrer und Profi-Gitarrist Kerry „2 Smooth” Marshall teilt hier mit uns drei neue Video-Lektionen, die Ihnen dabei helfen, einen ausdrucksvolleren Sound zu erreichen.

Lesen sie die Geschichte

Ausgabe 99 . 2021 Ausgabe 1

Gitarrenunterricht: Ton, Haltung und Einsatz eines Kapodasters

Der Gitarrist und Musikdirektor Nicholas Veinoglou führt ein paar einfache Tricks vor, mit denen Sie die Klangpalette Ihrer Gitarre erweitern und Ihre Spieltechnik verfeinern können.

Lesen sie die Geschichte

Wurzeln der Heimat

Scrollen sie nach unten

Gitarrist Stevie Salas, RUMBLE und die Musiker indianischer Abstammung, die an der Entstehung vom Rock ‘n’ Roll mitwirkten

Stellen Sie sich diese einfache Szene vor: links, ein Plattenspieler, der eine Schallplatte abspielt. Rechts, eine Frau namens Pura Fé, die sich die Musik anhört, ihre Ohrringe und Kleider weisen zurückhaltend aber unmissverständlich auf ihre indianische Abstammung hin: Tuscarora und Taino. Die Musik klingt etwas roh, eindeutig eine ältere Aufnahme von klassischen Blues des Sängers und Gitarristen Charley Patton. Diese Songs kennt Fé nur zu gut, was sie zum Lächeln bringt. Sie fängt an, den Rhythmus zu klopfen und singt mit. Mehr als hundert Jahre von musikalischem Einfluss werden hier ins Leben gerufen und die Verbindung ist unauslöschlich.

„Diese Musik transportiert mich zurück zu meiner Herkunft“, sagt sie. „Ich kann da eine Vielzahl traditioneller [indianischer] Songs heraushören. Das ist ganz klar indianische Musik, auf einer Gitarre.“

Dieses kaum zwei Minuten lange Interview fasst Generationen von Musik zusammen, die verschiedene Kulturen und Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Abstammung überdauert haben – indianische Volksmusik, afroamerikanischer Roots Blues und klassische Rock ‘n’ Roll-Rhythmen – alles unmissverständlich auf eine Art und Weise vereint, die dazu führt, dass sogar unerfahrene Zuhörer dies erkennen und schätzen werden.

Das ist der Zauber des Musik-Dokumentarfilms RUMBLE: The Indians Who Rocked the World, der 2017 von Stevie Salas produziert wurde. RUMBLE, dessen Titel auf das gleichnamige klassische Instrumentalstück von Link Wray (Shawnee) mit seinem einschlägigen drei-Akkorde-Motiv verweist, ist ein ausgefallener Film mit einer Art heilender Wirkung, der kulturelle Eigenheiten hervorhebt, nachdem diese aktiv und detailliert in ihre Einzelheiten zerlegt werden, um sie den Zuhörern von heutzutage verständlich zu machen. Diesen Film, der einige Auszeichnungen auf Indie-Filmfestspielen gewonnen hat, muss sich jeder Fan von klassischem Rock, Blues oder Roots-Musik unbedingt anschauen.

Stevie Salas: Feinstes Geschick

Wenn man sich RUMBLE anschaut, wird einem klar, dass dieser Film mit Leidenschaft und Liebe produziert wurde und eine Authentizität ausstrahlt, die ihn von normalen Fernsehproduktionen abhebt und ihm eine inspirierende, tiefgründige Kraft verleiht. Mit Stevie Salas als Produzent ist es keine Überraschung, dass dieser Film den Erwartungen von Musikfans gerecht wird.

Salas wurde 1964 in Oceanside, Kalifornien geboren – erstaunlich nah zu unserer Niederlassung in San Diego – und zählt zu den Musikern, die praktisch jeder kennen würde, wenn wir nur in einer Welt leben würden, die fairer wäre. Unter Kennern der Rockmusik genießt er allerdings die verdiente Anerkennung. Obwohl er erst mit fünfzehn Jahren anfing, Gitarre zu spielen, hat Salas innerhalb von kürzester Zeit seinen Traum vom Rock ‘n’ Roll in die Tat umgesetzt, indem er als Studio-Gitarrist tätig war und ab 1986 die Funk-Legenden George Clinton und Bootsy Collins auf Tournee begleitet hat. Salas wuchs mit den Klassikern von Led Zeppelin, Cream, Jimi Hendrix, James Brown und anderen auf, aber der Einfluss seines Stiefvaters, ebenfalls Rockmusiker, war für ihn auch sehr wichtig, weil er ihn in die Welt der Musik eingeführt hat. Es dauerte nicht lange, bis Salas auch bei einigen der wichtigsten Bands jener Zeit bekannt wurde und mit Rod Stewart 1988 auf Tournee ging.

Trotz seiner umfangreichen Laufbahn, wobei er mit vielen berühmten Künstlern zusammengearbeitet hat, darunter Mick Jagger, Ronnie Wood, Bernard Fowler und Steven Tyler, aber auch Rapper TI und die Pop-Stars Justin Timberlake und Adam Lambert, wird oft sein Part im klassischen Kultfilm Bill & Ted’s Excellent Adventure als höchste musikalische Leistung angesehen. Dieser Film handelt von zwei Teenagern (Keanu Reeves und Alex Winter), die es nicht leicht im Leben haben, dennoch davon träumen, Hard Rock-Stars zu werden, dabei aber auf ernüchternde Hindernisse stoßen, wie High School, aber auch ihr Mangel an Geschick mit ihren Instrumenten. Ein mysteriöser Mensch aus der Zukunft, namens Rufus (gespielt von George Carlin) verleiht den beiden Jungs die Kraft, durch die Zeit zu reisen, woraufhin sie von Zeitalter zu Zeitalter springen, auf der Suche nach wichtigen Persönlichkeiten. Ihr Ziel ist es, einen einzigartigen Geschichtsbericht zu verfassen, von dem sie erhoffen, dass er ihnen ihre Noten in der Schule rettet und ihren Traum von musikalischem Heldentum am Leben erhält.

Chaos beiseite – Bill und Ted beenden ihre Reise mit einer unvorbereiteten Rock-Show, geführt von Rufus (Carlin), der ein gekonntes, wenn auch musikalisch skurriles Gitarrensolo spielt, mit dem der Film endet. Die Produzenten wollten dabei eine gewisse Hard-Rock-Authentizität, weshalb sie Salas mit diesem Solo beauftragten, es sind also seine Hände, die im Bild erscheinen. Um den chaotischen aber dennoch einschlägigen Sound für dieses Solo zu erreichen, hat Salas seine Gitarre umgedreht und sie bei der Aufnahme linkshändig gespielt.

Dieser für einen anerkannten Musiker vielversprechende Moment in  Bill & Ted war nur der Anfang einer langen Karriere, bei der Salas rund um die Welt kam, um mit bekannten Rock- und Funkmusikern aufzutreten. Er startete seine Solo-Karriere mit einem Projekt namens Colorcode, dessen selbstbetiteltes Debütalbum von Bill Laswell 1999 produziert wurde. Salas ging anschließend auf Tournee in Begleitung von Joe Satriani, um dessen Konzerte zu eröffnen, woraufhin das Album weltweit gute Verkaufszahlen erreichte. Salas brachte weitere sechs Studio-Alben von Colorcode heraus, sowie ein paar Live-Alben.

„Ich habe es nie darauf angesetzt, meiner Abstammung große Bedeutung für mein Image zukommen zu lassen. Meine Abstammung von den Ureinwohnern Amerikas verwende ich nicht als Aushängeschild.“

Stevie Salas

Salas hat auch Aufnahmen mit seinem eigenen Namen herausgebracht, wobei ein Großteil seiner Solo-Arbeiten deutlich seine indianische Abstammung erkennen lässt. Der von den Apachen abstammende Salas gibt zu, dass die von seinen indianischen Vorfahren geerbten Kulturzüge in seiner Arbeit erkennbar sind, wenn auch gefiltert aufgrund des Einflusses von Gitarristen wie Jimmy Page oder Jeff Beck, die keine solche Abstammung haben. Dennoch weist deren Musik aber gewisse indigene Elemente auf, indem sie sich am amerikanischen Blues orientieren, der ja normalerweise mit den afroamerikanischen Gemeinden vor dem Bürgerkrieg und aus dem Süden in der Zeit des Wiederaufbaus in Verbindung gebracht wird.

„Ich habe es nie darauf angesetzt, meiner Abstammung große Bedeutung für mein Image zukommen zu lassen“, erläutert Salas. „Ich wollte ein großartiger Musiker werden, der dafür bekannt wird, und mit den berühmtesten Künstlern zusammenarbeiten, ausschließlich auf Grundlage von dem, was ich musikalisch leisten würde. Meine Abstammung von den Ureinwohnern Amerikas verwende ich nicht als Aushängeschild.“

Entfernter Donner: Wie RUMBLE entstand

Salas erinnert sich daran, dass er mehr Bezug auf sein indianisches Erbe nahm, als er anfing mit Brian Wright-McLeod zusammenzuarbeiten, ein Musik-Journalist und Radio-Sprecher aus Toronto, der von den Dakota-Anishinaabe abstammt. Wright-McLeod machte Salas mit Jesse Ed Davis bekannt, ein Gitarrist, der mit Taj Mahal, Eric Clapton und John Lennon und anderen Größen zusammengespielt hat. Es war ungefähr zu jenem Zeitpunkt, dass Salas beschloss, kulturellen Projekten nachzugehen, die indianische Musiker mit Mainstream-Pop-Musik in Verbindung bringen. Kurz darauf begann Salas eine Zusammenarbeit mit Tim Johnson (Mohawk), stellvertretender Direktor der Smithsonian Institution in Washington, D.C., wo er eine Ausstellung mit dem Titel „Up Where We Belong: Natives in Popular Culture“ entwickelt hat, noch bevor er anfing, an RUMBLE zu arbeiten.

„Mit meiner indianischen Abstammung fühlte ich mich in meiner Rolle dazu berufen, etwas zu tun“, sagt Salas, „etwas, das zum Wohl der indigenen Bevölkerungsgruppen beiträgt und nicht darauf basiert, dass ich wie ein Affe mit einer Gitarre auf der Bühne hin- und herspringe. Ich fühlte mich dazu berufen, etwas Wichtigeres zu tun.“

Die Erstaufführung von RUMBLE fand 2017 auf den Sundance Filmfestspielen statt, fünf Jahre nachdem Salas die Idee hatte. Der Film löste bei den Kritikern sofort Begeisterung aus und wurde wegen seiner Story mit dem World Cinema Documentary Special Jury Award (besondere Auszeichnung für Dokumentarfilme) des Festivals ausgezeichnet. Der Film gewann auch auf anderen Indie-Filmfestspielen Auszeichnungen, einschließlich des Preises für den besten Dokumentarfilm auf dem internationalen Filmfestival von Boulder und drei kanadischen Screen Awards im Jahr 2018.

Ein eng verzweigtes Ökosystem von Musik und Geschichte

Von der Machart her ähnelt RUMBLE den meisten anderen Musik-Dokumentarfilmen, wobei sich die Mehrheit der Zuschauer mit den Interviews, alten und aktuellen Musikclips und historischen Bildern von Anfang des 20. Jahrhunderts gut zurechtfinden werden. Aber die wirkliche Stärke des Films ist die bemerkenswerte Zielsetzung, Zusammenhänge zwischen musikalischen Merkmalen aufzudecken, bei denen die meisten Menschen, unabhängig ihrer Kenntnisse in der Geschichte der Musik, wahrscheinlich keinerlei Abhängigkeit erkennen würden. In RUMBLE werden sorgfältig Merkmale musikalischer Stile bis zu ihren allgemein anerkannten Ursprüngen hin zurückverfolgt, wobei versteckte Einflüsse indigener Kulturen aufgedeckt werden, fast wie, wenn ein Biologe unsichtbare Zusammenhänge zwischen Arten im Laufe der Evolution entdeckt. Den Filmemachern gelingt es, überraschende und interessante neue Aspekte in der Geschichte aufzuzeigen, von denen so mancher Zuschauer glauben wird, bereits alles darüber zu wissen.

Die wirkungsvollste Darstellung dieser Zusammenhänge führt uns mehr als hundert Jahre zurück in der Geschichte der Indianer, der afroamerikanischen Gemeinden und der Vereinigten Staaten als Nation. Nehmen wir dazu das Beispiel Robert Johnson, ein einflussreicher Gitarrist, von dem viele behaupten, dass er die Grundlagen vom Blues, und damit Rock ‘n’ Roll und sämtlicher Varianten erfunden habe. Die wahre Geschichte ist aber viel komplexer, und obwohl das Mitwirken von Johnson unumstritten ist, zeigt uns RUMBLE einen anderen Ursprung des Blues.

In einem Gespräch mit seinem Freund und Nachbarn, dem Gitarristen Charlie Sexton, fasst Stevie Salas die wahre Geschichte hinter dem gut bekannten Mythos zusammen.

„Praktisch jeder nennt Robert Johnson, weil er die spannendere Story hatte“, womit er sich auf die Legende bezieht, laut der Johnson seine musikalischen Talente vom Teufel im Tausch gegen seine Seele erhalten habe. „Aber jeder der wirklich damit vertraut ist, weiß ohne Zweifel, dass es in Wahrheit Charley Patton war.“

Patton, der wahrscheinlich im Jahre 1891 geboren wurde, wuchs in Zentral- und Nordwest-Mississippi auf, ziemlich in der Nähe eines Gebiets in dem Choctaw-Indianer lebten. Neben seiner afroamerikanischen Abstammung soll er auch Choctaw-Vorfahren gehabt haben, eine Kombination die Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus häufig vorkam, aufgrund der Rassenpolitik jener Zeit. Wie in RUMBLE entsprechend erklärt wird, gab es häufig Verknüpfungen zwischen den afroamerikanischen und indianischen Gemeinden, unter anderem infolge von Sklaven, denen die Flucht gelang und die dann bei indianischen Stämmen Zuflucht fanden. Dörfer und Gemeinden von indigenen Bevölkerungsgruppen hießen oft Sklaven auf der Flucht willkommen und schließen sich der berühmten „Underground Railroad“-Bewegung an.

Charley Patton knüpfte eine ausgeprägte Beziehung zu diesen indigenen Gemeinden, sowohl von indianischer Abstammung als auch afroamerikanischem Ursprung, wobei er sich die musikalischen Stile beider Bevölkerungsgruppen aneignete.

Nach Ende des Bürgerkriegs und nachdem die Sklaverei in den USA abgeschafft worden war, wurden die Beziehungen zwischen afroamerikanischen und indigenen Bevölkerungsgruppen komplexer. Insbesondere die Stämme der Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Seminole und Creek wiesen damals deutliche Anteile von Menschen mit afroamerikanischer Abstammung auf. Die Regierungen im Süden zur Zeit des Wiederaufbaus sahen diese Verknüpfungen häufig als Bedrohung an und der Rassismus ging weiter. Die Behörden neigten zu jener Zeit oft dazu, Afroamerikanern, die von befreiten Sklaven und Indianern abstammten, ihre wahre Abstammung nicht anzuerkennen, indem sie diese Menschen von gemischter Abstammung einfach als Schwarze Menschen einstuften, nicht als indigen, womit ihnen die Rechte auf Landbesitz entzogen wurden. Auf dieselbe Art und Weise verwendete der Gesetzgeber zu jener Zeit diese rassische Vermischung als Werkzeug zur Aufhebung von Steuerbefreiungen, die für Indianer galten.

Einmal abgesehen von der Politik, gilt für Patton, dass er mit diesen Gemeinden direkten Kontakt pflegte und durch beide musikalischen Richtungen beeinflusst wurde. Patton war bekannt für sein „Show-Off“ auf der Bühne: Er hielt mitunter seine Gitarre hinter seinem Kopf während er darauf spielte, also in etwa der Stil, den Jimi Hendrix später bevorzugte. Patton stellte für die Entstehung des Rocks einen ganz bedeutenden Einfluss dar: Der legendäre Blues-Musiker Howlin’ Wolf bezug sich direkt auf Patton als wichtigsten Einfluss und Howlin’ Wolf selbst war die bedeutendste Inspiration für europäische Musiker, darunter die berühmten Rolling Stones.

Stevie Salas beschreibt diese Sequenz des Einflusses als einen eindeutigen, aber zunächst verborgenen Zusammenhang.

„Sobald man einmal genauer hinschaut, wird einem bewusst, dass alle Daten vorhanden sind“, sagt er. „Aber bisher hat es niemand wahrgenommen.“

Die Lektionen, die RUMBLE in Sachen Geschichte erteilt, sind weitreichend und decken die Verbreitung von musikalischen Konzepten über einen gesamten Kontinent ab.

„Wir verwenden die Musik, um die Geschichte der Entwicklung von Nordamerika zu erzählen“, erklärt Salas.

Persönliche Beziehungen in der Welt des Rocks

Die Regisseure des Films (Catherine Bainbridge, Alfonso Maiorana) und die Fachexperten stellen die einzelnen Argumente der Story sehr sorgfältig dar. Indem RUMBLE das Erbe und die Inspiration der Ureinwohner Amerikas von Link Wray über Jimi Hendrix bis hin zu Johnny Cash aufzeigt (für Cash gilt, dass er einen langwierigen Streit mit seinem Plattenlabel geführt hat, um eine Sammlung von Songs herauszugeben, die von indianischer Kultur inspiriert sind), wird der nur zu gut bekannte Sound des klassischen und Blues-Rock hier in einen Scheideweg verwandelt, wo Ideen aufeinander prallten und schließlich zu grundlegenden musikalischen Konzepten heranwuchsen. Der Film zeigt uns außerdem die Karrieren und den Einfluss weniger bekannter Musiker, wie Jesse Ed Davis, dessen Blues-Solo in „Doctor, My Eyes“ von Jackson Browne ihm Tür und Tor für seine Karriere als Gitarrist auf Tournee öffneten; Redbone, dessen Hit „Come and Get Your Love“ von 1974 40 Jahre später durch die Verwendung im Marvel-Film von 2014, Guardians of the Galaxy, neue Fans gewann; bis hin zu Randy Castillo, dem Schlagzeuger von Osbourne und Mötley Crüe.

Castillo ist das perfekte Beispiel für klassische Rock-Folklore: Sein unverwechselbarer Stil, der ihn von anderen Schlagzeugern jener Zeit unterschied, seine legendäre Persönlichkeit und sein tragisches Ende. Gegen Ende von RUMBLE, erscheint Stevie Salas selbst, um die Story von Randy zu erzählen, zusammen mit dem Poeten und Aktivisten John Trudell (Santee-Dakota). Salas fühlt sich Castillo dafür verbunden, dass er ihm in den 80er Jahren dabei geholfen hat, den Kontakt zu seinem eigenen indianischen Erbe wiederaufzunehmen, zu einer Zeit, in der Salas bis zum Hals in den Sümpfen des Rock-Star-Lebens steckte.

„Ich reise mit einem privaten Jet“, erinnert sich Salas. „Ich verdiene Unmengen an Geld, befinde mich in der Gesellschaft all dieser Frauen, aber es dauert nicht lange, bis ich nicht mehr weiß, wer ich bin. Unsere gemeinsame indianische Abstammung führte zu einer Freundschaft zwischen Randy und mir. Er lernte mich kennen, als ich gerade die Rod Stewart-Tournee beendete. Ich stürzte mich damals immer mehr in Alkohol und Partys… ihm war es klar, dass ich früher oder später ausrasten würde. Er hat mir gesagt: «Ich möchte dir New Mexico zeigen».“

Salas sagt, er habe einen Großteil seiner Karriere lang seine indianische Abstammung nicht als eine entscheidende Eigenschaft für seine musikalische Identität oder für seinen Bezug auf den Rest der Welt der Musik betrachtet. Aber Castillo habe ihm dabei geholfen, seine Verbindung mit seinen Wurzeln wiederherzustellen.

„Er [Randy] fügte hinzu: «Ich muss dich in indianisches Land bringen»“, sagt Salas. „Indianisches Land – das hatte ich bisher noch nie gehört.“

Ein wiederkehrendes Thema in RUMBLE ist die Idee, dass Menschen von indigener Abstammung irgendwie musikalische Eigenheiten teilen, eine andere Art, Musik zu empfinden, wenn sie Rollen in der Mainstream-Kultur annehmen und letztendlich ihren Einfluss über den Stammbaum der Rockmusik übertragen.

„Mein indianisches Rhythmusgefühl liegt mir im Blut“, sagt Salas. „Es hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir den Downbeat hören.“

Diese Meinung bestätigen die Fachleute, die von den Produzenten von RUMBLE gewählt wurden, darunter Experten aus der Musikbranche wie Quincy Jones und Steven Van Zandt aber auch bekannte Musiker wie George Clinton und Taj Mahal sowie Schriftsteller wie Martin Scorsese und John Trudell.

Was die Zusammenarbeit von Castillo mit Ozzy Osbourne betrifft, erinnert sich der Bassist Robert Trujillo im Film daran, wie Ozzy stets nach Musikern suchte, die jene „indigene“ Art des Musikmachens beherrschten.

„Ozzy hat immer gesagt, dass er sehr gerne mit indigenen Menschen zusammenarbeite, auch Hispanoamerikaner. Er hatte eine Verbindung mit ihnen“, sagt Trujillo. „Er war der Ansicht, sie hätten ein besseres Rhythmusgefühl. Er bezog sich immer wieder auf Randy und die Tatsache, dass dieser für ihn eine direkte Verbindung zu jener indigenen Energie und Rhythmus darstellte, die er so liebte.“

Im Grunde setzte sich Salas das Ziel, einen Film zu machen, der die Zusammenhänge zwischen Musikern mit indigener Abstammung und dem inzwischen weltweit etablierten Genre der Rockmusik aufzeigt. Er sagt, er habe darauf geachtet, dass RUMBLE kein „Film über Rassen“ werde, stattdessen wollte er einen Film über Helden machen: jene Menschen, denen diese Musik im Blut liegt und die sie liebevoll an viele Generationen von Musik weitergegeben haben.

In einem kürzlich vom Taylor Team für Inhalte mit Salas abgehaltenen Interview (Taylor Primetime), erklärt er seine Vision, aus der der Film entstand.

RUMBLE dreht sich um Menschen, die unsere Welt verändert haben“, sagt er. „Der Schwerpunkt liegt dabei darin, wie die Musiker, die uns den Rock ‘n’ Roll beigebracht haben, von jenen [indigenen] Menschen gelernt haben. Wenn ich Ihnen sagen würde, Jesse Ed Davis sei einer der besten Gitarristen der 70er Jahre gewesen, dann werden Sie vielleicht denken Hmm, ok, er war ganz in Ordnung. Wenn dann aber Eric Clapton dasselbe sagt, dann werden Sie wohl denken vielleicht muss ich mich da besser informieren.“

Selbst mit den düsteren Beispielen von historischen Ungerechtigkeiten und den Herausforderungen, denen sich die Vorfahren von Salas stellen mussten, ist RUMBLE zweifellos ein großartiger Dokumentarfilm über Rockmusik. Indem RUMBLE unterschiedliche Themen der Geschichte und Kultur in einer gut verknüpften und ansprechenden Zeitachse zusammenführt, öffnet der Film uns die Augen in Bezug auf den Einfluss dieser indigenen Helden der Rockmusik, eine Tatsache, die bisher nur der Handvoll Musikern bekannt war, die damals mit ihnen zusammengearbeitet haben und vielleicht ein paar Musikhistorikern. Weitaus mehr als nur ein Dokumentarfilm zu einem sehr spezifischen Thema, ist RUMBLE ein Film, den jeder Musiker gesehen haben sollte und der es uns erleichtert, zu verstehen, wie die Rockmusik zu dem wurde, was sie heute ist.

Gegen Ende von RUMBLE fasst Taboo (Shoshone) von der Pop-Band Black Eyed Peas die Nachricht folgendermaßen zusammen.

„Wenn du dich in Gesellschaft von großartigen Menschen befindest, die von unseren Ureinwohnern abstammen und stolz auf dieses Erbe sind, dann ist das einfach für alle eine Inspiration.“

Hüter der Bäume

Scrollen sie nach unten

Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Baumbestände einer Stadt verwaltet werden? Wir haben mit West Coast Arborists gesprochen, um das herauszufinden.

Eine kleine Gruppe von Taylor Mitarbeitern hat sich auf einen Besuch bei Mike Palat von West Coast Arborists begeben, der uns auf eine virtuelle Tour durch die firmeninterne Informationstechnologieplattform von WCA führt. Alle Augen sind auf einen an der Wand befestigten Bildschirm gerichtet, während Mike durch das Softwaresystem zur Verwaltung von Bäumen, WCA ArborAccess, navigiert, eine robuste Datenbank, die detaillierte Baumbestandsaufnahmen und Arbeitshistorien enthält, die für die Städte erstellt wurden, mit denen WCA zusammenarbeitet: derzeit fast 400 Landkreise in Kalifornien und Teilen von Arizona. Das System wird verwendet, um das Leben von mehr als 6 Millionen Bäumen zu dokumentieren – mit GPS-Integration, zur genauen Bestimmung der Lage, und Nachverfolgung der Arbeit der Baumpfleger in Echtzeit.

Palat, Vize-Präsident von WCA, der seit 20 Jahren dem Unternehmen angehört, ist ein staatlich geprüfter Baumpfleger, der sich auf die Arbeit mit Landkreisen spezialisiert hat und den Betrieb von WCA im Südwesten von Südkalifornien, einschließlich des San Diego Distrikts, leitet. Er ist eine wandelnde Enzyklopädie von Wissen über Bäume und er ist gern bereit, uns Laien in der Angelegenheit einige der vielen Zusammenhänge zu erklären, die bei der Planung und Verwaltung von urbanen Baumbeständen berücksichtigt werden müssen.

Das Gespräch reicht dabei von den Grundlagen der Tätigkeiten eines Auftragnehmers für die städtische Baumverwaltung bis hin zu den Gründen, warum die spezialisierten Kenntnisse von WCA von so entscheidender Bedeutung für die Zusammenarbeit von Taylor und WCA zur Verwendung von urbanem Holz sind.

Bei unserer Gruppe ist Scott Paul dabei, unser Experte für Nachhaltigkeit, der Palat gut kennt und öfters die Gelegenheit hat, sich mit ihm zu unterhalten. (Palat ist für Scott der direkte Ansprechpartner bei WCA. Beide sind Mitglieder des Vorstands von Tree San Diego, eine gemeinnützige Einrichtung zur Verbesserung der urbanen Baumbestände in San Diego). Im Laufe der Vorführung stellt Scott eine Reihe Fragen an Palat, um das Gespräch in die gewünschten Richtungen zu führen.

Wie Städte ihre Baumbestände verwalten

West Coast Arborists — ein paar Kennzahlen

>1100 Mitarbeiter
>12 Standorte in Kalifornien und Arizona
>675.000 Bäume beschnitten pro Jahr
>46.000 Bäume gefällt pro Jahr
>18.500 Bäume gepflanzt pro Jahr
>300.000 Bäume in das Inventar pro Jahr aufgenommen

Palat erklärt an erster Stelle, wie Städte die Bestandsaufnahmen ihrer Bäume erstellen und verwalten. In einer Stadt, erklärt er, gebe es oft mehrere Behörden oder Abteilungen, die verschiedene Sorten von Bäumen verwalten, die den öffentlichen Baumbestand ausmachen. In San Diego, zum Beispiel, sei die Street Division (Straßenabteilung) für die Verwaltung der Bäume an Straßenrändern zuständig. Die Abteilung für Parks und Freizeit sei für Bäume in öffentlichen Parks zuständig. Und Bäume in der Nähe des Versorgungsnetzes (z. B. Strom) unterstehen manchmal der Verantwortung der San Diego Gas & Electric. Zusammengefasst stellen alle diese Bäume den urbanen Baumbestand der Stadt und der Vororte dar – Bäume, die wir oft gar nicht wahrnehmen, weil sie so selbstverständlich einen Teil der Landschaft neben Straßen und Gebäuden ausmachen, aber sie wurden in der Tat geplant angepflanzt und werden aktiv dokumentiert und verwaltet.

„Viele der Inventarverwaltungsprogramme von Städten umfassen Abflussschächte, Straßenlaternen, Bewässerungsanlagen, aber auch Bäume“, sagt Palat. „Unsere Software ist die spezialisierte Version davon für Bäume, insbesondere für Städte. Städte haben Abteilungen, die mit GIS – Geographic Information Systems (geographische Informationssysteme) – arbeiten. Für Städte, die mit WCA einen Vertrag haben, ist es kostenlos, ihre Baumbestände in dieses Programm aufzunehmen, und dieses zielt darauf ab, die Verwaltung der Bäume zu erleichtern.“

Eine Stadt, die die Leistungen von WCA in Anspruch nimmt, erhält in diesem Rahmen eine Reihe von Leistungen zur Verwaltung und Pflege der Baumbestände, abhängig von ihren eigenen dafür bestimmten Ressourcen.

„Ein Teil unserer Arbeit besteht darin, Städte zu besuchen und die Bestandsaufnahme der dort wachsenden Bäume zu machen“, erklärt Palat. „Diese Daten sind Eigentum der Stadtverwaltung und sie können diese auf unterschiedliche Weise abspeichern. Unsere Software, ArborAccess, ist webbasiert und verfügt auch über eine mobile App. Im Grunde berechnen wir nur die Leistung der Datenerfassung – ein Baumpfleger begibt sich an Ort und Stelle, um die Daten zu erfassen -, es fallen für eine Behörde keine zusätzlichen Kosten für die Verwendung dieses Programms an, wenn ein Vertrag mit WCA abgeschlossen ist.

Wenn eine Stadt die Leistungen von WCA in Anspruch nimmt, erlaubt uns ArborAccess die vollständige Dokumentation der Arbeitshistorie. Während er uns aufklärt, öffnet Palat eine Karte von San Diego mit GPS-Daten, auf der eingesehen werden kann, wo die Mitarbeiter von WCA gerade tätig sind.

„Sehen Sie all diese Punkte“, fährt er fort. „Das sind alles GPS-Positionen von unseren Teams, das sind Fahrzeuge von uns mit GPS, in Echtzeit, wir können also sehen, wo sie geparkt sind, daraus schließen, wo die Teams arbeiten, aber auch wann sie angekommen sind, wie schnell sie gerade fahren, das ist alles Teil unseres Programms.“

Egal ob die Stadt oder WCA die Dokumentation des Baumbestands der Stadt übernimmt, wird eine entsprechend vorbereitete List erstellt und in der Datenbank gespeichert, die Pflegeempfehlungen für jeden einzelnen Baum enthält.

„Wenn dann später eines unser Teams vor Ort beispielsweise für den Beschnitt von Bäumen anwesend ist und unseren Mitarbeitern etwas auffällt, werden sie die Daten aktualisieren, um die Stadt darüber zu informieren, dass der Zustand der Bäume sich geändert hat“, fügt Palat hinzu. „Bäume sind Lebewesen, sie befinden sich also in ständiger Veränderung. Das ist also eines der Mittel, das wir haben, um die Stadtverwaltung über potentiell gefährliche Bäume zu unterrichten.“

Während WCA dafür verantwortlich ist, den Zustand der Bäume zu dokumentieren und diese Daten an die Stadt weiterzuleiten, ist am Ende die Stadt dafür verantwortlich, entsprechende Anweisungen für die Pflege der Bäume zu erteilen. Und wenn es um das Fällen von Bäumen aufgrund ihres Alters, Verfalls, Sicherheitsrisikos usw. geht, dann liegt die Entscheidung allein bei der Stadtverwaltung. Scott betont diesen Punkt, um nochmals klarzustellen, dass WCA – und somit auch Taylor – nicht irgendwo unterwegs sind, um nach Bäumen zu suchen, die gefällt werden könnten.

„Nein, ganz und gar nicht“, sagt Palat. „Wir sprechen Empfehlungen auf Grundlage unserer Beobachtungen aus, aber im Endeffekt liegt die Entscheidung darüber, welcher Baum zu fällen ist, allein bei der Stadtverwaltung.“

Das Thema des Gesprächs wechselt nun zu den zwei urbanen Holzarten, die Taylor derzeit von WCA bezieht – Schamel-Esche und jetzt auch Mugga-Eukalyptus -, woraufhin Palat eine Suche im Bestand von El Cajon, Heimatstadt von Taylor (und Kunde von WCA), nach diesen zwei Baumarten durchführt, um zu demonstrieren, wie praktisch das System ist.

„Es gibt 54 Schamel-Eschen in El Cajon, und wenn ich wissen möchte, wo sie sich befinden, kann ich sie auf der Karte einblenden, so, hier sind sie. Ich kann die Bildansicht aus der Vogelperspektive aktivieren, und wie Sie sehen können, wenn ich einen Baum anklicke, erscheinen Informationen dazu, um welchen Baum es sich handelt, wann er das letzte Mal beschnitten wurde usw… Sie erhalten umfassende Daten zu dem Baum – routinemäßige Empfehlungen für den Beschnitt, keine Probleme durch ausstehende Pflege, aber hier verläuft ein Versorgungsnetz, das ist nicht gut, wenn eine Schamel-Esche darunter wächst.“

Der richtige Baum am rechten Ort

Hier beziehen wir uns auf einen Punkt, der praktisch für jeden Baumpfleger zur Regel geworden ist: der richtige Baum am richtigen Ort. Anders ausgedrückt, was die Planung und die Anpflanzung betrifft, ist es wichtig, Baumarten zu pflanzen, deren Eigenschaften zu dem jeweiligen Ort passen, damit sie dem jeweiligen Zweck dienen, egal ob für Schatten, Schalldämmung, Windbarriere oder Sonstiges, ohne dabei zu Problemen zu neigen. Solche Probleme wären zum Beispiel, wenn ein Baum zu nahe an einem Bürgersteig oder einer Straße gepflanzt wird, wo die Wurzeln bestimmter Baumarten dazu neigen, das Pflaster oder Abflussrohre zu zerstören. Oder wenn ein Baum so groß wird, dass er schließlich eine Stromleitung erreicht. Es ist also häufig eine regelrechte Frage der Geometrie, wobei es gilt, vorherzusehen, wie dieser Baum demnächst aussehen kann und wie er am Ende den Platz am Standort ausfüllt, an dem er gepflanzt wird.

„Ein falscher Baum am falschen Ort wird unvermeidlich frühzeitig gefällt werden“, sagt Palat. „In der Tat hat San Diego Gas & Electric ein richtiges Programm, um diese problematischen Bäume abzuschaffen. Das Versorgungsunternehmen verbringt viel Zeit damit, Überlandleitungen von gefährdender Vegetation zu befreien und oft wendet es sich an die staatlichen Verwaltungsorgane, mit dem Angebot, kostenlos neue Bäume zu pflanzen, wenn sie die Erlaubnis erteilen, jene problematischen Bäume zu fällen.

Im Zuge der Erweiterung der Grünzonen in vielen Städten, kümmert sich die Stadtverwaltung oft auch darum, Stellen zu identifizieren, an denen es ausreichend Platz gibt und Bäume gepflanzt werden könnten. Palat verringert den Zoom der Karte, woraufhin eine Vielzahl grauer Punkte sichtbar werden, die jene freien Stellen markieren.

„Wenn wir damit beschäftigt sind, solche freien Stellen zu analysieren, dann kann das zum Beispiel bedeuten, die Breite einer Allee zu messen“, sagt er. „Wenn es Überlandleitungen gibt, dann müssen diese natürlich auch berücksichtigt werden.“

Die durchschnittliche Lebensspanne eines Stadtbaums beträgt acht Jahre.


Laut Palat, stelle je nach Standort die Bewässerung eine der Herausforderungen für das Anpflanzen eines Baumes dar. „Derzeit ist das [in Südkalifornien] eines der größten Hindernisse“, fügt er hinzu. „Selbst wenn Städte bereit sind, junge Bäume zu verschenken, nimmt diese kaum jemand an. Man kann natürlich ein Unternehmen mit der Bewässerung beauftragen, aber das kostet Geld. Auch kann es vorkommen, dass ein Pächter die Herausforderung annimmt, aber dann irgendwann wegzieht, und der nächste Pächter hat kein Interesse an den Bäumen. Es gibt gute Gründe dafür, dass die durchschnittliche Lebensspanne eines Stadtbaums nur acht Jahre beträgt.“

Es gebe auch völlig falsche Vorstellungen davon, was es kostet, einen Baum zu bewässern, sagt Palat.

„Manche Leute glauben, es würde tausende von Dollar im Jahr kosten, einen jungen Baum heranwachsen zu lassen“, erklärt er. „Das Heranwachsen eines jungen Baums kostet in Wahrheit aber etwa 10 Dollar pro Jahr. Das notwendige Wasser kann strategisch so verteilt werden, um die für das Anwachsen benötigte Menge zu maximieren.“

Das Heranwachsen eines jungen Baums kostet etwa 10 Dollar pro Jahr.


Bei vielen Entscheidungen, die eine Stadtverwaltung bezüglich der Anpflanzung von Bäumen trifft, müssen natürlich die langfristigen Auswirkungen auf die Umgebung berücksichtigt werden, in der diese Bäume wachsen sollen. Eine Überlegung, die mittlerweile immer wichtiger wird, ist, inwiefern Klimaveränderungen Städte dazu zwingen, die Eignung von bestimmten Bäumen über die nächsten Jahrzehnte hinweg zu überdenken.

WCA hat sich daher mit anderen Baumexperten in Kalifornien zusammengetan, um Daten zu vereinen und eine noch detailliertere, bundesweite Datenbank mit Baumprofilen und Empfehlungen für die Anpflanzung zu entwickeln.  Einer dieser Partner ist Matt Ritter, Professor für Biologie an der kalifornischen polytechnischen Universität in San Luis Obispo, der als Experte im Gartenbau und Schriftsteller weltweit als einer der Menschen mit den tiefsten Kenntnissen zu Eukalyptus angesehen wird. Matt hat eine Online-Datenbank – SelecTree – die sich dazu verwenden lässt, für Kalifornien geeignete Baumarten zu finden.

„Im Rahmen des Programms, das wir mit Matt zusammen umgesetzt haben, sind wir auf Bäume aufmerksam geworden, von denen bisher kaum jemand gehört hatte, um uns auf Arten zu konzentrieren, die eine vielversprechende Zukunft haben können“, erklärt Palat.

Um einige der weiteren Fähigkeiten der Software zu demonstrieren, öffnet Palat nun die Daten für Bäume in El Cajon (Hauptsitz von Taylor), um uns einen Überblick des Baumbestands zu geben. Wir bekommen dann statistische Daten, genauer gesagt, die 10 meistgepflanzten Baumarten als Prozentangabe vom Gesamtbestand: Kreppmyrte führt die Statistik an mit 12,7 %, gefolgt von der Königin-Palme mit 12,2 %. Diese Daten erleichtern eine gesunde Artenvielfalt bei den anzupflanzenden Bäumen.

„Es ist nicht gut, wenn eine bestimmte Baumart mehr als 10 % des gesamten Baumbestands ausmacht, insbesondere hier in Kalifornien“, sagt Palat. „Artenvielfalt ist sehr wichtig. Einer der Hauptgründe ist, dass in Kalifornien etwa alle 40 Jahre neue Plagen eingeschleppt werden, weshalb die Baumbestände gefährdet sind, wenn eine bestimmte Baumart dominiert.“

Aber auch das unterschiedliche Alter der Bäume sei eine wichtige statistische Überlegung zur Auswertung des Zustands des Baumbestands einer Stadt, sagt Palat, während er die Daten zu den Baumgrößen aufruft, um einen Überblick zum Alter der Bäume von El Cajon zu schaffen.

„Da fällt zum Beispiel ganz klar auf, dass Bäume mit mehr als 79 cm Stammdurchmesser nur 0,55 % ausmachen, da wäre es wirklich wünschenswert, einen vom Alter her besser ausgeglichenen Baumbestand anzustreben“, erklärt er. „Bäume, die solche Größen erreichen, kommen meist auf die Liste der zu fällenden Bäume. Hinzu kommen verschiedene Dinge, die passieren können, während der Baum heranwächst – Erkrankungen, Plagen, Verfall oder einfach ein an der falschen Stelle gepflanzter Baum.“

Wenn wir uns den Baumbestand von Kalifornien anschauen, ist einer der Gründe dafür, dass in diesem Staat eine so große Artenvielfalt besteht, sein mediterranes Klima (sowie die Mikro-Klimata der Küstenzonen bis hin zu den Tälern des Inlands und der Berge), das sich für eine Vielzahl von Arten eignet. Palat betont außerdem, dass weite Teile von Kalifornien, insbesondere der Süden und der Norden, früher praktisch keine Bäume hatten, was auch erklärt, warum viele der heutzutage vorhandenen Arten nicht einheimisch sind. (Als Beispiel dafür laden wir Sie ein, die Kolumne von Scott Paul zum Thema Nachhaltigkeit in dieser Ausgabe zu lesen, in der er das Thema Eukalyptus in Kalifornien in früheren Zeiten behandelt.)

Wir kehren nun zum Thema der Stadtbaumarten zurück, mit denen wir bei Taylor derzeit arbeiten, woraufhin Palat uns die Standorte einiger Mugga-Eukalyptusbäume in der Gegend auf dem Bildschirm zeigt. Wir hoffen, die Gelegenheit zu haben, Fotos von einigen ausgewachsenen Mugga-Eukalyptusbäumen und Schamel-Eschen in der Gegend zu schießen, er hat dafür sogar ein paar der Standorte im Voraus erkundet: Einer dieser Standorte ist entlang einer Straße, wo mehrere große Mugga-Eukalyptusbäume wachsen, der andere ist ein Park, in dem sowohl Schamel-Eschen als auch Mugga-Eukalyptusbäume stehen.

Ohne die von WCA durchgeführten Datenanalysen wäre Taylor nicht in der Lage, urbanes Holz für eigens dafür entwickelte Modelle zu verwenden.


Scott bemerkt, dass die Software von WCA es Taylor ermöglicht hat, eigens dafür entwickelte Modelle aus Urban Ash und Mugga-Eukalyptus in unsere Gitarrenlinie aufzunehmen.

„Für uns war es nicht nur wichtig, zu prüfen, ob sich das Holz für den Gitarrenbau eignet, sondern es war auch von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass es über die nächsten Jahre hinweg in ausreichenden Mengen beschafft werden könnte“, sagt er. „Mit der Datenbank von WCA waren wir in der Lage festzustellen, dass es eine ausreichend große Anzahl von Bäumen der jeweiligen Art im Staat Kalifornien gibt und dass sie auch heutzutage noch angepflanzt werden. Außerdem erhalten wir von WCA eine ziemlich gute Schätzung der Anzahl der durchschnittlich im Jahr gefällten Exemplare, auf Grundlage der durchschnittlichen Lebensspanne. Das kann natürlich jedes Jahr variieren, aber es hat uns ausreichend davon überzeugt, dass wir es wagen könnten. Hätten wir nicht diese Fähigkeit von WCA in Anspruch nehmen können, wären wir wahrscheinlich nie in der Lage gewesen, diese Holzarten als festen Bestandteil unserer Gitarrenlinie aufzunehmen.

Seitdem Taylor und WCA im Jahr 2020 diese Partnerschaft eingegangen sind, haben beide Unternehmen fortwährend in Verfahren und Infrastrukturen investiert, um die betrieblichen Fähigkeiten von WCA zu verbessern, das Holz der gefällten Bäume zu verarbeiten.

„Wir verfügen jetzt über ein Verfahren, das dafür sorgt, dass bei jedem von einem staatlichen Organ gestellten Antrag auf das Fällen einer Schamel-Esche, mein Telefon mich darüber informiert, damit wir die Gelegenheit haben, mit dem Team Kontakt aufzunehmen, das den Baum fällen wird“, erklärt Palat. „Wir können dann besondere Vorkehrungen für das Fällen treffen und sicherstellen, dass der Baum in unserem Zwischenlager zur Sortierung hier in Ontario [Kalifornien] landet.“

Dieses Video – Ausschnitt einer längeren Diskussionsrunde zum Thema Beschaffung von urbanem Holz – gibt das Gespräch zwischen dem Produzent von Inhalten für Taylor, Jay Parkin, dem Direktor für nachhaltige Naturressourcen von Taylor, Scott Paul, unserem Meister-Gitarrenbauer Andy Powers sowie dem Baumpfleger Mike Palat von West Coast Arborists wieder. Das Gespräch dreht sich darum, was ein urbaner Baumbestand ist, welche Faktoren die Beschaffung von urbanem Holz erschweren und es teurer machen, als man sich vorstellen mag, und was West Coast Arborists dazu angeregt hat, die Einrichtung der für dieses Beschaffungsmodell erforderlichen Infrastrukturen zu veranlassen.

Taylor arbeitet auch mit WCA eng zusammen, um sicherzustellen, dass die Stämme entsprechend aufbewahrt und gesägt werden, damit sie sich für den Gitarrenbau eignen.

„Wir haben ganz klar eine Menge von euch gelernt“, sagt Palat.  „Wir haben zusätzlichen Überdachungen für Schatten gebaut, wir halten das Holz jetzt ausreichend feucht – dafür gab es vor unserer Zusammenarbeit keinen Bedarf. Und wir schneiden das Holz jetzt auf die Art und Weise, die wir mit eurer Hilfe ausgearbeitet haben.“

Wir hoffen, dass diese Infrastrukturen eines Tages die Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft mit diesem Holz schaffen werden, und damit als Modell für die Fertigung anderer hochwertiger Produkte dienen kann.

Mit ein wenig Glück könnte dies sogar dazu führen, dass die mögliche Verwendung nach Ablauf der Lebensspanne und der damit verbundene Mehrwert in Zukunft für die Anpflanzung von Bäumen in urbanen Gebieten mitberücksichtigt wird.

Gitarren Ausprobieren mit den Profis

Scrollen sie nach unten

Wir haben ein paar erfahrene Gitarristen dazu eingeladen, unsere neuen Gitarren der 500er Serie auszuprobieren. Hier folgt, was sie daraufhin zu sagen hatten.

Im Juli haben einige unserer Kollegen im Artist Relations Team einen ganzen Tag mit einer Reihe talentierter Musiker aus Los Angeles in den Republic Studios verbracht (diese gehören der Universal Music Group an), wobei wir eine Reihe einzelner Sessions veranstaltet haben, um die ersten Eindrücke eines jeden Musikers zu den neuen Gitarren mit Mugga-Eukalyptus zu sammeln.

Wir wollten da ganz ehrliche Meinungen hören, ohne jegliche Vorurteile oder Beeinflussung, weshalb wir vorher keine Details zu den Gitarren preisgegeben haben, außer der Angabe der Korpusform. Alle Musiker, die teilgenommen haben, spielen selbst Taylor Gitarren, weshalb wir natürlich zugeben müssen, dass sie bereits einen Faible für unsere Instrumente hatten. Wie dem auch sei, haben wir sie gefragt, was ihnen an diesen Modellen auffällt, sowohl in guter als auch schlechter Hinsicht. Wir hatten sowohl die 512ce und die 514ce zur Hand, weshalb wir sie dazu angeregt haben, beide auszuprobieren, wobei wir es ihnen überließen, mit welcher sie anfangen wollten.

Was das Erscheinungsbild der Gitarren angeht, hat fast jeder Gefallen am diskreten Edgeburst gefunden, insbesondere in Kombination mit dem etwas dunkleren Ton der Decke aus torrefizierter Fichte, und einigen Künstlern hat der Einband aus Imitationsschildkröte besonders gut gefallen. Was den Klang angeht, waren die Präferenzen ungefähr gleich auf beide Instrumente verteilt.

Hier folgen einige der Höhepunkte der Reaktionen.

Matt Beckley

Gitarrist, Songwriter, Produzent und Tontechniker

[Spielt die 512ce zuerst.] Klingt ausgezeichnet. [Dann die 514ce.] Diese verlangt einen etwas kräftigeren Anschlag. Also, was haben wir hier? Warum klingen die so gut? Wirklich artikuliert aber auch ausgewogen… Diese hat wirklich prächtige Bässe und einen guten Klangkörper. Besonders gut finde ich, dass sie nicht neu wirkt. Sie vermittelt nicht das Gefühl, dass man sie erst einmal einspielen müsste. Sie hat jene Spielbarkeit einer älteren Mahagoni-Gitarre, die sich angenehm reif anfühlt.

Ich mache viele Aufnahmen und manchmal ist es im Fall einer Akustikgitarre wirklich nötig, eine Menge anzupassen, da klingt diese Gitarre so, als hätte man da schon einen EQ entsprechend angewandt, sie erinnert mich also daran, im guten Sinne. Sie klingt von Hause aus wirklich gut ausgewogen. Sie hat keine Spitzen.

Sie vermittelt den Eindruck, dass sie sich gut für Aufnahmen eignen würde, aber auch die Vorstellung, damit Songs zu schreiben, überzeugt mich. Wie wenn man eine ältere Gitarre mit runden Schultern findet, die sich gut im Wohnzimmer macht, aber im Studio eine Menge Anpassung verlangt, oder sich nicht optimal für die Bühne eignet. Ich fühle mich inspiriert beim Spielen auf dieser Gitarre, weshalb sie sich bestimmt gut zum Komponieren eignet. Hier im Raum hinterlässt sie auch den Eindruck, dass sie sich gut aufnehmen lässt. Ich würde also sagen, dass man fast alles damit machen kann. Gut ist auch, dass man sie schrammeln kann, sie aber auch bestens auf Fingerpicking reagiert. Diese macht richtig Spaß.

Die 512ce ist unheimlich laut für eine Gitarre mit kleinerem Korpus. Und ich habe wirklich einen harten Anschlag. Sie hat eine gute Kompression – oft habe ich das Problem bei kleineren Gitarren, dass ich da nicht voll in die Saiten greifen kann. Diese hier passt sich an meine Spielweise an… Sie hat wirklich kraftvolle Bässe, aber doch beherrscht, überhaupt nicht schwammig.

Taylor Gitarren haben meist gute Bässe und überzeugende Projektion, ohne dabei aber den Mix zu übertönen; als Produzent und Musiker, der meist live spielt, ist das die Art von Gitarre, die mir gefällt…

[Nachdem wir ihm die für diese Gitarren verwendeten Holzarten genannt haben] Diese Gitarre ist einfach klasse. Ich kann es nicht fassen, dass dies kein Mahagoni ist. Sie klingt wirklich wie eine Mahagoni-Gitarre. Das ist echt toll, und weil mir unsere Umwelt sehr zu Herzen liegt, bin ich wirklich froh, dass ihr Wege findet, Gitarren zu bauen, die unseren Planeten respektieren… Ihr habt hier wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen.

Dory Lobel

Musiker, Songwriter, Komponist, Produzent, seit zehn Jahren Mitglied der Band des TV-Programms The Voice.

[Spielt auf der 514ce.] Fühlt sich wunderbar an, toller Hals. [Schlägt einen Akkord an.] Wow. Also, zunächst einmal muss ich sagen, dass sie mir echt gut gefällt. Ich bin wirklich überrascht. Ganz süß und ausgewogen. Praktisch keine harschen Töne, was bei fast jeder Akustik-Gitarre auftritt. Oft werden Akustik-Gitarren so gebaut, dass hauptsächlich Lautstärke und Projektion optimiert werden, weshalb den einzelnen Noten oft Charakter fehlt; sie sagen nichts Besonderes aus. Das gilt nicht für diese – hier hat jede Note vollen Charakter.

Ich glaube, da passt das Wort ausgewogen besonders gut. Sie ist sehr gut ausgewogen. Ich habe oft gemischte Gefühle für Akustikgitarren. Es wird selten darüber gesprochen, aber ich bin der Meinung, die meisten davon sind hauptsächlich auf viel Lautstärke ausgelegt, und ich vergleiche sie immer mit anderen Instrumenten, wie Mandolinen und Banjos, die einen weitaus ausgeprägteren Charakter und Mitteltonbereich haben. Aber genau das ist es, was ich bei einer Akustikgitarre suche: Sie sollte einen so interessanten Klang haben, dass man eine kleine Note anschlagen kann, und es einfach ausreicht, man lässt sie ausklingen. Die perfekte Stimmung [bei dieser hier] ist auch klasse.

Interessant ist, dass sie einen Hi-Fi-Klang hat, also den vollen Frequenzgang, ohne dabei aber an Wärme einzubüßen. Da gefällt mir eine Menge, passt gut zu Elliott Smith, schöne gefühlvolle akustische Musik, aber auch etwas Tony Rice, in Hi-Fi, ja so eine Art Bluegrass. Wie sie singt, perfekt gestimmt, ja die Töne so wunderbar aufblühen. Mir war schon vorher klar, dass sie gut klingen würde – ich spiele seit 20 Jahren auf Gitarren der 500er Serie -, aber diese ist wirklich erstaunlich.

Wenn ich bei The Voice spiele, greife ich häufig zu meiner Taylor mit dieser Korpusform [Grand Auditorium], sie ist eine meiner Favoriten. Bei dieser hier, glaube ich, würde jeder mir darin zustimmen, dass es ein richtiges Arbeitstier ist. Es gibt natürlich Leute, die sagen, manche Korpusformen eignen sich eher für Picking-Technik, während andere zum Schrammeln ideal sind. Diese hier beherrscht aber wirklich beides. Ich habe mit diesen Gitarren Alison Krauss, Vince Gill, Ryan Adams und andere begleitet… es gibt einfach nichts, was man damit nicht machen könnte, auf zum Aufnehmen eignen sie sich gut. Es gibt Gitarren, die man eher für Live-Auftritte einsetzt, weil sie so verlässlich sind, und im Studio aber auf etwas anderes setzt. Diese kann man aber ganz klar für beides verwenden. Sie ist einfach toll… das beste Zeichen dafür ist, dass ich nicht die Finger davonlassen kann.

Jaco Caraco

Als Gitarrist sowohl auf der Bühne als auch im Studio zuhause, Mitglied der Band der The Kelly Clarkson Show

[Spielt zuerst auf der 512ce]. Klingt wunderschön. Wow. Was mir als erstes auffällt, ist das Sustain, sie klingt immer noch. Ich glaube, ich habe noch nie ein solches Sustain gehört. Fühlt sich fantastisch an, klingt wunderbar. Sie sieht schön aus und das Holz ist gut sichtbar, was ich bei Akustikgitarren besonders schätze. Perfekt gestimmt. Wow, ich finde sie einfach toll.

Der Mitteltonbereich gefällt mir ebenfalls. Keine harschen Töne. Sie klingt ausgezeichnet mit dem Plektrum gespielt, aber auch beim Schrammeln ist ihr Klang einfach hervorragend.

[Spielt auf der 514ce.] Diese hat ganz klar einen größeren Korpus, weshalb sie kräftigere Bässe hat, fast wie eine J-200. Jetzt wo ich beide ausprobiert habe, würde ich diese hier wohl zum Schrammeln bevorzugen. Man kann da richtig schön in die Saiten greifen. Wirklich beeindruckend.

Eine fantastische Gitarre. Sehr gut ausgewogen. Und die Bässe schwingen so gut, dass man es durch den ganzen Körper spürt, echt cool.

Was Aufnahmen mit einer klassischen Gitarre angeht, würde ich wohl eine ältere Gibson bevorzugen. Aber auch mit dieser hier würde ich jederzeit Aufnahmen machen, und ich möchte wetten, dass kaum jemand den Unterschied erkennen würde – einmal angesehen vom Sustain und der perfekten Intonation.

Horace Bray

Gitarrist im Studio und auf Tournee, Sänger, Produzent

[Spielt auf der 512ce.] Erster Eindruck: klingt wirklich klasse. Was mir als erstes auffiel, ist, dass sie sich über das gesamte Griffbrett hinweg ausgewogen anfühlt. So sehr ich Gitarren auch liebe, finde ich es besonders gut, wenn eine Gitarre sich fast wie ein Piano anfühlt, das heißt, über den gesamten Tonumfang hinweg ausgeglichen. Und das ist das erste Gefühl, das diese Gitarre ganz deutlich vermittelt. Im Mitteltonbereich hört sie sich wirklich anders an als das, was ich von meiner Gitarre mit Fichtendecke und Zargen und Boden aus Mahagoni gewöhnt bin. Man bekommt den Eindruck, als hätte sie eine natürliche Kompression, was wahrscheinlich auf die Ausgewogenheit über das gesamte Instrument hinweg zurückzuführen ist. Sie klingt nicht verwaschen. Selbst leise Töne sind ausdrucksvoll, genau das, was mir gerade Lust macht… Die Ansprache bei dieser ist direkter.

[Spielt auf der 514ce]. Wow. Diese hört sich etwas perkussiver an. Als wenn sie auf den Anschlag mit dem Plektrum stärker reagiert. Da kommt Lust auf mehr Schrammeln auf… Es gefällt mir, wie sie stärker auf das Plektrum reagiert, aber bei der anderen bekomme ich Lust auf Melodien, dank der natürlichen Kompression. Wahrscheinlich ist jene besser für Bluegrass, während diese hier sich eher zum Schrammeln eignet und für längere Noten, die man ausklingen lässt.

Ich denke, dass beide zusammen sich in einem Studio gut ergänzen würden… Ich glaube, dass die unterschiedliche Ansprache das Zusammenspiel der beiden wirklich unterstützt.

Taylor Gamble

Gitarrist im Studio und auf Tournee (Gospel-Rock, R&B, akustisch/klassisch)

[Spielt auf der 512ce.] Diese vermittelt ein gutes Gefühl, was die Spannung der Saiten betrifft. Ich kann da richtig gut Vibrato spielen… Die Saitenlage ist perfekt. Sie hat die Wärme von Palisander; Ich mag Palisander, weil es so schön abgerundet klingt und sich für praktisch jede Art von Musik eignet.

[Der Klang ist] richtig satt… Sie ist so robust, da würde sie sowohl direkt verstärkt als auch per Mikrofon verstärkt sicherlich gut klingen. Wenn ich nur ganz leicht anschlage, kann ich immer noch den vollen Ton hören… ein wirklich gutes Sustain. Die Noten behalten ihren Wert; während sie ausklingen, geht dabei nichts verloren. Auch beim Schrammeln hat sie die richtige direkte Ansprache…

Ich glaube, ich könnte eine gesamte Aufführung von akustischer Musik mit nur dieser Gitarre allein spielen. Hin und wieder kombiniere ich bestimmte Pedale mit meinen Akustikgitarren, weil es mir gefällt, den elektrischen und akustischen Ton zu vereinen, selbst beim Schrammeln. Jener zusätzliche Layer, den man da aus einem akustischen Instrument herausholen kann, ist da mitunter das Tüpfelchen auf dem I. Diese Gitarre würde ich ganz klar für akustische Musik einsetzen; auch bei einem Live-Auftritt, wenn ich zum Beispiel einen Sänger begleite, da würde ich einfach zu ihr greifen und ein Mikro davorstellen; die muss man gar nicht anschließen, sie klingt auch so gut. Ich würde sie auch zum Aufnehmen verwenden. Ganz ehrlich, das ist die Art von Gitarre, mit der ich für eine Aufnahme mich selbst beim Singen begleiten würde.

Diese Gitarre lässt mich all das hören, was mir wichtig ist, wenn ich akustische Musik mache. Ich höre die Bässe sehr gut, aber auch die Höhen, den Mitteltonbereich; diese hier gibt mir mehr Mitten, das liegt aber auch daran, wie ich spiele, ich spiele viele Akkorde mit Ausdruck, da brauche ich auch die Bässe. Die Akkorde müssen satt klingen, gut ausklingen, ich brauche ausreichend Sustain. Ich bin so eine Art von Gitarrist. Der Ton ist mir wichtig.

Janet Robin

Singer/Songwriter, Gitarrist, Mitglied der Band The String Revolution

[Spielt auf der 514ce.] Der Hals fühlt sich wie immer super an.  Die Saitenlage ist auch klasse. Ich spiele eher perkussiv… wirklich gute Ansprache, erst recht, wo es ja keine Dreadnought ist. Sie beschwert sich nicht über mein hartes Spiel. Sie hat einen schönen, ausgewogenen Klang. Wirklich sehr ausgeglichen. [Leichteres Schrammeln.]. Schönes Sustain. Meine andere Taylor hat eine Fichtendecke und Palisander-Korpus. [Dreadnought, Dan Crary-Signaturmodell]. Hier ist der Ton etwas anders. Sehr samtig; auch sehr ausgeglichen zwischen Bässen, Mitten und Höhen. Ich würde sagen, sie neigt etwas mehr zum Mitteltonbereich. Das hängt aber natürlich auch von den Saiten ab, die man verwendet.

Ich denke, das ist die Art von Gitarre, die man für alles verwenden kann: perkussive Musik, wie ich sie spiele, vielleicht auch Fingerpicking, einfach klasse. Auch hier dieses schön samtige Sustain. Einfach super für Fingerstyle-Musik, aber auch zum Schrammeln, eine gute Gitarre für Singer/Songwriter. Selbst für Solo-Gitarristen… ich glaube sie würde sich perfekt für Solo-Musiker eignen, aber mit ihrer leichten Betonung der Mitten, wäre sie wahrscheinlich auch gut geeignet für eine Band… [spielt weiter] Wunderschöne Dynamik.

Powers hoch drei

Scrollen sie nach unten

Als unser Meister-Gitarrenbauer, Präsident und CEO, führt Andy Powers die nächste Generation der Innovation bei Taylor an

Wir mussten für Andy Powers neue Visitenkarten drucken lassen. Am 31. Mai haben wir angekündigt, dass Andy zum Präsidenten und CEO von Taylor ernannt wurde. Wenn Sie Andy kennen, dann wissen Sie, dass Titel für ihn keine große Rolle spielen – einmal abgesehen davon, dass er wohl zuerst seine Stellung als Meister-Gitarrenbauer angeben würde, um den fortwährenden Fokus von Taylor auf die Fertigung von Musikinstrumenten zu betonen, die Musiker begeistern und inspirieren.

Die Mitbegründer Bob Taylor und Kurt Listug – jetzt jeweils ehemaliger Präsident und CEO – haben stolz diese Neuigkeiten allen Mitarbeitern anhand eines im Voraus aufgenommenen Videos mit Andy einen Tag vor der öffentlichen Bekanntmachung verkündet. Bob und Kurt haben darüber hinaus angekündigt, dass sie weiterhin am Unternehmen als Senior Advisors beteiligt sind und gemeinsam die Leitung des Vorstands von Taylor Guitars übernehmen, der im Rahmen des Übergangs des Unternehmens in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm gegründet wurde.

Diese Neuigkeiten wurden nur wenige Tage vor Beginn der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien verkündet – allein die Rückkehr dieser Messe, nach der durch die COVID-Pandemie verursachten Pause, ist eine Neuigkeit für sich.

In der darauffolgenden Woche, zurück im Taylor Hauptsitz in El Cajon, haben wir unseren wichtigen ESOP-Event abgehalten, auf dem Andy die Gelegenheit hatte, sich persönlich an unsere Mitarbeiter zu richten, um von seiner neuen Rolle und dem sich vor uns ausbreitenden Pfad als Gitarrenhersteller zu sprechen. Aber als Erstes hat er uns ein paar neue Songs vorgespielt.

Er war dabei nicht allein: Jason Mraz, ein langjähriger Freund von Andy, bestieg ebenfalls die Bühne für ein paar Songs, einige davon auch zusammen mit Andy.

Damit wurde ein Kreis von Ereignissen geschlossen: Das Konzert von Mraz auf der Taylor Bühne auf der NAMM-Messe im Jahr 2010 mit Andy zusammen, war der Anlass, bei dem sich Andy und Bob Taylor kennenlernten. Die beiden hielten den Kontakt aufrecht. Bob machte schließlich Andy ein Angebot. Und Andy schloss sich im Januar 2011 dem Unternehmen an – alles weitere ist bekannt, und nun ist es Andy, der uns auf dem vor uns sich ausbreitenden Pfad der Ereignisse anführt.

Fliegender Wechsel

Im Zuge der Ereignisse der vergangenen Jahre bei Taylor, stellt die wichtige Rolle von Andy für viele von uns keine Überraschung dar. Sie stellt eher eine selbstverständliche Fortsetzung des Nachfolgeplans dar, den Bob und Kurt in Bewegung gesetzt haben. Im Jahr 2019 bekam Andy einen Anteil am Unternehmen zugewiesen, ein Beleg dafür, wie sehr Bob und Kurt ihm vertrauen, aber auch dafür, wie für sie bei Taylor langfristig gesehen der Gitarrenbau stets erste Priorität haben soll.

„Andy hat die Vision und das Talent, um den Gitarrenbau bei Taylor fortwährend in neue Höhen zu bringen. Er ist für die Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.“

Bob Taylor

Diese Verpflichtung wurde weiterhin bekräftigt, als das Unternehmen den vollständigen Übergang in ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm im Jahr 2021 ankündigte, ein Schritt, der für Bob, Kurt und Andy die beste Lösung darstellte, um die Kultur der Kreativität und Innovation zu erhalten, die das Wachstum und den Erfolg von Taylor stets angetrieben hat. Der kreative Weitblick von Andy, seine Gitarren, bei denen immer der Musiker im Mittelpunkt steht, seine Führungskompetenzen, sowie seine berufliche Verpflichtung für das Unternehmen, waren wichtige Faktoren, die Bob und Kurt die nötige Zuversicht für den Beschluss verliehen, diesen Pfad nach vorn einzuschlagen.

„Andy hat die Vision und das Talent, um den Gitarrenbau bei Taylor fortwährend in neue Höhen zu bringen“, sagt Bob. „Er ist für die Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.“

Von Kurt lernen

Während es von Anfang geplant war, dass Andy den Aufgabenbereich von Bob übernehmen sollte, war es damals nicht Teil des Plans, dass er auch die Rolle von Kurt übernehmen würde. Aber Kurt sagt, Andy habe sich von Anfang an auch für die geschäftliche Seite des Betriebs von Taylor interessiert und gezeigt, dass er sich dafür eignen würde, indem er verstehe, wie alle einzelnen Bestandteile des Betriebs ganzheitlich zusammenpassen müssen, damit es dem Unternehmen wohl ergeht.

„Seitdem er 2011 dem Unternehmen beitrat, hat Andy stets eng mit allen Abteilungen zusammengearbeitet, für die ich zuständig war – Vertrieb, Marketing, Finanzwesen und Personalwesen -, weshalb er deren Funktion gut durchschaut“, erklärte Kurt im Zuge der Verkündung an die Mitarbeiter.

Im Laufe der letzten Jahre hat Kurt viel Zeit damit verbracht, Andy alle wichtigen Einzelheiten zur Budgetierung und der Beurteilung von Geschäftsergebnissen zu erklären, wobei er ihm auch die Managementphilosophie vermittelt hat, auf deren Grundlage er bisher alle wichtigen Entscheidungen getroffen hat. Im Jahr 2020, als die Details für den Übergang in das ESOP (Mitarbeiterbeteiligungsprogramm) festgelegt wurden, habe er sich zum ersten Mal dafür ausgesprochen, dass Andy auch die richtige Person wäre, um die Rolle des CEO zu übernehmen.

Kurt betont weiterhin, dass es heutzutage, wo Taylor ein bereits gut etabliertes Unternehmen ist, viel machbarer sei, wenn dieselbe Person sowohl den Gitarrenbau als auch die Geschäfte des Unternehmens leitet, weil es ja jetzt eine starke und erfahrene Führungsschicht gebe, die auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurückblicke.

„Weder Bob noch ich hätten es geschafft, dieses Unternehmen alleine zu etablieren“, meint er. „Als wir anfingen, war Bob 19 und ich 21 Jahre alt. Wir hatten keinerlei Erfahrung. Wir beide haben uns jeweils auf die Dinge konzentriert, die uns interessierten, und durch die damit verbrachte Arbeit, haben wir dazu gelernt. Das Unternehmen sieht mittlerweile völlig anders aus.“

Und Andy hat von dem, was jeder von ihnen gelernt hat, profitiert. „Es macht mir Spaß, an bestimmten Dingen mit Kurt zu arbeiten, wobei wir sie aus seiner Sicht betrachten, und an diesen dann mit Bob mit seiner Sichtweise weiterzuarbeiten“, sagt er. „Ich habe das Glück, mit beiden zusammenzuarbeiten und ihre Perspektiven kennenzulernen.“

Die Zeiten ändern sich, wir bleiben dieselben

Als Teil der Veröffentlichung von Andy’s neuem Aufgabenbereich haben wir eine Sonderausgabe unserer Streaming-Video-Show Taylor Primetime aufgenommen, die von Jay Parkin, Produzent von Inhalten für Taylor, präsentiert wird. Bob, Kurt und Andy sind die Sondergäste, wobei sie sich dazu äußern, inwiefern dies für das Unternehmen und seine Stakeholder für die Zukunft von Vorteil sein wird. Jay hat dabei Andy gefragt, wie er sich vorstellt, wie sich sein Aufgabenbereich dabei ändern wird.

„Ich habe das Glück, alltäglich mit fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten.“

Andy Powers

„Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sich meine Rolle kaum ändern wird“, meint er. „In vielerlei Hinsicht ist es einfach Geschäft schlechthin… Wirklich, das liegt daran, dass wir ein so großartiges Team haben, dass ich es mir erlauben kann, den Großteil meiner Arbeitszeit damit zu verbringen, an Gitarren zu arbeiten. Die Grundlagen, die Bob mit unseren Teams für die Fertigung und Produktentwicklung, den Gitarrenbau und die Wartung von Maschinen, sowie die Beschaffung von Holz geschaffen hat, zusammen mit der Arbeit, die Kurt für den Aufbau unseres Vertriebs, unserer Teams für Marketing, Finanzwesen und Personalwesen geleistet hat – ich habe das Glück, alltäglich mit fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Wir haben da Veteranen, Leute die absolute Spezialisten auf ihrem Gebiet sind, da werden die gewöhnlichen Dinge, die für ein Unternehmen erforderlich sind, wirklich einfach. Verstehen Sie mich da nicht falsch – wir haben jeden Tag Unmengen an Arbeit. Aber die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind echte Profis, die erledigen ihre Arbeit so gut, dass es einfach eine Freude ist.“

Auch wenn sich der Aufgabenbereich von Andy nicht wesentlich verändern wird, sind sich Bob, Kurt und Andy darin einig, dass sich unsere Gitarren stets weiterentwickeln werden (und müssen). Bob teilt daraufhin mit Andy ein paar weise Erkenntnisse, die er im Laufe der Jahre gelernt hat.

„Jedes Mal, wenn ich irgendetwas an einer Gitarre getan habe, gab es Leute, die sagten: «Wird das die Gitarre verändern?», wobei sie in Wahrheit eigentlich sagen wollten: «Wird sie dadurch schlechter?». Ich habe das echt zu oft erlebt… Nimm dir daher alle Freiheiten, Dinge zu verändern, Andy. Verbessere sie.“

Andy weiß, dass er jetzt auch dafür zuständig ist, das Unternehmen so zu leiten, dass der gesamte Betrieb damit verbessert wird. Die große Frage dabei lautet: besser für wen?

„Was uns betrifft, können wir unsere Produkte für die Musiker verbessern, die wir bedienen, die Zulieferer, von denen wir Material beziehen, die Leute, denen wir unsere Gitarren verkaufen, sowie für unsere Mitarbeiter. Für alle diese Menschen ist es von Vorteil, wenn wir unsere Produkte verbessern.“

  • 2022 Ausgabe 3 /
  • Upstroke-Technik, Akkorde mit verminderter Undezime und Dreiklänge

Gitarrenlektionen

Upstroke-Technik, Akkorde mit verminderter Undezime und Dreiklänge

Scrollen sie nach unten

Der R&B-Gitarrist Kerry „2 Smooth” Marshall bringt uns wieder einmal wertvolle Tipps für R&B auf der Akustikgitarre.

Es ist an der Zeit für drei weitere Gitarrenlektionen mit dem Session-Gitarrist, Musiklehrer und R&B-Virtuoso Kerry „2 Smooth” Marshall.

Kerry blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung als Profi-Musiker zurück, die er mit uns in seinen beliebten Online-Gitarrenlektionen sowie seiner digitalen Gitarrenschule, Kerry’s Kamp, teilt. Mit fast 135.000 Abonnenten auf YouTube und wöchentlich neuen Video-Lektionen, ist Kerry eine konstante Quelle für musikalische Inspiration für Gitarristen, die sich die Techniken der Welt des R&B, Gospel und Neo-Soul aneignen möchten. Als Studio-Gitarrist hat Kerry bekannte Künstler begleitet und mit ihnen Aufnahmen gemacht, darunter Tori Kelly, Jason Derulo, Chrisette Michele and Ledisi.

Upstroke-Technik

Kerry zeigt in dieser Lektion für Anfänger, wie eine simple Upstroke-Technik Ihrem Spiel einen feinen rhythmischen Akzent verleiht. Schauen Sie sich das Video an, in dem Kerry diesen einfachen Weg demonstriert, Ihre Musik mit jenem R&B-Flair zu versehen.

Akkorde mit verminderter Undezime

Anschließend zeigt uns Kerry einen wichtigen Bestandteil der R&B-Gitarrenmusik, der sich aber auch für andere Genres eignet: Akkorde mit verminderter Undezime. Schauen Sie sich an, wie Kerry Akkorde mit verminderter Undezime als Alternative für den bekannten verminderten Septakkord einsetzt.

Dreiklänge

Kerry schließt diese Reihe mit einer Lektion für Fortgeschrittene ab: Hier geht es um Dreiklänge, eine weitere verfeinerte Technik, die Ihr Spiel mit einem süßen R&B-Ambiente versieht.

Lust auf weitere Lektionen von Kerry „2 Smooth” Marshall? Dann schauen Sie sich seinen YouTube-Kanal an und abonnieren Sie diesen, um seine wöchentlichen Video-Lektionen zu erhalten.

Präsentation von Custom-Gitarren, 2. Runde

Scrollen sie nach unten

Lernen Sie weitere atemberaubende Modelle unseres Custom-Programms kennen, die mit Prämium-Tonhölzern und faszinierenden ästhetischen Details ausgestattet sind.

In der letzten Ausgabe haben wir eine Handvoll wunderschöner maßgeschneidert gebauter Taylor Gitarren vorgestellt, die für ein exklusives Event für Händler gefertigt haben, das im Juni zusammen mit der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien, stattfand. Diese in sehr limitierter Stückzahl gefertigten Taylor Gitarren sind das Aushängeschild unserer feinsten Handwerkskunst und ästhetischen Kreativität. Vollgepackt mit bewundernswerten Verzierungen, bieten viele dieser Custom-Gitarren Prämium-Tonhölzer, mit denen diese Instrumente so gut klingen, wie sie aussehen.

Um die Details dieser Gitarren angemessen hervorzuheben, haben wir auch eine erweiterte Galerie auf der Taylor Website eingerichtet. Sie finden die stets wachsende Kollektion der Taylor Custom-Gitarren mit wunderschönen Fotos, vollständigen technischen Daten und Angabe der Händler, die diese anbieten, auf https://customs.taylorguitars.com.

Und wenn Sie feststellen, dass irgendeine dieser Gitarren Sie ganz besonders anspricht, dann wenden Sie sich an unseren Kundendienst, damit wir Ihnen dabei helfen können, ein Exemplar ausfindig zu machen.

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 7)

Boden/Zargen: Walnuss
Decke: Walnuss
Verzierungen: Einband aus Bloodwood, Rosette mit Roman Leaf-Motiv aus Ahorn/Bloodwood, Griffbretteinlagen der früheren 900er Serie aus Ahorn/Bloodwood, Hochglanzlackierung mit schokoladefarbenem Shaded-Edgeburst.

Custom Grand Auditorium (Nr. 36)

Boden/Zargen: großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Armauflage und Einband aus geflammtem Ahorn, Rosette aus Ahorn/Koa, Griffbretteinlagen im Art Deco-Stil aus Ahorn/Koa, Hochglanzlackierung in Koi Blue mit naturbelassener Kante

Custom Grand Symphony (Nr. 16)

Boden/Zargen: indischer Palisander
Decke: Lutz-Fichte
Verzierungen: Einband aus Bloodwood, Rosette aus Ahorn/Bloodwood, Bouquet-Einlagen aus Ahorn/Bloodwood an Griffbrett und Kopfplatte, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Satin-Oberflächenbehandlung mit Kona-Edgeburst am Boden/Zargen und Wild-Honey-Burst-Decke

Custom Grand Symphony (Nr. 18)

Boden/Zargen: großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus Cocobolo, Rosette aus Paua, Spring-Vine-Inlays aus Paua an Griffbrett und Kopfplatte, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Gotoh 510-Stimmer in Antik-Gold-Look, Hochglanzlackierung in Bernsteintönen, Decke mit besonderer Vintage-Look-Behandlung

Custom Grand Symphony (Nr. 28)

Boden/Zargen: neotropisches Mahagoni
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus westafrikanischem Ebenholz, Rosette aus Paua, Noveau-Inlays aus Paua und Perlmutt an Griffbrett, Kopfplatte und Brücke, Gotoh 510-Stimmer in Antik-Gold-Look, Hochglanzlackierung in transparenten Schwarztönen

Custom T5z (Nr. 19)

Korpus: Sapelli
Decke: gesteppter großblättriger Ahorn
Verzierungen: schwarzer Einband mit Kantenverzierungen aus grüner Abalone, Byzantine-Inlays an Griffbrett und Kopfplatte aus grüner Abalone, Stegeinsätze aus Knochen mit grünen Punkten aus australischem Opal, Hochglanzlackierung mit Supernova-Edgeburst

Custom Grand Auditorium (Nr. 27)

Boden/Zargen: indischer Palisander
Decke: Sinker-Redwood
Verzierungen: Einband und Armauflage aus Bloodwood, Rosette aus Paua, Leaf-Griffbretteinlagen aus Paua, Stegeinsätze aus Knochen mit roten Punkten aus australischem Opal, Satin-Oberflächenbehandlung mit Shaded-Effekt auf der Decke

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 11967)

Boden/Zargen: gezeichnetes Blackwood
Decke: europäische Fichte
Verzierungen: Einband und Armauflage aus Bloodwood, Rosette aus Bloodwood, Running Horses-Inlays aus Ahorn/Koa am Griffbrett, Gotoh 510-Stimmer

  • 2022 Ausgabe 3 /
  • Auf der Werkbank: Grundlagen der Gitarrenpflege mit Rob Magargal

Auf der Werkbank: Grundlagen der Gitarrenpflege mit Rob Magargal

Scrollen sie nach unten

Der Service Network Manager von Taylor führt uns in die grundlegenden Pflegemittel für Gitarren ein und erklärt uns, wie man optimal die Saiten wechselt und die richtige Feuchtigkeit garantiert.

Eine Akustik-Gitarre ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener voneinander abhängiger Komponenten, und je mehr wir auf einer Gitarre spielen, desto wichtiger ist die richtige routinemäßige Wartung und Pflege. Als Holzprodukte sind Gitarren stets den Umgebungsbedingungen ausgesetzt, in denen man sie aufbewahrt. Deshalb ist es von so großer Bedeutung, die Grundlagen der Gitarrenpflege zu verstehen, weil das dabei helfen wird, Ihr Instrument in optimalem Zustand für maximale Leistungsfähigkeit zu halten. Und wenn Sie einmal die grundlegenden Techniken beherrschen, wie das Wechseln der Saiten und die Steuerung der Feuchtigkeitsbedingungen, dann wird die Pflege der Gitarre ganz einfach.

Der Service Network Manager von Taylor, Rob Magargal, hat viele Jahre in den Werkstätten von Taylor verbracht und auch unterwegs Gitarren gewartet, wobei er sämtliche Techniken beherrscht, um bei Gitarren jeder Art und Form perfekte Spielbarkeit und optimalen Sound zu erreichen. In den folgenden Videos beschreibt Rob das wesentliche Zubehör, das Sie für die Pflege Ihrer Gitarre benötigen, erklärt die Grundlagen der Steuerung der Feuchtigkeit und zeigt die richtige Technik für das Wechseln der Saiten von praktisch jeder Akustik-Gitarre.

Das wichtigste Zubehör für die Gitarrenpflege

Hier beschreibt Rob die grundlegenden Werkzeuge und Produkte, die Sie für die routinemäßigen Wartungsmaßnahmen bei einer Gitarre benötigen, wie zum Beispiel beim Wechseln der Saiten.

Saiten wechseln: 6-saitige stahlbesaitete Akustik-Gitarren

In diesem Video behandelt Rob die Fertigkeit, die jeder Gitarrist beherrschen sollte: das korrekte Wechseln der Saiten. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Video speziell für Akustik-Gitarren mit 6 Stahlsaiten gilt.

Saiten wechseln: nylonbesaitete Akustik-Gitarre

Wenn Sie jemals eine Gitarre mit Nylonsaiten gespielt haben, wie zum Beispiel die Taylor 312ce-N, Academy 12e-N, 812ce-N oder eine traditionelle klassische Gitarre, dann ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass die Saiten sowohl am Steg als auch an der Kopfplatte auf andere Art und Weise befestigt werden als bei stahlbesaiteten Gitarren. Hier erklärt Rob, wie man neue Nylonsaiten auf eine Gitarre aufzieht. Bitte bedenken Sie, dass man auf Gitarren für Nylonsaiten niemals Stahlsaiten aufziehen darf – die zusätzliche Saitenspannung wird die Gitarre beschädigen.

Saiten wechseln: 12-saitige Akustik-Gitarre

Mit doppelt so vielen Saiten wie eine 6-saitige Gitarre, mag es überwältigend wirken, neue Saiten auf eine 12-saitige Gitarre aufzuziehen. Aber keine Sorge – der Vorgang ist ganz ähnlich, wie Rob hier erklärt.

Saiten wechseln: Modelle mit Fensterkopfplatte

Bei Modellen mit Fensterkopfplatte, wie bei unseren 12-bündigen Grand Concert-Gitarren, ist das Wechseln der Saiten eine Mischung zwischen dem Verfahren für stahlbesaitete Gitarren und dem für Gitarren mit Nylonsaiten. Hier zeigt Rob, wie man die Saiten bei Ihrer Gitarre mit Fensterkopfplatte tauscht.

Gitarrenpflege: Feuchtigkeit steuern

Die relative Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Pflege von Gitarren. Holz reagiert hochsensibel auf Veränderungen des Klimas, weshalb eine zu hohe oder unzureichende Luftfeuchtigkeit in der Umgebung Ihrer Akustik-Gitarre zu Problemen in Sachen Klang oder Spielbarkeit führen kann. Zum Glück ist es ziemlich einfach, die empfohlenen Feuchtigkeitsbedingungen in der Umgebung Ihrer Gitarre einzuhalten. Schauen Sie dabei zu, wie Rob die Grundlagen erklärt.

Koa-RESTORATION-LEAD

Die Zukunft von Koa säen

Scrollen sie nach unten

Zusammen mit Pacific Rim Tonewoods und anderen wichtigen Partnern auf Hawaii sind wir darum bemüht, für zukünftige Generationen erfolgreiche Modelle für die Aufforstung der Koa-Bestände und den Anbau von Holz zu entwickeln, das sich für den Bau von Musikinstrumenten eignet.

In vorangehenden Ausgaben von Wood&Steel hat Scott Paul, Direktor für nachhaltige Naturressourcen bei Taylor, immer wieder von unseren Wiederaufforstungsinitiativen für die Koa-Waldbestände auf Hawaii berichtet, an denen wir mit unserem langjährigen Lieferpartner, Pacific Rim Tonewoods, arbeiten. Zu Anlass der Vorstellung unserer Koa-Modelle der 700er Serie möchten wir einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Facetten unserer forstwirtschaftlichen Bemühungen auf Hawaii liefern, was die Auswahl des Saatguts, Genforschung und Anpflanzung umfasst, die für den Anbau von Bäumen für unsere Zukunft erforderlich sind.

Wenn Sie ein Fan von Koa-Holz sind, wissen Sie wahrscheinlich, dass dieses ausschließlich auf den Inseln von Hawaii wächst. Aber vielleicht ist Ihnen der ökologische Zustand der Koa-Bestände weniger gut bekannt. Es kommt immer wieder die Frage auf, ob Koa eine gefährdete Holzart ist, unter anderem weil es nur auf diesen Inseln einheimisch ist. (Es ist nicht). Aber der Lebensraum für die Koa-Bäume auf Hawaii hat sich im Laufe der Zeit verändert, was zu einer allmählichen Verschlechterung des Zustands von einheimischen Wäldern in bestimmten Gebieten geführt hat, wobei die Erneuerung der Koa-Bestände aufgrund verschiedener Faktoren abgenommen hat.

Bevor die Polynesier die hawaiianischen Inseln um 1200 v. Chr. besiedelt haben, gab es ausgedehnte Koa-Wälder in den unterschiedlichsten Landstrichen und auf verschiedenen Höhen, fast bis auf Meeresspiegelniveau. Koa ist die am höchsten wachsende einheimische Baumart auf Hawaii, wobei diese Bäume außerdem sehr schnell wachsen (etwa 150 cm pro Jahr in den ersten fünf Lebensjahren unter gesunden Bedingungen). Koa-Holz wurde von den Hawaiianern für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet, aber insbesondere für den Bau von Kanus. Um 1778, als der britische Seefahrer Kapitän James Cook die Insel erreichte, woraufhin eine ausgedehnte Welle an Austausch mit der westlichen Welt folgte – und damit ein verstärktes Interesse an Koa-Holz u. a. für den Möbelbau -, waren einheimische Koa-Waldbestände noch bis auf Höhen von 600 m anzutreffen.

Nachdem ein anderer britischer Seefahrer, Kapitän George Vancouver, die Viehzucht auf Hawaii um 1793 einführte, wobei er König Kamehameha als Geschenk sechs Kühe und einen Bullen mitbrachte, folgte eine allmähliche Verwandlung der Ökosysteme von Hawaii. Wälder wurden abgeholzt, um Weideflächen zu schaffen, während gleichzeitig eine wachsende Zahl an verwildertem Vieh junge Koa-Sprösslinge als besondere Leckerbissen betrachtete, was die natürliche Regeneration der Koa-Bestände weiter einschränkte.

Darüber hinaus führte die Mitte des 19. Jahrhunderts im großen Stil eingeleitete Umstellung der Landwirtschaft auf den Anbau von Zuckerrohr und Ananas zu der Abholzung weiterer Koa-Wälder in niedrigeren Höhenlagen. Im Laufe der Zeit wurde die natürliche Verbreitung der Koa-Bäume zusätzlich eingeschränkt, unter anderem aufgrund der privaten Landnutzung durch die wachsende Bevölkerung der Inseln sowie infolge der Ausbreitung nicht einheimischer Pflanzen, Insekten und Mikroorganismen, einschließlich invasiver Arten.

Heutzutage gibt es zwar immer noch weitflächige Koa-Wälder auf Hawaii, aber die Mehrheit davon trifft man oberhalb von 1200 m an, wobei es sich um privaten Landbesitz oder Landschaftsschutzgebiete handelt. Und ein Großteil der überlebenden Wälder befindet sich in schlechtem Zustand, indem die Regeneration infolge verschiedenster Bedrohungen ernsthaft eingeschränkt ist: verwilderte Rinder, Schafe und Schweine; invasive Pflanzenarten wie Ginster, Zieringwer und Erdbeer-Guave; verschiedene Grasarten, die für die Viehzucht eingeführt wurden, aber das Übergreifen von Bränden auf Waldgebiete erleichtern; sowie ein im Boden gedeihender Pilz, namens fusarium wilt, der die sogenannte Fusariumwelke verursacht und für das Absterben vieler Koa-Bäume in niedrigeren Höhenlagen verantwortlich ist.

Um diesem Rückgang der Bestände entgegenzuwirken, stellen auf Hawaii die Wiederaufforstung und Pflege der einheimischen Wälder eine konzertierte Aufgabe dar, die verschiedene Initiativen und einen beträchtlichen Forschungsaufwand umfasst. Dabei geht es sowohl um Bemühungen zur Erweiterung der Ökologie der bestehenden Wälder als auch zur Wiederaufforstung bestimmter zuvor in Weideflächen umgewandelter Gebiete, um dort den einheimischen Wald wiederherzustellen.

Koa und Gitarren

Bei Taylor werden seit mehr als 40 Jahren Gitarren aus Koa-Holz gebaut. Pacific Rim Tonewoods beschäftigt sich seit etwa 30 Jahren mit der Beschaffung von Koa-Holz und hat die Mehrheit des von Taylor in diesem Zeitraum verwendeten Koa-Holzes geliefert.

Koa-Holz war früher leicht zu beschaffen, bis Hawaii vor etwa 20 Jahren die Landgewinnung für die Landwirtschaft durch Abholzen unterband, wodurch von da ab weniger Koa-Holz zum Kontinent verfrachtet wurde. Seitdem war es hauptsächlich als wiederverwertetes Holz in unvorhersehbarer Menge und Qualität erhältlich. Vor ungefähr sieben Jahren, im Jahr 2015, wurde es extrem schwierig, Koa-Holz für Gitarren zu finden, weshalb Bob Taylor und Steve McMinn von Pacific Rim Tonewoods anfingen, ausgiebig nachzuforschen, um die Aussichten für die Beschaffung von Koa-Holz in der Zukunft besser zu verstehen. Sie machten sich mit den Gesetzen vertraut, die zum Schutz von Koa-Holz vor dem Abholzen auf öffentlichem und privatem Land auf Hawaii erlassen wurden und trafen sich mit wichtigen Landeigentümern, um deren forstwirtschaftliche Bedürfnisse für die Gegenwart und die Zielsetzung für Nachhaltigkeit für die Zukunft zu besprechen.

In diesem Video äußern sich Steve McMinn und andere Partner zu der Mission von Siglo Tonewoods und unseren Bemühungen um die Wiederaufforstung der Koa-Wälder auf Hawaii.

Diese Bemühungen führten zu der Gründung einer formalisierten Partnerschaft zwischen Taylor Guitars und Pacific Rim Tonewoods. Dieses gemeinsame Unternehmen führte bisher den Namen Paniolo Tonewoods – wobei sich das Wort „Paniolo“ auf die mexikanischen Cowboys bezieht, die ursprünglich nach Hawaii kamen, um den Hawaiianern die Viehzucht beizubringen (und die ihre Gitarren und ihre Musik mitbrachten) -, wurde aber kürzlich in Siglo Tonewoods umbenannt. („Siglo“ ist Jahrhundert auf Spanisch und soll an die langfristige Vision des Unternehmens erinnern).

Die Mission von Siglo besteht darin, auf Hawaii Holz für die gewerbliche Nutzung in der Zukunft anzubauen (für die nächsten 100 Jahre oder mehr) und damit eine nachhaltige Quelle für Holz für den Bau von Musikinstrumenten zu schaffen. Ein Teil dieser Verpflichtung besteht darin, zu den gegenwärtigen Bemühungen zur Wiederaufforstung und Wiederherstellung der Waldbestände beizutragen, indem ein Projekt gegründet wurde, für das Verträge mit hawaiianischen Landeigentümern abgeschlossen wurden. Das umfasst weiterhin die Umsetzung verschiedener Programme für die Züchtung widerstandsfähigerer Bäume, auch anhand von Samenplantagen.

Forstverwaltungsvereinbarungen

Wie es Scott Paul bereits in einer Kolumne in Wood&Steel erklärt hat („Dreiteilige Harmonie“, 2020/Ausgabe 97/Nummer 2) hat Siglo (damals Paniolo) einen innovativen Ansatz für Forstverwaltungsvereinbarungen gewählt, der erstmals von der US-amerikanischen Forstverwaltung und The Nature Conservancy eingesetzt wurde, um die beträchtlichen Kosten, die mit der Wiederaufforstung verbunden sind, tragen zu können. Anstatt die Landbesitzer direkt für das gefällte Holz oder die Ernterechte zu bezahlen, wurde es Siglo gestattet, eine bestimmte Anzahl ausgewählter Koa-Bäume in einem pflegebedürftigen Waldgebiet zu fällen, und im Austausch dafür den Gegenwert dieses Holzes in eine Reihe Projekte zur Aufforstung und Verbesserung dieser Wälder zu investieren.

Ein paar Bespiele

Eines der frühesten Projekte, das Siglo die Gelegenheit bot, seine einzigartigen Fähigkeiten und ethisch korrekten Absichten in Hawaii zu demonstrieren, war die Zusammenarbeit mit der Haleakala-Farm auf Maui im Jahr 2015.  Im Jahr 1985 sind da im Rahmen eines Programms mit dem Namen „A Million Trees of Aloha“, das von Jean Ayoshi, der Ehefrau des damaligen Gouverneurs von Hawaii, George Ariyoshi, initiiert wurde, zwei Koa-Bestände angepflanzt worden. Leider befanden sich diese 30 Jahre alten Baumbestände aus verschiedenen Gründen in schlechtem Zustand, was das Wachstum dieser Bäume beeinträchtigt hatte. Sie wiesen Anzeichen von Kernfäule auf, die sich unausweichlich verschlimmert hätte. Jeder andere potenzielle Käufer hätte solche „jungen“ kranken Koa-Bäume (die nicht aus natürlichen Wäldern stammen) komplett ignoriert. Aber Siglo, und später Taylor, hat dieses Holz angenommen. Taylor musste dieses Holz zwar zusätzlich bearbeiten, um daraus Gitarren herstellen zu können, aber am Ende fand es Verwendung für den Bau von zehntausenden von Gitarren und wir haben damit bewiesen, dass es möglich ist, aus jungen Koa-Bäumen Holz zu gewinnen, das sich für den Bau von Musikinstrumenten eignet. Die Gewinne aus dem Verkauf dieses Holzes haben es wiederum der Haleakala-Farm ermöglicht, ihre fortlaufenden Bemühungen zur Wiederaufforstung der benachbarten Landflächen zu bekräftigen.

Ein weiteres frühes Projekt, das im Jahr 2017 gestartet wurde, war ein Forstverwaltungsvertrag über den Zeitraum von fünf Jahren für ein 647 Hektar großes Grundstück im Besitz der Kamehameha Schools, dem bedeutendsten Landeigentümer von Hawaii, das im Honaunau-Wald auf der Insel Hawaii gelegen ist. Auch wenn es ein Abkommen zur Wiederherstellung des Waldes gab, sind dort seit den 90er Jahren keine Bäume mehr gefällt worden, das heißt, es gab keinerlei Einnahmen, die der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen hätten dienen können. Dieser Vertrag gestatte Siglo das Ernten ausgewählter Koa-Bäume und laut dem Manager von Siglo, Nick Koch, wurde der Erlös aus dem Verkauf des Holzes – etwa 1,6 Millionen Dollar – in einen Naturschutzfond für die Pflege des Waldes investiert, wovon inzwischen etwa 1 Million ausgegeben wurden (insbesondere für Zäune und Tierbeaufsichtigung). Infolge dieser Bemühungen gibt es nun zehntausende neue Koa-Bäume in diesem Gebiet.

Koa ist eine der wenigen Holzarten weltweit, für die gilt, dass die voraussichtliche Verfügbarkeit in 25 Jahren besser aussieht als heutzutage.

Diese Art von Forstverwaltungsvereinbarungen in Form von Projekten ermöglichen Siglo eine berechenbare Quelle für Koa-Holz für die nächsten Jahre, während andere Bemühungen für die Wiederherstellung von Wäldern und der Anpflanzung einer nachhaltigeren und langfristigen Quelle für das nächste Jahrhundert im Gange sind. Unter dem Strich schafft all dies positive Aussichten für die Zukunft: Koa ist eine der wenigen Holzarten weltweit, für die gilt, dass die voraussichtliche Verfügbarkeit in 25 Jahren besser aussieht als heutzutage.

Anpflanzung von Bäumen und der Bau eines Sägewerks

Siglo gelang ein wichtiger Schritt in Richtung seiner Zielsetzung für die Anpflanzung von Bäumen für 2018, als Bob Taylor 229 Hektar Weideflächen auf der größeren Insel von Hawaii in der Nähe von Waimea kaufte. Vor etwa 150 Jahren war dieses Land noch ein wunderschöner Koa-Wald. Siglo Tonewoods hat dieses Land nun gepachtet, ihm den Namen Siglo Forest verliehen und einen Plan für die Aufforstung entwickelt. Dieser Plan sieht vor, dass auf den Flächen mit besonders starker Steigung einheimische gemischte Arten angepflanzt werden, damit der natürliche Wald wiederhergestellt wird (etwa 30 Prozent des Grundstücks) und dass auf den besser zugänglichen Teilen des Grundstücks Koa-Bäume für die Holzproduktion angepflanzt werden. Sobald das Projekt Siglo Forest ausgereift ist, ist zu erwarten, dass es zweimal so viel Holz liefern wird wie die Menge, die Taylor derzeit verwendet, und der Verwaltungsplan wird einen nachhaltigen, diversifizierten Wald aus einheimischen Arten sicherstellen.

Wie wir bereits im Herbst 2021 berichtet haben, hat die Anpflanzung im Juni mit Koa-Setzlingen, gemischten einheimischen Bäumen und Sträuchern auf 8 Hektaren begonnen. Wir haben dabei viel gelernt, was uns geholfen hat, die Erfolgschancen zukünftiger Anpflanzungen zu verbessern. Wir haben uns das Ziel gesetzt, 150.000 Koa-Bäume bis 2030 zu pflanzen, wobei die erste brauchbare Ernte um 2050 zu erwarten ist.

Sobald das Projekt Siglo Forest ausgereift ist, wird der Verwaltungsplan einen nachhaltigen, diversifizierten Wald aus einheimischen Arten sicherstellen.

Es gibt auch Pläne für den Bau eines Sägewerks, das es Siglo Tonewoods ermöglichen wird, Koa-Holz auf effiziente Art und Weise direkt auf Hawaii entsprechend zu schneiden und dabei die vertikale Integration zu erlauben. Sobald das Sägewerk fertig ist, soll es verwendet werden, um sowohl Koa-Holz als auch andere Holzarten für Musikinstrumente zu schneiden, während gleichzeitig auch noch andere lohnenswerte Produkte aus Holz, unter anderem für Fußböden, für den Vertrieb auf der Insel hergestellt werden. Mit diesem Sägewerk wird es möglich, die Qualität besser zu überwachen und es werden damit Arbeitsplätze geschaffen, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirken wird. In der Zwischenzeit hat Siglo seine betrieblichen Möglichkeiten auf Hawaii durch den Erwerb von Ausrüstung und Maschinen für die Holzernte verbessert, wodurch das Abholzen der Bäume optimiert wird und das Umfeld besser geschont werden kann.

Saatgutselektion und Verbesserung der Gene von Koa

Eine der wichtigsten Aufgaben für die Entwicklung eines erfolgreichen Programms für die Anpflanzung von Koa-Bäumen – das zu gesunden und hochwertigen Koa-Bäumen führt – besteht darin, angemessene ökologische Forschung durchzuführen, um optimale Ergebnisse zu ermöglichen. Sowohl Bob Taylor als auch Steve McMinn ist die Bedeutung solcher Studien von ihrer Arbeit mit anderen Tonhölzern her bekannt. Bob ist klar davon überzeugt, dass unsere Initiative für die Anpflanzung von Ebenholz in Kamerun – allgemein bekannt als Ebenholzprojekt – insbesondere deshalb funktioniert, weil er zukunftsweisende Forschungen finanziert hat, die ein besseres Verständnis der optimalen Vermehrungsstrategien für Ebenholz erbrachten. Was Steve betrifft, erinnern sich möglicherweise manche Leser von Wood&Steel an unseren Artikel (Winter 2015, Ausgabe 81) über die Forschungen, die Steve veranlasst hat, mit der Absicht, großblättrigen Ahorn zu züchten, dessen Gene für Musikinstrumente optimiert sind, so dass u. a. attraktive Holzmaserung auftritt. Das Projekt hat Fortschritte verzeichnet und derzeit werden Experimente auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Grundstück in der Nähe des Sägewerks des Unternehmens in Skagit Valley in Washington durchgeführt, das den Namen Utopia Forest erhielt, und mit denen erforscht werden soll, ob Holzzeichnungen genetisch vererbt werden können. Zusätzlich zu der Tatsache, dass beide Holzarten schnell zu brauchbarer Größe heranwachsen, gibt es noch eine weitere interessante Gemeinsamkeit, was die gewerbliche Verwendung dieser Holzarten betrifft: Das Ziel, Bäume mit deutlich gezeichnetem Holz zu züchten, das sich für Musikinstrumente und andere hochwertige Produkte eignet. Steve und sein Team haben kürzlich ein Video veröffentlicht, in dem das Projekt erklärt wird.

Kevin Burke, ein Pflanzenzüchter von Pacific Rim Tonewoods, der die Versuche mit Ahorn überwacht hat, ist derzeit auch an einem ähnlichen Projekt mit Koa-Holz auf Hawaii beschäftigt. Dieses Projekt zielt darauf ab, genetisch verbesserte Bäume zu vermehren, um die genetische Vielfalt und Qualität von Koa wiederherzustellen, die sich im Laufe der letzten Jahrhunderte verschlechtert haben.

Das Projekt wurde 2016, kurz nach der Gründung von Siglo Tonewoods, in Zusammenarbeit mit der Haleakala-Farm gestartet, wobei die Forschungen in der Native Nursery auf Maui betrieben werden. Den Anfang dieses Projekts bildete die Züchtung von Linien von Bäumen von der Haleakala-Farm, die aufgrund der außergewöhnlich guten Qualität ihres Holzes auserwählt wurden. Mittlerweile findet die Vermehrung von 65 klonalen Linien der Bäume statt, wobei für 10 Linien Mikrovermehrung eingesetzt wurde.

Auf ähnliche Art und Weise hat Siglo Forschungen in Zusammenarbeit mit dem Hawaiian Agricultural Research Center (HARC, landwirtschaftliches Forschungszentrum von Hawaii) und dem Tropical Tree improvement Program (Verbesserungsprogramm für tropische Bäume) der US-amerikanischen Forstverwaltung unterstützt. Das führte im Jahr 2021 zu der Gründung eines Programms für die Selektion von Saatgut, mit dem Ziel, die Wiederaufforstung von Hawaii mit genetisch optimierten Koa-Bäumen zu unterstützen. Dabei wurden Samen von 42 „Plus“-Bäumen gesammelt, die jetzt als Setzlinge heranwachsen und deren Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten getestet wird. Bei dieser Studie wurden auch viele weitere „Plus“-Bäume identifiziert, deren Samen irgendwann auch gesammelt werden können.

Laut Burke sei Koa im Vergleich zu Ahorn leichter aus Samen zu züchten. Die Holzzeichnungen seien bei Koa auch wesentlich ausgeprägter und früher zu erkennen.

Zwei Jahre alte Koa-Bäume, die auf der Keauhou-Farm auf der Insel Hawaii angepflanzt wurden.

Siglo hat darüber hinaus mit HARC zusammengearbeitet, um eine Samenplantage mit 1600 Bäumen in Siglo Forest anzupflanzen, wofür Saatgut verwendet wurde, das widerstandsfähig gegen die Welke ist. Es wird erwartet, dass die Erzeugung von Saatgut im Jahr 2026 anfangen kann. HARC ist derzeit auch mit Versuchen beschäftigt, bei denen Sorten, die auf der Haleakala-Farm entwickelt wurden, sowie Saatgut, das im Rahmen des Programms von Siglo für die Selektion von Saatgut und Züchtung genetisch besserer Bäume im Jahr 2021 gesammelt wurde, auf Widerstandsfähigkeit gegen die Welke getestet werden.

Es wurden bis jetzt im Jahr 2022 12.500 Bäume als Windschutz in Siglo Forest angepflanzt, die Samenplantage wurde vergrößert und es wurden weitere 12 Hektar an Koa-Bäumen und gemischtem Wald angepflanzt. In der Zwischenzeit hat Siglo Tonewoods außerdem ein Treibhaus in Waimea zur Unterstützung der fortwährenden Arbeiten für die Vermehrung dieser Baumarten gepachtet. Steve McMinn sagt, dass die Forschung und sonstige strategischen Überlegungen, die von seinem Team für die Entwicklung und Verbesserung seiner Anpflanzungsinitiative umgesetzt wurden, am Ende die Absicht verfolgen, einen skalierbaren Ausgangspunkt für andere zu schaffen, die sich für die Wiederaufforstung oder Neuanpflanzung (also auf Flächen, die früher keine Baumbestände hatten, wie zum Beispiel Weideflächen) mit Koa auf Hawaii interessieren. in kommenden Ausgaben von Wood&Steel werden wir weitere Artikel über den Fortschritt dieser Projekte schreiben.

Ein Fördersystem

Scrollen sie nach unten

Wachstum und Weiterentwicklung unseres Artist Relations-Teams zur Unterstützung der stets im Wandel befindlichen Bedürfnisse der Musiker

Ein kurzer Blick auf die 50 Jahre Gitarrenbau bei Taylor lässt einen steten Strom an Innovationen erkennen, die darauf abzielen, sämtlicher Arten von Gitarristen noch bessere Produkte anbieten zu können, von Wochenendhelden und Schlafzimmermusikern bis hin zu wohlbekannten Namen, die das Highlight so manch eines Musikfestivals sind. Ein gemeinsamer Aspekt dabei ist die Spielbarkeit unserer Instrumente. Ein weiterer besteht darin, dass die Instrumente ihren musikalischen Verwendungszweck erfüllen: ein klarer, gut ausbalancierter Ton, Verlässlichkeit im Alltag, leicht zu warten usw. Abgesehen davon haben wir uns immer darum bemüht, eine zunehmend vielseitigere Produktpalette an Instrumenten anbieten zu können, die der unglaublich unterschiedlichen Präferenzen und musikalischen Individualitäten der Gitarristen weltweit gerecht werden.

Diese innovative Einstellung hat sich direkt auf unsere fortlaufenden Beziehungen zu Künstlern ausgewirkt, deren musikalische Bestreben und alltägliche Bedürfnisse uns dabei geholfen haben, unseren Designansatz zu optimieren und uns immer wieder dazu veranlasst haben, praktischere und ausdrucksstärkere Musikinstrumente zu bauen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, authentische Beziehungen aufzubauen, wofür man unbedingt ein gut ausgebautes Artist Relations-Programm (AR) benötigt. Mit dem Wachstum von Taylor und der wandelnden Bedürfnisse der Musiker, haben wir natürlich auch unser AR-Team ausgebaut, um eine breitere Palette an vielseitigen und talentierten Künstlern in unsere Taylor Künstlerfamilie aufnehmen zu können.

Die Anziehungskraft einer Taylor

Wir haben viele Jahre lang unsere Beziehungen zu Künstlern auf die traditionelle, bodenständige Art und Weise gepflegt. Wir haben ja schließlich klein angefangen, als wir damals versuchten, in Musikerkreisen auf uns aufmerksam zu machen. Zum Glück hatten wir schon damals den flachen, leicht bespielbaren Gitarrenhals von Bob Taylor als Trumpf: Wenn man einem Gitarristen eine Taylor in die Hände drückte, verkaufte sie sich anschließend oft wie von selbst. Unsere geographische Nähe zu Los Angeles war auch nicht verkehrt: Wir hatten das Glück, eine paar Musikgeschäfte zu finden, deren Besitzern unsere Gitarren wirklich gut gefallen haben und die gute Verbindungen zu Musikern aus der Laurel Canyon-Szene hatten sowie zu anderen Profis, die mit Aufnahmen oder Auftritten beschäftigt waren.

Schon früh hat Bob persönliche Kontakte zu einigen Künstlern geknüpft, die Taylor Gitarren entdeckt hatten, was in manchen Fällen zu kreativer Zusammenarbeit an Signaturmodellen führte, die es diesen Künstlern besser ermöglichten, ihren einzigartigen Spielstil umzusetzen – wie der Fingerstyle-Virtuose Leo Kottke, der 12-saitige Gitarren bevorzugte, oder Dan Crary, dessen Leidenschaft Progressive Bluegrass war.  In diesem Sinne waren Musiker immer wieder am Prozess der Designentwicklung bei Taylor beteiligt: In den 80er Jahren hat der berühmte Fingerstyle-Gitarrist Chris Proctor uns dabei geholfen, die erste Grand Concert zu entwickeln, während ein Jahrzehnt später das Interesse des Country-Stars Kathy Mattea Bob dazu angespornt hat, unser Flaggschiff unter den Korpusformen – die Grand Auditorium – fertigzustellen, an der er seit längerer Zeit gebastelt hatte. Auch wenn es Bob nie darauf angelegt hat, ein AR-Spezialist zu sein (er teilt in seinem Buch „Guitar Lessons“ seine Einstellung dazu), haben seine späteren persönlichen Beziehungen zu Künstlern wie Taylor Swift (und ihrem Vater, dem Bob vor Jahren am Telefon von der Musikalität seiner damals zwölfjährigen Tochter geschwärmt hat) und Zac Brown die Bedeutung einer ehrlichen und authentischen Unternehmensphilosophie bekräftigt.

Das Wachstum von Taylor hat auch zu einem entsprechenden Ausbau unserer Bemühungen um Kontakte zu Künstlern geführt, indem andere wichtige Taylor Mitarbeiter, darunter der ehemalige Vertriebsleiter TJ Baden, der Veteran der Musikindustrie, Bob Borbonus, sowie Robin Staudte (seit Jahren für die Koordination unserer AR verantwortlich) dabei geholfen haben, unsere Artist Relations in eine stärker formalisierte Infrastruktur zu verwandeln, woraufhin  wir Beziehungen zu einigen großen Namen aus der Welt der Musik aufbauen konnten, darunter Kenny Loggins, John Denver, Dave Matthews, Clint Black, Sarah McLachlan, The Edge von den U2 und viele andere.

Im Vergleich zu 1974, als Taylor angefangen hat, Gitarren zu bauen, sieht es in der Musikbranche heutzutage natürlich vollkommen anders aus. Viele Künstler würden mit Leichtigkeit sagen, dass sich die Musikindustrie allein im Laufe der letzten zwei Jahre deutlich verändert hat. Auf Wörter wie „Influencer“ oder „Engagement“ hätten noch vor nicht allzu langer Zeit die meisten Profis der Musikbranche nur misstrauisch reagiert, während Social Media heutzutage in der Musikindustrie eine entscheidende Rolle übernommen hat. Selbstgemachte Aufnahmen und Selbstvermarktung haben heutzutage in der Musikbranche einen wachsenden Stellenwert, während das weltweite Publikum immer vielseitiger wird. Angesichts dieser Veränderungen sind uns ein paar Dinge aufgefallen. Zunächst einmal gilt, dass man nicht mehr nur auf wichtige Namen setzen darf, sondern auch das Interesse aufsteigender Künstler und Studiomusiker gewinnen muss. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein einziger wichtiger Künstler ausreichen konnte, um auf eine Marke für Musikinstrumente aufmerksam zu machen. Weiterhin wurde uns bewusst, dass wir uns verstärkt für die Künstler einsetzen können, während sie uns dabei helfen, unsere eigenen Ziele zu erreichen. Und letztendlich wurde uns klar, dass wir als Marke, die von Tag zu Tag vielseitiger wird und sich weltweit verbreitet, ein AR-Team brauchen, das sowohl in seiner Art als auch in seiner Größenordnung wirklich global ist.

Unser Artist Relations-Team

Verteilt auf unseren Hauptsitz in El Cajon, Kalifornien, wichtige Musikszenen wie Nashville und Los Angeles, sowie Europa und Asien, ist unser AR-Team aus erfahrenen und lustigen Menschen zusammengesetzt, die auf allen denkbaren Wegen daran arbeiten, unsere Künstlerfamilie wachsen zu lassen.

In unserem Hauptsitz teilen sich Tim Godwin und Lindsay Love-Bivens die niemals endende Aufgabe der Kontaktaufnahme zu Künstlern, pflegen Beziehungen, versenden Gitarren und reisen zu Konzerten, um sich persönlich mit Künstlern zu treffen. Aber es braucht ein ganzes Dorf, wie es so schön heißt, und ein Großteil des Marketing-Teams von Taylor ist ebenfalls damit beschäftigt, Beziehungen zu Künstlern aufzubauen und zu pflegen. Jay Parkin und Andrew Rowley leiten die Produktion von Inhalten, wobei sie ein weltweites Netz an Videofilmern, Fotografen, Editoren und sonstigen Kreativen damit beauftragen, exklusive Videos und intime Interviews mit Künstlern zu produzieren. Sergio Enriquez und Matt Steele bringen diese Inhalte dann mithilfe von Social Media unter die Leute, während Billy Gill für die Verbindung von Marketing und Artist Relations mit dem Vertrieb sorgt. Devin Malone ist für Nashville zuständig und Terry Myers kümmert sich darum, den Gitarristen Custom-Setups und andere Besonderheiten bereitzustellen, mit denen sie ihre Gitarren ganz persönlich auf sich selbst abstimmen können.

Im Ausland wächst unser Team von Monat zu Monat. Andy Lund ist für China zuständig, während Masaki Toraiwa Taylor in Japan vertritt. Dan Boreham aus Großbritannien koordiniert die Beziehungen zu Künstlern in ganz Europa. Von Kolumbien aus pflegt Juan Lopera Beziehungen zu Künstlern in ganz Lateinamerika.

Zum Abschluss laden wir Sie ein, das Video anzuschauen, in dem Mitglieder unseres Artist Relations-Teams es auf sich genommen haben, vor der Kamera eine Reihe von kurzen Fragen zu beantworten, wobei wir unter anderem erfahren, welche Gitarristen sie besonders gut finden, versteckte Talente kennenlernen und fragwürdige Meinungen über Pizza zu hören bekommen.

Wie die Familie entstand

Im Jahr 2010 wurde Tim Godwin zum Director of Global Artist & Entertainment Relations bei Taylor. Die langjährige Karriere von Tim als Musiker auf Tournee, im Studio und seine Erfahrungen in allen sonstigen Zweigen der Branche stellten die ideale Voraussetzung für die Leitung eines Programms für die Beziehungen zu Künstlern dar: Als Musiker kennt er die Bedürfnisse anderer Musiker und aufgrund seiner Arbeit bei Line 6 (in der Rolle des Head of Artist Relations) hatte er bereits gute Beziehungen zu vielen Künstlern. Diese Art von Verbindungen ist wichtig, weil der Bereich Artist Relations nicht nur die Künstler selbst umfasst. Es geht dabei auch um Gitarrentechniker, Musikdirektoren, Veranstalter, Veranstaltungsorte, Manager, Tontechniker und Studiotechniker – praktisch alle, die in der Musikbranche tätig sind.

Godwin wurde damit beauftragt, das zu tun, was er am besten kann: Künstlern unsere Gitarren in die Hände zu drücken, damit sie selbst eine Taylor kennenlernen können. Die Pflege einer solchen Künstlerfamilie nimmt aber Zeit und Ressourcen in Anspruch, und wir hatten weder die Art der Ressourcen noch die bereits etablierten Vorgehensweisen anderer Marken, die sich bereits seit vielen Jahren damit beschäftigen. Was wir als Unternehmen allerdings haben, ist unser Streben nach Innovation in der Entwicklung. Dieses hebt uns von anderen traditionellen Marken ab und hält uns an der Spitze der modernsten Weiterentwicklungen im Bau von Musikinstrumenten. Unsere Gitarren waren auch bereits für ihre Konsistenz und Zuverlässigkeit bekannt, unterstützt von der Art von Service und Support, den jeder Musiker auf Tournee zu schätzen weiß.

Dennoch verspürte Godwin, als er bei uns anfing, das Bedürfnis, seinen Kollegen zu zeigen, wie Beziehungen zu Künstlern zu den Unternehmenszielen auf eine Art und Weise beitragen können, die für die Führungsschicht von Relevanz ist.

Er erinnert sich dabei an ein Ereignis, das sich als Wendepunkt für die Entwicklung der Artist Relations bei Taylor herausstellen sollte. Es fand im Jahr 2012 statt, als Singer/Songwriter Philip Philips über die TV-Show American Idol bekannt wurde.

„Es gab da einen Auftritt, wo Randy Jackson [von der Jury] sich an Philip wandte und ihn fragte: «Mir gefällt deine Gitarre. Was ist das für ein Modell?»“ erzählt Godwin. „Die Gitarre war eine Taylor GS7, eines der früheren Grand Symphony-Modelle. Nachdem die Episode ausgestrahlt worden war, haben wir die Besucherzahlen für unsere Webseite der GS7 eingesehen. Normalerweise verzeichnete diese eine Seite nur einstellige Seitenaufrufe im Laufe eines ganzen Monats, aber nach der Episode von American Idol hat diese Seite etwa 5.000 Aufrufe in nur einer Woche verzeichnet.“

Godwin erinnert sich an dieses Ereignis als jenen Zeitpunkt, an dem er ganz direkt demonstrieren konnte, wie Künstler den Lauf der Dinge mitbestimmen können.

Roots den Rang ablaufen

Ein weiterer Faktor, der uns dazu antrieb, unseren Ansatz für Artist Relations weiterzuentwickeln, war die Szene in Nashville. Hierbei handelt es sich um ein regelrechtes Mekka für bekannte Akustik-Gitarristen der Country- und Americana-Genres, Studiotechniker und praktisch jeden, der Musik macht. In den Neunzigern verzeichneten wir starkes Wachstum aufgrund der Beliebtheit der damals neu eingeführten Grand Auditorium-Korpusform, die aufgrund ihres zuverlässigen Gleichgewichts und klaren Klangs bei Aufnahmen den Studiotechnikern und Studiomusikern dort besonders gut gefiel.

Nashville stellte aber gleichzeitig eine Herausforderung dar: Es handelt sich dabei um das traditionelle Zentrum der amerikanischen Roots-Musik, was sich auf die Gitarristen der Szene bezüglich der von ihnen bevorzugten Gitarren auswirkt. Godwin setzte daher alle Hebel in Bewegung, er traf sich mit Leitern von beliebten Veranstaltungsorten, wie das Bluebird Café, und mit Managern von Big Machine, einem größeren unabhängigen Label. Aber trotz einer bereits soliden Präsenz in Nashville hatte Taylor alle Hände voll zu tun.

„Nashville ist praktisch Gibson’s zweites Zuhause“, sagt Godwin. „Wir von Taylor mussten wirklich beweisen, dass wir ein Recht hätten, hier mitzumischen.“

Beharrlichkeit zahlt sich aus: Taylor ist heutzutage in Nashville kräftiger als je zuvor vertreten. Die Einrichtung unseres Taylor Ausstellungsraums und die an dort ansässige Künstler überreichten Gitarren haben sich wirklich positiv ausgewirkt. Unser Studio bei SoundCheck Nashville, wo wir unsere Taylor Soundcheck-Auftritte filmen, hat eine Vielzahl neuer Gitarristen angezogen. Bei uns im Werk wird auch ein entscheidender Beitrag geleistet, indem langjährige Taylor Mitarbeiter wie Terry Myers Gitarren für Künstler maßgeschneidert an deren Bedürfnisse anpassen und sicherstellen, dass jede dieser Gitarren genau so klingt, wie er/sie es erwartet. Wir sind längst nicht nur auf Durchreise in Nashville. Unser Artist Relations-Vertreter Devin Malone lebt und arbeitet in Music City, wobei es seine Aufgabe ist, die dort ansässigen Künstler zu unterstützen, Veranstaltungen zu organisieren und eine Menge der Arbeit hinter den Kulissen zu verrichten, die dazu beiträgt, dass Taylor dort weiterhin unübersehbar vertreten ist.

Neue Verzweigungen

Nashville hat auch dazu beigetragen, uns die ständig wachsende Vielfalt der Welt der Musik bewusst zu machen. Die Americana-Musikszene von Nashville ist stark in der reichen Vergangenheit der von afroamerikanischen Künstlern dominierten Musik verwurzelt, und unser AR-Team hat diese Gelegenheit genutzt, um diese Perspektive so zu integrieren, dass Taylor als Marke an Inklusivität gewinnt.

In diesem Zusammenhang haben wir auch einen besonderen digitalen Artikel in der Wood&Steel-Ausgabe vom Sommer 2021 veröffentlicht, mit dem Titel: Tief verwurzelt: Ein Besuch im nationalen Museum der afroamerikanischen Musik. Dieser von unserer Artist and Community Relations Managerin Lindsay Love-Bivens verfasste Artikel bietet einen multimedialen Einblick in den Einfluss der afroamerikanischen Künstler auf unsere heutige Musik. Lindsay ist nach Nashville gereist, um das gerade neu eröffnete Museum zu besuchen, das uns Einblick in die tiefgreifende Geschichte der afroamerikanischen Musiker gewährt, die so stark an der Entwicklung der amerikanischen Musik beteiligt waren. Diese Reise hat uns dazu ermutigt, unsere Ambitionen zu erweitern, was den Aufbau einer Künstlergemeinde betrifft, die unsere Unternehmenswerte widerspiegelt.

„Es ist schon wichtig, gut vertreten zu sein“, sagt Lindsay. „Wenn man Künstler auf aller Welt erreichen möchte, muss man es wirklich darauf anlegen, ein diversifiziertes Programm aufzubauen.“

Lindsay basiert sich mit dieser Einstellung auf ihrer jahrelangen Erfahrung in der Musikbranche. Als erfahrene unabhängige Musikerin, die schon viel gereist und aufgetreten ist, gesellte sie sich im Jahr 2018 zu Tim Godwin und dem Artist Relations-Team. Mit ihrer Erfahrung und ihren unzähligen Connects ist sie die ideale Ansprechpartnerin für Künstler und Musikergemeinden, zu denen Taylor bisher keine Beziehungen hatte.

„Ich wollte unsere Beziehungen zu BIPoC-Künstlern („BIPoC“ ist ein amerikanischer Sammelbegriff für nichtweiße Menschen) weiter ausbauen und vertiefen, und darüber hinaus Genren erkunden, mit denen wir bisher nicht in Verbindung gebracht wurden“, erklärt Lindsay.  „Seit meiner Kindheit spiele ich Akustikgitarre, insbesondere Neo-Soul-, R&B- und Hip-Hop-Musik. Als afroamerikanische Musikerin war ich fest davon überzeugt, dass wir auch jene Gemeinden und Genres ansprechen sollten, es musste nur der erste Kontakt hergestellt werden.“

Lindsays Bemühungen haben es unserem globalen Team ermöglicht, weltweit im Namen von Taylor mit den verschiedensten Musikgemeinden Kontakte zu knüpfen.

Horizonte erweitern, genauer zuhören

Seitdem ist unser AR-Team deutlich gewachsen. Andy Lund, der schon seit 16 Jahren bei Taylor arbeitet, führt unsere Bemühungen in einem Großteil von Asien an, was China, Hong Kong, Japan, Indien, Südkorea, Thailand und Vietnam umfasst. Masaki Toraiwa ist eine unserer Kontaktpersonen in Japan und arbeitet mit Andy zusammen, was es in den letzten Jahren ermöglicht hat, Künstler wie Otake, Iko Asagiwa, Ryosuke Yufu und Natee Chaiwut aus Thailand in unsere Taylor Künstlerfamilie aufzunehmen.

In Lateinamerika unterstützt Juan Lopera den Vormarsch von Taylor in der Musikbranche, indem er Beziehungen zu bekannten Namen wie Mon Laferte (Chile), Silvina Moreno (Argentinien), Jorge Blanco (Mexiko), Techy Fatule (Dominikanische Republik) und dem aufsteigenden kolumbianischen Star Camilo aufgebaut hat. In Europa hat der in Großbritannien ansässige Dan Boreham Beziehungen zu Künstlern aufgebaut, darunter die Singer/Songwriter Jade Bird und George Ezra, das Pop-Trio New Rules sowie der Multi-Instrumentalist Jake Isaac.

Wir knüpfen Kontakte mit Künstlern auf aller Welt auf dieselbe Art und Weise wie in Nordamerika: Wir fragen sie, was sie brauchen, und reagieren dann entsprechend.

„Werbung allein ist nicht mehr genug“, sagt Lindsay. „Die Künstler haben heutzutage höhere Anforderungen an eine Partnerschaft mit einer Marke. Hände schütteln und Social-Media-Beiträge sind da einfach zu wenig.“

Eine Beziehung zu einem Künstler aufzubauen ist nicht schwer. Diese Beziehung aufrecht zu halten ist aber eine andere Geschichte. Wie jede andere Art von Beziehung, erfordern auch Partnerschaften zwischen Marken und Künstlern gegenseitige Unterstützung und Engagement.

„Die Künstler fragen sich vielleicht: «Einmal abgesehen von Leihgitarren, was springt dabei sonst noch für mich raus?»“, sagt Jay Parkin, der die Erstellung von Inhalten für Taylor betreut. „Wie steht es um langfristige Unterstützung? Was können wir tun, das sich für die Künstler wirklich lohnt?“


Mit dieser Perspektive im Sinn entstand ein neuer Zweig unseres AR-Teams, der sich darauf konzentriert, Inhalte als Gegenwert zu verwenden, damit sich Künstler für die Taylor Familie interessieren und bei uns bleiben. Die ganz individuellen Facetten eines Künstlers auf authentische Art und Weise zu erfassen, ist schon etwas Besonderes, und die große Mehrheit der Gitarristen verfügt nicht über ausreichende Ressourcen, um diese Art von Werbung selbst betreiben zu können. Jay Parkin leitet den Teil unseres AR-Teams, der für die Erstellung von Inhalten zuständig ist, wofür wir über ein globales Team verfügen, das Videos und digitale Inhalte in hoher Qualität erstellt, an denen Taylor Künstler beteiligt sind.

Zu diesem Aufgabenbereich zählen Serien wie Taylor Soundcheck und die Taylor Acoustic Sessions, fortlaufende Produktionen, bei denen Künstler unser Studio aufsuchen, um vollständig akustische Versionen („unplugged“) ihrer Songs aufzunehmen. In der Übergangszeit von der einen Serie zu der anderen haben wir die GRAMMY-prämierte Allison Russell, die Pop-Punk-Aufsteiger von Meet Me @ the Altar, die bekannte Singer/Songwriterin und Produzentin Linda Perry, den chilenischen Superstar Mon Laferte und viele andere gefilmt.

Die Unterstützung, die wir unseren Künstlern bieten, kann unterschiedlichster Art sein. Wir bauen häufig einzigartige Custom-Gitarren (keine Signaturmodelle) für unsere Künstler, was es ihnen ermöglicht, eine ganz besondere persönliche Beziehung zu Taylor aufzubauen. Taylor Fans erinnern sich vielleicht an die ikonische violette Akustikgitarre von Prince, aber wir haben auch viele andere Custom-Gitarren gebaut, darunter die komplett weiße Gitarre für Katy Perry, die berühmte Akustikgitarre mit zwei Hälsen für Richie Sambora und die mit seinem Namen verzierte Gitarre für Zac Brown. In jüngster Zeit haben wir Gitarren für Pop-Superstars wie Billie Eilish & FINNEAS gebaut.

Die Unterstützung von Künstlern erfordert mitunter ein direkteres Handeln. Sofern sie jemals auf Tournee waren, kennen praktisch alle Musiker die frustrierende Situation, wenn man plötzlich keine Gitarre mehr hat, weil sie gestohlen wurde, verloren ging oder beschädigt wurde. Indem wir einen stets engen Kontakt zu unseren Künstlern pflegen, können wir in solchen Fällen umgehend reagieren und ihnen Gitarren zukommen lassen, damit sie ihre Tourneen oder Aufnahmen fortsetzen können. Wir arbeiten auch eng mit Veranstaltern zusammen, um sicherzustellen, dass unseren Künstlern nichts fehlt, wenn sie die Bühne betreten.

„Wir verkörpern sozusagen die Rolle des Hausmeisters bei unseren Artist Relations“, sagt Tim Godwin. „Diese Künstler brauchen echte Partner, nicht nur Sponsoren.“

Das Gesamtbild

Unser Team ist davon überzeugt, dass auch die Entwicklung des Unternehmens Taylor in zwei Bereichen dazu beigetragen hat, dass es nicht schwer ist, Künstler für uns zu gewinnen: Das Design unserer Gitarren und unser Engagement für den Umweltschutz.

Wie Scott Paul es in seiner Kolumne Nachhaltigkeit in dieser und vorangehenden Ausgaben von Wood&Steel genauer beschreibt, hat Taylor beträchtlich in Projekte investiert, die eine umweltschonende, nachhaltigere Lieferkette für unsere Gitarren hier in Kalifornien und auch anderen Teilen unseres Planeten sicherstellen. Wir handeln so, weil wir davon überzeugt sind, dass dies der richtige Weg ist, und unsere Künstler, wie auch viele unserer Kunden, sind derselben Meinung.

Unser Engagement für die Umwelt fällt immer mehr Künstlern der unterschiedlichsten Genres auf. Manche setzen sich für die Angelegenheit genauso leidenschaftlich ein wie wir, was insbesondere für die großbritannische Singer/Songwriterin Beatie Wolfe gilt, die regelmäßig an Taylor Events zum Thema Nachhaltigkeit teilnimmt. Andere, insbesondere aufsteigende Künstler der Generation Z (Post-Millennials) schließen sich uns gerne an, weil sie sehen, wie wir den Weg für eine umweltverträglichere Musikbranche ebnen.

Unser erfinderische Geist, ein grundlegender Bestandteil der Philosophie von Taylor, steht auch im Mittelpunkt unseres AR-Ansatzes. Viele Künstler haben Vorurteile dazu, wie sich eine Taylor Gitarre optimal verwenden lässt. Das ist der Grund, warum wir – insbesondere seitdem Andy Powers im Jahr 2011 unser Meister-Gitarrenbauer wurde – unsere Akustik-Gitarrenlinie sorgfältig diversifiziert haben, damit sie in Sachen Vielseitigkeit unseren Künstlern in nichts nachsteht: Es gibt da etwas für jede Art von Gitarrist. Es fällt damit leichter, Künstler zu überzeugen, die der Meinung waren, dass eine Taylor Gitarre nicht das Richtige für sie wäre.

„Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich mit Gitarristen gesprochen habe, die der Meinung waren, es gäbe für sie keine passende Taylor“, sagt Godwin. „Ich erwidere da meistens: «Wenn dir das nicht gefällt, was wir gerade anbieten, wird dir bestimmt eine neue Gitarre gefallen, die wir im nächsten Jahr bauen.» Glen Phillips [von den Toad the Wet Sprocket], zum Beispiel. Er war kein Fan von Taylor, hat unsere Gitarren nicht gemocht. Irgendwann hat er aber eine Builder’s Edition Grand Pacific von einem Freund ausprobiert und kurz darauf hat er mich angerufen, um eine für sich selbst in Auftrag zu geben.“

Wir blicken auf eine Vergangenheit voller Innovationen zurück, die musikalische Bedürfnisse decken und neue Musiker ansprechen sollten. Die Grand Pacific-Dreadnought, deren gemischte Klangfarben an Vintage-Gitarren und Akustik-Aufnahmen erinnern, erregte in Nashville ordentlich Aufmerksamkeit. Andere Neuentwicklungen, wie zum Beispiel die zwei neuen Koa-Gitarren, die in diesem Sommer in unsere 700er Serie aufgenommen werden (Details dazu finden Sie in dieser Ausgabe an anderer Stelle), warten mit einer rauen, organischen Ästhetik auf, mit der auch Traditionalisten auf ihre Kosten kommen. Wir haben unser Angebot an Gitarren mit kürzerer Mensur erweitert – darunter die GT und die GS Mini -, um Gitarristen anzusprechen, die kompaktere Instrumente suchen. Selbst was das Innenleben unserer Instrumente betrifft, richten wir uns nach den Bedürfnissen des Gitarristen: unser V-Class-Bracing hat Begeisterung bei Tontechnikern ausgelöst, wodurch es noch mehr Taylor Gitarren in Studios auf der ganzen Welt schafften.

Unser Entwicklungsteam setzt alles darauf, dem Gitarristen ein besseres Erlebnis bieten zu können; das war immer schon unsere Priorität. Im Grunde sollte das auch das Ziel der Beziehungen zu Künstlern sein: den Gitarristen zu zeigen, wie praktisch unsere Gitarren sein können und sie dann auf eine Art und Weise zu unterstützen, die wirklich wertvoll für sie ist.

  • 2022 Ausgabe 2 /
  • Präsentation von Custom-Gitarren: exklusive Designs für die NAMM

Präsentation von Custom-Gitarren: exklusive Designs für die NAMM

Scrollen sie nach unten

Jetzt wo endlich die NAMM nach mehr als zwei Jahren Ausfall wieder stattfindet, sind wir stolz darauf, eine neue Reihe außergewöhnlicher Gitarren bauen zu können, die Händler, die die Messe besuchen, ihren Kunden anbieten können. Hier folgt ein kleiner Einblick in ein paar unserer Lieblingsexemplare.

Jedes Jahr veranstaltet das Vertriebsteam von Taylor auf der NAMM-Messe in Anaheim, Kalifornien, eine Ausstellung von wunderschönen Gitarren aus unserem Custom-Programm. Das ist für uns eine Gelegenheit, Vertreter einiger der coolsten Gitarrengeschäfte der Welt zu treffen, die sich diese fantastischen Custom-Gitarren anschauen, sie ausprobieren und bestellen können (manche davon gibt es nur in sehr geringer Stückzahl), um sie ihren Kunden vorstellen zu können. Das Taylor Custom-Programm umfasst einige unserer erfinderischsten Designs und aufwändigsten Verzierungen, und es kommen oft Tonholz-Kombinationen mit Details zum Einsatz, die in der Standard-Gitarrenlinie von Taylor nicht anzutreffen sind. Schauen Sie sich im Folgenden einige unserer Lieblingsgitarren aus der Customs-Reihe für die diesjährige NAMM-Messe an. Wenn Ihnen eine besonders gut gefällt, kontaktieren Sie uns und wir werden Ihnen helfen, ein Exemplar zu finden.

Custom Grand Orchestra (Nr. 15)

Boden/Zargen: gezeichneter großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Gemaserter Invoroid-Einband mit Randeinlage auf der Decke im Reißverschlussstil, eine Rosette in schwarz/Ivoroid im Reißverschlussstil, „Mission”-Einlagen aus gemasertem Ivoroid/Perlmutt, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen.

Custom Grand Orchestra (Nr. 14)

Boden/Zargen: Erstklassiges hawaiianisches Koa mit Zeichnungen
Decke: Erstklassiges hawaiianisches Koa mit Zeichnungen
Verzierungen: per Hand eingearbeitete Roman Leaf-Rosette (römisches Blatt) aus Koa/Buchsbaum, Ocean Vine-Einlagen (Weinreben/Wellen) aus Koa/Buchsbaum, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen mit Awabi (Abalone)-Punkten.

Custom Grand Auditorium (Nr. 13)

Boden/Zargen: Blackheart-Sassafras
Decke: Adirondack-Fichte
Verzierungen: Einband aus Sapelli, Art Deco-Rosette aus Buchsbaum/Sapelli, Euro Deco-Einlagen aus Buchsbaum/Sapelli, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen mit schillernden Punkten aus australischem Opal.

12-bündige Custom Grand Concert (Nr. 9)

Boden/Zargen: gezeichneter großblättriger Ahorn
Decke: Sitka-Fichte
Verzierungen: Einband aus Imitationsschildkröte, Rosette aus Ivoroid/Imitationsschildkröte, Boden/Zargen/Hals mit Vintage Sunburst, schwarze Decke, Korpus/Hals mit Hochglanzoberfläche, Gotoh 510-Stimmer, Stegeinsätze aus Knochen.

Verwandte Geschichten

Ausgabe 103 . 2022 Ausgabe 2

Unsere Gitarren im Test

Ein Überblick darüber, was Kritiker über die neue American Dream Flametop, die AD22e und unsere neuesten GT-Modelle schreiben. Außerdem erfahren Sie, welche Taylor Modelle es in die Listen der besten Gitarren geschafft haben.

Lesen sie die Geschichte

Ausgabe 103 . 2022 Ausgabe 2

Die bunte Welt von Koa: Hier kommt die neue Koa 700er Serie

Wunderschönes Koa-Holz aus Hawaii, hauchdünne Mattlackierung und lebendiger Klangcharakter - lassen Sie sich von ihrem neuen Look & Feel und ihrem Klang verführen.

Lesen sie die Geschichte

Ausgabe 103 . 2022 Ausgabe 2

Soundings: Mit Taylor zur Goldmedaille

GS Mini-Gitarren bei der Olympiade, Billie Eilish und FINNEAS auf Tournee, Steve Poltz, New Rules, die Playlist von Wood&Steel und vieles mehr.

Lesen sie die Geschichte